Samstag, 1. Juni 2013
Auf unseren „Wecker“ Julian ist doch immer Verlass. Eigentlich… also… zumindest fast immer. Heute ausgerechnet nicht Wir hatten uns keinen Wecker gestellt, da wir davon ausgingen, dass Julian eh zeitig aufwacht, sodass wir vor dem Check-Out noch in aller Ruhe unseren Kram zusammenpacken können. Tja, wir schreckten ein wenig hoch, als wir alle um 10 Uhr aufwachten. Bis 11 Uhr musste ausgecheckt sein – also schnell, schnell abwechselnd geduscht und fertig gemacht, Julian angezogen, Koffer gepackt und pünktlich um 10.55 Uhr standen wir in der Lobby. Marc erledigte das Auschecken, während ich mit Julian in der Lobby saß und das Nötigste in unseren Rucksack packte. Der kleine Trolley und unser Riesenkoffer wurde mit den Luggage-Tags von Disney geschmückt.
So verließen wir das Hotel und spazierten ganz gemächlich über die Avenguida Paral-lel, auf der heute keine Autos fahren durften und irgendein Festival stattfand. Da meine Hüfte rechts etwas schmerzte – ein ähnlicher Schmerz wie damals vor unserer kirchlichen Hochzeit (scheint was Psychisches/die Aufregung zu sein ) – holte ich mir in der nächsten Apotheke noch Therma Care Wärme-Gürtel (eine gute Entscheidung, denn der Schmerz sollte mich noch die nächsten zwei Tage begleiten). In einem kleinen Supermarkt statteten wir uns dann noch mit drei kleinen Flaschen Mineralwasser und Orangensaft aus, und nur wenige Schritte später standen wir bereits mit sämtlichen Koffern, Rucksäcken und Kind im Buggy an Barcelonas schickem Hafen. Und nun?
Ein netter, älterer Herr, im Bild unterhalb des Turms auszumachen, sah uns unsere Ratlosigkeit an und plauderte noch gute zwanzig Minuten mit uns. Es stellte sich heraus, dass er Syrer war und schon seit vielen Jahren für die Schifffahrt als Elektriker arbeitete. Er schätze die Deutschen sehr, und es ärgere ihn, dass unsere Generation von vielen noch immer mit dem 2. Weltkrieg in Verbindung gebracht würden, wofür wir doch rein gar nichts können. Es käme allein darauf an, wer man sei, auf den Charakter, das Herz – und nicht auf die Herkunft. Weise Worte von einem sehr netten Mann, allerdings waren wir scharf darauf, endlich das Schiff zu betreten und so wies er uns freundlich den Weg zur Bushaltestelle. Einige Minuten später kam dann auch direkt der nächste blaue Bus, der regelmäßig alle Terminals abklapperte. An Terminal A und B „parkten“ größere Schiffe, doch das hübscheste von allen konnten wir an Terminal C bereits vom Bus aus sehen: „unser“ Schiff, die Disney MAGIC Da war es wieder, das altbekannte Disney-Feeling, und das wurde erstmals nicht durch das Betreten eines Parks verursacht, sondern durch den reinen Anblick eines wunderschönen, zauberhaften Schiffes im Stil der alten Oceanliner um die Jahrhundertwende.
Als wir aus dem Bus ausgestiegen waren, begann wieder das aus den Parks bekannte Schlangestehen. Es ging durch Sicherheitskontrollen, eine weitere Schlange mussten wir als Nicht-Amerikaner für den Check-In überwinden. Hier wurde dann ein Foto mit der Webcam gemacht, die auf unsere Key to the World-Cards übertragen wurden. Julian guckte dermaßen grimmig auf dem Bild, dass wir erstmal schmunzeln mussten Eingecheckt und mit ebendiesen Karten ausgestattet, führte unser Weg in die nächste Halle, in der ich mir das bereits häufig in Reiseberichten gesehene erste Character-Foto mit Captain Mickey oder so. Tja, falsch gedacht, diese Ehre hatten diesmal wohl nur die Castaway Club-Mitglieder, wie sich später herausstellen sollte. Oder waren wir jetzt um 13 Uhr einfach nur zu spät dran? Egal, ein Foto vor rotem Disney Cruise Line-Hintergrund wurde dennoch von den Profis gemacht und durch Vorzeigen unserer Karten wurde einmal mehr der Weg in die nächste Halle freigegeben. Das schien aber auch kein Ende zu nehmen, wann durften wir denn endlich auf’s Schiff?
