Travailler chez Disneyland - Arbeiten in Disneyland =)

fitschi blättert noch in der Broschüre
Die Möglichkeiten nach Hause zu kommen in der Nacht sind eigentlich unbegrenzt ;-)

Ab Juli fahren Busse auch später, die halten dann allerdings auch nur an der Haltestelle "Pléiades" und nicht am "Place Thomas le Pileur", was für uns eigentlich eher von Nachteil ist, weil ein kleiner Teil des Weges von "Les Pléiades" durch ein Wäldchen führt. Da allerdings recht viel vorgefallen ist im letzten Jahr (was Überfälle auf CM betrifft) hat Disney einen extra Shuttle eingesetzt, der vom Chessy Gare um Punkt 3 Uhr früh mit ausschließlich PléiadenCM (musstest deine ID vorzeigen und durftest nur mitfahren, wenn du das "P" drauf hast) direkt bis zum Eingang von der Résidence gefahren ist.
Das heißt also: selbst beim spätesten Close vom Emporium (Constellation hat nämlich im letzten Jahr spontan das Close von 2 Uhr auf 0 Uhr vorverschoben, die haben nämlich sonst immer mit uns aufgehört) kommt man noch gut nach Serris, man ist eben erst spät da, irgendwann zwischen viertel nach 3 und halb 4.
Schlafen bis 11 oder 12, frühstücken, duschen, anziehen und wieder in den Park, bis man um 18 Uhr wieder mit arbeiten anfängt. Schönes Leben :)

Ja :) Mittwoch um 7.44 geht von Köln mein Thalys nach Brüssel und von da direkt nach Chessy. Ich denk ich werd gegen 12 Uhr oder 12.30 bei Fantasia in Val d'Europe sein und hoffe dann, dass man mich nach Serris und nicht nach Bailly fährt ;-)
 
A
asia888 Guest
Da sag ich doch auch mal ganz lieben Dank für diese sehr interessanten Hintergrundinformationen.

Werde ich meinem Sohn mal als Lektüre ausdrucken. Versuche Ihm das ja irgendwie schmackhaft zu machen. :-*

Es dauert zwar noch eine Weile bei Ihm und ich möchte ihn ja auch in keinster Weise beeinflussen,:muha:
...... aber man kann ja nicht früh genug damit anfangen. :-*

LG Achim :mw
 
Nala Knuddellehrerin
Teammitglied
Ich bedanke mich ebenfalls für deinen tollen (Vor-)Bericht, Eddy :thumbsup:! Man fühlt richtig mit dir (deine Aufregung vor dem Telefonat kann ich mir total gut vorstellen!) und fiebert mit... bin schon sehr gespannt, wie das Casting lief und was du über den Job an sich erzählst :nick!

Und das ist ja total super, dass du in deinem Lieblingsbereich im Fantasyland arbeiten wirst :jump! Wird bestimmt toll!
 
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Eddy steigt in manche Attraktion mit ein
fitschi schrieb:
Die Möglichkeiten nach Hause zu kommen in der Nacht sind eigentlich unbegrenzt ;-)
Ja schon logisch aber trotzdem. Wie gesagt vor allem Nachts in Frankreich würde ich auf keinen Fall alleine zu den Pleiades laufen. Wenn jemand dabei ist ok - aber ansonsten wäre ich da schon etwas vorsichtig.[/Quote]

fitschi schrieb:
Disney einen extra Shuttle eingesetzt, der vom Chessy Gare um Punkt 3 Uhr früh mit ausschließlich PléiadenCM (musstest deine ID vorzeigen und durftest nur mitfahren, wenn du das "P" drauf hast) direkt bis zum Eingang von der Résidence gefahren ist.
Tolle Sache! Da warte ich lieber ne Stunde länger :giggle:

fitschi schrieb:
Schlafen bis 11 oder 12, frühstücken, duschen, anziehen und wieder in den Park, bis man um 18 Uhr wieder mit arbeiten anfängt. Schönes Leben
Allerdings :jump

fitschi schrieb:
Ja Mittwoch um 7.44 geht von Köln mein Thalys nach Brüssel und von da direkt nach Chessy. Ich denk ich werd gegen 12 Uhr oder 12.30 bei Fantasia in Val d'Europe sein und hoffe dann, dass man mich nach Serris und nicht nach Bailly fährt ;-)
Super =)
Dann wünsch ich dir schonmal ne gute Fahrt - sag mal bescheid wo du genau hingekommen bist! Ich drück dir die Daumen - wobei die Boiserie schon toll ist :wink:
die ist übrigens in Magny-le-Hongre, in Bailly ist die Louisiane gewesen, oder?

