Da die überwiegende Mehrheit der Anlieger wohl eher die Francilien haben dürfte (hast Du ja selbst auch öfter geschrieben), muss man diese als Vergleich hernehmen. Dass diese einen niedrigeren Preis pro Tag hat, ist klar. Wenn man das ganze auch noch auf die Stunden aufdröseln würde, wäre sie sogar noch stärker im Vorteil.
Ich denke, das kommt darauf an, was man vergleicht.
Vergleicht man das, was die Mehrheit haben dürfte, dann sollte man den Francilien vergleichen.
Wenn man aber Preis/Leistung vergleichen will, dann müßte es, wg. der passenderen Relation Zugangsmöglichkeit/Preis eher mit dem Dream vergleichen.
Beide Vergleiche sind, denke ich, legitim, aber gleichzeitig hinken beide Vergleiche auch.
Ich glaube aber, dass der durchschnittliche Franzose sich den Endpreis anschaut und dann entscheidet, wem er das Geld gibt. Bei 95 Euro im Vergleich zu 135 Euro entscheiden sich sicherlich viele wegen der Ganzjahresöffnung für Disney - bei 180 Euro sähe das mit Sicherheit anders aus.
Das sehe ich dann doch anders.
Natürlich gilt grundsätzlich das Angebot/Nachfrage Prinzip - aber auch in beiden Richtungen (ja, ich weiß, diese Gegenseitigkeit ist in der Wirtschaftstheorie strittig, ich tendiere aber eher in die Pro-Richtung, vielleicht auch weil die meisten meiner Dozenten eher in die Richtung tendieren, das beeinflusst natürlich - universitäre Sozialisierung sozusagen).
In gewisser Form kann man über ein Angebot auch Nachfrage schaffen, wenn man den Anreiz schafft - und nachweislich schaffen oft auch höhere Preise einen Bedarf und sei es nur Statussymbol. Ein gutes Beispiel dafür ist Apple, die in vielen Bereichen heute nicht mehr von der objektiv besseren Qualität, sondern vom Nimbus der Exklusivität leben (obwohl die Produkte auch Massenprodukte sind, aber dennoch denken viele, SIE hätten gerade mit IHREM IPhone was besonderes)
Disney WILL sich als Premium Produkt vermarkten - dass das Produkt das nicht mehr wirklich erfüllt, sei dahingestellt, das ist unstrittig, aber das gilt für andere Produkte, die trotzdem als Premium Produkt wahrgenommen werden auch.
Aber wenn man es (was die APs angeht UND teilweise auch die absurden Aktionen für Tagestickets, wie die Minnie-Mouse-Aktion oder Tickets für 20 Euro bei E.Leclerc oder teilweise auch die APs für 65(?) Euro bei diversen Supermärkten) verramscht, dann setzt sich das auch in den Köpfen fest.
Ja, natürlich wäre es erst einmal ein Schock, wenn die Preise so hoch gingen - aber würde eben dieser Besucherverlust wirklich in den Zahlen so schaden?
Ich glaube nicht.
Vorteile wären meiner Meinung nach aber eben das gesteigerte Besuchererlebnis für die vollzahlenden Besucher (Details was ich damit meine führe ich an dieser Stelle mal nicht mehr aus, das hatten wir ja hier schon an zig Stellen und ich weiß auch, dass wir in dem Punkt zu keiner Einigung kommen werden, deshalb gehe ich da nicht nochmal im einzelnen drauf ein), was, aber auch das ist nur meine subjektive Meinung, auf Dauer zu einer positiveren Mund-zu-Propaganda führen wird und zu einer Aufwertung des Produktes - und auch zu Mehreinnahmen, die über denen liegen, die verloren gehen.
Hinzu kommt, dass sich nicht jeder aktuelle Francilien-Inhaber dann keinen mehr kaufen würde, denn selbst bei 180 Euro, ja bei 230 Euro für den billigsten APs (was meinem Aufschlag von 80% entsprechen würde) wäre das, meiner Meinung nach, nicht extrem.
Klar, wenn man erstmal hört, 230 Euro für den französischen Familienvater mit Frau und 2 Kindern für ein Jahr... dann sind das 920 Euro - das klingt schonmal übel - aber das müßte der ja nichtmal auf einen Schlag zahlen, sondern könnte das wg. des Ratenangebotes auf 12 Monate strecken - und bei regelmäßiger Verlängerung hätte er den Pass immer 18 Monate für das Geld.
