Gators, Dolphins, Wizards & The Mouse

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grinsekatze findet sich ohne Parkplan zurecht
Dann will ich auch endlich mal loslegen... Ich hab den Bericht eigentlich für uns geschrieben und wollte ihn noch kürzen, komme aber nicht wirklich dazu. Wenns also zu lang wird, bitte sagen, dann setz ich mich nochmal dran.

Der Anfag ist noch fern von Disney, ich wollte es aber nicht splitten, wenn das nicht ok is, möge es bitte einer der es kann in den anderen Bereich verschieben .

Nu aber los!

11.10.
Endlich! Das lange Planen und Vorfreuen hat ein Ende, wir starten in unser Florida-Abenteuer! 16 Jahre zuvor waren wir schon einmal auf Hochzeitsreise in den USA, allerdings für vier Wochen auf größerer Tour von Orlando bis DC, im Indian Summer über die Great Smokey Mountains und über Atlanta noch für 4 Parktage in Orlando. Noch zu zweit, das jetzt 15jährige Kind kam erst 9 Monate nach der Reise. Lange hat’s gedauert bis zur Rückkehr…

Seit dem habe ich auch immer meine zwei Restdollars im Portemonnaie gelassen – falls man mal plötzlich wieder hin muss :giggle:

Die letzten Tage waren noch anstrengend genug, Listen, Listen, Listen, Stapel von Sachen für Koffer oder Handgepäck. Online-Check-Ins für Auto und Flug, drucken, speichern...

Und dann Telefonate mit „meinem Freund Austin“ vom Disney Guest Service. Fast Pass+ und ich wurden keine Freunde. Erst konnte unsere Buchung nur am Telefon in UK manuell verknüpft werden (ich vermutete da lag schon im Herbst 2013 die Wurzel des ganzen Übels), dann schien incl. Restaurant- und Fastpassbuchung alles ok, als aber das Be Our Guest Lunch nicht reserviert werden konnte, ging der Wahnsinn los, denn Name und Buchungsnummer wurden dafür nicht angenommen.

Nach zig Mails und Telefonaten mit Disney US und Disney UK fanden die IT Experten tief im System einen für uns nicht sichtbaren Schreibfehler unseres Nachnamens – und nun war der FP fürs BOG am Wunschtag möglich!

Aaaber….. mit der Korrektur waren nun alle schon gebuchten FP weg, komplett gelöscht. Vieles konnte ich neu buchen, manches war aber inzwischen ausgebucht, und wieder gab’s Mails und Anrufe, Disney UK besserte nochmal näher in Richtung der ursprünglichen Reservierungen nach und buchte special FP für das Ausgebuchte.

Alles gut? Nee, nun war der FP fürs BOG wieder weg und dort komplett ausgebucht... Ich hätte heulen, schreien und toben können, und rief besagten „Austin“ an, ich hatte es immerhin schon zu einem festen Ansprechpartner beim Guest Service gebracht. Er rief mich auch täglich verlässlich zurück, fragte und probierte, nur helfen konnte er bis zur Abreise nicht. Vom Fast Pass+ hatte ich die Nase gestrichen voll!

An diesem Morgen juckte uns das aber erstmal nicht weiter, um kurz nach 7.00 machte uns das Berliner Wetter den Abschied sehr leicht, als wir vor der Haustür auf meine Eltern als Flughafentaxi warteten. In Tegel fiel dem Kind auf, dass ihr Reader noch im Bett lag, also schnell noch ein Buch gekauft und sicherheitshalber noch Adapter für die Kopfhörer.



Wir starteten mit Air France nach Paris, Service war sehr nett, Flug ohne Auffälligkeiten. In Paris folgten lange Wege, das Gate war ein anderes als aufgedruckt, aber wir hatten ausreichend Zeit, wieder ganz easy. Zu Beginn des Boardings strömten dann Passagiere von allen Seiten her und es bildete sich eher ein „Warteballon“ als eine Warteschlange – wie um uns eindrücklich zu demonstrieren, dass wir noch in Europa waren.



