cahaya
findet sich ohne Parkplan zurecht
Wie ja so der ein oder andere mitbekommen hat, waren wir in diesem Sommer in London. Und weil ja viele hier die Stadt mögen und es außerdem für spätere Fotobücher ungemein praktisch ist, den Text aus den Reiseberichten hier zu kopieren, schreibe ich doch auch mal einen Nicht-Disney-Reisebericht. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen.
London, ja wieso London? Ehrlich gesagt haben wir viel hin und herüberlegt, wohin es im Sommer gehen soll und ob überhaupt, denn WDW steht im Oktober in den Startlöchern und die Cruise für 2019 ist gebucht und NYC wird dann auch nicht günstig. Dazu kam, dass dieses Jahr es leider terminlich nicht passte, dass wir zu meiner Freundin und Josués Patentante nach Schweden reisen, da deren Schwester heiratet und die Familie lange unterwegs ist. Ich guckte erst etwas wahllos nach Flügen und das relativ spät, so nach den Osterferien. Und alles war so fies teuer. Außer... naja London. Nun war der Flug tatsächlich recht günstig, aber es war ryanair und ich hatte da schon so meine Bedenken. Wir sind als Paar schon mal mit denen geflogen und das war problemlos, aber gerade in letzter Zeit hörte man doch viel und es sollte ja auch gestreikt werden. Aber alles andere war unbezahlbar. Wir mussten halt mit dem budget für Flug und Hotel unter 1000€ für 1 Woche bleiben, das ist eben bei Großstädten eine Herausforderung. Egal, Hotel fand sich auch günstig, aber eben außerhalb, da London ja auch nicht gerade eine billige Stadt ist. Und so wurde es gebucht. Wir waren vom 30.7. - 6.8.2018 dort.
Montag 30.7. 2018
Früh .... nein grausam unmenschlich früh... klingelte der Wecker. 6.45 Uhr sollte das Flugzeug starten, sprich 4.45 Uhr am Flughafen (zum Glück Köln, da wohnen wir ja) sein, 4.15 Uhr mit dem Taxi losfahren und 3.15 Uhr aufstehen. *gähn*. Das war schon hart, zumal zumindest Josué und ich schon auf Ferienmodus spät ins Bett gehen umgestellt waren. Egal...we made it. Wir hatten das Taxi vorbestellt. Das holte uns ab und fuhr erstmal falsch. Kreuz Köln West ist halt auch nicht so einfach, dafür wurde das Taxometer früher abbestellt. Taxifahrt kostete dennoch 70 Euronen, wir wohnen halt leider am anderen Ende von Köln. So früh fährt aber kein Zug dahin. Am Flughafen waren wir nicht die einzigen, viele Billigairlines (und Köln hat derer viele) fliegen halt so früh. Bei ryanair kann (und muss, sonst wirds teuer!) man bereits 60 Tage vor Flug online einchecken und seine Bordkarten bekommen für Hin- und Rückflug. Das fand ich extrem praktisch! Wir hatten den Priority Tarif gebucht, da wir ja Gepäck brauchten und hatten so jeder (ja auch das Kind) einen Koffer mit 20 Kg plus 1 Handgepäck mit 10 kg plus persönlicher Gegenstand frei. Und glaubt mir.. ryanair kontrolliert das! Unsere Koffer waren aber nur halb voll und wogen so 11 kg, wir wollten ja Platz für eventuelle Shoppingexzesse haben. In Köln werden die Koffer tatsächlich klassisch am Schalter abgegeben und dort fand auch Passkontrolle Nr. 1 statt.
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Ruben wollte frühstücken, tat dies bei Mc Donalds, danach gingen wir durch den Sicherheitscheck, bei dem Josué voller Jubel sein Erdmännchenstofftier auf dem Bildschirm der Durchleuchter entdeckte und wollten dann was bei Kamps holen. Die Schlange war aber unendlich, also durch die Passkontrolle Nr. 2 (GB ist ja kein Schengenland). Dahinter war dann auch ein kleiner Bäcker und Josué und ich haben was gefrühstückt und uns dann ans Gate gesetzt.
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Recht bald kamen ryanair Mitarbeiter und kontrollierten welche Klasse man denn gebucht hatte und nochmal die Ausweise (Nr. 3). Die, die nicht priority gebucht hatten, bekamen das Handgepäck einkassiert (für umsonst, aber mitnehmen darf man es halt nicht). Und sie guckten auch streng nach den Maßen der trolleys. Pünktlich wurde geboardet, zuerst die priority Leutchen mit Passkontrolle Nr. 4 bevor man rausgeht und Passkontrolle Nr. 5 beim Betreten des Flugzeugs. So oft werden wir nicht mal kontrolliert, wenn wir in die USA fliegen Bei ryanair geht man selbst zum Flugzeug, keine Gangway oder Bus.
Bei priority konnte man sich seine Plätze vorher reservieren, ich kann nur empfehlen das zu buchen, es waren viele andere Gäste wild verstreut im Flieger und da kann und wird auch nichts gemacht.
