Im März 2019 hat The Walt Disney Company das Filmstudio 20th Century Fox und weitere Bestandteile der 21st-Century-Fox-Group des Medienmoguls Rupert Murdoch übernommen. Damit ist die Filmproduktionsgesellschaft Teil des weltgrößten Medienkonzerns.
Zuvor gehörte 20th Century Studios für mehr als 80 Jahre zu den größten Filmunternehmen der USA, damals noch unter dem Namen 20th Century Fox bzw. 20th Century Fox Film Corporation.
Das Unternehmen hat im Laufe der Jahre einige der größten Titel der Filmgeschichte hevorgebracht, darunter Star Wars, Titantic und Planet der Affen. Auch im Bereich der TV-Serien konnte sich 20th Century Studios etablieren und produzierte international erfolgreiche Fernsehserien wie Die Simpsons, Family Guy und Akte X.
Anfänge und erste Schwierigkeiten
Gegründet wurde Twentieth Century-Fox Film Corporation am 31. Mai 1935. Es entstand aus der Fusion der Fox Film Corporation und Twentieth Century Pictures. Erster Präsidents der Firma war Joseph Schenck. Darryl F. Zanuck war für das operative Geschäft zuständig. Er begann direkt damit, junge Schauspieler unter Vertrag zu nehmen, darunter Henry Fonda und Betty Grable. Schnell gelang es das noch junge Unternhemen unter den führenden US-Filmstudios zu etablieren.
In den ersten Jahren des Bestehens machte sich Twentieth Century-Fox Film Corporation einen Namen mit provokanten, erwachsenen Filmen und Filmversionen von Broadway Musicals.
1956 zog sich Zanuck aus dem Unternehmen zurück, um sich in Paris als selbständiger Filmproduzent zu versuchen. Sein Nachfolger bei 20th Century Fox wurde Buddy Adler, der allerdings nur ein Jahr, nachdem er die Position übernommen hatte, verstarb. Es folgten eine Reihe von verschiedenen Produktionsleitern, die aber nicht an den Erfolg Zanucks anknüpfen konnten.
Einige kostspielige Produktionen floppten und das Studio geriet vor allem wegen seiner divenhaften Stars Marylin Monroe und Elizabeth Taylor in die Schlagzeilen.
1962 war die Lage dann so prekär, dass das Studio fast alle seine Stars entlassen musste, um finanziell überleben zu können.
In dieser angespannten Lage kehrte Zanuck zurück. Er übernahm zusammen mit seinem Sohn das Management des Studios unt traf einige richtungsweisende Entscheidungen, die die Zukunft von Twentieth Century Fox retten sollten. Zu einer der wichtigsten Maßnahmen zählt die Entscheidung, einige billige, schnell zu produzierende Filme auf den Weg zu bringen. Noch wichtiger war jedoch The Sound of Music. Die Broadway-Verfilmung kam 1965 ins Kino und war ein großer Erfolg an den Kinokassen. Außerdem gewann er fünf Oscars.
Die weiteren Jahre Zanucks waren nicht von Erfolg geprägt. Von 1969 bis 1971 schrieb das Unternehmen Verluste, sodass das Management schließelich ausgetauscht wurde. Unter Präsident Gordon T. Stulberg und Produktionsleiter Alan Ladd gelang es, Filme zu produzieren, die beim Publikum gut ankamen. Gleichzeitig wurde das Unternehmen breiter aufgestellt, in dem Ferieanlagen und Kinos in Australien sowie einige andere Objekte gekauft wurden. So sollten schwächere Phasen im Filmgeschäft aufgefangen werden.
1973 kam es zu einer revolutionären und wegweisenden Zusammenarbeit mit Warner Bros. Die beiden Studios schlossen sich zusammen, um den Blockbuster The Towering Inferno gemeinsam zu produzieren. Diese Idee entstandt, als beide Studios bemerkten, dass sie einen Film über einen brennenden Wolkenkratzer produzieren wollten. Statt zu konkurieren, wurde der erste Joint-Venture-Studio-Deal geschlossen, der zu einem Erfolg wurde.
Von Star Wars über Murdoch zu Disney
Durch die Beteiligung an Star Wars 1977 und den extremen Erfolg dieses Films, stieg der Aktienkurs von 20th Century Fox um das Vierfache. Das Unternehmen befand sich im Aufwind. Dies führte zu Interesse bei diversen Investoren. 1981 wurde 20th Century-Fox für 720 Millionen Dollar an Marc Rich und Marvin Davis verkauft. Nach einigen Querelen wurde das Unternehmen 1985 zu einem Bruchteil des Preises an Rupert Murdochs News Corporation verkauft. In den nächsten rund 20 Jahren expandierte und florierte das Unternehmen und erwies sich als äußerst profitabel.
Im Laufe der Jahre wurden Fox Animation Studios und Fox Family Films gegründet, um auch in den Bereichen der Animationsfilme Fuß fassen zu können. 1994 wurde außerdem das Tochterunternehmen Fox Searchlight Pictures gegründet, das sich auf den Bereich von Independent- und Horrorfilmen spezialisierte. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Filme von Searchlight Pictures war Slumdog Millionär aus dem Jahr 2008.
2012 kündigte Rupert Murdoch an, dass er das Unternehmen in die News Corporation und 21st Century Fox aufteilen wollte.
2017 wurde die Abteilung Fox Family ins Leben gerufen. Die Familienabteilung sollte Filme entwickeln, die jüngere Kinobesucher und deren Eltern ansprechen, sowohl Animationsfilme als auch Filme mit Live-Action-Elementen.
Am 14. Dezember 2017 gabt The Walt Disney Company bekannt, dass das Unternehmen große Teile von 21st Century Fox erwerben wolle. Nach dieser Ankündigung machte Comcast ein Gegenangebot, das Disney wiederum überboten hat.
Trotz der Übernahme durch Disney ist nicht vorgesehen, dass 20th Century nach Burbank in Kalifornien umzieht, wo sich der Hauptsitz der Walt disney Studios befindet. Der Hauptsitz bleibt in Century City auf dem Fox Studio Lot, für das Disney einen Mietvertrag abgeschlossen hat.
Der Vertrieb der 20th-Century-Filme wird seit der Übernahme durch die Walt Disney Motion Pictures übernommen.