Wir hatten nun erwartet, dass unsere gesamte Elektronik in Augenschein genommen würde, wie ja für USA-Flüge angekündigt, hatten extra darauf geachtet, dass alles aufgeladen war. Es gab euch einen Tisch dafür, dort wurden wir aber so gekonnt ignoriert, dass wir achselzuckend von dannen zogen.

Es folgten Stunden über dem Atlantik mit tollem Inseat-Entertainment (die Adapter brauchten wir natürlich nicht...), sehr leckerem Essen, sehr gutem Service und der Erkenntnis unserer Tochter, dass sie wirklich kein Kind mehr ist: Als das Spielzeug verteilt wurde, überging man sie doch glatt... Mit Filmen und Leute-Beobachten verging die Zeit erstaunlich schnell, der Passagier vor uns, Typ alleinreisender Businessmann, blieb uns im Gedächtnis, weil er ganz in „Tangled“ vertieft war und ein kleines Mädchen kam immer wieder vorbei, weil sie die Disney-Figuren auf meinen Crocs so toll fand.

Zur Landung in Miami wurden wir dann immer hibbeliger, im Anflug schon erste Blicke auf den Strand, die Palmen – die Aussicht auf 20 paradiesische Urlaubstage blockierte alles andere im Hirn.



Beim Ausstieg prallten wir auf die „Wäscherei-Luft“ das Gefühl war mir noch von 1998 eindrücklich im Gedächtnis geblieben, wir waren eindeutig in Florida! Welcome to Miami!

Bei der Immigration hab ich nicht auf die Uhr gesehen, es dauerte aber nicht lange, man machte alle Schalter auf, die Schlange war ständig in Bewegung und ein gutgelaunter Officer sorgte dafür, dass wir uns gut auf alle Schalter verteilten. Er scherzte mit müden Kindern, dirigierte tanzend alle an die richtigen Orte und rief uns zu: „Smile – You’re on vacation! Florida! Sunshine! Shopping! Mickey Mouse“! Welch Empfang – das Kind war begeistert, so völlig unvertraut mit der amerikanischen Mentalität. Wir aber auch, die gute Laune wäre ansteckend gewesen, wenn wir sie nicht eh gehabt hätten.

Die eigentliche Immigration ging ratz fatz und dann kam eine kurze Schreck-Sekunde an den Kofferbändern, „Paris“ stand nirgends, aber schnell sah uns ein Mitarbeiter die Ratlosigkeit an und zeigte uns den Platz, wo alle Koffer standen, man hatte sie schon vom Band genommen. Puhh...

Dann auf per Bahn zu Alamo, wir konnten mit unserem Bypass-Ticket gleich zum Parkhaus. Viel Auswahl gab es nicht mehr, aber ein Chrysler C200 wurde unserer, der Kofferraum wirkte zwar nicht groß, aber es haben wirklich drei Koffer + Handgepäck reingepasst, ein Platzwunder.

Vor dem Losfahren ein wenig mit den vielen Knöpfen vertraut gemacht, dann „Press brake and start“ – Klappt. Aber wo löse ich die Handbremse? Immer wenn ich Gas gebe, heult der Motor zwar auf, aber kommt nicht vorwärts. Irgendwann rief ich eine Mitarbeiterin zur Hilfe und sie ließ sich nicht anmerken, dass sie wahrscheinlich gleich vor Lachen geplatzt ist: Gleichzeitig Gas und Bremse treten funktioniert nicht... Als ob ich noch nie Automatik gefahren wäre, war das peinlich.

Das Hotel (Miami Airport West Inn & Suites) fanden wir dann ohne Probleme in wenigen Minuten, naja, wenn man davon absieht, dass ich eigentlich Richtung Norden am Airport vorbei wollte, um die Maut zu vermeiden, da das Navi aber zu lange zum Satellitensuchen brauchte und wir dann doch südlich fuhren. Naja, dort nahm man Bargeld, alles halb so wild.

Vor dem Einchecken fuhren wir noch den WinDixie an der nächsten Ecke an und versorgten uns mit Wasser und Knabbereien für unseren Roadtrip morgen. Allerdings erst, nachdem wir entdeckt hatten, dass unser „Baldwin“ solange ich mich mit den Schlüsseln in der Nähe aufhalte, jedem Zutritt gewährt. Erst nachdem ich ein Stück weg war, machte er „dicht“.







