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Disney Comics: Auschnitt aus einem klassischen Mickey Mouse Comic

Disney Comics

Alles Ente? Fast! Disney Comics spielen nicht mehr nur in Entenhausen

Seit 1930 gibt es die weltweit so beliebten Disney Comics. Am 13. Januar 1930 erschien der erste Mickey Mouse Comic-Strip mit dem Titel On a Desert Island (Micky auf der geheimnisvollen Insel) in US-amerikanischen Tageszeitungen. Die Geschichte wurde mit täglichen Episoden bis zum 31. März 1930 veröffentlicht. In Deutschland gab es in den 1930er und 1940er Jahren vereinzelte Veröffentlichungen, ab 1951 als die erste Ausgabe des Micky Maus Magazins erschien, gelang der Durchbruch in Deutschland.
Allerdings kann die Bezeichnung Disney Comics zu Verwirrung führen, denn Walt Disney hat die Comics nicht selber gezeichnet. Walt Disney hat in der Anfangszeit die Geschichten geschrieben, die dann zum Beispiel Ub Iwerks gezeichnet hat. Mit der Bezeichnung Disney Comics sind also nicht Zeichnungen aus der Hand Walt Disneys gemeint, sondern die Marke, die er ins Leben gerufen hat.
Wie erwähnt liegt der Ursprung der Disney Comics in den USA, sie eroberten aber schnell den gesamten Erdball und heutzutage werden sie vor allem für die europäischen Leser produziert. Besonders in Italien, den Niederlanden und Dänemark erfreuen sich die bunt bebilderten Geschichten aus Entenhausen großer Beliebtheit. Dort gibt es eine Vielzahl an eigens produzierten Titeln. In Deutschland sieht es in dieser Hinsicht nicht ganz so rosig aus. Es gibt nur wenige Comics extra für den deutschen Markt. Dazu gehören unter anderem die Serie Abenteuer aus Onkel Dagoberts Schatztruhe und Die Ducks in Deutschland. Fast alle anderen Disney Comics, die in Deutschland erscheinen, stammen dementsprechend aus anderen Ländern und sind übersetzt worden.

Wenn von Comics die Rede ist, sind unterschiedliche Formate gemeint, denn es gibt verschiedene Erscheinungsformen. Die drei wesentlichen Formen von Comics sind:

  • Comic-Strips in Zeitungen
    Diese Form prägte die Anfangszeit in den 1930er und 1940er Jahren. Inzwischen werden keine Disney Comic-Strips in Zeitungen mehr produziert.
  • Comic-Hefte
    Ein Heft mit 10 bis 32 Seiten, das eine in sich geschlossene Geschichte erzählt.
  • Comic-Bücher
    Diese Comics erscheinen im Taschenbuchformat. Sie enthalten sowohl einseitige Comics als auch Fortsetzungsgeschichten. Die klassische Geschichte bewegt sich allerdings im Rahmen von 15 bis 35 Seiten. Für ein Comic-Buch werden mehrere dieser Geschichte in einem Band vereint.

In Deutschland erscheinen die Disney Comics bei Egmont Ehapa Media, in der Regel Ehapa genannt. Es werden drei Reihen mit regelmäßig erscheinenden Ausgaben veröffentlicht:

  • Micky Maus
    Erscheint seit 1951 zunächst als Monatsheft, seit 1956 im zweiwöchentlichen Rhythmus. Neben Comics ist auch ein redaktioneller Teil enthalten mit Witzen, Rätseln und Extras, die manchmal auch keinen Bezug zu Disney haben.
  • Die tollsten Geschichten von Donald Duck
    Erscheint seit 1965 einmal im Monat und enthält die sogenannten Entencomics. Es sind sowohl Nachdrucke älterer Geschichten und deutsche Erstveröffentlichungen enthalten. In einem kurzen redaktionellen Teil gibt es die Entenhausener Geschichte(n).
  • Lustiges Taschenbuch
    Im vierwöchentlichen Rhythmus erscheint das Lustige Taschenbuch mit 250 Seiten Comics. Der Schwerpunkt liegt bei den Ducks, es gibt aber auch Maus-Geschichten. Die enthaltenen Comics stammen überwiegend aus Italien und sind neueren Datums, hin und wieder gibt es auch ältere Geschichten.
    Das Besondere am Lustigen Taschenbuch ist, dass die Buchrücken eines Jahrgangs ein Motiv ergeben.