Bis bald :mw

aisa888 schrieb:
Es dauert zwar noch eine Weile bei Ihm und ich möchte ihn ja auch in keinster Weise beeinflussen,
...... aber man kann ja nicht früh genug damit anfangen.
Richtig :nod:

Nala schrieb:
Ich bedanke mich ebenfalls für deinen tollen (Vor-)Bericht, Eddy ! Man fühlt richtig mit dir (deine Aufregung vor dem Telefonat kann ich mir total gut vorstellen!) und fiebert mit... bin schon sehr gespannt, wie das Casting lief und was du über den Job an sich erzählst !
Schön, dass er dir gefällt :) Freu mich sehr über Feedback, weil das mein erster Bericht dieser Art ist =D

Nala schrieb:
Und das ist ja total super, dass du in deinem Lieblingsbereich im Fantasyland arbeiten wirst ! Wird bestimmt toll!
Ja, da hab ich mich auch total gefreut bzw. ich kann es eig. kaum noch erwarten - weil für mich sind das genau die Attraktionen die ich besonders mit Disneyland verbinde und es war immer mein Wunsch dort zu arbeiten, wenn ich schon in Disneyland bin. (Es ist ja wikrlich Glück wo man hinkommt - man kann das eig. nicht beeinflussen...)
Ich hatte nichtmal gesagt, dass ich am liebsten dort arbeiten würde, nur eine Präferenz angegeben - wobei ich ja im Dezember leider nicht an einer Attraktion arbeiten konnte - ach kompliziert das alles^^ War dann wohl Intention meines Recruiters - aber das wäre ja schon wieder fast ne Geschichte wert :muha:

Werde auf jeden Fall im Sommer berichten wie es denn so ist Dumbo abheben zu lassen oder Leute bei Pinocchio auf die Reise zu schicken :wink:

:mw
 
fitschi blättert noch in der Broschüre
Um meine Ungeduld bis Mittwoch etwas zu überbrücken, habe ich versucht, einen kleinen Eindruck in den Arbeitsalltag im Emporium zu geben :)

Ein typischer Arbeitstag als Verkäufer im Disneyland Paris – Emporium

„Entschuldigen Sie, wo sind hier die nächsten Toiletten?“ - „Können Sie mir sagen, wo das Schloss ist?“ - „Ich renne schon seit fast einer Stunde auf der Main Street rum und habe immer noch keine Attraktionen gefunden!“ - „Jetzt war ich den ganzen Tag im Park unterwegs und ich habe nicht einmal Asterix gesehen, das nenne ich eine Unverschämtheit!“

Das Arbeiten als Verkäuferin ist nicht die schwierigste Angelegenheit. Aber Verantwortung trägt man in dieser Position natürlich im Besonderen – die Leser hier im Forum, die in diesem Beruf arbeiten, wissen was ich meine: Fehlt Geld in der Kasse, ist man zunächst erstmal selber schuld.

In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Arbeit als Vendeur oder Vendeuse im Disneyland Paris natürlich nicht besonders.
Der Tag fängt damit an, dass sich jeder zu Beginn einstempeln muss – und zwar genau auf Zeit. Steht im Planning, dass man um 13.32 Uhr beginnt, hat man auch genau um zwei Minuten nach halb zwei zu stempeln, alles andere wird böse geahndet. Dazu stehen einem im Emporium wenigstens zwei Stempeluhren zur Verfügung, denn es kann schon mal zu Engpässen kommen, wenn man zu den Hauptschichten beginnt: Mittags gegen halb 1 und am Abend die 18.01 Uhr Schicht. Zu diesen Uhrzeiten darf man sich besonders um das pünktliche Stempeln mit den Arbeitskollegen schlagen, wenn etwa 30 Leute gleichzeitig beginnen :)

Ein kurzer Blick auf die Tafeln im so genannten „Money Room“ verrät dem CM dann, wo er genau an diesem Tag arbeiten wird. Fünf Tafeln gibt es insgesamt.

