Teil 4 – Allez les bleus
Ich fühle mich gerade wie Dr. Sheldon Cooper der zweimal „Knock Knock Knock“ an die Tür geklopft hat. Da fehlt doch noch etwas! Und so bringe ich heute nach Monaten unseren Reisebericht vom Disneyland Paris zu Ende.
Wie schon in Teil drei geschrieben, habe ich keine Aufzeichnungen vom Rest des Urlaubs. Daher muss ich meine ganzen geistigen Kräfte aufwenden um noch ein paar Informationen heraus zu quetschen. Nicht einfach als gemeiner Hauptschüler, für so etwas habe ich normalerweise meine Frau (hübsch, schlau, Gymnasium und gerade mit einem Nudelholz hinter mir).
Allez les bleus. Was im ersten wie das Thema von Ina und Tanjas letzten WDW Urlaub klingt, heißt tatsächlich nicht „Alle waren blau“.
Und überhaupt, wer mag schon Franzosen. Keiner.
Nicht mal Elsass-Lothringer mögen Franzosen, die wären viel lieber Deutsche. Welche glorreiche Zeit zwischen 1870 und 1918. Nur Saarländer wären sie nicht gerne, genau wie der Rest der Republik.
Mein Beitrag zur deutsch/französischen Freundschaft leiste ich schon früh morgens im Compass Club Buffet vom Newport Bay Club.
Neben mir steht diese typische stolze französische Person. Immerhin kann man auf einmal doch ein paar Brocken Deutsch (was selten der Fall ist) und man schwärmt von der französischen Küche. Mein Einwand dass das Baguette aber um 1830 von einem Wiener Bäcker kreiert wurde, kontert sie „aber in Paris!“. Dem ist nichts hinzuzufügen, Chapeau!
Um da noch etwas nachzubohren schwenke ich um und bringe die Marktwirtschaft ins Spiel und frage sie dass sie so schöne Fahrzeuge wie den Citroen DS5 bauen, aber Frankreich seit Einführung des Euro ein Drittel seiner Weltmarktanteile verloren hat… woran liegts?
Ratlosigkeit macht sich bei ihr breit und wir verabschieden uns mit einem „au revoir“ ihrer- und einem gemurmelten „Du mich auch“ meinerseits.
Später treffen wir uns wieder am Buffet. Sie sieht mich ein Baguette holen und ich ahne schon was nun kommt, das Thema vom Wiener Bäcker in Paris.
Geistesgegenwärtig höhle ich das Baguette aus, befülle es mit etwas Creme/Quark und kommentiere mein Tun mit den Worten „Als Windbeutel schmeckt eure furztrockene Weizenstange gleich viel besser.“
Da waren wir also wieder, in Frankreich im Urlaub. Immerhin Disneyland Paris.
Eigentlich wollten wir da nicht mehr hin, es waren einfach zu viele negative Berichte zu lesen.
Der Urlaub war aber auch hauptsächlich als Warm up für unseren Sommerurlaub 2017 gedacht und ich muss gestehen, das war er dann auch letztendlich. Und nicht mal so schlecht.
Unsere Hotels
Ich erinnere mich an die vielen negativen Bewertungen des Newport Bay Hotels.
Umso überraschter war ich als ich das fertig renovierte Hotel sah. Ein wunderschönes Hotel, ein klasse Pool und ein überragender Compass Club mit klasse Parkservice (auch wenn man dabei ständig Ferris Bueller im Hinterkopf hat).
Das normale Frühstücksbuffet haben wir nicht gesehen, wohl aber die langen Schlangen am Eingang. Da wir Hotelfrühstück süchtig sind, wir die Gemütlichkeit sowie eine ruhige Umgebung und keine rumrennenden nervenden französischen Bälger brauchen, kommt für uns im DLP auch nur der Club Level in Frage.
Allerdings fanden wir das B&B Hotel auch klasse für die eine Übernachtung.
Die NPBC Lage war spitze, wir lieben die Laufnähe zum Park. Ist gemütlicher als sich in einen Shuttle Bus zu quetschen und die Verkaufsmafia am Busbahnhof zu passieren.
Die Attraktionen
Big Thunder Mountain, so cool! Ich hätte nicht gedacht das es eine Pariser Attraktion gibt die besser als in Orlando ist. Einzig der Krach beim Hochziehen ist extrem störend. Ein bisschen klackern gehört ja dazu, aber dass er so laut ist das sogar ich mir die Ohren zuhalten muss hat mich verwundert.
