Wieder gesund und munter von Paris zurück. Daher geht es nun auch munter weiter mit meinem kleinen (Koffer-Reisebericht).
Mittwoch abend sind wir zu Bett gegangen ohne uns einen Wecker zu stellen. Denn wie sich herausgestellt hat, werden wir eh jeden Morgen vom freundlichen Nachtportier geweckt.
Und wir wurden nicht enttäuscht, auch Donnerstag morgen klopfte es, mittlerweile traditionell, gegen 3:35 Uhr an der Tür.
Schon fast automatisiert und ziemlich gleichgültig trottete ich zur Tür, denn ich wusste ja, was mich erwartete. Ein Nachtportier würde mit einem roten Koffer vor der Tür stehen, und mir ein paar getragene Mieder einer 80 jährigen Frau anbieten.
Gleichgültig öffnete ich die Tür, und da stand der Nachtportier, total verängstigt (wahrscheinlich das Bild der Nacht zuvor vor Augen) und zeigte ganz schüchtern auf einen Koffer der vor ihm stand. Der Schweiß stand ihm im Gesicht. Er fragte gaaaaaanz leise und verängstigt: „Yours?“ Dabei schaute er, als stünde der Tod im Apfelbaum persönlich vor ihm.
Da stand er nun, der Koffer….ROT.
Doch was war das? Um den Koffer war das schwarz-rot-goldene Kofferband mit unserer Adresse drauf und auch sonst erkannte ich alle Merkmale meines Koffers wieder.
Jaaaaa, da war er, der zweite Koffer.
Ich wollte sofort losrennen und den Nachtportier umarmen, doch er machte, den Schock vom Tag zuvor noch im Kopf, gleich einen Schritt zurück und eine entsprechende Handbewegung, dass ich erst mal zur Ruhe kommen sollte.
Ich verstand sofort und wollte den Nachtportier nicht in eine verfängliche Situation bringen.
Ich bedankte mich artig und nahm den Koffer glücklich mit ins Zimmer.
Ich legte mich zurück ins Bettchen, ließ das Nachtlicht an dasmit ich den Koffer immer im Auge hatte, und schlief dann friedlich ein.
Die Nachtruhe dauerte bis ca. 5:25 Uhr. Dann klopfte es wieder an der Tür. Diesmal ziemlich heftig und euphorisch. Entweder waren die Mieder jetzt im Sonderangebot, oder der Nachtportier hatte unseren letzten Koffer dabei.
Etwas zögerlich öffnete ich die Tür, im Geiste einen grinsenden Nachtportier vor Augen, der ein duzend Mieder um den Hals gewickelt hat.
Aber Nein, welche Freude, ein weiterer Koffer stand mit schwarz-rot-goldendem Kofferband vor der Tür.
Das war auch der Grund, warum der Nachtportier so euphorisch geklopft hat. Er konnte sich wohl denken, dass das Kofferband der Schlüssel zum Glück ist.
Wie schreiben ins Logbuch: Samstag angekommen in Florida und am Donnerstag, also 5 (in Worten fünf) Tage später, die Koffer bekommen.
Sofort weckte ich meine Frau und es war, wie in der Nacht zuvor wieder Bescherung.
Bei jedem Kleidungsstück, welches wir aus dem Koffer holten, freuten wir uns wie die Kinder und riefen wieder mal: Uhhhh,,,,ahhhhh…jaaaaaaaa.ohhhh.
Ich konnte mir schon vorstellen, was unser Zimmernachbar sich dachte, was hier wieder am frühen Morgen los ist.
Als ich den Nachbarn dann am Morgen beim MUG-auffüllen traf, schaute er mich ganz neidisch an. Ich grinste mir nur einen. Tja…so geht es zu bei den Deutschen.
Donnerstag, der Urlaub kann beginnen.
Wir zogen unsere schönsten Sachen an, denn wir lebten jetzt kleidungsteschnisch im Überfluß und gingen erst mal im Haupthaus frühstücken.
Hmmm, ein Festmahl zur Feier des Tages.
Dann beschlossen wir, da wir jetzt auch ganz tolle Schwimmsachen hatten, ins Typhoon Laggon zu fahren. Ich fand den Park sehr gelungen und nett thematisiert. Das große gestrandete Schiff sah man schon von weitem und im Wellenbad hielten wir uns gerne und lange auf.