Die ersten drei geben Auskunft über die einzelnen Kassen und Sektionen in der Boutique.
Bereich 1 bildet die Kassen rechts und links neben dem Eingang der rechts neben dem Eingang zur Liberty Arcade ist (im letzten Jahr alles, was man an Kleidung im Emporium kaufen konnte, bei Disney „Ready to wear enfant/adult“ genannt).
Der zweite Bereich besteht aus den Kassen in der Mitte der Boutique von der Main Street aus zu erreichen, zwei kleine Kassenblöcke mit je drei oder zwei Kassen, sowie noch einmal zwei Kassen direkt rechts neben einem Eingang – dieser Bereich umfasst die Küchenartikel (Tassen, Schüsseln, Gläser etc.), Snowglobes am Kassenblock und alles, was bei Disney unter den Namen „Media“ fällt – Stifte, Blöcke, Strohhalme usw. :).
Bereich drei umfasst alles, was Spielzeug und Kostüme betrifft. Dafür stehen zwei große Kassenblöcke zur Verfügung.

Jede Kasse besitzt eine eigene Nummer, deshalb hört sich ein boutiqueninterner Anruf für den Besucher vielleicht das ein oder andere Mal etwas verwirrend an, wenn sich der CM mit den Worten meldet: „Hallo, hier spricht die 53“.

Anhand dieser drei Tafeln, auf denen die einzelnen Namen der CM auf der y-Achse stehen (um es etwas plastischer darzustellen), werden nun dahinter die Nummern der Kassen eingefügt, an denen man am Tag arbeiten wird. Auf der x-Achse stehen die Uhrzeiten, an denen man arbeitet, damit man weiß, von wann bis wann man an welcher Kasse steht.
Es gibt also die Möglichkeit, dass hinter dem eigenen Namen zum einen eine Zahl steht, das bedeutet, man steht an der Kasse.
Zum anderen könnte dort aber auch „F“ stehen, das bedeutet „Floor“ - auf dem Floor ist man für den Kunden zuständig, man läuft meistens mit Körben durch die Boutique, um dem Kunden eine Einkaufserleichterung zu bieten oder auch einfach auch nur um etwas aufzuräumen (vor allem während der Paraden, wenn wenig Besucher einkaufen) oder die Gäste zu beraten.
Eine weitere Möglichkeit ist das „L“, das steht für „Lunch“. Lunch dauert eine Stunde und ist natürlich die Mittagspause. Wenn man im Lunch ist, darf man sich ausschließlich backstage aufhalten und auch nur die onstage Wege zu den Kantinen benutzen, in die auch das eigene Kostüm passt.
Normalerweise darf es also nicht passieren, dass jemand mit einem Fantasyland Kostüm im Adventureland rumläuft, oder dass ein CM aus dem Discoveryland sich im Kostüm auf der Main Street aufhält. Der einzige „Mischbereich“ ist die Central Plaza vor dem Schloss – dort darf sich jeder CM in voller Montur sehen lassen (zudem ist man als Paradenabsperrung auch eine Ausnahme, aber das ist eine andere Geschichte :) ).
Die letzte Möglichkeit stellt ein kleines „B“ unterhalb eines „Fs“ oder einer Kassennummer dar. Das bedeutet, dass man in genau dieser Stunde seinen „Break“ hat, die 15 Minuten Pause.
In seltenen Fällen könnte dort auch ein „P“ für „Parade“ stehen, dann muss man auf die andere Seite der Main Street Backstage ins Timon Gebäude, um sich für einen Streckenabschnitt der Parade einteilen zu lassen.

Als kleines Beispiel: Man arbeitet von 9 Uhr bis 17 Uhr. Davon ist man von 9 bis 12 an der Kasse 76, in dem Kästchen von 11 Uhr steht unter der 76 ein kleines „B“, 13 Uhr steht „L“ und von 14-17 der Buchstabe „F“.
Man arbeitet also zunächst an der Kasse mit der Nummer 76 und hat zwischen 11 und 12 die 15 Minuten Pause, von 13 bis 14 Uhr Mittagspause und von 14 bis 17 Uhr arbeitet man auf dem Floor.