Julian fand seine Key to the World-Card total super und wollte sie am liebsten gar nicht mehr abgeben
Und ja, ja – wir mussten nur noch eine Rolltreppe hochfahren, und schon standen wir auf der Gangway, die uns auf das Schiff führen sollte. Marc machte noch eine kleine Kamerafahrt an mir vorbei, die ihr ja im Teaser schon gesehen habt , und dann war es nur noch ein kleiner Schritt…
…und wir verließen den sicheren Boden, um dieses mächtige Schiff zu betreten.
Endlich an Bord wurde von den Cast (oder Crew) Membern in die Hände geklatscht: „Please, welcome on board – the Mach family!“. Eine sehr nette Begrüßung!
Von den bisher betrachteten Fotos her hätten wir uns das Atrium (Lobby) noch größer vorgestellt, kamen jedoch aus dem Staunen kaum heraus. So edel, so schön war hier alles. Wir als Titanic-Fans fühlten uns direkt in frühere Zeiten zurückversetzt und waren doch ein klein wenig stolz, nun Gast eines so schönen Kreuzfahrtschiffs zu sein
Es zog uns direkt erstmal zu unserem Stateroom, doch zuvor fragte ich bei Guest Services nach, ob und wann es an Bord ein Character-Breakfast oder eine Tee-Party geben würde. Letzteres gab es leider nicht und das Frühstück würde dann bekannt gegeben werden – tja, entweder haben wir es überlesen oder es hat tatsächlich nicht stattgefunden …
Mit einem der edlen Fahrstühle ging es eine Etage tiefer, und so liefen wir die langen Gänge auf Deck 2 entlang, um unsere Kabine, Nummer 2146 zu finden. Auch hier erfreuten wir uns am Anblick dieses schönen Zimmers und mussten natürlich direkt erstmal filmen und fotografieren, bevor es von uns „verwüstet“ werden würde
Juchu, auch das niedliche Babybettchen stand bereit!
Nach dem ersten Erkunden räumten wir ein paar Sachen aus, ließen Julian durch den Stateroom krabbeln – so eine Freude! – und ich dekorierte schon mal unsere Tür von außen. Unsere Koffer waren auch bereits eingetrudelt!
Wir hatten bereits eine gute Stunde Pause gemacht, bevor wir den Stateroom verließen, um uns einen Willkommens-Snack im Topsider Buffet zu gönnen. Hach, war das schön! Und lecker
Ihr kennt ja sicher diesen Moment, wenn man angekommen ist, sich direkt wohlfühlt und weiß: der ganze Urlaub liegt noch vor dir! Dieses Gefühl hatten wir ja bereits zu Beginn in Barcelona, aber jetzt war es noch einmal da, denn vor uns lag eine ganze Woche auf der MAGIC.
Nachdem ich Marc davon überzeugen konnte, dass wir um 16 Uhr direkt an unserem Treffpunkt für die obligatorische Rettungsübung da sein sollten und kein allgemeines Warnsignal ertönt, das uns vom Stateroom weglotsen soll, liefen wir in Richtung Animator’s Palate, wo sich unser Versammlungspunkt „R“ befand. Hier ging die Übung sehr schnell vonstatten und nun hatten wir offiziell Urlaub. Yay!