Nun aber ins Best Western, hier hätten wir die AAA-Karte gebraucht, aber wo um Himmels willen hatte ich die sorgfältig versteckt? Die ADAC Karte gefiel aber auch, also alles kein Problem. Sehr erfreut merkten wir dann, dass wir (zum einzigen Mal in diesem Urlaub) ein Hotel mit Frühstück hatten. Ab 7.00... Mal sehen, ob wir so lange schlafen.



Den Europa-Modus hatten wir noch nicht abgestreift, wir überließen Baldwin vor dem Hotel seinem Schicksal und gingen zu Fuß über mehrere Parkplätze zum Chick-Fil-A und stillten unseren Hunger, bevor wir um 21.00 Ortszeit ins Bett fielen, immerhin 3.00 Heimatzeit...
 
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12.Oktober „Come here Gator“

Wie vorhergesehen, waren wir früh wach, um kurz vor fünf meldeten die inneren Akkus „Aufgeladen!“, aber waren ja knapp 8 Stunden, sollte reichen.
Wir ließen uns viel Zeit, tranken schon mal nen Kaffee im Zimmer, packten soweit um, dass wir alles für den Tag im Rucksack hatten – und es war immer noch nicht 7.00. Also noch nach draußen und den Cache auf dem Parkplatz geholt, ein kleiner Nano konnte sich nicht lange verstecken.



Frühstück war prima, ans Pappgeschirr und Plastikbesteck muss man sich wohl gewöhnen, auch die Waffelmaschine bezwangen wir, das Kind hypnotisierte sie solange, bis sie ihren Dienst tat.

Wie gesagt, wir ließen uns viel Zeit, und saßen trotzdem um 8.45 im Auto und starteten in die Everglades, bis nach Fort Myers Beach sollte es am ersten Tag gehen. Bis zur gebuchten Tour in Everglades City um 13.00 war noch sehr viel Zeit und gar nicht so sehr viele Meilen, etwa 70 nur. Doch noch eine Airboot – Tour dazu?



Als in Copperstown die ersten Schilder dazu auftauchten, stimmte der Familienrat einmal mit „Hm“ einmal mit „egal“, ich dann für „Anhalten“ und so wurde ich um ca. 70 Dollar ärmer und wir sahen uns bis zum Start in etwa 20 min das „Wildlife“ hinter den Gebäuden an, Gators, Schlangen, Schildkröten. Big Man wurde gefüttert, und es gab eine kurze Show mit den Tieren, nichts Spektakuläres, aber doch interessant. Auf dem Rückweg zum Boot noch die Warnung: Da lag ein wild alligator, wir machten einen weiten respektvollen Bogen drumherum...











Im Boot waren wir nur zu fünft, ein spanisch sprechender Mann mit Sohn gesellte sich zu uns. Ohrenschützer gab’s nicht, nur Watte für die Ohren, aber das reichte auch.
Zuerst fuhren wir durch einen kleinen Wasserlauf, dann mit richtig Speed in die Weite der Everglades, dem „Fluss aus Gras“ – es war schon ein komisches Gefühl, gestern früh noch im verregneten Berlin und heute in der Sonne Floridas, auf nem Airboot, mehr Florida war ja gar nicht möglich. Diese Tour schmiss uns so richtig hinein in den Urlaub.









Unser Guide hielt immer wieder an, um uns Vögel, Pflanzen und ein riesiges Spinnennetz zu zeigen, und fragte dann „You wanna see gators?“ „If possible...“

Aus der Weite ging's wieder in einen Kanal und da kamen nach und nach immer wieder welche, angelockt mit „Come here gator gator...“ und ins Wasser geworfenen Marshmallows. Wunderbare Gelegenheiten für Fotos, aber irgendwie kamen mir die Biester doch zu nah, direkt ans Boot heran. Unser Mitfahrer beugte sich mit dem Kamera noch weit übers Boot hinaus, um dem Gator noch bis in die Nasenlöcher zu knipsen (haben die überhaupt welche?). Viel hätte der sich nicht bewegen müssen für sein Frühstück...


















