Disney Television Animation ist ein Studio, das animierte Serien, Filme und einige Specials für The Walt Disney Company entwickelt und produziert. Das Studio gehört innerhalb des Disney Konzerns zur Abteilung Disney General Entertainment Content's Disney Branded Television und wird gelegentlich mit DTVA abgekürzt.
Gegründet wurde das Studio im Zuge der Konzernumstrukturierung 1984. Damals nahm der neue CEO Michael Eisner einige Änderungen vor. 1984 lautete der Name der neu geschaffenen Abteilung Walt Disney Pictures Television Animation Group. Im Laufe der Jahre wurde diese Bezeichnung immer kürzer. 1987 erfolgte die Umbenennung in Walt Disney Television Animation und 2011 wurde dann noch das Walt aus dem Namen gestrichen, sodass der Name seither Disney Television Animation lautet.
Den Einstieg in die Fernsehbranche hatte Disney allerdings schon viel früher gewagt. 1950 ging es mit der einstündigen Weihnachtssendung One Hour in Wonderland los. Ab 1954 gab es dann die Serie The Wonderful World of Disney. Später kamen dann The Mickey Mouse Club und andere Sendungen hinzu. Allerdings gab es keinerlei animierte Fernsehserien aus dem Hause Disney. Das Feld der Zeichentrickfilmserien wurde anderen überlassen. Bis in die 1980er Jahre wurde diese Sparte als zu kostenintensiv angesehen. Doch mit Michael Eisner kam neuer Schwung ins Unternehmen und Disney Television Animation wurde ins Leben gerufen. Eine Entscheidung, die als sehr riskant bewertet wurde. Denn das Studios setzte von Anfang an auf hochwertige Animationen, sodass das Budget entsprechend höher ausfiel als bei vielen anderen Fernsehproduktionen.
Doch das Risiko machte sich bezahlt.
Das Studio war von Beginn an erfolgreich, da die Zeichentrickserien, die unter seiner Regie entstanden gut ankamen und Geld einspielten. Sie hoben das Niveau der Zeichentrickserien für das Medium Fernsehen deutlich an.
Den Grundstein für den Erfolg legte die Serie Disneys Gummibärenbande. Die Idee für diese Serie kam Disney CEO Michael Eisner, als sein Sohn ihn um Gummibärchen (die Süßigkeit) bat. Damit wurde auch die zunächst geltende Leitlinie eingehalten, dass die Disney Hauptfiguren außen vor bleiben müssen und nicht von Disney Television Animation verwendet werden durften. Diese Vorgabe wurde auch bei der überaus erfolgreichen TV-Serie DuckTales eingehalten, die 1987 Premiere feierte. Bei den DuckTales traten nur die Nebencharaktere auf, wie Dagobert Duck und Donald Ducks Neffen Tick, Trick und Track. Später wurde diese strenge Vorgabe gelockert, aber bis dahin sollten noch einige Jahre ins Land ziehen.
Die DuckTales waren so erfolgreich, dass weitere Serien und sogar Spielfilme produziert werden konnten.
Ab Ende der 1980er Jahre gründete Disney drei Studios in Übersee, in Australien, Frankreich und Japan, um auch dort animierte Fernsehserien zu produzieren. 1996 kam dann zusätzlich Walt Disney Animation Canada hinzu. In den Studios im Ausland wurde die Produktion nach und nach von TV-Serien auf Spielfilme, die direkt auf Video erschienen, umgestellt, weil sich diese Sparte als sehr erfolgreich erwies.
In den 2000er Jahren wurden die Studios im Ausland wegen ausbleibender finanzieller Erfolge nach und nach geschlossen.
Nach der Hochphase der Direct-to-video Filme produzierten die Studios wieder mehr Filme und Serien für die eigenen Disney Sender, so gibt es einige Disney Channel Original Movies wie Kim Possible Der Film – Invasion der Roboter (Kim Possible Movie: So the Drama) von 2005 oder Rapunzel: Für immer verföhnt (Tangled: Before Ever After) von 2017. Aber auch für Disney+ werden Inhalte produziert, unter anderem Phineas und Ferb – Der Film: Candace gegen das Universum (Phineas and Ferb the Movie: Candace Against the Universe) von 2020.
Im Laufe der Jahre kam es zu verschiedenen Umstrukturierungen, sodass Walt Disney Animation schließlich der Abteilung Disney Channels Worldwide zugeordnet wurde, die wiederum ein Teil der Walt Disney Television Devision ist.