Da konnten wir ja direkt wieder rauf auf Deck 9 zum Family Pool, wo die „Adventures Away Deck Party“ um 16.30 Uhr stattfinden sollte. Hier sorgte DJ Matt schon für erfrischende Beats und rockige Sommerlaune, die Kids tanzten fröhlich über die Holzplanken und bekamen glitzernde Wedel, auch Julian bekam zwei. Ich schlich mich noch etwas weiter vor, direkt neben die Bühne, wo zuerst ein paar Cast Member die Gäste zum Tanzen animierten. Anschließend stellte sich Cruise Director Peter aus der Schweiz uns vor und – klar, wer darf auf einer Deck Party nicht fehlen? – genau, Mickey und die Gang stießen im schicken Seefahrer-Outfits dazu
Gemeinsam zählten wir den Countdown von 10 bis 1 hinunter und da legte das Schiff auch schon ab. Bye-bye, Barcelona, bis in einer Woche!
Ich gesellte mich wieder zu meinen Jungs, und da wir in absoluter Urlaubs- und Partystimmung waren, spendierte Marc uns einen köstlichen Cocktail mit Erdbeeren. Für Julian gab’s ein Fläschchen mit Saftschorle. Prost, auf eine tolle erste Cruise!
Es war bereits 17.30 Uhr, als wir noch einmal hinunter in die Lobby fuhren, wo sich ein adretter spanischer Mickey mit den Gästen ablichten ließ. Ja, endlich wieder Character-Fotos mit Julian! …dachte ich… ha-ha… was nun kam, lag mir noch tagelang schwer im Magen…
Als wir in der kurzen Schlange standen, zeigte Julian die ganze Zeit auf Mickey und sagte „Da! Da!“, was ich als gutes Zeichen deutete. Damals, als er im zarten Alter von 5 Monaten Mickey in Paris traf, fand er ihn ja ganz toll und kniff ihm dauernd in die Nase.
Nun, um es kurz zu machen: Wir standen zu dritt um Mickey herum, die Profi-Fotografin machte laute Action, und Julian? Der heulte auf einmal los Mein persönlicher Albtraum wurde wahr – mein Sohn wollte keine Character-Fotos machen. Das Resultat sah dann so aus:
Nach diesem kleinen „Schock“ gingen wir noch eine Weile hinaus auf Deck 4, wo Julians Laune direkt wieder besser wurde.
Und nun war es auch schon 18 Uhr und wir konnten erneut ins Restaurant „Animator’s Palate“ gehen, wo unser Dinner heute stattfinden sollte.
Wir wurden an unseren Tisch (Nr. 32) geleitet und unsere Server stellten sich vor: Esther, unser Sonnenschein aus Trinidad & Tobago, sowie Assistant Server Allen aus Indien. Am Tisch saßen bereits unsere Tischnachbarn aus England (Manchester) mit dem zweijährigen Töchterchen Poppy. Sie kamen uns direkt eher posh und zurückhaltend vor, dennoch begrüßten wir sie freundlich und setzen uns dazu. Ein weiterer Kinderhochstuhl verriet, dass eine weitere Familie dazustoßen würde. Und wenig später kamen dann die sehr freundlichen Camille und Francois mit dem 16 Monate alten Philibert (aus Kanada/Montréal) dazu, die uns gegenübersaßen und mit denen wir sehr schnell ins Gespräch kamen.
Es stand direkt das „Show Dinner“ an, bei dem sich der schwarz-weiß gehaltene Saal mit der Zeit in einen knalligbunten Zeichentricktraum verwandelte. Marc gefiel dieses Restaurant gar nicht, ich fand es so schlimm nun nicht Was hier jedoch wirklich fehlte, war ein Bullaugenfenster. Mehrmals spürte ich während des Essens seltsame, langsame Bewegungen… uah, sollte ich tatsächlich seekrank werden? Das hätte ich nie erwartet, habe ich sonst auch keinerlei Probleme beim Reisen. Um es vorwegzunehmen: nein, ich wurde nicht seekrank, aber an das Wackeln – gerade, wenn man nicht nach draußen sehen konnte – musste ich mich wirklich erstmal gewöhnen, denn mir war doch ein wenig schwindelig. Marc und Julian machten die Bewegungen so gar nix aus. Sehr schön!