Ist man auf diesen drei Tafeln nicht namentlich verzeichnet, kommt Tafel Nr. 4 ins Spiel. Auf dieser Tafel sind alle Sektionen der Boutique aufgeschrieben. Steht man darauf, ist man den ganzen Tag für diese eine Sektion zuständig. Dann hat man die Aufgabe, die gesamten acht Stunden mit Zettel und Stift bewaffnet alles aufzuschreiben, was in der Boutique fehlt.
Ich habe in den letzten Wochen meiner Arbeit dort hauptsächlich für den Bereich „Ready to wear adult“ gearbeitet, war also hauptsächlich nur noch dafür zuständig. Man räumt zwischenzeitlich schon einmal etwas auf, sortiert die Ständer nach Größen, schreibt die Liste der fehlenden Sachen für den Stock (dazu später) und berät Gäste in allen Lebenslagen – ob ein Besucher nur die persönliche Meinung zur Farbe eines T-Shirts wissen möchte, eine bestimmte Größe eines Pullovers fehlt oder man tatsächlich auch in anderen Boutiquen anrufen muss, wenn der eigene Stock oder die gesamte Boutique tatsächlich nicht das gesuchte Kleidungsstück vorrätig hatte.
Der Vorteil bei dieser Arbeit: Man spricht sehr viel, steht viel mit den Kunden in Kontakt, kann sich etwas bewegen (Beine und Füße können bei 8 Stunden an der Kasse stehen sehr schmerzen :) ) und lernt eigentlich das gesamte Sortiment der eigenen Abteilung kennen.

Die letzte Tafel steht für die „besonderen“ Positionen in der Boutique. Dort ist der „Stocker 1“, der CM im „Money Room“ und die CM verzeichnet, deren ID freigeschaltet ist, um an diesem Tag besondere Kassensysteme zu öffnen.
Doch hierzu noch eine ausführliche Beschreibung:

Stocker 1: Der erste Stocker ist daran zu erkennen, dass er mit einem Telefon, das er um den Hals trägt, eigentlich den ganzen Tag telefoniert. Jede Kasse hat ein eigenes Telefon, um den Stocker im Notfall anzurufen. Ihn brauche ich, wenn kein freier CM auf dem Floor gerade in Sicht ist, aber ein Kunde etwas Bestimmtes sucht, was gerade nicht in der Boutique ist. Der Stocker 1 wird dann angerufen und ihm das fehlende bzw. gesuchte Produkt mitgeteilt und dessen Aufgabe ist es dann, so schnell wie möglich als erstes im Stock danach zu suchen, bzw. (falls wir es nicht haben), in anderen Boutiquen hinterlegen zu lassen. Immerhin: der Gast ist König und muss in jedem Fall zufrieden gestellt werden.
Nun steht man im Stock des Emporiums allerdings vor einem winzigen Problem: Da es die größte Boutique im Park ist, ist es auch der größte Stock. Als CM erreicht man ihn vor allem nur über den Aufzug vom so genannten „Stock du bas“ (dem kleinen Stock, in dem die wichtigsten und meistverkauftesten Produkte zwischengelagert werden) in den großen Stock. Dieser umfasst die gesamte erste Etage vom Emporium, er ist also riesig groß (zum Vergleich: Der Stock in den Hotelboutiquen ist eine winzige Abstellkammer).
Im Stock selber arbeiten sogannte „Stockeure“, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als die Produkte der Boutique auszupacken, zu taggen (die mit Tinte gefüllten Sicherheitspins in die Produkte zu stechen) und in den Stock einzusortieren, damit der Stocker 1 der Boutique sie schnell findet.
Man muss sich also gut in diesem Stock auskennen, ich selber hab mich am Anfang das ein oder andere Mal dort oben verlaufen.
Es arbeiten also nicht nur die BoutiqueCM im Emporium, sondern auch die allgemeinen Stockeure, die allerdings wirklich nur für den Stock zuständig sind und sich selber in der Boutique nicht sehen lassen dürfen.