Phantom Manor, da hat mir der Eingangsbereich innen besser als in Orlando gefallen.
Rock n‘ Roll Coaster, da finde ich das Drumherum in Orlando etwas schöner.
Der Tower of Terror ist auch in Paris eine klasse Fahrt, aber stinkt wegen der fehlenden Fahrt durchs Gebäude gewaltig gegenüber Orlando ab.
Die Ratte fand ich jetzt nicht so sonderlich gut, war ok, mehr aber nicht.
Der Toy Story Bereich fand ich auch nicht sonderlich hübsch, die Schnecke war dauerüberfüllt sind wir somit auch nicht gefahren.
Klasse wiederum dann der kleine Zug, Name ist mir gerade entfallen. Schade dass er im März renoviert wird.
Im Großen und Ganzen sind die Attraktionen aber durchaus sehenswert, wobei ich dem Disneyland den Vorzug gebe. Wobei wir zum nächsten Punkt kommen:
Die Parks
Wir sind kein großer Freund der „Disney Magie“, ist meist überbewertet und hat oft fast „religiöse fanatische“ Tendenzen bei dem ein oder anderen. Auch wenn meiner Perle beim Betreten der Main Street wieder Tränen über die Wangen kullerten, Orlando erfasste mich mehr.
Allerdings finden wir das Schloss in Paris schöner, wobei die Studios auf uns etwas dahin geklatscht wirken. Für mich ganz schlimm die dunkle Halle am Anfang, da hat der Boulevard in den HS von Orlando doch etwas mehr Flair. Für uns waren die Studios eher „Rein, ToT fahren und schnell wieder raus“.
Dafür lädt uns das Disneyland umso mehr zum Verweilen ein.
Die CMs waren durchweg gut gelaunt, Toiletten waren auch sauber. Diese zwei Punkte scheint Paris wohl im Griff zu haben.
Essenstechnisch waren wir in einigen „Fastfood Buden“ und hatten auch einen Table. Die wenigen die wir besucht haben hatten bei uns keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Caseys Corner finden wir in Orlando vom Essen her besser, allerdings ist auch hier das Ambiente genauso stimmig, wir sind ja Baseball Fans und das Thema ist einfach klasse. Diese französische Bier kann ich niemanden empfehlen, ich war noch nie so froh dass ein Bier so klein ist.
Unschlagbar finde ich den Eingang zum Disneyland mit der Hotelfront, da stinkt Orlando ab.
Das Village zähle ich mal nicht als Park, sondern zum „Drum herum“. Ok, es tut sich was, aber stellenweise ist es da recht schäbig, das schreit gehörig nach einer Generalüberholung.
Läuft man mal etwas abseits der Hauptwege, gerade von den Hotels zum Village, dann stellte ich fest dass den Wegen und den Pflanzen doch etwas mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Stellenweise bröckelte da schon einiges aus dem Beton.
Unser Fazit
Als Kurzurlaub für uns ganz ok, wir hatten ein paar nette Tage dort. Wir lieben aber halt dass Disney World mit seiner unschlagbaren Größe und Abwechslung dann doch zu sehr das Paris hat „nur“ eine Überbrückung ist.
Die Kinder haben das DLP geliebt, aber warten schon sehnsüchtig auf den nächsten USA Urlaub.
Ganz fernbleiben wollen wir dem DLP nicht, in knapp 2 Monaten feiern wir dort Mias Geburtstag.
Waren Geburtstage in einem Disney Restaurant bisher nur Ben vorbehalten, hat sie diesmal die einmalige Chance da ihr Geburtstag auf einen Samstag fällt.
März 2018, wir kommen. Hallo Hotel New York Empire State Club.
Einzig die Fahrt dorthin nervt mich, ich fahre nicht gerne lange Strecken mit dem Auto. Für uns sind es ca. 500km Weg.
Ich erinnere mich an manche Restaurants an der Autobahn, ich habe noch nie solche ekelhafte Hamburger wie auf der Rückfahrt gegessen. Oder besser gesagt nicht aufgegessen. Teils dreckige Tische, Wege, kaputte Landstraßen, hässliche graue Häuser als wäre man gerade zur Wende in die Zone gefahren.
Der Grund für uns für den nächsten DLP Urlaub zu sagen:
Das nächste Mal wird nur fürs Pinkeln angehalten!