Daneben gibt es weitere Reihen und Einzelpublikationen, die im Buchhandel und teilweise auch am Zeitungskiosk zu haben sind. Im Buchhandel erscheinen zu besonderen Anlässen auch immer wieder hochwertig aufgemachte Hardcover-Bände, wie zum Beispiel die Carl Barks Collection.

Der Begriff Disney Comics bezieht sich in der Regel auf die genannten Geschichten und Publikationen, auch wenn es aus dem Hause Disney inzwischen viele weitere Comics gibt, nicht zuletzt durch den Aufkauf von Marvel und Lucasfilm mit dem Star Wars Universum.

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Mickey Mouse, Donald Duck – wer sind die Helden der Disney Comics?

Mickey Mouse und Donald Duck sind die beiden wichtigsten Comicfiguren Disneys. Die beiden stehen jeweils gewissermaßen ihrem eigenen Universum vor: dem Maus Universum (Mickey, Minnie, Goofy, Kater Karlo usw.) und dem Duck Universum (Donald, Dagobert, Daisy, Tick, Trick und Track, Gustav Gans, Panzerknacker usw.). Beide Gruppen leben im amerikanischen Original in ihrer jeweils eigenen Stadt. Die Mäuse und ihre Begleiter leben in Mouseton und die Enten in Duckburg. In den deutschen Comics wurde ihre Heimat von Erika Fuchs zu Entenhausen zusammengefasst.
In den deutschen Disney Comics tauchen kaum andere Figuren auf und auch andere Universen sind extrem selten, vor allem in der Gegenwart.

Natürlich gibt es nicht nur die beiden bekannten Helden Mickey Mouse und Donald Duck, sie haben zahlreiche, teils treue Begleiter. Eine genaue Anzahl, wie viele verschiedene Figuren in den Comics vorkommen, ist schwer zu ermitteln. In allen Publikationen zusammengenommen sind es mehrere Tausend verschiedene Figuren. Grenzt man die Zählweise allerdings etwas ein und konzentriert sich auf Figuren aus Entenhausen, die von verschiedenen Autoren genutzt werden und nicht nur in einer einzelnen Serie auftauchen, dann ergibt sich eine Anzahl von rund 100 Figuren. Neue Charaktere kommen übrigens nur selten hinzu. Die Autoren und Zeichner der Disney Comics konzentrieren sich auf bewährte Gesichter. Hin und wieder tauchen neue Figuren auf, in der Regel verschwinden sie aber auch sehr schnell wieder.

Bedeutende Autoren und Zeichner von Disney Comics

Die Anzahl der Autoren und Zeichner, die an mindestens einem Disney Comic beteiligt war, ist kaum zu überschauen. Es gibt im wahrsten Sinne des Wortes Tausende.
Aber natürlich gibt es einige Zeichner und Autoren, die besonders wichtig sind. Bekannt sind die Zeichner allerdings vor allem in Fankreisen, denn die meisten Leser kennen die Namen der kreativen Köpfe hinter den Geschichten nicht. Dies hat zwei Gründe, zum einen erfährt die Kunstform in Deutschland nur eine relativ geringe Wertschätzung und zum anderen an der Strategie der Walt Disney Company. Walt Disney wollte in den 1940er Jahren die Autoren und Zeichner der Comics mehr in den Vordergrund rücken. Er wurde jedoch von seiner Presseabteilung überredet, die Pläne zu verwerfen, da sie als wenig verkaufsfördernd angesehen wurden. Stattdessen sollte weiterhin der Eindruck aufrechterhalten werden, dass Walt Disney die Comics selber zeichnet. Von dieser Annahme gehen auch heute noch viele Leser der Disney Comics aus, nicht zuletzt, weil in vielen Onlinebuchhandlungen als Verfasser Walt Disney angegeben wird, obwohl er bereits 1966 verstorben ist und schon seit den Anfangstagen der Comics kaum in diesem Geschäftszweig aktiv war.