Bei nur 2 Besuchen pro Monat (und sehr viele aus der Umgebung kommen öfter) sind das dann gerade mal noch 6,40 Euro pro Person und Besuch - jedes Schwimmbad in der Gegend dürfte mehr kosten.
Was da für mich dazu kommt, das habe ich auch an anderer Stelle schon geschrieben: Ich wäre dafür, diese Angebote familienfreundlicher zu machen!
Ich würde die Regelung aufheben, die AP-Preise für Erwachsene und Kinder gleich teuer zu machen. Zusätzlich könnte man den Familienrabatt schon bei 4 Personen im gleichen Haushalt, sobald Kinder dabei sind, statt erst bei 5 gewähren.
Ein Modell müßte so aussehen, dass vielleicht Familien mit Kindern nur einen Aufschlag von 30-40% auf den aktuellen Preis hätten, Einzelpersonen aber einen deutlich höheren von 80-100%.
Das wäre zum einen solidarischer den Familien gegenüber, als das aktuelle Modell, dass Kinder und Erwachsene das gleiche zahlen müssen UND es würde schonmal die Problemfälle, die nicht nur vor Ort nichts mehr ausgeben sondern AUCH noch zusätlich für regelmäßige Querelen sorgen, die jungen Erwachsenen aus den nahen Banlieus, zumindest etwas mehr zu Kasse bitten, wenn man sie schon nicht abschrecken kann.
Asterix bietet jetzt schon mehr Attraktionen als Disneyland Park, darunter auch echte Knüller wie Oziris, Tonnere de Zeus oder die Wildwasserbahn. Showtechnisch sind sie schon lange an Disney vorbeigezogen - alleine die Stunt-Show ist wohl mit das Beste, was man in Europa sehen kann. Und für 2016 ist schon der nächste Knaller angekündigt.
Dann sollte ich doch unbedingt mal wieder hingehen!
Überlegt habe ich es schon länger, was mich da aber stört sind wirklich die Öffnungszeiten bzw. die Tage, an denen überhaupt geöffnet ist - denn das sind dann direkt auch sehr volle Tage (zumindest war das früher so - hat sich das geändert?), weil alle leeren Tage sowieso eher zu sind.
Ich fahre in der Regel auch nur zu schwachen Zeiten ins DLP, dieses Jahr zum ersten Mal seit vielen Jahren, auch wieder in der Hauptsaison im Juli - und noch dazu an einem Wochenende, was ich normal nicht machen würde, aber es geht um den 30. Geburtstag eines Freundes.
Im Juni bin ich in einer eher ruhigen Woche auch noch 5 Tage da - aber da hat der Parc Asterix nur am Mittwoch in dieser Woche überhaupt auf und gerade da kann ich nicht
Diese ruhigen Zeiten gibt es im Parc Asterix ja aber leider kaum. Im September, was für mich eine tolle Zeit wäre, hat der nur am Wochenende überhaupt auf etc.
Die Frage, die ich mir immer stelle, ist: Was ist denn ein sinnvolles Niveau?
Für mich wäre beim Francilien die absolute Untergrenze bei 180 Euro, nach oben bis 250 Euro - aber dann auf jeden Fall mit einer besseren Struktur für Familien mit Kindern. Bei den 180 Euro würde ich allerdings die Blockout-Days deutlich ausweiten und vor allem deutlich sinnvoller legen. Aktuell bekommt man ja den Eindruck, da werden teils unsinnige Tage genommen, weil man keinem wirklich weh tun will, aber die 85 Block-Out-Days irgendwo unterbekommen muß.
Ich könnte mir z.B. vorstellen, daraus ein Ticket zu machen, dass generell nur an Wochentagen gültig ist und da noch mit Ausnahmen an Feiertagen und extremen Hochsaison-Tagen, also ähnlich gestaltet wie das "Billet Mini" bei den Tageskarten.
Beim Fantasy fände ich als absolute Untergrenze ca. 280 Euro angemessen, dann allerdings mit weniger Vergünstigungen und auch einer erhöhten Anzahl an Blockout-Days, z.B. hochgesetzt auf das aktuelle Francilien-Niveau.
