Süsse Versuchungen
Die USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten - und unbegrenzten Köperfülle - hat uns wieder einmal in Versuchung geführt. So viele Möglichkeiten schnell an leckeres und günstiges Essen zu kommen...alle Speisen haben allerdings eines gemein: Sie sind nicht gut für die schlanke Linie.
So weit so gut, das ist wohl jedem bekannt und die vielen Oversize-Amis führen es einem jeden Tag auch noch einmal vor Augen. Auch, dass man nicht in ein Oversizegeschäft gehen muss, um T-Shirts in Größe XXXXL zu bekommen, sollte Warnung genug sein. Dennoch, auch der Junkie weiß, dass sein Stoff nicht gesund ist und sucht dann wieder seinen Dealer auf.
Ich persönlich habe keinen Stammdealer. Meine Hauptdealer sind keine zwielichtigen Kolumbianer, sondern fast ausschließlich angesehene Mitglieder der amerikanischen Gesellschaft. Ich oute hier mal ganz bewußt die Verbrecher an meiner Figur: Da sind McDonalds, die dreister Weise auch noch direkt vor meinem Hotel, dem All Star Sports, ihren fettigen Geschäften nachgehen
Dunkin Donut, die scheinbar überall ihre kleinen Zuckelabore unterhalten
Pizza Hut
und diverse Steakrestaurants, bei uns war dies vor allem das Ponderosa Steakhouse.
Zu diesen bekannten Fettdealern kommen noch die kleinen Nischendealer mit ihren Varianten der Kalorienbomben. Überall in den Malls und Outlets warten diese linken kleinen Stände mit den leckeren Eisvarianten, pseudo-chinesichen Burbon Chicken - yammi -, selbstzusammengestellten Burgern - Five Guys, ich liebe euren Stoff - und einer Art Steakdöner von Steak and Shake, welches auch geniale Milchshakes anbietet.
Auch Disney beteiligt sich sehr erfolgreich an diesem Futterwettrüsten. Sieht man mal von dem EkelBBQ, das ich an anderer Stelle schon beschrieben habe, ab, kann man auch über den Disneystoff nicht meckern. Allerdings war uns das Frühstück im Hotel doch zu mächtig für jeden Tag, auch wenn Junior da anderer Meinung war.
Das hier empfohlene Pinapple Eis im Magic Kingdom war übrigens nicht so mein Fall.
Gerne verpackt Disney ihre Kalorienbomben in Events. Ähnlich Alkohol- und Kokspartys von prominenten Ex-Disney-Kinderstars veranstaltet Disney regelmäßig Feste des frohen Diätvergessens und gibt dem ganzen so tolle Namen wie Food und Wine Festival als Parkevent oder Spirit of Aloha als einzel buchbares Event in einem Disneyrestaurant.
Manche dieser Orgien beginnen schon am frühen Morgen. Diverse Schlemmerorgien werden da an verschiedenen Locations veranstaltet. Wir haben beispielsweise im Tusker House nicht widerstehen können, was wir auch nicht bereut haben.
Kinder werden schon in jüngsten Jahren damit geködert, dass beim fröhlichen Morgenvollstopfen lustige Plüschfiguren um Sie herumtanzen und die Form der Waffel ihrem Idol, einer stilisierten Maus, entspricht.
Etwas Pseudotanz der Kinder mit eben diesen Plüschis soll die verbliebenen Restsorgen der Eltern über die Ernährung ihrer Kinder durch "Bewegung" eben dieser zukünftigen XXL-Bürger zerstreuen.
Für Hardcore-Junkies bietet Disney gleich eine Flatrate an. Sie nennen dies Dining Plan, wobei sich das Planen dabei nur noch darum dreht, um wieviel Uhr man in welchem Restaurant zu welchem Stoff kommt.
Mein Hauptdealer Ponderosa Steakhouse lockte mich immer mit einem kleinen Steak als Apettitanreger, gefolgt von diversen Leckereien vom Buffet.
Zum Schluss war ich abhängig von Banana Bread, einer Art Rührkuchen mit Bananengeschack und irgendwelchen Nüsschen drin. Jetzt bin ich auf Entzug und auf der Suche nach dem Rezept, damit ich mir meinen neuen Lieblingsstoff selbst in der heimischen Küche zusammenmischen kann. Kann mir hier im Forum vielleicht sogar jemand helfen?
Was Ponderosa mit Steaks bei mir erreichte, schafften Sie bei meinem Kurzen mit Shrimps. In alter Dealermanier wurde er klassisch "angefüttert". Nachdem die sehr netten Dealer bei unserem ersten Besuch genau beobachtet hatten, wie Junior seiner Mama den Großteil Ihrer Shrimpportion weggegessen hatte, bekam er - ohne Bezahlung - ab dem zweiten Besuch immer, bevor wir unser Essen bekamen, seine eigene Portion Shrimps mit Pommes frisch aus der Küche...und das ganze immer Refill, so lange, bis er satt war, was manchmal sehr lange dauerte...
Danke Terry und Kathy. Wisst ihr, was ihr da angestellt habt? Jamie stand vor dem großen Aquarium in Epcot an der Scheibe und schmatzte, als er all die Fische gesehen hat!!!
Neben Ponderosa hat auch Dunkin Donut es drauf, sich seinen Kundennachwuchs schon früh heranzuziehen- allerdings gegen Bezahlung. Jamie hat schon gejubelt, wenn wir bei Dunkin D auf den Parkplatz gefahren sind. Seine Laune stieg erst, wenn er seinen Donut in den Händen hatte:
Von wem er das wohl hat?
Wenn man am Ende mit jeglicher Form des Schlemmens fertig ist, kommt in jeder Location der Dealer an den Tisch und möchte noch einen Nachschlag auf den vereinbarten Preis. Da man eh schon im Verdauungskoma liegt, gibt man dann noch einmal bis zu zwanzig Prozent und mehr "Trinkgeld", wohl wissend, dass der Kerl gar nicht so viel Geld versaufen kann... Egal, wir kommen wieder, denn hungrig wird man immer wieder
PS Ich habe in diesem Urlaub zwei Kilo abgenommen, dank den 15 km laut Schrittzähler, die wir jeden Tag gelaufen sind. So lässt sich doch ohne Schlechtes Gewissen Schlemmen!!!