Die Sonne brannte schon heftig und wir waren froh, dass Baldwin uns auf dem schnurgeraden Tamiami Trail schnell wieder abkühlte. Staunend über die zwar eintönige, für uns aber trotzdem atemberaubende Natur rechts und links ging’s weiter bis zum Abzweig nach Everglades City.



 
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Dort war alles wie ausgestorben, nur vor der Kirche parkten Massen von Autos – achja, es war ja Sonntag. Den kleinen Hafen und den Shop für unsere „Mangrove Wilderness Tour“ hatten wir schnell gefunden, es war noch Zeit für einen kleinen Snack, das Everglades Information Center und ein bisschen Seele baumeln lassen und Ankommen in Florida.





Um 13.00 ging’s los, Captain Steven begrüßte uns und eine tschechische Studentin mit ihren Eltern an Bord, es gab nur sechs drehbare Sitze, deshalb muss auch vorab reserviert werden, es fahren halt nicht mehr Boote als Bestellungen vorliegen.

Diese Tour war dann ein erstes Highlight des Urlaubs, so ganz anders als das Airboat, erst ein Stück am Mangrovenufer der Golfküste entlang, dann hinein in die Everglades. Kleine dicht bewachsene Inselchen, unglaublich viele Vögel am Ufer und auf Sandbänken, es war Ebbe, optimal um die Watvögel zu sehen.









Unser Guide sah alles, hielt ständig an, um uns einzelne Vögel zu zeigen und etwas zu erzählen. Dann sah er den ersten Gator, bevor er aber nah genug dran war, war der schon geflüchtet – „They are so shy, I wonder how people can get bitten...“ Ohne Füttern glaub ich das aufs Wort.

Dann hielt er wieder an, er hat was gesehen, weiß nur noch nicht was.. Ein Manatee! Alle paar Minuten kam es kurz hoch, leider war nur die Nase zu sehen, dazwischen Luftblasen, es war mucksmäuschenstill auf dem Boot, und plötzlich kam ein Mini-Tornado übers Wasser, der uns die Hüte vom Kopf riss – schon unheimlich, völlig aus dem Nichts.







Der zauberhafteste Teil der Tour kam dann – hinein in die Mangrovensümpfe, durch regelrechte Mangroventunnel, es war eine wirkliche Zauberwelt, ich hätte mich nicht gewundert, wenn Mama Odie plötzlich aufgetaucht wäre. Wir sahen große Spinnen über uns, Bienen, Tree Crabs an den Mangroven über dem Wasser. Als wir an einem Wasserfall vorbeikamen saß dort – wie von Steven angekündigt, ein Gator mit offenem Maul – er fraß einfach alles, was ihm so hineingespült wurde. Es war einfach unglaublich schön, wie in einer anderen Welt...











Wieder auf dem offenen Wasser zeigte er uns noch mehr der tollen Vögel, Great Blue Herons, Rosate Spoonbills, Ospreys (einmal kreisten gleich 6-8 davon am Ufer) und noch viel mehr. Nach Gators und Manatee wollte er uns noch unbedingt einen Dolphin zeigen, aber leider vergeblich. Mit denen hatten wir aber in zwei Tagen eh noch ein Date.







Sein Tip hat er sich sehr verdient, ich kann die Tour nur jedem empfehlen, der Natur sehen will und nicht zwingend die Airboat-Action braucht.

Weiter on the road nach Naples, die knapp 40 Meilen gingen schnell vorbei, zwischendurch immer mal wieder ein kurzer heftiger Regenguss. Der Hunger meldete sich, wir machten in der Cheesecake Factory Halt, wow war das lecker, so lecker, dass wir uns noch zu nem Cheesecake to go überreden ließen, wäre ja auch ne Schande gewesen, die Dinger da zu lassen.







Die Mall war grade am Schließen, bei uns zeigte sich auch langsam die Müdigkeit und wir düsten weiter nach Fort Myers Beach, weitere knapp 30 Meilen später war das Beach Shell Inn kurz vor 19.00 gefunden und wir gingen ins kleine Büro, um bei Scott einzuchecken.