Bereits im Vorfeld hatte ich ja die Speisekarten studiert und war hocherfreut, dass es eine Extra-Auswahl an Vegetarischem gab. So gab es für Marc und mich heute folgendes Menü (heute waren wir uns einig ):
Wild Mushroom Risotto and Porcini Twist, served with Parmiggiano Reggiano (sehr lecker!):
Als Hauptspeise gab es:
Black Bean Chipotle Cakes over Corn Kernels and Brown Rice topped with Tomato-Cilantro-Salsa. Sah nicht sooo nett aus und schmeckte meiner Meinung nach auch nur so là là, daher habe ich erst gar kein Foto davon gemacht Dabei sollte es glücklicherweise im Laufe der Cruise nicht bleiben, das Essen war ansonsten wirklich exquisit!
Und Marc hatte als Dessert:
Strawberry Sable with Passion Fruit Cream:
…während ich mich nicht entscheiden konnte und die Animator’s Sweet Temptations (eine Kostprobe von drei Desserts) genoss:
Das Dinner verging wie im Flug und weckte Vorfreude auf mehr. Da Julian bereits im Topsider Buffet so viel gefuttert hatte und die letzten Tage in Barcelona eher weniger Appetit hatte, bestellten wir ihm zunächst nichts zum Essen. Nachdem er aber quengeliger wurde, brachte Esther ihm einen Teller mit Obst, den er natürlich mit Freuden verschlang. Also, das Obst, nicht den Teller
Wir erfuhren viel von unseren kanadischen Tischnachbarn, so auch, dass Francois vor zehn Jahren als Student für einen Sommer lang im Disneyland Paris (Hotel Newport BayClub) jobbte Ihm gefiel es damals sehr gut – damals war es ja auch noch sehr gut
Nach dem Essen kugelten wir uns erneut nach draußen auf Deck 4, wo wir ein bisschen die frische Seeluft genossen. Hach, war das schön hier!
Da Marc und Julian müde wurden, zogen wir Richtung Stateroom und erfreuten uns an unserem ersten Handtuchtierchen und dem Personal Navigator für den nächsten Tag.
Marc übernahm bereitwillig das Zubettbringen des Sprösslings, während ich noch ein wenig das Schiff erkunden wollte. Leise schlich ich mich hinaus und streifte natürlich zuerst durch die Shops, „Treasure Ketch“ und „Mickey’s Mates“, wo ich direkt ein paar schöne Dinge erspähte, die noch gekauft werden sollten. Wie praktisch, dass man mit hinterlegter Kreditkartennummer einfach nur seine Key to the World-Card vorzeigen muss zum Zahlen – zu verführerisch
Es war bereits dunkel und kurz vor 23 Uhr, als ich zunächst noch einmal auf Deck 4 umherschlenderte. Leise ertönten in meinem Kopf die Piano-Klänge vom Lied „Rose“ aus „Titanic“, während ich mit meinen auf den Holzplanken klackernden Schuhen nur so das Deck entlangspazierte und dabei auf das tiefschwarze Meer sah. Hier befindet sich auch die Joggingstrecke und ich war ganz allein, als ich am Ankerraum vorbeikam. Wow, das war schon sehr beachtlich, diese riesigen Ankerketten zu sehen und das Rattern von Maschinen zu hören.
