Ein Film ohne Ton? Für uns heute kaum vorstellbar. Doch in den 1920er Jahren waren Stummfilme keine Seltenheit, der Ton hielt erst langsam Einzug in die Welt der Filme. Einer der Pioniere auf diesem Gebiet war Walt Disney.
Walt hatte schon in den frühen 1920er Jahren damit begonnen, kurze animierte Filme zu produzieren und schnell erkannt, dass Sound und Sprache eine ganz neue Dimension bieten würden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Walt Disney zum wichtigsten Trickfilmproduzenten der Welt wurde.
Quietsch, Bumm, Knatter, Boing – diese Geräuschkulissen gehört für uns ganz selbstverständlich zu den Zeichenfilmen hinzu. War wäre Mickey Mouse ohne seine quietschige Stimme oder Donald Duck ohne sein Quaken? Die Disney Figuren mussten das Sprechen allerdings erst lernen, denn Filme mit Ton waren in den 1920er Jahren noch nicht an der Tagesordnung.
Das war erst der erste Schritt, bald kamen Lieder hinzu, die heute jeder mitsingen kann Oh dubidu, ich wäre gern wie du-hu-u – wohl jeder, der den Film Das Dschungelbuch gesehen hat, erinnert sich an diese Zeile. Dieser und viele andere Songs aus den Disney Filmen sind selbst zu Klassikern geworden.
Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main widmet dem Sound von Disney eine ganze Ausstellung. In dieser Sonderausstellung werden die unterschiedlichen Aspekte dieses Themas behandelt. Die Bedeutung von Stimmen, Musik, Liedern und Geräuschen im Animationsfilm werden aufgearbeitet und präsentiert.
Um die verschiedenen Aspekte des Tons für den Besucher erfahrbar zu machen, gibt es in der Ausstellung verschiedene Soundinstallationen. Dazu kommen Bildschirme mit kurzen Filmen und Hörproben, aber auch der klassische Ansatz mit Informationstexten ist vorhanden. Ergänzt wird das Ganze durch Filmplakate, Konzeptzeichnungen, Film Cells und viele andere Exponate.
Schon ehe es richtig losgeht und Du den ersten Raum der Sonderausstellung betrittst, wirst Du mit bekannten Disney Melodien eingestimmt.
Dann werden an verschiedenen Stationen die Themen Stimme, Geräusche, Musik und Synchronisation in den Mittelpunkt gerückt.
Dabei wird der Bogen vom ersten Disney Trickfilm Steamboat Willie bis hin zum abendfüllenden Zeichenfilm Das Dschungelbuch geschlagen. Warum gerade dieses Ende? Ganz einfach, Das Dschungelbuch war der letzte Film, an dem Walt Disney, der 1966 gestorben ist, aktiv mitgearbeitet hat.
Die Ausstellung The Sound of Disney 1928-1967 im DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ist für Familien mit Kindern, Filmliebhaber und Disney Fans gleichermaßen geeignet. Jeder Besucher geht die Schau auf ganz eigene Weise an – das sieht das Konzept so vor und bietet damit Zugang zur Materie auf unterschiedlichen Ebenen.