Roy Disney war der ältere Bruder von Walt Disney und sein treuer Begleiter und Unterstützer. Ohne Roy hätte es die Walt Disney Company, die vielen bewegenden Filme und auch die Disney Themenparks nicht gegeben. Aber der Reihe nach.
Roy Oliver Disney wurde 1893 in Chicago geboren. Er war das dritte von insgesamt fünf Kindern der Familie Disney: Herbert Arthur, Raymond Arnold, Walter Elias und Ruth Flora waren seine Geschwister.
Die Familie zog während Roys Kindheit mehrfach um, von Chicago nach Marceline, dann nach Kansas City und schließlich wieder nach Chicago. Trotz dieser nicht einfachen Umstände und der Tatsache, dass es schon in jungen Jahren als Zeitungsjunge zum Lebensunterhalt der Familie beitragen musste, schloss er 1912 die High School ab und nahm eine Stelle in der First National Bank in Kansas City an, wo auch sein älterer Bruder Raymond Arnold tätig war.
1917 meldete Roy Disney sich zur Navy, um im Ersten Weltkrieg für sein Vaterland zu kämpfen. Nach dem Krieg erkrankte er an Tuberkulose und wurde aus dem Militärdienst entlassen. Er zog nach Los Angeles, wo er wieder in einer Bank arbeitete, gleichzeitig musste er sich wegen seiner Erkrankung immer wieder in medizinische Behandlung begeben.
Roy und Walt arbeiten zusammen
Im Jahr 1923 zog Walt Disney aus Kansas City, wo er mit seinem Laugh-o-Gram-Studio bankrottgegangen war nach Los Angeles zu seinem Bruder Roy. Zusammen gründeten sie die Disney Brother’s Cartoon Studios, die auf Roys Bestreben hin bald zu Walt Disney Studios umbenannt wurden. Damit war der Grundstein für eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit gelegt. Roy übernahm die finanziellen Geschäfte und die Verwaltung, während Walt für den kreativen Part zuständig war. 1929 wurde Roy Oliver Disney zum ersten CEO der Firma, auch wenn er diesen Titel erst 1966 offiziell erhielt.
Immer wieder gerieten die Brüder wegen ihrer unterschiedlichen Vorstellungen darüber, wie es mit der Firma weitergehen sollte, aneinander. In der Regel setze sich Walt mit seine, aus damaliger Perspektive abenteuerlichen Vorhaben durch und wurde am Ende mit Erfolg belohnt. Allerdings bedeutete dies, dass die Disneys mehrfach in finanzielle Schieflage gerieten und es dem Geschick Roys überlassen war, einen Weg aus dieser Misere zu finden.
Roy Disney führt das Unternehmen fort
Nachdem Walt Disney 1966 gestorben war, führte Roy das Unternehmen fort, obwohl er eigentlich geplant hatte, in Rente zu gehen. Die Arbeiten zum neuesten Mega Projekt Disney World liefen bereits auf Hochtouren und es gab jede Menge zu tun. Auf Roys Bestreben hin wurde das neue Disney Resort in Florida zu Ehren seines Bruders Walt Disney World genannt.
Nachdem die Eröffnung von Walt Disney World im Oktober 1971 erfolgreich über die Bühne gebracht werden konnte, zog sich Roy Oliver Disney aus dem Geschäft zurück und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Diesen konnte er allerdings nicht lange genießen, da er am 20. Dezember 1971 an einem Hirnschlag starb.
Zeitlebens war Roy Oliver Disney ein sehr bescheidener Mann. Er lehnte den Ruhm und das öffentliche Interesse an seiner Person, das sich daraus ableitete, dass er Walt Disney Bruder war, ab. Diese Tatsache sah er nicht als Verdienst an. Er arbeitete stets im Hintergrund. Aber ohne sein Tun, wäre die Walt Disney Company nicht das, was sie heute ist und Walt Disney hätte viele seiner Projekte niemals verwirklichen können.