Ich stieg die Treppen hoch zu Deck 9, bei Pinocchio’s Pizzeria gönnte ich mir noch ein kleines Stück Pizza Margherita, holte mir bei der Getränkestation eine Cola light und genoss es einfach nur, hier zu sein. Machte noch ein paar Fotos…
…und gesellte mich dann wieder zu Mann und Sohn, die bereits friedlich in unserer „Koje“ schlummerten. Noch schnell die Zähne geputzt, umgezogen und dann spürte ich auch dieses angenehme Gefühl, wie ein Baby in den Schlaf geschaukelt zu werden…
Auf unseren „Wecker“ Julian ist doch immer Verlass. Eigentlich… also… zumindest fast immer. Heute ausgerechnet nicht Wir hatten uns keinen Wecker gestellt, da wir davon ausgingen, dass Julian eh zeitig aufwacht, sodass wir vor dem Check-Out noch in aller Ruhe unseren Kram zusammenpacken können. Tja, wir schreckten ein wenig hoch, als wir alle um 10 Uhr aufwachten. Bis 11 Uhr musste ausgecheckt sein – also schnell, schnell abwechselnd geduscht und fertig gemacht, Julian angezogen, Koffer gepackt und pünktlich um 10.55 Uhr standen wir in der Lobby. Marc erledigte das Auschecken, während ich mit Julian in der Lobby saß und das Nötigste in unseren Rucksack packte. Der kleine Trolley und unser Riesenkoffer wurde mit den Luggage-Tags von Disney geschmückt.
So verließen wir das Hotel und spazierten ganz gemächlich über die Avenguida Paral-lel, auf der heute keine Autos fahren durften und irgendein Festival stattfand. Da meine Hüfte rechts etwas schmerzte – ein ähnlicher Schmerz wie damals vor unserer kirchlichen Hochzeit (scheint was Psychisches/die Aufregung zu sein ) – holte ich mir in der nächsten Apotheke noch Therma Care Wärme-Gürtel (eine gute Entscheidung, denn der Schmerz sollte mich noch die nächsten zwei Tage begleiten). In einem kleinen Supermarkt statteten wir uns dann noch mit drei kleinen Flaschen Mineralwasser und Orangensaft aus, und nur wenige Schritte später standen wir bereits mit sämtlichen Koffern, Rucksäcken und Kind im Buggy an Barcelonas schickem Hafen. Und nun?
Ein netter, älterer Herr, im Bild unterhalb des Turms auszumachen, sah uns unsere Ratlosigkeit an und plauderte noch gute zwanzig Minuten mit uns. Es stellte sich heraus, dass er Syrer war und schon seit vielen Jahren für die Schifffahrt als Elektriker arbeitete. Er schätze die Deutschen sehr, und es ärgere ihn, dass unsere Generation von vielen noch immer mit dem 2. Weltkrieg in Verbindung gebracht würden, wofür wir doch rein gar nichts können. Es käme allein darauf an, wer man sei, auf den Charakter, das Herz – und nicht auf die Herkunft. Weise Worte von einem sehr netten Mann, allerdings waren wir scharf darauf, endlich das Schiff zu betreten und so wies er uns freundlich den Weg zur Bushaltestelle. Einige Minuten später kam dann auch direkt der nächste blaue Bus, der regelmäßig alle Terminals abklapperte. An Terminal A und B „parkten“ größere Schiffe, doch das hübscheste von allen konnten wir an Terminal C bereits vom Bus aus sehen: „unser“ Schiff, die Disney MAGIC Da war es wieder, das altbekannte Disney-Feeling, und das wurde erstmals nicht durch das Betreten eines Parks verursacht, sondern durch den reinen Anblick eines wunderschönen, zauberhaften Schiffes im Stil der alten Oceanliner um die Jahrhundertwende.
Als wir aus dem Bus ausgestiegen waren, begann wieder das aus den Parks bekannte Schlangestehen. Es ging durch Sicherheitskontrollen, eine weitere Schlange mussten wir als Nicht-Amerikaner für den Check-In überwinden. Hier wurde dann ein Foto mit der Webcam gemacht, die auf unsere Key to the World-Cards übertragen wurden. Julian guckte dermaßen grimmig auf dem Bild, dass wir erstmal schmunzeln mussten Eingecheckt und mit ebendiesen Karten ausgestattet, führte unser Weg in die nächste Halle, in der ich mir das bereits häufig in Reiseberichten gesehene erste Character-Foto mit Captain Mickey oder so. Tja, falsch gedacht, diese Ehre hatten diesmal wohl nur die Castaway Club-Mitglieder, wie sich später herausstellen sollte. Oder waren wir jetzt um 13 Uhr einfach nur zu spät dran? Egal, ein Foto vor rotem Disney Cruise Line-Hintergrund wurde dennoch von den Profis gemacht und durch Vorzeigen unserer Karten wurde einmal mehr der Weg in die nächste Halle freigegeben. Das schien aber auch kein Ende zu nehmen, wann durften wir denn endlich auf’s Schiff?
