Wir fliegen am allerliebsten mit Swiss. Super Service, absolut Kundenfreundlich und bisher recht zuverlässig. Gehören zwar zum gleichen Verein wie LH, sind aber um Längen besser.
Lufthansa ist bei uns leider auch immer die letzte Wahl. Das nutzen wir nur, wenn der Preisunterschied extrem ist.
Ich hab ja da immer einen guten Feldversuch, um die Freundlichkeit und das Zusammenspiel der Crews zu testen: Meine "No Meals, No Drinks" Requests aufgrund meiner Magensonde. Ist dann immer spannend zu sehen, wie seitens Crew reagiert wird: Swiss ist ja sozusagen meine Home Airline, dementsprechend fliege ich sie am meisten und da hatte ich schon alles von exzellentem Teamwork "OK, gerne, ich melde das auch gleich meinen Kolleginnen, die in ein paar Stunden den 2. Meal Service machen werden, damit wir Sie nicht mehr stören müssen." bis zu gewaltsam Tischchen runterklappen und Frühstück draufknallen, obwohl ich doch paar Stunden früher nach Abflug in Miami erklärt hatte, warum und wieso man mich bis ZRH schlafen lassen kann... LX ist in meiner Erfahrung Hit or Miss diesbezüglich. Ein Reinfall ist auch das WiFi mit den winzigen, selbst für Schweizer Verhältnisse masslos überteuerten, begrenzten Datenpaketen.
Achtung vor den Boeing 777-300ER, die momentan an die "Disney-Destinationen" LAX und MIA eingesetzt werden: In Economy sind die einfach ein Viehtransporter mit der in der Breite sehr engen 3-4-3-Bestuhlung, man sitzt da Schulter-an-Schulter und hat sehr enge Mittelgänge. Gerade kürzlich wurde auf allen 12 Flugzeugen der Einbau einer 2-4-2 Premium Economy mit Schalensitzen abgeschlossen, testen konnte ich sie aber bislang noch nicht. Wenn 777 geplant ist für euren Flug, dann sicher die PE durchrechnen (man hat da wie bei LH 2 Free Checked Bags!).
Im Durchschnitt besser als LX gefällt mir Edelweiss, die Zürich-Tampa-Verbindung hat im Gegensatz zu der nach Orlando die Pandemie überlebt und wird auch bereits wieder ganzjährig bedient. Man merkt deren Crews die etwas entspannteren Umläufe deutlich an und spürt, dass diese ebenfalls sowas wie in den Urlaub fliegen. Da keine der Edelweiss-Langstrecken mehr als 3-4x wöchentlich bedient wird, haben die Besatzungen angenehm lange Layover an den Destinationen und mit nur 4 Langstreckenjets (+12 A320 für Europastrecken) ist das Team klein und familiär.
Deren A340-300 sind zwar schon 18-jährig, innen aber aufgefrischt und mit 2-4-2 eine mittlerweile seltene Spezies auf Transatlantikflügen. Gerade letzte Woche wieder mit denen auf Calgary-Zürich unterwegs gewesen und es war eine Wohltat, wie leise der A340 im Vergleich zu der Dröhnröhre Boeing 777 ist. Die Economy Max bei EDW ist auch sehr attraktiv, hier sitzt man in den A343 sogar ganz vorne, noch vor der Business. Edelweiss hat seit Pandemieausbruch die Langstreckenflotte um die beiden A330-300 (gingen zu Eurowings) verkleinern müssen auf noch 4 A340-300. Somit dürfte die Orlando-Strecke wohl bis auf weiteres nicht wieder ins Programm kommen. Für Juli 2023 ist die Übernahme eines 5. A340-300 (von Swiss) geplant und nach meinen neusten Infos wollen sie sich zuerst auf die Wiederaufnahme der Strecke nach Rio de Janeiro, sowie der nach Buenos Aires (momentan durch LX via Sao Paulo bedient) fokussieren, dazu schauen sie sich offenbar auch Bogota und Manila an. Orlando wird nicht mal genannt, ob sie das jemals wieder bedienen wollen.