Beide Wasserparks (auch Blizzard Beach) haben durchaus das Potezial, dass man dort einen ganzen Tag verbringen kann. Eine gute Möglichkeit, zwischen den teilweise etwas hektischen Parktagen mal einen Tag etwas zu relaxen. Genug Action bot sich, aber zwischendurch nutzen wir die Zeit immer wieder, um auf der Liege einfach ein wenig die Sonne zu geniessen.
Ich habe zuvor immer wieder gelesen, dass Blizzard Beach der interessantere Wasserpark ist.
Dies kann ich aber nicht behaupten (Blizzard Beach haben wir einige Tage später auch besucht).
Blizzard Beach besitzt zwar durchaus die heftigeren Rutschen, hat aber somit auch das höhere Potenzial sich blaue Flecken oder Schrammen zu holen. Von daher fand ich die Rutschen im Blizzard Beach durch diesen Umstand nicht besser.
Das Wellenbad in Typhoon Lagoon mit wirklich riesig hohen Wellen haben mich dazu ebenfalls begeistert und diesem Park einen Pluspunkt beschert.
Ein weiteres Highlight ist auch, in einem Becken, voll mit Wasserschildkröten, Mantas, Kleinen Haien und anderen Fischen zu schnorcheln. Dies war wirklich ein ganz tolles Erlebnis für mich.
Da die Wasserparks schon um 17 Uhr schließen, war noch etwas Zeit, das Riverside Resort zu erkundigen. Dies taten wir dann auch mit einem Bike. Schön wenn man Frau und Kind dazu erzogen hat, den Papa einmal um das gesamte Resort zu fahren.
So lässt es sich leben.
Auch hier durfte, wie auf dem Foto zu sehen ist, Perry wieder nicht fehlen.
An dieser Stelle entschuldige ich mich bei allen Fussgängern mit dem Bike gerammt haben. Die wollten einfach nicht auf Seite springen, als wir angeflogen kamen.
Der Abend führte uns dann in die Animal Kingdom Lodge, wo das leckere afrikanische Bufett auf uns wartete. Das Buffet war absolut OK und lecker, keine Frage. Aber wenn ich zum Vergleich das Buffet im Matamba im Phantasialand sehe, habe dort viel mehr auswahl an richtigen afrikanischen Spezialitäten. Von daher ist dieses Restaurant jetzt kein Muss für meinen nächsten Urlaub.
Abends auf dem Zimmer war alles ungewohnt. Das Zimmer war gar nicht mehr so aufgeräumt und leer wie in den vergangenen 5 Tagen. Überall lag Wäsche rum.
Auch standen irgendwelche Koffer einfach im Weg rum.
Dazu kam das Problem, dass wir mit den neugekauften Sachen jetzt viel zu viel Wäsche hatten. Das passte niemals in unsere Koffer.
Und so gingen wir dazu über, jeden Abend zumindest unsere Unterwäsche und Socken brav im Mülleimer zu entsorgen… und das den Rest unseres Urlaubs.
Ich glaube die Putzfrau hat jeden Morgen sehr verdutzt geschaut. Ich hatte schon die Befürchtung, dass eines Tages diese Dinge fein gewaschen wieder vor der Tür lagen.
Zum ersten Mal mussten wir uns auch einen Wecker stellen, denn auf den Nachtportier mit seiner 03:35 Uhr Einlage brauchten wir nicht mehr zu hoffen.
Auch entfiel das Glücksgefühl einen Koffer entgegenzunehmen und dann mit lauten Glücksgeräuschen die Kleidungsstücke zu entnehmen.
Auch unser Nachbar würde denken, dass bei dem großen Deutschen jetzt wohl die Maschine kaputt ist.
Wir waren kurz dafür einen Koffer zurück zur Rezeption zu bringen, damit man uns den am morgen gegen 03:35 Uhr gegen entsprechendes Entgelt wieder zustellen sollte.
Aber so verückt waren wir dann doch nicht, und so entschliefen wir zufrieden mit unserem vielen Gepäck.
Fortsetzung folgt, allerdings wird es ab jetzt ein völlig unspektakulärer Reisebericht werden.
Ich glaube das will keiner mehr lesen….lach.