Julian fand seine Key to the World-Card total super und wollte sie am liebsten gar nicht mehr abgeben
Und ja, ja – wir mussten nur noch eine Rolltreppe hochfahren, und schon standen wir auf der Gangway, die uns auf das Schiff führen sollte. Marc machte noch eine kleine Kamerafahrt an mir vorbei, die ihr ja im Teaser schon gesehen habt , und dann war es nur noch ein kleiner Schritt…
…und wir verließen den sicheren Boden, um dieses mächtige Schiff zu betreten.
Endlich an Bord wurde von den Cast (oder Crew) Membern in die Hände geklatscht: „Please, welcome on board – the Mach family!“. Eine sehr nette Begrüßung!
Von den bisher betrachteten Fotos her hätten wir uns das Atrium (Lobby) noch größer vorgestellt, kamen jedoch aus dem Staunen kaum heraus. So edel, so schön war hier alles. Wir als Titanic-Fans fühlten uns direkt in frühere Zeiten zurückversetzt und waren doch ein klein wenig stolz, nun Gast eines so schönen Kreuzfahrtschiffs zu sein
Es zog uns direkt erstmal zu unserem Stateroom, doch zuvor fragte ich bei Guest Services nach, ob und wann es an Bord ein Character-Breakfast oder eine Tee-Party geben würde. Letzteres gab es leider nicht und das Frühstück würde dann bekannt gegeben werden – tja, entweder haben wir es überlesen oder es hat tatsächlich nicht stattgefunden …
Mit einem der edlen Fahrstühle ging es eine Etage tiefer, und so liefen wir die langen Gänge auf Deck 2 entlang, um unsere Kabine, Nummer 2146 zu finden. Auch hier erfreuten wir uns am Anblick dieses schönen Zimmers und mussten natürlich direkt erstmal filmen und fotografieren, bevor es von uns „verwüstet“ werden würde
Juchu, auch das niedliche Babybettchen stand bereit!
Nach dem ersten Erkunden räumten wir ein paar Sachen aus, ließen Julian durch den Stateroom krabbeln – so eine Freude! – und ich dekorierte schon mal unsere Tür von außen. Unsere Koffer waren auch bereits eingetrudelt!
Wir hatten bereits eine gute Stunde Pause gemacht, bevor wir den Stateroom verließen, um uns einen Willkommens-Snack im Topsider Buffet zu gönnen. Hach, war das schön! Und lecker
Ihr kennt ja sicher diesen Moment, wenn man angekommen ist, sich direkt wohlfühlt und weiß: der ganze Urlaub liegt noch vor dir! Dieses Gefühl hatten wir ja bereits zu Beginn in Barcelona, aber jetzt war es noch einmal da, denn vor uns lag eine ganze Woche auf der MAGIC.
Nachdem ich Marc davon überzeugen konnte, dass wir um 16 Uhr direkt an unserem Treffpunkt für die obligatorische Rettungsübung da sein sollten und kein allgemeines Warnsignal ertönt, das uns vom Stateroom weglotsen soll, liefen wir in Richtung Animator’s Palate, wo sich unser Versammlungspunkt „R“ befand. Hier ging die Übung sehr schnell vonstatten und nun hatten wir offiziell Urlaub. Yay!