Die Sitze bei ryanair sind jetzt nicht enger oder weiter als bei anderen airlines. Es gibt vorne keine Taschen, wo Hefte drin sind oder so und die Sicherheitsbestimmungen sind mit einem Sticker auf dem Vordersitz festgemacht.
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Ich brauchte eine Gurtverlängerung, aber die brauche ich bei anderen airlines meist auch. Die Sicherheitsmaßnahmen werden klassisch von den Flugbegleitern präsentiert, die sind auch nicht unfreundlich oder so. Screens gibt es gar nicht, viel Werbung überall drangeklebt, aber an sich halt ein normales Flugzeug. Wir flogen auch pünktlich los, es war ein ruhiger und angenehmer einstündiger Flug.
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Dann landeten wir in London Stansted.
London Stansted ist recht weit außerhalb, ca. 1 Stunde von London entfernt. Man erreicht die Stadt entweder per Bus oder per Stansted Express (Zug). Bus scheint günstiger, aber (und für uns war das ein Riesen-Aber), mit dem Stansted Express hat man Zugang zu vielen 2 für 1 Angeboten. U.a. auch für Madame Tussaud. Allein hierfür hatten wir das Ticket schon wieder raus (es kostete für uns drei glaube ich 45 Pfund). In Stansted mussten wir durch die immigration. Der Beamte schaltete extra das Licht an und guckte sehr böse, ließ uns aber mit Kontrolle Nr. 6 durch. Also... Pässe nie einstecken, das lohnt nicht Wir musste nicht lange warten, es waren aber unendliche lines gespannt, es scheint also so, dass zu anderen Zeiten, da durchaus lange Wartezeiten sein können.
Auf unser Gepäck warteten wir allerdings ewig, 45 Minuten waren es bestimmt. Aber es war alles da und so konnten wir dann endlich mit dem Stansted Express in die Stadt fahren. Der ist übrigens nur leicht klimatisiert. Wie bei allem in London empfiehlt es sich, die tickets vorher zu buchen. Ist einfach günstiger als vor Ort. Nach 1 Stunde waren wir am Bahnhof Liverpool Street, für uns super, weil es auch der Ausgangsbahnhof für unsere Fahrt zum Hotel war. Wir wohnten nicht in London, weil das zu teuer war, sondern in Ilford, mit der tfl rail 12-15 Minuten vom Bahnhof Liverpool Street entfernt. Die Bahnen fahren alle 10 Minuten, es ist also wirklich gar kein Problem dorthin zu kommen. Berechnen muss man allerdings schon die höheren Transportkosten, da Ilford in Zone 4 liegt und die meisten London sights in Zone 1-2. Wir hatten vorher uns Visitor Oyster Card bestellt. Ist an sich kein Unterschied zu den Oyster Card, die man vor Ort bekommt, aber man hat sie halt in der Hand und es gibt an dem ein oder anderen Ort discounts. Aufgeladen waren sie mit 50 Pfund jeweils, wir mussten einmal neu aufladen und haben letzten Endes pro Person 80 Pfund an Transportkosten gezahlt (hier drin waren auch eine Fahrt nach Watford Junction (Harry Potter Studios) und nach Hampton Court). Kinder sind grundsätzlich frei, man geht mit ihnen durch die Koffereingänge, was wirklich gar kein Problem ist. Es stehen an jedem Ein- und Ausgang mind. 1 Mitarbeiter. Ein Riesenunterschied zu Paris. Man wird auch nicht von wieder zugegehenden barriers erschlagen und keiner versucht das System zu betrügen. Diesen Teil des Nahverkehrs fand ich ausgesprochen angenehm und entspannt. Kinder sind auch auf vielen Zugstrecken, die man mit Oyster befahren kann, frei, so auch zu Harry Potter. Das hängt aber von der Gesellschaft ab, die den Zug betreibt. Nach Hampton Court mussten wir für Josué bezahlen, den Stansted Express ebenfalls.
Wir fuhren dann auch mit angenehm klimatisierten Zügen das Viertelstündchen nach Ilford und suchten und fanden unser Hotel, das direkt um die Ecke vom Bahnhof lag. Ilford ist eine Mulitkultigegend, das muss man schon wissen. Unsafe habe ich mich nie gefühlt. Es gibt mehrere Supermärkte und auch ein kleines Einkaufszentrum, man kann dort also gut über die Runden kommen.
