Marvel – heute für viele der Name hinter actiongeladenen Blockbustern, ist im Ursprung ein Comicverlag aus New York.
Fokus auf Comics
Gegründet wurde Marvel unter dem Namen Timely Publications im Jahr 1939. Veröffentlicht wurden zunächst Superhelden Comics, in denen es um Captain America, Human Torch, Patsy Walker und andere ging. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wandte sich der Verlag vor allem Comics aus den Bereichen Science-Fiction oder auch Romantik heraus. In den 1960er Jahren setzte der Verlag wieder auf Superhelden, nicht zuletzt wurde er dazu durch seinen Konkurrenten DC Comics inspieriert. Mit diesem Wechsel in der Ausrichtung folgte auch die Namensänderung zu Marvel. Rasch wurden Comics von Stan Lee, der mit Martin Goodman, dem Gründer Timelys, verwandt war und schon als Teenager bei Timely begonnen hatte, zu großen Erfolgen. Insbesondere die Reihe Fantastic Four von Stan Lee und Jack Kirby schlug ein und zog eine breite Masse an Superheldentiteln nach sich. Die Helden, die Stan Lee erschuff waren oft von Problemen geplagt und hatten Fehler, sie konnten melancholisch sein, Wutausbrüche haben oder sich mit Alltagssorgen herumschlagen. Die Leser konnten sich mit den Helden auf diese Weise identifizieren und liebten die Marvel Comics deswegen.
In der Zeit von 1970 bis etwa 2000 ging es stetig auf und ab mit der Firma. Es gelang immer wieder Helden und Comicserien herauszubringen, die den Nerv des Publikums trafen, so zum Beispiel mit Daredevil und The Punisher oder der Serie zu den MTV-Comicfiguren Beavies and Butthead. Ende der 1990er Jahre sah es für die Zukunft des Unternehmens nicht besonders gut aus. Durch Fehlentscheidungen im Management stand der Bankrott kurz bevor. Dieser konnte durch den Einstieg von Toy Biz und die Gründung von Marvel Enterprises aber noch abgewendet werden.
Gründung von Marvel Films und Übernahme durch Disney
In den folgenden Jahren wurden nicht mehr nur Lizenzen an verschiedene Filmstudios verkauft, sondern auch mit der Gründung von Marvel Films und Marvel Films Animation der Einstieg ins Filmgeschäft gewagt. Eine zukunftsweisende Entscheidung, die den Aufschwung einleiten sollte. Filme wie X-Men (2000) und Fantastic Four (2005) wurden auf den Weg gebracht.
Da Marvel sich ursprünglich auf Comics konzentriert hatte, waren im Laufe der Jahre die Filmrechte an seinen Superhelden an verschiedene Filmstudios aus Hollywood vergeben worden. So kam es, dass es im Laufe der Jahre ganz unterschiedliche Marvel Superhelden-Filme gab. Einige Themen, wie zum Beispiel die Geschichten rund um Spider-Man wurden im Laufe der Zeit sogar von verschiedenen Studios verfilmt. Diesem Durcheinander sollte ein Ende bereitet werden.
2005 kündigte Marvel an, zukünftig über das Tochterunternehmen Marvel Studios selber Filme produzieren zu wollen. Als erstes Filmprojekt sollte Captain America an den Start gehen. Weitere Filme wurden angekündigt, zum Teil auch mit Helden, deren Rechte 2005 und 2006 wieder zurück an Marvel gegangen waren. Dazu gehörten unter anderem Iron Man, Hulk und Thor.
Der Plan sah vor, zunächst Filme zu den einzelnen Superhelden zu drehen und sie später gemeinsam auftreten zu lassen, um ein eigenes Universum zu erschaffen: die Idee für das Marvel Cinematic Universe war geboren.
Außerdem gelang es Marvel bis 2008, gemeinsam mit DC Comics, 80% des Comicmarktes in den USA zu beherrschen. Das Unternehmen war im Aufschwung.
2009 kaufte The Walt Disney Company Marvel Entertainment für 4 Milliarden US-Dollar auf. 2012 wurde das Unternehmen neu aufgestellt und es wurden Kampagnen zum Neustart des Marvel Cinematic Universe ins Leben gerufen. Eine wesentliche Rolle spielte dabei Kevin Feige, der seit 2000 bei den Marvel Studios als Produzent tätig war. Er wurde noch vor der Übernahme durch Disney zum President of Production und hat wesentlichen Anteil am unglaublichen Erfolg der neueren Marvel Filme.
Neben den Blockbustern gibt es inzwischen auch zahlreiche Marvel Fernsehserien. Diese wurden bis 2019 von Marvel Television produziert und seither von den Marvel Studios. Neben Serien im Spielfilmformat, die bis auf wenige Ausnahmen, allesamt zum Marvel Cinematic Universe gehören, gibt es auch einige animierte Serien.
Blick in die Zukunft von Marvel
Marvel befindet sich gegenwärtig in einem Höhenflug, der bereits vor der Übernahme durch Disney eingeleitet und durch diesen noch befeuert wurde. Es sind zahlreiche Filme und Serien in Planung, die in den nächsten Jahren ins Kino und Fernsehen bzw. zu Disney+ kommen sollen.
Der Absatz von Merchandise-Artikeln ist gewaltig und in den Disney Parks rund um den Globus entstehen Marvel-Themenbereiche, in denen Filme und Figuren zum Leben erwachen.