Wir müssen mal klären, was "nonstop" und was "direkt" bedeutet.
Diesen Unterschied kenne ich sehr wohl. Nonstop ist im selben Flugzeug von Punkt A zu Punkt B ohne Zwischenlandung. Direkt KANN auch umsteigen beinhalten, oder eine Zwischenlandung - mit ODER ohne Flugzeugwechsel.
Nonstopflug – Wikipedia
Direktflug – Wikipedia
Ist Wien so klein? Selbst von Milano kommt man direkt nach L.A., zumindest war es vor einigen Jahren so, keine Ahnung, wie es jetzt ist. Wien-Frankfurt-Orlando (also ohne, dass man aussteigen muss), kann doch kein Problem sein.
Ist es doch, weil kein Carrier Wien-Orlando nonstop anbietet. Ist einfach nicht rentabel. Als Trost: ZRH hat die MCO-Anbindung vor 3 Jahren nach nur einem Sommer Testbertrieb verloren, die Maschine geht seit dem nach Tampa, weil man dort mehr verdienen würde. Damit müssen wir uns halt einfach abfinden. Die paar Nasen, welche Disney-Fans sind, generieren in Gottes Namen halt einfach noch keine regelmässigen Nonstops. Lufthansa schafft es, FRA-MCO anzubieten, weil die ein irrsinnig grosses Netz an weltweiten Zubringern nach FRA haben, um den MCO-Flug zu füllen. Das alleinige Aufkommen an Lokalpassagieren wäre auch ab FRA zu gering.
Klein ist Wien nicht direkt, Schwechat spielt in der Liga 20-25 Millionen Passagiere, hintenan kommen weitere europäische Hauptstädte wie Brüssel, Stockholm, Dublin, Berlin und Helsinki. Mittelgross wäre eine adäquate Bezeichnung. Kein Frankfurt, London oder Paris, aber auch nicht gerade das Ende der Welt.
Liste der größten Flughäfen in Europa – Wikipedia
Du kannst das aber nicht so vergleichen "Wien hat ziemlich gleich viele Passagiere wie DUS oder ZRH, also muss es auch gleich viele Langstrecken geben." Die Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur ist an allen Standorten anders und die bestimmt, was angeboten wird. Beispiele: Zürich als Finanzplatz generiert einen grossen Premiumverkehr und hat deswegen verhältnismässig viele Langstrecken, welche dadurch anfallen, selbiges gilt für Frankfurt. Düsseldorf hat das Ruhrgebiet nebenan (5+ Mio. Einwohner), was entsprechend viel Verkehr generiert. Zudem hat Air Berlin einen Langstreckenhub dort, füllt also die grossen Flieger auch mit Zubringern aus Deutschland und Europa.
Milano kenne ich zuwenig, weiss nicht, ob's den LAX-Flug noch gibt. In Miami hatte ich paar mal eine AZ-Maschine nach MXP neben "meiner" Swiss, das schien als zumindest noch bis vor Kurzem auch zu laufen. Alitalia hat in MXP jedenfalls massiv zusammengestrichen und nach Rom verlagert. Die sind ja auch seit Jahrzehnten chronisch bankrott.
Du betonst es selber immer wieder "Vor Jahren war x, vor Jahren flog man noch x". Nun, die Fliegerei ist vor allem seit 9/11 etwas, was sich enorm schnell ändert und was vor wenigen Jahren noch geflogen wurde, ist oft heute nicht mehr vorstellbar. Wir konnten bis vor wenigen Jahren auch noch von Zürich nonstop in so Weltmetropolen wie Douala, Yaoundé, Malabo und Jeddah fliegen. Rendite: Keine Ahnung, war damals halt nicht wichtig. Vor Jahren gab's noch TWA, Continental, Pan Am, Northwest Airlines, Swissair... Alles mal grosse Airlines mit Weltruf, heute nicht mehr unter uns.
Heute kommt's halt nur noch auf die Wirtschaftlichkeit an, ausser man heisst Emirates oder Etihad. Ab Wien kann man heute jede Milchkanne in Osteuropa nonstop anfliegen aber langstreckenmässig ist Schwechat arg geschrumpft, wenn man es mit den 80er/90er-Jahren vergleicht. An was das liegt - keine Ahnung. Reisen die Österreicher einfach zuwenig gerne weit weg? Missmanagement vom Flughafen Wien und/oder Austrian Airlines? Bin da zuwenig Experte, um es schlüssig zu beantworten.
Dann komme ich ums Umsteigen eben nicht herum (ich wollte es hauptsächlich vermeiden, weil ich geglaubt habe, dass mehr Flüge generell höhere Kosten bedeuten)
Logisch gedacht, aber nicht der heutigen Realität in der Fliegerei entsprechend (wieso weiss niemand so wirklich). Es ist nun mal eine Tatsache, dass Umsteigeverbindungen günstiger, als Nonstops sind.
Nachdem ich hitzeempfindlich bin und Florida für mich ausschliesslich im Winter in Frage kommt, möchte ich unabhängig von Wetterverhätlnissen im Nordosten der USA sein. Sollte in Frankfurt was sein, könnte ich zur Not irgendwie heim kommen.
Mit genügend Zeit schafft man es auch in FRA umzusteigen. Ich bin 11/2012 ZRH-FRA-MCO geflogen. Ja, die Wege sind weit, verschlungen und teils unlogisch. Ich war volle 60 Minuten unterwegs von einem Gate zum anderen, alleine die Busfahrt von der ZRH-Maschine zum Terminal dauerte 10 Minuten. Mein Zubringer hatte eine halbe Stunde Verspätung, um 11:10 am Standplatz angekommen, um kurz nach 12 war ich am Gate der MCO-Maschine, deren Boarding um 12:30 startete und schlussendlich dann pünktlich um 13:25 vom Gate abdockte. Ich würde mir dort also nichts unter 90 Minuten Umsteigezeit buchen, lieber 2 Std. Dann passt das mit Sicherheit. Vorteil in FRA: Keine Security beim Umstieg Schengen-Non Schengen innerhalb Terminal 1. Das wäre auch auf VIE-FRA-MCO so.
Und hier hat VIE doch noch Glück - dort wird ja ab Sommer diesen Jahres ein neues Konzept probiert: Wien-Frankfurt-Wien im Stundentakt. Zeiten siehe hier:
AUA und LH mit Wien-Frankfurt-Shuttle* - Austrian Aviation Net
Wenn's denn unbedingt die Strecke sein muss: Nimm die OS 129 für VIE-FRA und die OS 130 für FRA-VIE. Die passen ideal auf die LH von und nach Orlando und dürften sogar etwas Verspätung haben, ohne, dass es gleich hässliche Anschlussbrüche gibt. Und wenn einer der Zu-/Abbringer doch ausfällt, dann dauerts nicht lange, bis der nächste Flug geht.