Erst etwas „maulfaul“, taute er schnell auf und versorgte uns mit vielen Prospekten, Coupons und Tipps. Das Zimmer enttäuschte uns ein wenig, es roch etwas muffig und war doch ein wenig abgewohnt, wenn auch sehr sauber. Es war ein kleines Appartement mit Küche und direktem Zugang zum Pool und „private patio“ (leider zur Straße hin und ob der Hitze an sich nicht nutzbar).. Nicht schlimm, aber eben auch nicht so sehr schön.

Egal, wir wollten ja nur zwei Nächte bleiben, dafür war es ok. Schnell noch zum Strand, ich wollte den Golf sehen, aber kaum waren wir da, donnerte das Gewitter los. Wir versorgtem uns im kleinen Supermarkt noch mit Sonnencreme und After Sun Lotion, denn die hatten wir vergessen. Im Zimmer schlemmten wir den Cheese Cake (zumindest einen Teil davon, Julia und ich brauchten noch ein zwei Tage, um ihn zu
vernichten). Der Tag war lang und ereignisreich und wir fielen bald in die Betten.

 
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grinsekatze findet sich ohne Parkplan zurecht
Freut mich, dass es Euch gefällt! Dann geht's mal mit unserem zweiten Tag im Sunshine-State weiter!

13. Oktober „Good Morning Michael!“

Wieder früh wach, noch vor dem Sonnenaufgang um 7.00 und ich setzte mich durch, diesen am Strand zu genießen. Ich liebe das Meer und wusste, dass wir es in diesem Urlaub doch viel zu selten zu Gesicht bekommen sollten.













Frühstück gab es dann im Island Pancake House, Empfehlung von Scott, witzigerweise saß er dann auch am Nebentisch. Die Empfehlung passte! Nettes kleines Café, keine Kette, nur bis mittags geöffnet mit typischen Pancakes und Omelettes. Man schien sich zu kennen, auf das gut gelaunte „Good Morning Michael“ bekam die Kellnerin vom besagten Michael ein… ich sag mal „liebevolles Knurren“, das wiederum mit fröhlichem Gequake beantwortet wurden – und alle Anwesenden zum Lachen brachte.









Julia bekam sich gar nicht mehr ein über die Kellnerin, die mit Kaffee- und Eisteekanne durch die Tischreihen raste, jeden anstrahlte und sie konsequent mit Sweety und Honey ansprach. Vorsichtig bereiteten wir sie darauf vor, dass sie sich daran für die nächsten knapp drei Wochen ruhig gewöhnen könne. Ist schon nett, wie begeisterungsfähig 15jährige sein können.

Und die Begeisterung nahm noch zu, nach dem Frühstück wurden die Miromar Outlets wurden geentert! Mit der offline Navi-App zwar etwas schwierig, aber in Kombination mit meiner Stadtplan-App doch letztlich gut gefunden. Auf eine SIM fürs Internet haben wir doch verzichtet, wir kamen auch offline klar.

Diverse Nikes, Chucks und Skechers fanden den Weg in die Tüten (wer sagt, dass Männer keine Schuhe brauchen...) und Julia entdeckte Loft als ihren neuen Lieblingsladen und weihte mit schlappen 15 $ für „DAS“ Kleid ihre Kreditkarte ein. Auch hier war sie wieder verblüfft, wie nett alle sind, wie lieb man ihr beim Zahlen half und ich genoss erneut ihre Freude daran. Das einzig Unangenehme waren die vielen Deutschen hier, die sich teilweise auch so richtig deutsch benahmen...

Auf dem Rückweg stoppten wir bei Publix und versorgten uns mit Leckereien fürs Abendessen, Wasser, Kleinkram und einer Styroporkühlbox für unterwegs. Da wir beschlossen hatten, abends im Zimmer zu „picknicken“, blieb sogar Zeit für den kleinen Hotelpool, und in der Abenddämmerung musste das neue Lieblingskleid für ein Fotoshooting am Strand ausgeführt werden.