Money Room: Der Money Room ist der zentrale Geldumschlagsort in der Boutique. Der Money Room darf nur vom jeweiligen CM betreten werden, der an diesem Tag für ihn eingeteilt ist und es gibt nur eine kleine Glasscheibe, durch deren Öffnung man mit dem CM im Money Room kommunizieren kann. Der Raum selber ist abgeschlossen und wird nur im Notfall geöffnet, zum Beispiel, wenn die Taschen des „Shopping Service“ dort abgegeben werden.
Beginnt man den Arbeitstag an einer Kasse, muss man sich erst einmal an den Money Room wenden. Von dort erhält man seinen Kasseneinsatz mit 100 Euro Wechselgeld und einen Schlüssel für das Safefach, in dem die Kasse während der Mittagspause oder der Zeit, in der man auf dem Floor ist, eingesperrt wird.
Man zählt seine 100 Euro zunächst einmal durch, bestätigt, dass es genau hundert Euro sind, bedeckt die Kasse mit einer Metallauflage und wird von einem Teamleader zur Kasse geführt (die Kasse läuft immer voraus, damit man im Moment des möglichen Überfalls vom Begleitschutz „gerettet“ werden kann).
Diese 100 Euro sind zunächst ein recht hoher Betrag an Wechselgeld und geht man davon aus, dass die meisten Gäste auch mit Kreditkarte zahlen, ist es doch immer wieder lästig, wenn man gerade das Arbeiten begonnen hat und einer der ersten Kunde einen 5 Euro Betrag mit einem 50 Euro Schein zahlen möchte. In dieser Situation verärgert es die Besucher doch meistens, wenn man als CM höflich fragt, ob er es vielleicht auch mit einer kleineren Banknote bezahlen könnte, aber man muss eben versuchen, mit seinen 100 Euro Wechselgeld gut zu wirtschaften ;-)
Mir ist es allerdings auch so ergangen, dass ich es nach einiger Zeit raus hatte, wie ich Geld herausgeben muss bzw. nach was für Münzen ich fragen muss, damit ich nicht irgendwann in die Not gerate, kein Kleingeld oder keine Scheine mehr zum Wechseln zu haben - denn: die 100 Euro Wechselgeld werden innerhalb der Arbeitszeit auch wieder eingesammelt, wenn genügend Kunden schon an der Kasse gewesen sind.

Teamleader, Manager oder freigeschaltete ID: Immer wieder kommt es vor, dass Besucher Artikel kaufen, die ihnen ein paar Stunden später doch nicht mehr gefallen. In diesem Fall muss ich sie natürlich umtauschen. Das Problem ist nur: Die Kasse öffnet sich nur automatisch bei einer Transaktion, der normale CM kann seine Kasse nicht von allein öffnen (auch immer wieder ein Grund zum Ärgern für die Besucher, wenn sie Geld wechseln möchten. Aber daran können die CM wirklich nichts machen – die Kasse öffnet sich wirklich nur, wenn ein Kunde etwas gekauft hat).
Passiert es nun aber, dass die Kasse außerhalb eines Einkaufs geöffnet werden muss (zum Beispiel bei einem Umtausch), muss ein besonderer CM helfen. Das sind alle Teamleader oder der Manager selber oder eben ein Castmember, dessen ID extra dazu frei geschaltet ist. Dieser kann dann im Kassensystem besondere Dinge ausführen, wie eben einen Umtausch leiten, die Kasse im Störfall öffnen oder auch Artikel aus der Transaktion herausnehmen, die versehentlich zu viel eingescannt wurden.
Diesen CM muss man natürlich auch wieder erst anrufen und es kostet Zeit, weshalb man auch mit solchen Dingen die Besucher häufiger verärgert (besonders dann, wenn man durch eigenes Verschulden ihn anrufen muss – falsches einscannen z.B.), aber auch dafür kann man sich als CM nur entschuldigen – man kann einige Dinge eben nicht selber an der Kasse erledigen.

Hat man seine acht Stunden gearbeitet, zählt man seine Kasse backstage an einem Computer selber. Es besteht die Möglichkeit „even“ zu sein (also dass man +- 0 Euro am Ende rauskommt), „short“ (dann fehlt Geld) oder „over“ (wenn man Geld zu viel in der Kasse hat).
Das Problem bei Disney ist, dass bei den 100 Euro Wechselgeld keine 1 und 2 Centstücke vorhanden sind. Man muss also den Kunden fragen, ob er Beträge durch eigenes Kleingeld ausgleichen kann (aber die meisten Kunden haben dies meistens nicht) oder eben dem Kunden ein oder zwei Cent schenken und dadurch die Wahrscheinlichkeit eingehen, dass man am Ende nicht den richtigen Betrag in der Kasse hat.
Es ist also fast unmöglich, am Ende eines Arbeitstages „even“ zu sein, was aber auch weiterhin nicht schlimm ist, da Beträge bis zu 7 Euro Abweichung als „nicht schlimm“ gelten.
Mir ist es allerdings einmal passiert, dass mir genau 10 Euro in der Kasse gefehlt haben. Eigenes verschulden, ich muss einem Kunden scheinbar aus Versehen 10 Euro zu viel herausgegeben haben. Dann muss ein Teamleader den CM validieren und man bekommt einen Brief nach Hause geschickt, in dem noch einmal genau geschrieben steht, was passiert, wenn es mehr als dreimal im Monat passiert: Man wird gekündigt.