Da konnten wir ja direkt wieder rauf auf Deck 9 zum Family Pool, wo die „Adventures Away Deck Party“ um 16.30 Uhr stattfinden sollte. Hier sorgte DJ Matt schon für erfrischende Beats und rockige Sommerlaune, die Kids tanzten fröhlich über die Holzplanken und bekamen glitzernde Wedel, auch Julian bekam zwei. Ich schlich mich noch etwas weiter vor, direkt neben die Bühne, wo zuerst ein paar Cast Member die Gäste zum Tanzen animierten. Anschließend stellte sich Cruise Director Peter aus der Schweiz uns vor und – klar, wer darf auf einer Deck Party nicht fehlen? – genau, Mickey und die Gang stießen im schicken Seefahrer-Outfits dazu
Gemeinsam zählten wir den Countdown von 10 bis 1 hinunter und da legte das Schiff auch schon ab. Bye-bye, Barcelona, bis in einer Woche!
Ich gesellte mich wieder zu meinen Jungs, und da wir in absoluter Urlaubs- und Partystimmung waren, spendierte Marc uns einen köstlichen Cocktail mit Erdbeeren. Für Julian gab’s ein Fläschchen mit Saftschorle. Prost, auf eine tolle erste Cruise!
Es war bereits 17.30 Uhr, als wir noch einmal hinunter in die Lobby fuhren, wo sich ein adretter spanischer Mickey mit den Gästen ablichten ließ. Ja, endlich wieder Character-Fotos mit Julian! …dachte ich… ha-ha… was nun kam, lag mir noch tagelang schwer im Magen…
Als wir in der kurzen Schlange standen, zeigte Julian die ganze Zeit auf Mickey und sagte „Da! Da!“, was ich als gutes Zeichen deutete. Damals, als er im zarten Alter von 5 Monaten Mickey in Paris traf, fand er ihn ja ganz toll und kniff ihm dauernd in die Nase.
Nun, um es kurz zu machen: Wir standen zu dritt um Mickey herum, die Profi-Fotografin machte laute Action, und Julian? Der heulte auf einmal los Mein persönlicher Albtraum wurde wahr – mein Sohn wollte keine Character-Fotos machen. Das Resultat sah dann so aus:
Nach diesem kleinen „Schock“ gingen wir noch eine Weile hinaus auf Deck 4, wo Julians Laune direkt wieder besser wurde.
Und nun war es auch schon 18 Uhr und wir konnten erneut ins Restaurant „Animator’s Palate“ gehen, wo unser Dinner heute stattfinden sollte.
Wir wurden an unseren Tisch (Nr. 32) geleitet und unsere Server stellten sich vor: Esther, unser Sonnenschein aus Trinidad & Tobago, sowie Assistant Server Allen aus Indien. Am Tisch saßen bereits unsere Tischnachbarn aus England (Manchester) mit dem zweijährigen Töchterchen Poppy. Sie kamen uns direkt eher posh und zurückhaltend vor, dennoch begrüßten wir sie freundlich und setzen uns dazu. Ein weiterer Kinderhochstuhl verriet, dass eine weitere Familie dazustoßen würde. Und wenig später kamen dann die sehr freundlichen Camille und Francois mit dem 16 Monate alten Philibert (aus Kanada/Montréal) dazu, die uns gegenübersaßen und mit denen wir sehr schnell ins Gespräch kamen.
Es stand direkt das „Show Dinner“ an, bei dem sich der schwarz-weiß gehaltene Saal mit der Zeit in einen knalligbunten Zeichentricktraum verwandelte. Marc gefiel dieses Restaurant gar nicht, ich fand es so schlimm nun nicht Was hier jedoch wirklich fehlte, war ein Bullaugenfenster. Mehrmals spürte ich während des Essens seltsame, langsame Bewegungen… uah, sollte ich tatsächlich seekrank werden? Das hätte ich nie erwartet, habe ich sonst auch keinerlei Probleme beim Reisen. Um es vorwegzunehmen: nein, ich wurde nicht seekrank, aber an das Wackeln – gerade, wenn man nicht nach draußen sehen konnte – musste ich mich wirklich erstmal gewöhnen, denn mir war doch ein wenig schwindelig. Marc und Julian machten die Bewegungen so gar nix aus. Sehr schön!