Dieser Erholungstag wurde in vollen Zügen genossen und hat richtig gut getan! Morgen stand ja die Weiterfahrt nach Sanibel an und vor allem warteten die Delphine sicher schon drauf, dass wir ihnen eine ordentliche Bugwelle zum Spielen lieferten.
 
grinsekatze findet sich ohne Parkplan zurecht
Danke - das freut mich sehr! Ich schaue mir die Bilder auch immer wieder gerne an :giggle:

Der einzige Wermutstropfe ist für mich, dass Julia und später auch ich sehr oft den "dramatischen Effekt" ihrer OMD genutzt haben und ich erst zuhause auf dem Rechner gesehen habe, dass der zwar schön "dramatisch" ist, aber nicht 100% scharf. In den Parks hatten wir fast ausschließlich die kleine OMD dabei und ich hätte mich vorher doch mehr mit ihr beschäftigen müssen.... Aber ein paar schöne sind trotzdem dabei :-*

Ich schau mal, ob ich heute Abend noch unseren ersten Traumtag auf Sanibel schaffe!
 
grinsekatze findet sich ohne Parkplan zurecht
14. Oktober „Dolphins!“

Wie schon gewohnt waren wir wieder vor dem Sonnenaufgang wach, so früh, dass es noch keinen Kaffee an der Rezeption gab. Und im Fernsehen wurde vor Sturm in unserer Gegend gewarnt – nein, heute wollten wir doch Delphine sehen...

Als der Kaffee dann fertig war, plauderte ich noch ein bisschen und erwies mich als echte Deutsche... Sturm? Ach keine Sorge, frühestens „at 3 pm“, vorher ganz sicher nicht. Tja, wenn die Einheimischen nicht besorgt sind, konnte ich auch die jetzt schon dunklen Wolken ignorieren.



Nach einem Bagel Frühstück in der „heimischen“ Küche beluden wir also Baldwin wieder und verließen Fort Myers Beach Richtung Sanibel Island. Es stand die mörderisch lange Strecke von ca. 12 Meilen an.

Aber halt, wir wollten doch noch cachen! Fast direkt am Pancake House war ein kleiner Trail, der eine sehenswerte Suche versprach. Leider bleib die Kamera im Auto, sonst wären noch mehr „verwunschene“ Bilder auf die Speicherkarte gebannt worden. Am Overlook konnten wir sogar eine kleine Gruppe Delphine im Mantanzas Pass beobachten. Wir wiesen ihnen den Weg nach Sanibel, damit wir uns später noch von nahem sehen konnten und setzten den Weg zum Cache fort. Leider waren Hitze und Schwüle unserer Suchausdauer etwas abträglich und wir bleiben erfolglos – war trotzdem schön dort!

Nun aber auf nach Sanibel! Aber halt, da stellen die doch glatt noch die Tanger Outlets direkt an die Straße, natürlich ging das nicht ohne kurzen Stopp, wo ich leider bei Nike wieder nicht fündig wurde... Ich wollte doch auch Schuhe!

Dann aber endlich, die 6 $ Maut bezahlen und ab auf die Insel.



Ein wenig Zeit verplemperten wir mit dem Suchen der Marina auf Sanibel, nach Nachfrage in der Tourist Information war’s aber ganz einfach (und wir schon dreimal dran vorbeigefahren…)

Also die reservierten Tickets geholt und beim Bezahlen Erstaunen ausgelöst, als meine Tochter für uns drei bezahlte. Sie hatte sich diese Fahrt unbedingt gewünscht, beim Renovieren ihres Zimmers viel ausgemistet und bei ebay verkauft – mit Erfolg. „I will tell my daughter about that!“ war der Kommentar. Wir fragten noch kurz, wie das mit der Sturmwarnung aussähe, wurden aber beruhigt, man hätte ein Wetter-Radar an Bord und könnte jederzeit ausweichen. Jaja, wir ängstlichen Deutschen…





Zwei Familien saßen um kurz nach 11.00 schon vor uns am Anleger, wir warteten gemeinsam und plauderten, der Großvater der amerikanischen Familie war sehr interessiert an Deutschland, ob wir aus dem Ost- oder Westteil kommen (ach das interessiert ja eigentlich nicht mehr), Mauerfalljubiläum, wir kamen bis zur Energie-Abhängigkeit von Russland – so gar nicht typisch amerikanisch. Im übrigen - da hier ja auch Toiletten-Berichte immer heiß begehrt sind: Wer auf die Abfahrt des Thrillers wartet, sollte unbedingt den Wagen am Parkplatz aufsuchen. Eine klimatisierte Luxus-Marmor-„Örtlichkeit“ hätte ich in diesem Trailer nicht erwartet….