Welche Zeichner und Autoren gehören nun zu den Bedeutendsten?
Die wohl mit Abstand bekannteste und wichtigste Person in dieser Reihe ist Carl Barks. Er ist der Urvater Entenhausens. Er hat zwar nicht Donald Duck erfunden, dafür aber Dagobert Duck und andere Figuren wie Gustav Ganz, Daniel Düsentrieb und die Panzerknacker.
Seine Entencomics sind inzwischen unter anderem in der Carl Barks Collection gewürdigt worden, erscheinen aber auch immer wieder in anderen Ausgaben.
Die Anfangsphase der Disney Comics ist untrennbar mit dem Namen Ub Iwerks verbunden. Denn er lieferte die Bleistiftzeichnungen für den ersten Mickey Mouse Comic-Strip.
Der wichtigste Zeichner der weltberühmten Maus war allerdings Floyd Gottfredson. Er übernahm den Mickey Mouse comic-Strip wenige Monate nach seinem Erscheinen. Eigentlich sollte er nur als Vertretung einspringen. Doch aus den geplanten zwei Wochen wurden schließlich 45 ½ Jahre, denn Gottfredson arbeitete bis zu seiner Pensionierung am 1. Oktober 1975 an den Mickey Mouse Comics.
Wechseln wir von der Maus zu den Enten und damit zu Al Taliaferro. Er war es, der Donald Duck, der zuvor in einer Nebenrolle im Zeichentrickfilm The Wise Little Hen (Die kluge kleine Henne) aufgetreten war, ab 1936 zum Helden eines täglichen Comic-Strips machte. Er entwickelte außerdem die Figuren der Neffen von Donald Duck, die auf die Namen Tick, Trick und Track hören. Al Taliaferro prägte die ersten Jahre der Disney Ducks maßgeblich und gilt damit als Vorgänger von Carl Barks.
Als bedeutendster Nachfolger dieser beiden großen Zeichner gilt Don Rosa. Er bezieht sich in seinen Comics immer wieder auf die Geschichten von Carl Barks. Sein wohl wichtigster Comic ist die Biografie Dagobert Ducks, die in Deutschland unter dem Titel Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden erschienen ist. In der Don Rosa Collection wurde sein Gesamtwerk veröffentlich; eine Ehre, die nur den wenigsten Autoren und Zeichnern von Disney Comics zuteilwird.
Weiter oben auf dieser Seite wurde bereits die Bedeutung Italiens für die Disney Comics erwähnt. Dementsprechend stammen auch einige wichtige Zeichner aus Italien. Besonders zu erwähnen sind Marco Rota und Romano Scarpa.
Deutschen Fans der Disney Comics dürften vor allem die Namen Jan Gulbransson und Ulrich Schröder bekannt sein.

Weitere Informationen über Autoren & Zeichner von Disney Comics

Erika Fuchs: Sprachgenie und Mutter Entenhausens

In Deutschland werden nur wenige Disney Comics produziert, daher muss der überwiegende Teil übersetzt werden. Die bekannteste und prägendste Übersetzerin war Erika Fuchs. Sie war aber nicht nur Übersetzerin, sondern auch Chefredakteurin der Micky Maus.
Sie prägte die in Deutschland bekannte Welt Entenhausens wie niemand anderes. Ihr ist auch der Ort Entenhausen zu verdanken, denn sie legte die Orte Duckburg und Mouseton zu Entenhausen zusammen. Zudem spickte sie die Übersetzungen mit zahlreichen versteckten Zitaten und literarischen Anspielungen. Eine Tatsache, die dazu geführt hat, den Disney Comics in Deutschland den Weg zu ebnen, die aber bei einigen eingefleischten Comic Fans auch auf Ablehnung stößt, weil es dadurch eine zu große Entfernung vom Original gebe.
Eines ihrer Markenzeichen war die Verwendung des Inflektivs (auf den Wortstamm verkürzte Verben), mit dem sie unter anderem Geräusche abzubilden versuchte (wie zum Beispiel seufz, knatter, klirr, stöhn). Der Inflektiv wird Erika Fuchs zu Ehren daher auch als Erikativ bezeichnet.
2015 wurde in Schwarzenbach an der Saale, dem langjährigen Wohnort Erika Fuchs, das Erika-Fuchs-Haus Museum für Comic und Sprachkunst eröffnet.