Wir wohnten im Lucky 8 Hotel. Das hatte recht positive Bewertungen bekommen (warum auch immer...) und hat uns für die Woche nur 561 € gekostet. Das Hotel ist recht klein und hat ein kleines Hauptgebäude und mehrere Nebenhäuser, die jeweils 2 Etagen haben, auf jeder Etage ist nur 1 Zimmer, halt typisch englische kleine Häuser, nicht typische Hotelzimmer. Wir wohnten in einem der Nebengebäude und mussten dorthin über einen Hinterhof. Und er war eines der Probleme, die ich mit dem Hotel hatte, es war halt der Hinterhof der Häuser, die zur Straße hin standen (die Hotelhäuser standen sozusagen in zweiter Reihe) und deren Müllhalde. Es standen die Müllcontainer da und drumherum lag aber auch ne Menge Müll und Schrott. Ratten haben wir nie gesehen, an sich roch es auch nicht trotz der Temperaturen. Schön ist aber dennoch anders. Wir wohnten im 1. Stock, die Treppe ist mega eng ohne Geländer, das würde da auch nicht reinpassen. Irgendwie bekamen wir die Koffer dennoch hoch. Man hat auch nur einen Schlüssel. Das erfreuliche war das Zimmer, das war wirklich sehr sauber, das blieb auch den gesamten Aufenthalt so. Man konnte auch Durchzug machen, da es Fenster auf beiden Seiten hatte. Mangels einer Klimaanlage und bei den bekannten Temperaturen dieses Sommers, war das auch wirklich notwendig. Einfach, schlicht, aber sauber und für den Preis angemessen. Nochmal da wohnen würde ich dennoch nur, wenn sich nichts anderes findet.
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Das Zimmer war auch direkt fertig, das war positiv und nach Bezug zogen wir los, wir hatten Hunger und guckten erstmal vor Ort. Wir landeten im Endeffekt bei Costas nd aßen da eine Kleinigkeit. Das dauerte ewig, weil ein Kunde vor uns irgendwelche Schwierigkeiten beim payment hatte und der manager kommen musste. Naja, egal irgendwann waren wir gesättigt. Ich fand das shortbread sehr lecker, weil es im Gegensatz zum sonstigen Trend einfach nur mit Caramel und nicht mit salted caramel war. Ich werde nie verstehen, was alle an süß plus salzig finden.
Wir wollten zu Victorias & Alberts. Nein, wir waren nicht versehentlich in WDW gelandet und wollten schnieke essen gehen, das Ganze ist ein Museum der ... ja was eigentlich... Dinge am ehesten. Dinge aus allen Jahrhunderten. Ich hatte mich vorher erkundigt über die Kinderprogramme und man konnte dort Themenrucksäcke mit Aktionen leihen. Das war echt klasse, es gab sicher 10 Themen zur Auswahl, Josué entschied sich für die Zeitreise ins Mittelalter. Man kann sich die Rucksäcke für 1 Stunde ausleihen und so lange dauern auch in etwa die Aktivitäten dort. Ich muss ja zugeben, ich als Erwachsene liebe die kids activities. Sonst geht man einfach nur durch Museen durch, guckt sich die highlights an, die audio guides geben manchmal zu viel Infos oder sagen Sachen, die man nicht wissen will. Die kids activities gucken sich halt nur wenige Dinge im Museum an, aber die eben wirklich intensiv und interaktiv. Das bleibt im Gedächtnis, nicht nur dem Kind! Stolz spazierten wir also mit Rucksack in die entsprechende Abteilung.
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Das Ganze war natürlich auf englisch, aber wir können ja übersetzen. Es begann an einem riesigen Wandteppich, an dem man die Kleidung der Menschen näher in Augenschein nehmen sollte. Im Rucksack war hierzu ein Hut und Josué sollte die Person auf dem Teppich finden, die den Hut trug.
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Andere Hands On activities waren jetzt nicht im Rucksack, die nahmen wir auf dem Weg aber auch noch mit.
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Weiter ging es zum Notizbuch von Leonardo Da Vinci, der seine Notizen komplett in Spiegelschrift schrieb. Josué durfte dann eben auch Spiegelschrift schreiben und sollte überlegen, warum Leonardo das wohl tat.
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Dann sollte er in einer Vitrine einen Siegelring finden, dessen Replik im Rucksack war und von dem er dann einen Abdruck in Knete machen konnte und etwas über Familiensiegel erfuhr.
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Zwischendrin auch mal sowas ;-)
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Bei einem alten Spielbrett mussten die Tierfiguren identifiziert werden und die Hölzer waren im Rucksack und konnten befühlt werden.
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Und das Schiff stellte sich als Salzstreuer heraus. Es gab opulente Salzstreuer also auch schon vor Disney Zeiten
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Zu dem Instrument konnte man Musikbeispiele hören
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Es war echt eine tolle Sache und wir würden das Museum definitiv wieder besuchen. Es ist übrigens - wie alle städtischen Museen von London- free. Auch das Leihen des Rucksacks kostete nichts. Das Gebäude vom V&A ist auch wunderschön. Es gibt einen netten Innenhof.
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Wir guckten uns noch ein wenig um
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Und aßen dann in einem wunderwunderschönen Essaal. Das Essen war gesund und lecker und auch nicht zu teuer.
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Danach waren wir einfach müde und fuhren zurück nach Ilford und gingen dort noch in den örtlichen Sainsbury Supermarkt, versorgten uns mit Wasser etc. und schliefen früh ein. Denn wer uns kennt weiß, dass am nächsten Morgen bestimmt nicht ausgeschlafen wird