Um 13.00 ging es los, brav stiegen alle nach der Reihenfolge des Eintreffens ein (außer einer deutschen Familie, die sich vordrängeln wollte...), wir kamen dann in die vorletzte Reihe, fast beste Voraussetzungen. Der Thriller startete sanft, aber bald wurde es sehr schnell, der Wind zerzauste alles und die ersten Wellen platschten ins Boot.





Nach wenigen Minuten sah der Captain schon die ersten Delphine, drosselte das Tempo auf 10-15 mph und bot ihnen die perfekte Welle.

Sie kamen und sprangen, was das Zeug hielt, wir feuerten sie an und knipsten was das Zeug hielt, es schien so, als ob alle Beteiligten gleich viel Spaß hätten. Insgesamt gesellten sich nacheinander drei Gruppen zu uns und bleiben geschätzt zwischen 5 und 15 Minuten am Boot, einmal war sogar eine Mutter mit Jungtier dabei.

Wir hatten später hunderte von Bildern auf den Speicherkarten, nachdem alle Wasserbilder gelöscht waren, blieben immer noch etliche übrig, die jetzt kommenden sind schon eine Mini-Auswahl, weniger gehen wirklich nicht...:-*























Es war soooo schön, fast magisch, genau wie ausgemalt und jeden Cent wert, herrlich wie sich diese wundervollen Tiere freiwillig zu uns gesellten, ohne Zwang in freier Wildbahn, wir haben jede Sekunde genossen.

Neben der Dolphin-Show gab’s eine Rundfahrt um Sanibel und Captiva mit vielen Erklärungen, die aber hinter etwas schwer zu verstehen waren und wer außen saß, wurde auch recht nass, aber das war es dreimal wert.



Verstanden hatten wir, dass es in Sanibel keine Häuser höher als Palmen gibt, keine Ampeln, keine Neon-Reklamen, keine Fastfood Restaurants (außer einem Subway und Dairy-Queen, die schon vor diesen Vorschriften da waren). Ohne dieses Forum und vor allem Laras Reiseberichte hätten wir das wahrscheinlich verpasst – also hier schon mal ein dickes Dankeschön!

Beim Verlassen des Boots bekam ich noch ein „You have a wonderful daughter“ mit auf den Weg und konnte nicht widersprechen.

Der Sinn stand uns nun nach trockener Kleidung, also zum Check-In im Colony Inn Resort. Unsere Unterlagen lagen sofort bereit: „I waited since 9 am only for you.“ Die ältere Dame an der Rezeption war ein Goldstück, unglaublich freundlich und humorvoll wurden wir hier aufgenommen. Das Wlan Passwort übergab sie derjenigen, die es am dringendsten brauchte (das war nicht ich) und sie stellte uns auch mit verschmitztem Lächeln einen Nachmittag Arbeit in der nicht klimatisierten Wäscherei in Aussicht, sollten wir den Schlüssel verlieren und sie nachts rausklingeln müssen.



Unser Appartement erhöhte den Wohlfühlfaktor noch, Sanibel begann sich richtig einzuschleimen. Geräumiges Schlafzimmer mit sehr viel Stauraum, kleine sehr gut ausgestattete Küche, modernes Bad, dazu noch ein Wohnzimmer mit viel Info-Material und eine Terrasse mit Mückenschutz und Ventilator (uns war es trotzdem zu heiß dort). Alles in tollem maritimem Design, für uns war’s perfekt. Leider sind die Zimmerbilder nicht so ganz vorzeigbar, hier gibts Bilder des Anbieters von unserem Appartement und auch von der ganzen Anlage.

Falls jemand dort hin möchte, unbedingt auf die Seite des Anbieters gehen, dort kann man alle Appartements ansehen und ein bestimmtes mieten, jedes ist verschiedenen, alle vom jeweiligen Eigentümer individuell eingerichtet.
 
