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Trieli
Guest
Das ist sicherlich kein schönes Schicksal, wenn man ein Kind mit dieser Krankheit hat. Aber da reihen sie sich wohl in eine Reihe mit Millionen anderen Eltern auf dieser Welt ein.Ebenfalls sorry, aber ich kann deine Argumentation mal wieder nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht mal, auf welche angebliche Aussage Du dich mit deinem Einwand beziehst. Nirgendwo wurde behauptet, dass ein Kind mit dieser Stoffwechselstörung als "todkrank" zu bezeichnen ist, denn es wird nicht zwangsläufig sterben, aber es ist sehr wohl "vom Tode bedroht". Und zwar täglich! Fakt ist nun mal, dass dieses Kind morgens tot im Bett liegen kann, wenn z.B. die Eltern aufgrund von Müdigkeit mal nachts den für die Nachtmahlzeit gestellten Wecker überhören.
Wenn man ihn hört und daran denkt, ist alles in Ordnung, aber wehe, man wacht morgens ausgeschlafen auf und stellt fest, dass man erstmals seit Monaten wieder 8 Stunden am Stück durchgeschlafen hat und das Kind somit seit 10 oder 12 Stunden nichts mehr zu sich genommen hat. Dann stürzt man nur noch voller Panik ans Kinderbett und hofft, dass man es schafft, das Kind aufzuwecken.
Wir haben das selbst monatelang durchgemacht, also komm mir nicht mit solchem Käse wie "das fällt unter Aufsichtspflicht der Eltern". Ich nenne jetzt mal nicht mein Lieblingszitat von Dieter Nuhr, sonst werde ich vermutlich gesperrt, aber Du weist sicher, welches ich meine.
Aber wenn es in einem Haushalt noch Vater und Mutter gibt, die ein Kind beaufsichtigen halte ich das jetzt nicht für so tragisch nicht immer 8 Stunden schlafen zu können. Man kann sich ja abwechseln.
Ich habe nun noch mal mit meiner Nachbarin über das Thema gesprochen und sie empfand und empfindet das auch heute nicht als stressig auf den Sohnemann Acht zu geben. Und am Anfang (die ersten 4 Jahre) mußte der Kleine (inzwischen 1 Kopf größer als ich ) alle vier Stunden getestet und im Bedarfsfall mit Insulin gespritzt werden. Da aber Mama und Papa sich das geteilt haben, empfand keiner von Beiden das als sonderlich anstrengend. Es wurde halt einfach in den Tagesablauf integriert. Und es ist übrigens genauso "Todesbedrohend" wenn ein stark zuckerkrankes Kind nicht gespritzt wird und dann unterzuckert und ins Koma fällt.
Ich will damit auch nix beschönigen. Aber jeder der sich dazu entschliesst Kinder zu bekommen, sollte sich des Risikos bewußt sein, dass nicht immer alles reibungslos verläuft. Und wenn ich heute mit meinen Eltern über so was spreche, dann schütteln die darüber nur den Kopf und wundern sich was Leute heute davon erwarten Eltern zu sein. Eltern zu sein ist immer ein 24-Stunden-Job! (Zitat meiner Mutter)
Abschliessend für mich kann ich dazu nur sagen, dass ich diese Projekte mit diesem Geldaufwand nur dann sinnvoll finde, wenn das Kind kurz vor dem Tod steht und man der Familie noch ein paar schöne Momente zusammen verschaffen möchte. In diesem speziellem Fall ist meine Meinung, dass man mit diesem Geld viel Sinnvolleres hätte anstellen können. Immerhin sterben in jeder Minute Kinder auf dieser Welt an Hunger!