Unbestritten gut hingegen ZRH als Abflug- oder Umsteigeflughafen. Hat genau die richtige Grösse, nicht zu gross, aber für das Einzugsgebiet trotzdem sehr anständiges Langstreckenangebot, Weltklasse ÖV-Anbindung, saubere Terminals, toll für Flugzeugspotter mit den 2 Terrassen, allgemein gut gemanagt und auch wenn man recht viele Rolltreppen überwinden muss vom Bahnhof bis zum Dock E trotzdem überschaubare, logische Wegführung. Grosses Plus auch, dass die Siko von der Kantonspolizei und nicht von irgendeiner privaten Firma durchgeführt wird. Immer sehr freundlich und effizient, nie länger als 10 Minuten gewartet und meine Nahrung behandeln sie auch immer hochprofessionell.
Grosser Gewinn ist die mit 2 Jahren Verspätung von United aufgenommene Verbindung nach Chicago - es ist neben dem UA-Flug nach Newark derzeit der einzige tägliche und ganzjährige Vormittagsflug ex-ZRH in die USA. Man ist kurz nach 12 Uhr dort und hat dementsprechend riesige Auswahl an Anschlüssen und ist dennoch nicht zu spät an der Enddestination.
Ich hoffe ja, dass es in Zukunft mit den kleineren XLR Flugzeugen irgendwann wieder direkt über den großen Teich geht von Hamburg aus!
Wie du sagst ist United früher ja ne Zeit direkt nach New York geflogen, hatten vor ein paar Jahren mit denen gebucht, dann wurde die Verbindung aber kurz vor unserem Flug eingestellt und wir mussten doch wieder mit Umstieg in Frankfurt umgebucht werden.
UA hat 50 A321XLR bestellt und wenn man sich so deren jüngste Europa-Expansion diesen Sommer anschaut mit Sekundärzielen wie Palma, Teneriffa, Bergen, Dubrovnik, etc. (und das alles noch ohne einen XLR in Betrieb!), dann würde ich sagen, dass für HAM die Chancen sehr intakt sind, dass spätestens mit der Einflottung der A321XLR der Anschluss nach Newark wieder hergestellt wird.
DUS hat bisschen das Pech, sehr nahe an 2 Grossflughäfen zu sein (AMS und FRA), womit sie etwas zwischen Stuhl und Bank gefallen sind. Condor macht etwas Karibik, Qatar nach Doha wird fix kommen und Emirates Richtung Osten ergänzen, aber USA-mässig ist nichts in der Pipeline. Könnte sich aber ebenfalls mit den UA A321XLR ändern.
Und betr. Handgepäck-Kontrollen: Ich hatte diesen Monat die Legs ZRH-ORD, ORD-PIT, PIT-ORD und ORD-LAX mit United. Da wurde nichts kontrolliert, nicht mal in den kleinen Regionalkisten von und nach Pittsburgh. Mir scheint, dass man aufgrund des Personalmangels diese Prozesse nicht mehr so forciert, wie früher (wobei ich vom Staffing Shortage auf all diesen Flügen nichts mitbekommen habe, ging alles glatt).
Auf ORD-LAX hatte ich eine grosse 777-200, die voll ausgebucht war. Deren Mittelbins sind sehr klein, was zur Folge hatte, dass man in ORD viel Carryons einfach spontan aus der Kabine heraus nach unten verfrachtet hat. Gab dann auch eine Abflugsverspätung von 15 Minuten deswegen. Gewicht beim Carryon ist ja bei den US Airlines eh nicht beschränkt, die Grösse ist ja das eigentliche Problem, aber das haben sie nicht mal beim Boarding angeschaut, erst als die Bins in der Kabine dann voll waren, Boarding aber noch nicht completed, kamen die FAs etwas ins Rudern...