Wichtig ist, dass man sich auch wieder zum Ende des Arbeitstages zur genau angegebenen Uhrzeit ausstempelt. Hat man das gemacht, geht es nur noch ins Backstagegebäude „Imagination“, wo das „Costuming“ untergebracht ist und wo die Locker stehen, um sich vom CM wieder in einen normalen Menschen zu verwandeln und von wo aus es dann zum Bus nach Hause geht.

Oder zumindest sollten die Gäste verstehen, dass man trotz allem als CM immer noch Mensch ist, mit menschlichen Launen und leider nur menschlichen Fähigkeiten, auch wenn man natürlich immer alles für den Kunden tun würde.

Bei Disney gibt es zwei verschiedene Arten an Verträgen – CDDs (befristet) und CDIs (unbefristet). Als CDD hat man eine 12 tägige Probezeit, als CDI eine mehrmonatige.
Nach diesen 12 Tagen als CDD muss man in der Boutique eine Art Test absolvieren, bei dem man sein Können im Umgang mit dem Kassensystem, auf dem Floor und mit dem Kunden unter Beweis stellen muss.
Besonders in der Probezeit sollte man natürlich versuchen, die regelmäßigen Qualitätskontrollen von Disney gut zu bestehen.

Natürlich verstehe ich (immerhin war ich selber viele Jahre lang Gast im Park), dass man sich schlecht behandelt fühlt, wenn man ganz genau weiß, dass ein CM nicht alles getan hat, um meine Wünsche als Besucher zufrieden zu stellen, doch kann ich jetzt natürlich auch viel besser die Seite der CM verstehen, wenn sie wiederholt vielleicht etwas ruppig erscheinen.

Manche Gäste sind einfach unglaublich unverschämt, sodass man nicht direkt wieder umgeschaltet hat, wenn ein neuer Kunde vor einem steht.
Zum Beispiel hatte ich irgendwann einmal ein britisches Ehepaar an meiner Kasse. Sie packte die Artikel schnell auf meinen Tresen, da ich meine Kunden natürlich nicht lange warten lassen möchte und schnell einscanne. Aufgrund meines französischen Vornamens, der ja auch auf meinem Namensschild steht, haben viele Nicht-Franzosen gedacht, ich würde aus Frankreich kommen. Daher sagte dann der Mann zu seiner Frau auf Englisch (was ich ja als Französin angeblich nicht verstehen würde): „Du musst dich nicht zu beeilen, sie ist blond und kann das sowieso nicht.“ (Auf mich bezogen).
In solchen Augenblicken fragt man sich natürlich immer wieder gern, wie unverschämt ein Mensch eigentlich sein kann... :)
Oder man wird angeschrieen von einem spanischen Familienvater, wieso er den ganzen Tag noch nicht einmal Asterix im Disneyland gesehen hat.
In solchen Augenblicken heißt es dann nur: Freundlich bleiben, das aufkommende Lachen herunter schlucken und höflich darauf antworten, dass der Parc Astérix ein paar Ausfahrten früher auf der Autobahn gewesen wäre :)

Aber trotz solcher Vorfälle bin ich natürlich als CM in erster Linie selber dafür verantwortlich, jedem Kunden die gleiche Freundlichkeit entgegenzubringen, die ich mir auch selber als Gast wünschen würde.
Und ich glaube, dass ich das bisher sehr gut geschafft hab ;)
 
Baerchen Bärin der Narzisse
Danek für deine super tolle Sicht der Dinge, die doch einiges klarer macht!

Kunden, die so mit einem umspringen (beleidigen, weil sie denken, du würdest sie nicht verstehen) sollten den Job mal selber machen, um zu sehen, wie hart es ist. Ich persönlich möchte den Job auf keinen Fall machen ;)

Und mal ganz ehrlich: auch wenn es mal etwas länger dauert (z.B. beim Umtausch) bleibe ich als Kunde doch ruhig. Denn die CM versuchen (zumindest meistens) ihr Bestes!!!
 
fitschi blättert noch in der Broschüre
Zählt die Zeit zum Umziehen und der Weg dahin nicht als Arbeitszeit?
Wär schön, wenn es so wär :)
Bei Disney leider nicht, im Phantasialand stehen die Stempeluhren aber beispielsweise vor den Umkleidekabinen und man wird schon früher bezahlt.
Dafür zahlt Disney etwas mehr auf den gesamten Monat umgerechnet an Stundenlohn, wobei es eben wirklich nur die 8 Stunden sind, die man tatsächlich an seinem Arbeitsplatz inklusive Mittagspause verbringt.