Lara1982 Mod in spe
Oh was freu ich mich,dass euch die Fahrt gefallen hat und ihr auch viele Delphine gesehen habt :top: :jump
Ich kann nur immer wieder betonen,was für ein tolles Erlebnis es ist, die Tiere in freier Wildbahn zu sehen und mit zu bekommen was für einen Spaß die haben :)

Und wirklich beeindruckend,dass eure Tochter für euch bezahlt hat:top:

Euer Häuschen auf Sanibel sieht ja auch wunderschön aus:)

Freu mich schon auf die Fortsetzung!
 
Ele macht ein Foto vom Schloß
Hach, tolle Bilder!

Meine Vorfreude steigt, da wir unseren Disney-Aufenthalt gesplittet haben und zwischendrin für 12 Tage in Cape Coral urlauben werden.
Wir lieben die Gegend dort!
 
Nifo steigt in manche Attraktion mit ein
Ein wahnsinnig toller Bericht. Die Delfine sind für mich eindeutig das Highlight und eure Bilder sind wirklich schön! :top:
 
barbarella kennt diverse Charaktere beim Namen
Hallo Sandra, danke für deinen tollen Bericht.
So kommen tolle Erinnerungungen an unsere Tour, besonders durch deine super schönen Bilder, zurück.
Ich musste gerade herzlich lachen, da das Bild mit dem Schluftanz im Sand wohl jeder macht
ich freue mich auf die Fortsetzung deines Berichtes

Liebe Grüße
barbarella
 
grinsekatze findet sich ohne Parkplan zurecht
Hallo Sandra, danke für deinen tollen Bericht.
Ich musste gerade herzlich lachen, da das Bild mit dem Schluftanz im Sand wohl jeder macht
Liebe Grüße
barbarella
Stimmt, das ist einfach zu nett :giggle:

Vielen Dank an Euch alle für das nette Feedback!

Dass die Delphine beim Thriller ganz von alleine ankommen, ohne Zwang, ohne durch Futter gelockt zu werden, fand ich auch einfach zauberhaft, es scheint wirklich so, als ob Tiere und Menschen gleich viel Spaß haben.

Ich wollte eigentlich schon gestern Abend weitermachen, aber bis ich ne Minute Luft hatte, war es fast 22.00... Hoffe, ich schaffe heute Abend zumindest noch den restlichen ersten Tag auf Sanibel.
 
grinsekatze findet sich ohne Parkplan zurecht
Nach kurzer Erholungspause tagte der Familienrat, eindeutiges Ergebnis „Hunger!“ Ich erinnerte mich wieder an Laras Bericht und lotste uns zur Island Cow, vorbei an der einzigen größeren Kreuzung in Sanibel an der Brücke zum Festland, nachmittags war es hier voller und so regelte ein Polizist den Verkehr, es gibt ja keine Ampeln. Hier war die Zeit wirklich stehengeblieben.

Die „Insel – Kuh“ ist ein süßes kleines Restaurant, vollgestopft mit Kühen aller Arten und überall nette Details zum Entdecken.















Wir bekamen vorab leckere Maismuffins, unser Kellner Kyle umsorgte uns in gewohnter amerikanischer Art (zum erneuten Entzücken des Kindes). Wir entschieden uns für Cheese-Burger, Pulled Pork und ein Körbchen voller Lachs und Fries – lecker!









Beim Warten mussten wir noch sehr schmunzeln, am Nebentisch auch Deutsche, der Teenie-Sohn bestellte ebenfalls einen Burger. Nach der Frage, wie das Fleisch gegrillt werden sollte, hatten sie Panik, dass er keinen Burger, sondern ein Steak bestellt hätte. Die Erleichterung, als der Burger eintraf, war herrlich anzusehen.











Wir genossen den Abend in vollen Zügen, Sanibel sammelte weitere Punkte, und wir fühlten uns inzwischen so richtig heimisch in Florida. Zurück am Hotel mussten wir natürlich nochmal zum Strand, ein bisschen „Shelling“ und Fotos, leider war’s aber zu wolkig für einen ordentlichen Sonnenuntergang. Vom Sturm war aber immer noch nichts zu sehen….











Gute Nacht Sanibel!
 
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