Möglich, aber genau darum geht es doch! Sie kommen wieder und sie lassen Geld dort!
Auch wenn die APs zu günstig sein mögen lassen diese Leute doch alle auch anderweitig Geld im Resort (Verpflegung, Souvenirs).
Nein, das ja leider eben gerade nicht - vor allem nicht diejenigen aus der Umgebung.
das ist sicher auch durchgedacht worden.
Ist der AP zu teuer kaufen ihn viel weniger, ich würde dann nicht ein oder zweimal im Jahr kommen sondern nur alle paar Jahre.
Was ich geldtechnisch ausgebe ist weniger der Eintritt als das Essen, Geschenke etc
und daran werden sie sicher am meissten Verdienen.
so die Theorie - und so hatte das DLP sich das wohl auch gedacht.
In der Praxis hat sich aber herausgestellt, dass das Average Guest Spending was Souvenirs, Essen etc. angeht viel zu niedrig ist.
Das betrifft dann weniger die Leute, die von weiter weg anreisen, wie Dich, aber die vielen Besucher aus der Umgebung, die massenweise in den Parks sind und da teilweise 40 oder 50 Tage im Jahr drin sind, und wenn es nur ein paar Stunden pro Tag sind. Die lassen eben kein Geld da: die frühstücken morgens zu Hause, packen sich ein paar Snacks und Getränke ein und essen am Abend wieder zu Hause.
Souvenirs kauft man, wenn man so oft da ist eh eher selten.
Das Average Guest Spending in den Parks per day liegt inkl. Eintrittspreis (!!!), Verpflegung in den Parks und in den Parks gekauftem Merchandise bei 46 Euro - also weit unter dem was ein Eintagesticket normal kosten würde. Und das ist eine offizielle Zahl aus dem Jahresbericht
Bei Besuchern aus der Ile-de-France liegt es (meines Wissens nach, aber ich kann es nicht mit einem Jahresbericht belegen) bei deutlich weniger als der Hälfte!
Nun könnte man sich fragen: Ja warum erhöhen die die Preise denn nicht dann und gleichen den Fehler, den sie mit den günstigen Tickets gemacht haben wieder aus?
Eben weil dann weniger Leute kommen würden.
Ok, nächstes Argument wäre: Ja, aber wenn die, die dann nicht mehr kommen, dem DLP vorher eh schon so gut wie keinen Umsatz gebracht haben, dann macht das doch nichts.
Aber: egal ob die Besucher dem DLP was bringen oder nicht: sie machen sich in der Statistik gut und sind schlicht notwendig, um das Zeil in der Presse als "meistbesuchtes Ausflugsziel in Europa" vermarkten zu können.
Würde man die APs jetzt einfach auf das Niveau der US-Parks heben, dann gäbe es das Problem, dass unter Garantie die Besucherzahlen deutlich sinken würden (denn jeder Francilien-Inhaber, der 40 Tage im Jahr mal eben reingeht in die Parks zählt ja mit jedem Eintritt in den Park wieder als 1 Besucher und nicht nur 1x wenn er das Ticket kauft).
Und dann stelle man sich mal die europäische Presse vor:
"Besuchereinbruch bei Disneyland Paris - 15% weniger Besucher in 2014".
Und dann steht da noch was im Text drin a la "trotz Millioneninvestitionen im dreistelligen Bereich in die neue Attraktion Ratatouille verliert das Disneyland Paris 15% seiner Besucher"
Das ist, was Marketing & PR angeht ein absoluter Super-Gau.
Denn ob die 15% (oder wieviele es dann auch immer sein würden), die dem DLP wegbrechen, dann dem Resort überhaupt etwas gebracht haben, oder ihm sogar geschadet haben (Verlängerung der Warteschlangen, ohne erhöhte Einnahmen etc.) wird dann in der normalen Presse kaum analysiert werden.
Und somit steckt das DLP da in einer gehörigen Falle, aus der es nicht so einfach wieder rauskommt. Aus PR/Marketing-Gründen muß man weiterhin die Tickets so günstig anbieten.
Und dazu passt sogar, dass es jetzt das noch billigere Studenten-Ticket gibt: Die Besucherzahlen haben sich dieses Jahr nicht gerade extrem positiv entwickelt - und dem muß man entgegen wirken, damit möglichst kein Besucherrückgang vermeldet werden muß.
Denn die potentiellen Gäste, die sich überlegen, hinzufahren und von einem Besucherrückgang hören, lesen, oder wie auch immer davon erfahren, stellen sich dann eher noch die Frage: "Oh, wenn da immer weniger Leute hinfahren, dann wird das ja seinen Grund haben, vielleicht ist das ja gar nicht soooo toll da. Sollte ich vielleicht lieber auch nicht fahren?"
Und das DLP kann ja kaum als Grund angeben (und vermarkten): "ja es sind so viele Besucher weniger, weil wir die Preise unserer APs verdoppelt haben"
denn das würde dann alles in allem in der Öffentlichkeit wieder eher als "DLP verdoppelt Eintrittspreise" wahrgenommen werden.
Das DLP steckt da, meiner Meinung nach, bis heute in der Falle, die man sich vor vielen vielen Jahren gestellt hat, als man die günstigen Jahreskarten eingeführt hat, in der unerfüllten Hoffnung, dass die Besucher die dauernd kommen, auch dauernd wieder Geld vor Ort ausgeben.
Aber aus der Falle jetzt wieder rauskommen ist fast unmöglich ohne den PR-Super-Gau riskieren zu wollen