Kunden, die so mit einem umspringen (beleidigen, weil sie denken, du würdest sie nicht verstehen) sollten den Job mal selber machen, um zu sehen, wie hart es ist. Ich persönlich möchte den Job auf keinen Fall machen ;)
Ein Traumjob ist es natürlich trotz allem, aber schmerzende Füße und Beine und kleinere Arbeitsunfälle mit von Tags durchbohrten Schuhsolen gehören dazu ;) Empfehlen würde ich es aber trotzdem jedem immer und immer wieder.
 
T
Trieli Guest
Was genau verdient man denn und wie viel davon muß man dann für die Unterkunft bezahlen??
 
fitschi blättert noch in der Broschüre
Festgelegt sind laut Vertrag 1375 Euro brutto bei 151,67 Arbeitsstunden - davon gehen ab 270 Euro für Miete (egal welche Résidence, egal ob Balkon, egal welche größe des Zimmers - auch derjenige, der in den Pléiaden 15 qm² ohne alles mit einem Mitbewohner teilt zahlt das gleiche wie ein CM in der Boiserie mit wesentlich größerer Wohnung mit Küche und Wohnzimmer), gewisser Betrag für Versicherungen, Fahrtkosten (werden nur zu 65 % rückerstattet) etc.
Man hat am Ende gut und gern 800 - 900 Euro netto, wobei niemand so richtig durch die Disney Abrechnungen durchsteigt.

Immerhin ist das Festgehalt gestiegen (war im letzten Jahr 1321 Euro) und der Stundenlohn ist umgerechnet fast 4 Euro höher als im deutschen Phantasialand (dort habe ich 2007 5,25 Euro pro Stunde bekommen).
 
T
Trieli Guest
Sind denn da die Fahrkarten für den Bus und die Verpflegung in der Kantine inklusive oder muß man dafür noch extra zahlen? Wenn ja. Was kostet denn da so ein Lunch oder Dinner? Ich durfte zwar schon die Kantine geniessen und fand sie schon legger. Aber wir waren ja damals immer Disney Gäste.
 
Eddy steigt in manche Attraktion mit ein
Sind denn da die Fahrkarten für den Bus und die Verpflegung in der Kantine inklusive oder muß man dafür noch extra zahlen? Wenn ja. Was kostet denn da so ein Lunch oder Dinner? Ich durfte zwar schon die Kantine geniessen und fand sie schon legger. Aber wir waren ja damals immer Disney Gäste.
Also es gibt ja mehrere Kantinen und Imbisse Backstage. Zum Beispiel EUREST & BRIOCHE DORÉE. So ein Menü kann man sich selbst zusammenstellen. Ich habe immer gerne das Steak Hache mit Pommes gegessen, was getrunken und einen Nachtisch gehabt für ca. 2,70 - und das ist echt mehr als ok. Schmeckt auch sehr gut - nur es gibt halt leider nciht sehr viel Abwechslung. Also nach 4 Wochen würde mir das glaube ich zum Hals heraushängen. Viele ältere CM's bringen sich ja auch ihr Lunch selbst mit - CDI's haben ja auch einen Spint und können da ihre Brotzeit aufbewahren.
Aber ich finde das Preis-/Leistungsverhältnis für Pariser Verhältnisse sehr sehr gut. :wink:
 
fitschi blättert noch in der Broschüre
Hattest du denn keinen Spint im Imagination Eddy?

Das Essen Backstage ist schon ok. Wie gesagt, die große Kantine im Hauptgebäude (Imagination) Backstage, Eurest, Brioche etc.
Im Grunde gibt es viele verschiedene Dinge, die man dort essen kann, über Baguette, warme Speisen, Obst und Gemüse und sämtliche Arten von Desserts.
Ich habe meistens in der Brioche gegessen, dort ist das Essen frisch und kaum teurer als in den Kantinen. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein Fan von Kantinenessen bin ;) Pommes und Co geht natürlich immer, aber wenn man versucht etwas "Abwechslung" in sein Mittagessen zu bekommen, wird man doch meistens sehr enttäuscht. Ich würde mich einfach nicht an Fisch oder Ähnliches herantrauen.
Daher gibt es für mich in der Mittagspause nur Baguette - warm gekocht habe ich in der Regel zu Hause.

