Am 16. Oktober 1923 gründeten Walt und Roy Disney in Hollywood das Disney Brothers Cartoon Studio. Das Studio bildete den Grundstein für das heutige Unternehmen mit Namen The Walt Disney Company. Dieses Studio, gegründet von Walt Disney und seinem Bruder Roy hatte von Beginn an großen Einfluss auf die Entwicklung der Unterhaltungsindustrie und hat sich im Laufe der Jahre zu einem der größten Medienkonzerne der Welt entwickelt.
Die Ursprünge
Walter Elias Disney begeistere sich schon als Kind für das Zeichnen und Cartoons. Schon in jungen Jahren verkaufte er erste Zeichnungen. Während der für die Kansas City Film Ad Company arbeitete, entwickelte er Interesse für Cel-Animationen und experimentierte mit einer ersten eigenen Filmkamera. Nachdem seine erste Firma, die Laugh-O-Gram Studios 1923 bankrottgingen, zog Walt zu seinem Bruder Roy nach Los Angeles. Roy arbeitete dort in einer Bank.
Walt Disney gelang es, die Alice-Kurzfilme, die er mit Laugh-O-Gram produziert hatte, zu verkaufen und einen Vertrag für weitere dieser Filme auszuhandeln. Um diese Filme produzieren zu können, gründeten die Gebrüder Disney ihre Firma, die sie zunächst Disney Brothers Cartoon Studio nannten. Die beiden überredeten Ub Iwerks, den Walt aus Kansas City kannte und Virginia Davis, die Alice gespielt hatte, sich ihnen in ihrem Unternehmen in Hollywood anzuschließen.
Erste Erfolge und die Geburt von Mickey Mouse
Die Alice-Kurzfilme waren erfolgreich, sodass das kleine Büro, aus dem gearbeitet wurde, nicht mehr ausreichte. 1925 wurden daher Räumlichkeiten an der Hyperion Avenue in Hollywood angemietet. Der nächste Schritt war die Entwicklung der einer Serie, die auf der Figur Oswalt the Lucky Rabbit basierte. Die Rechte an Oswald gab Disney jedoch auf, als es zum Streit mit Charles Mintz und seinem Verleih kam. Es stellte sich bei Verhandlungen heraus, dass Mintz bereits einige Disney Mitarbeiter abgeworben hatte und die Rechte an der Figur von Oswald the Lucky Rabbit besaß.
Dieser Rückschlag hatte aber auch etwas Gutes, denn quasi als Ersatz oder Nachfolger von Oswald entstand die wohl berühmteste Maus der Welt: Mickey Mouse, die übrigens zunächst Mortimer Mouse heißen sollte.
Mit dem Kurzfilm Steamboat Willie wurde Mickey Mouse der Öffentlichkeit vorgestellt und setzte zu einem unvergleichlichen Erfolg an.
Kurzfilme sind nicht genug
Walt Disney war durch die Popularität der Mickey Mouse-Kurzfilme und der Silly Symphonies davon überzeugt, dass sein Studio sich im nächsten Schritt an einem abendfüllenden animierten Film versuchen sollte. Die Arbeiten dafür begannen 1934. Dieses Projekt, das immer wieder als Disney’s Folly bezeichnet wurde, überstieg das Budget des Studios bei weitem. Es wurde immer größer und aufwändiger, sodass Kritiker und auch Freunde fürchteten, dieser Film könne den Ruin des Studios bedeuten. Doch als Schneewittchen und die sieben Zwerge 1937 in die Kinos kam, war der Film ein riesiger Erfolg.
Seither hat die Walt Disney Company zahlreiche Filme produziert, sowohl Animationsfilme als auch Spielfilme – viele von ihnen waren extrem erfolgreich und wurden vielfach ausgezeichnet.
Disney – mehr als nur Filme
Das Filmgeschäft war Walt Disney aber nicht genug. Schon früh träumte er davon, einen Freizeitpark zu eröffnen, in dem sich Kinder und Eltern gemeinsam vergnügen konnten. Dieses Vorhaben wurde in den 1950er Jahren in die Tat umgesetzt und 1955 konnte mit dem Disneyland in Anaheim der erste Disney Park der Welt eröffnen. Seither sind zahlreiche weitere Disney Parks rund um den Erdball hinzugekommen, außerdem gibt es eine ganze Kreuzfahrtflotte und sogar eine eigene Disney Insel in der Karibik.
Aber auch in den Geschäftsfeldern Medien- und TV war die Walt Disney Company weiterhin umtriebig. Neben der Produktion von eigenen Inhalten wurden im Laufe der diverse Unternehmen aufgekauft, darunter ABC, Pixar, Marvel und Lucasfilm.
Damit hat sich das ursprünglich kleine Studio, das Cartoons produziert hat, zu einem der weltweit größten Medienunternehmen der Gegenwart entwickelt.