Bereits im Vorfeld hatte ich ja die Speisekarten studiert und war hocherfreut, dass es eine Extra-Auswahl an Vegetarischem gab. So gab es für Marc und mich heute folgendes Menü (heute waren wir uns einig ):
Wild Mushroom Risotto and Porcini Twist, served with Parmiggiano Reggiano (sehr lecker!):
Als Hauptspeise gab es:
Black Bean Chipotle Cakes over Corn Kernels and Brown Rice topped with Tomato-Cilantro-Salsa. Sah nicht sooo nett aus und schmeckte meiner Meinung nach auch nur so là là, daher habe ich erst gar kein Foto davon gemacht Dabei sollte es glücklicherweise im Laufe der Cruise nicht bleiben, das Essen war ansonsten wirklich exquisit!
Und Marc hatte als Dessert:
Strawberry Sable with Passion Fruit Cream:
…während ich mich nicht entscheiden konnte und die Animator’s Sweet Temptations (eine Kostprobe von drei Desserts) genoss:
Das Dinner verging wie im Flug und weckte Vorfreude auf mehr. Da Julian bereits im Topsider Buffet so viel gefuttert hatte und die letzten Tage in Barcelona eher weniger Appetit hatte, bestellten wir ihm zunächst nichts zum Essen. Nachdem er aber quengeliger wurde, brachte Esther ihm einen Teller mit Obst, den er natürlich mit Freuden verschlang. Also, das Obst, nicht den Teller
Wir erfuhren viel von unseren kanadischen Tischnachbarn, so auch, dass Francois vor zehn Jahren als Student für einen Sommer lang im Disneyland Paris (Hotel Newport BayClub) jobbte Ihm gefiel es damals sehr gut – damals war es ja auch noch sehr gut
Nach dem Essen kugelten wir uns erneut nach draußen auf Deck 4, wo wir ein bisschen die frische Seeluft genossen. Hach, war das schön hier!
Da Marc und Julian müde wurden, zogen wir Richtung Stateroom und erfreuten uns an unserem ersten Handtuchtierchen und dem Personal Navigator für den nächsten Tag.
Marc übernahm bereitwillig das Zubettbringen des Sprösslings, während ich noch ein wenig das Schiff erkunden wollte. Leise schlich ich mich hinaus und streifte natürlich zuerst durch die Shops, „Treasure Ketch“ und „Mickey’s Mates“, wo ich direkt ein paar schöne Dinge erspähte, die noch gekauft werden sollten. Wie praktisch, dass man mit hinterlegter Kreditkartennummer einfach nur seine Key to the World-Card vorzeigen muss zum Zahlen – zu verführerisch
Es war bereits dunkel und kurz vor 23 Uhr, als ich zunächst noch einmal auf Deck 4 umherschlenderte. Leise ertönten in meinem Kopf die Piano-Klänge vom Lied „Rose“ aus „Titanic“, während ich mit meinen auf den Holzplanken klackernden Schuhen nur so das Deck entlangspazierte und dabei auf das tiefschwarze Meer sah. Hier befindet sich auch die Joggingstrecke und ich war ganz allein, als ich am Ankerraum vorbeikam. Wow, das war schon sehr beachtlich, diese riesigen Ankerketten zu sehen und das Rattern von Maschinen zu hören.
Ich stieg die Treppen hoch zu Deck 9, bei Pinocchio’s Pizzeria gönnte ich mir noch ein kleines Stück Pizza Margherita, holte mir bei der Getränkestation eine Cola light und genoss es einfach nur, hier zu sein. Machte noch ein paar Fotos…
…und gesellte mich dann wieder zu Mann und Sohn, die bereits friedlich in unserer „Koje“ schlummerten. Noch schnell die Zähne geputzt, umgezogen und dann spürte ich auch dieses angenehme Gefühl, wie ein Baby in den Schlaf geschaukelt zu werden…
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