Die gesamte An- und Rückfahrt zu Disney (also die Fahrt Deutschland-Frankreich) wird bis zu 152,45 Euro rückerstattet.
Im letzten Jahr bin ich hin geflogen und zurück mit dem Thalys gekommen. Insgesamt war meine An- und Rückreise etwas teurer als 152,45 Euro - trotzdem immer alles einreichen und der Maximalbetrag wird dann als Scheck nach Deutschland gesendet (etwas ärgerlich bei knapp 150 Euro, da die Einlösung eines Auslandsschecks über 10 Euro kostet. Daher am Besten direkt versuchen, die Schecks von Disney in Frankreich bei der Bank einzuzahlen, wenn man noch ein laufendes Bankkonto dort hat. Hat man es schon geschlossen, zur Postbank in Frankreich gehen (z.B. in Val d'Europe rechts neben dem Eingang ins Einkaufszentrum wenn man vom Bahnhof kommt) und sich das Geld bar auszahlen lassen. Soweit ich weiß, ist die banque postale die einzige, die inländische Schecks auch an Nicht-Kontobesitzer auszahlt).
Die Fahrten innerhalb Frankreichs werden allerdings, wie schon gesagt, nur zu 65 % übernommen. Als Anwohner lohnt es sich, die sogenannte "Carte Navigo" zu kaufen. Diese Karte kann mit Wochen- oder Monatsfahrten "aufgeladen" werden in den jeweiligen Zonen für das RER und Metronetz in Paris. Es lohnt sich vor allem sie als Monatskarte zu nutzen, da man dann unbegrenzt zur Arbeit fahren kann (sie kann im Bus, in der RER und Metro genutzt werden). Ich bin mir gerade nicht mehr sicher, wie hoch der Preis für eine Monatskarte in den beiden Zonen für Disney war, aber ich denke, es werden um die 50 Euro gewesen sein.
Einzureichen ist das dann alles beim "Service Paie" und die 65 % Erstattung findet man später auf der Gehaltsabrechnung wieder.
 
Eddy steigt in manche Attraktion mit ein
fitschi schrieb:
Hattest du denn keinen Spint im Imagination Eddy?
Doch natürlich =)
aber zumindest in meinem bereich beim propreté hatten meine kollegen die cdi's waren noch einen extra spint oben im park - vll. ist das auch nicht üblich, dachte es eben.
aber der spint im imaginations ist ja zumindest vom disneyland park aus weit entfernt, da braucht man ja hin zurück schon gute 10-15 minuten, da hatte ich keinen bock drauf :giggle:
 
Destiny steigt in manche Attraktion mit ein
Hallo Fitschi, hallo Eddy,

vielen, vielen Dank für Eure wunderbaren Berichte und den kleinen Einblick hinter die Kulissen, den ihr uns ermöglicht habt. :applause: :applause: :applause: Bei beiden Berichten hatte ich eine Mega-Gänsehaut. Ich fands so schön zu lesen, was ihr alles unternommen habt, um Euren Traum leben zu können. :top:

Ich wünsche Euch beiden weiterhin ganz viel Spaß und Erfolg als CM bei Disney. Und hoffe, dass ihr uns weiterhin über Eure Erlebnisse dort berichtet. Schade, dass ihr beide schon wieder zu Hause seid, wenn ich im Oktober oder November zu meinem 11. Besuch ins DLP aufbreche.
 
Brandis findet sich ohne Parkplan zurecht
Sehr interessante Berichte, vielen Dank!

Imagination ist das Costuming Gebäude hinter/neben Crush's Coaster in den Studios, oder?

Die Kantine hinter bzw. oberhalb der Cable Car Bakery gibt es nicht mehr?

Hatte Freunde, welche vor Jahren, als es die Studios noch nicht gab, im Park gearbeitet haben und die haben mir eben jeweils von dieser Kantine erzählt.

Gibt es die cinq-mille Telefonnummer noch? :) Das war so eine Castmember Infoline, wo jede Woche aktualisierte Informationen auf Band gesprochen wurden und welche von jedem internen Telefon im Resort (also auch von den Hotelzimmern) mit der Nr. 5000 erreichbar war. Es gab auch eine externe Nr. welche ich manchmal von zuhause aus anrief, um zu hören, was es so neues gibt im Resort. Wobei diese Neuigkeiten oft darauf hinausliefen, dass eben die Main Street Cafeteria an einem bestimmten Tag für Reinigung geschlossen war und alle CMs die Kantine im le Centre besuchen sollten... :)
 
Mave110 First Main Street Emporium Specialist
bei uns auf der arbeit versuch ich das besser nicht... die leute mit den ganzen nullen haben nämlich immer was zu sagen :-* :giggle: :rotfl
 
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