Oder ca. 350 Euro, wenn die Leistungen bleiben wie gehabt.
Den Dream würde ich Premium-Pass machen, Preis zwischen 400 Euro (dann Leistungen wie aktuell gleich lassen) bis 550 Euro (mit erhöhten Leistungen. Vorstellen könnte ich mir da z.B., dass man mit dem dann 2 oder 3 statt nur 1 Fastpass gleichzeitg bekommt etc.)
Auch Disney muss sich der Konkurrenz stellen, und diese nimmt nun einmal in allen großen europäischen Parks weitaus weniger. Klar kann man jetzt wieder mit Preis pro Stunde und dem Sonderstatus "Disney" kommen - aber letztlich steht an der Kasse ein Preis, bei dem jeder Familienvater schluckt.
Das ist ja mit das Problem - bei den Tagestickets fährt man ohne "Skrupel" die Premium-Produkt-Schiene, bei den APs die Ramschprodukt-Schiene, das passt nicht zusammen.
Die Ein/Mehrtagestickets würde ich im Rahmen von 15-20% senken - dafür aber alle Ramsch-Aktionen einstellen.
Man hat einfach die komplette (!) Preisgestaltung in den Parks seit Jahren versaubeutelt. Warum nimmt man offiziell 80plus Euro Eintritt, wenn die Karten sowieso über verschiedenste Kanäle verramscht werden und man damit den Preis völlig unseriös verwässert?
Absolut richtig - das trifft auf die Einzeltickets zu, wie auch auf die APs, das ist die "selbstgestellte Falle", von der ich immer spreche, die man sich schon vor Jahren gestellt hat.
Warum wurde der Preis und auch die Auswahl des Merch so verändert, dass es inzwischen für viele Besucher völlig unattraktiv geworden ist, etwas im Park zu kaufen? Warum gibt es keine EU-weite Preisanpassung bei den Pauschalen?
Auch bei beidem vollste Zustimmung!
Wobei es beim Merch meiner Meinung nach seit 1-2 Jahren wieder deutlich positiver wird.
Alles das sind Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich habe aber irgendwie den Verdacht, dass man diese Fragen selbst in Paris nicht beantworten kann.
Ja, den Eindruck habe ich auch.
Wobei ich wie gesagt aus Gesprächen zumindest den Eindruck habe, dass man sich bei den APs zumindest des Problems bewusst ist, aber keine Courage zur Korrektur hat.
Die Ansicht, die aus fleurys Beitrag "da sitzen Leute, die schon wissen, was sie tun" kann ich aus vielen Erfahrungen heraus nur partiell teilen.
Es gibt bei Disney viele tolle Leute, aber es gibt auch viele, bei denen ich den Eindruck gewinne, sie treffen nur Entscheidungen, damit sie mal was entschieden haben.
Mir scheint, als hüpfe man dort von Aktionismus zu Aktionismus, um den Shareholdern möglichst bessere Zahlen zu bieten, und merkt dabei nicht, dass man sich eigentlich immer nur tiefer reinreitet.
Auch da: vollste Zustimmung.
Und die Besucherzahlen sind halt ein gutes Instrument dazu, was tolles präsentieren zu können (zumindest nachdem es jetzt wieder aufwärts zu gehen scheint), nicht nur den Shareholdern, sondern dann auch der Presse, denn die Besucherzahlen sind halt besonders leicht plaktiv darzustellen.
Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass sinkende Besucherzahlen besonders leicht plakativ im negativen Sinne zu nutzen sind - und die durch die Ramsch-APs künstlich nach oben und aufgeblasenen Zahlen, die bei, meiner Meinung nach, realistischen Preisen, sicher teilweise zerplatzen würden, sind natürlich ein besonderes Risiko, das sich jahrelang aufgebaut hat.
Sieht man ja auch daran, dass die Presse 2013 / 2014 weitestgehend nur über die sinkenden Besucherzahlen geschrieben hat, aber nicht über die Werte, die sich durchaus auch gebessert und das teilweise abgefedert haben.
Langsam bekomme ich den Eindruck, wir stimmen sogar in mehr Einzelpunkten überein, als wir gegenteiliger Meinung sind
Die gegenteilige Meinung scheint nur den einen Kernpunkt zu treffen.