Wir schreiben immer noch ...
Tag 5 - Dienstag, 27. Juli 2016
- Auf dem Mississippi und andere feuchtfröhliche Erfahrungen -
Wir befanden uns jetzt also auf dem Weg in Richtung Wasser - eigentlich sollte es nur das Wasser des Mississippi sein, da wir für 14.30 h eine Bootsfahrt mit der Natchez inkl. Musikeinlage und Essen reserviert hatten. Es war ca. 12.30 h und eine gute Stunde verblieb noch, bis der Check In beginnen sollte. Bis dahin sah es auch noch (wieder) halbwegs gut aus ... den grauen Himmel mal außen vor gelassen. Wir bewegten uns also langsam über die Magazine Street in Richtung Norden.
Eigentlich war es recht hübsch hier. Wie fast überall in New Orleans. Die Stadt hat wirklich ein besonderes Flair und wird uns eines Tag garantiert wiedersehen. Allerdings sind wir uns nicht sehr sicher, ob wir hier je wieder eine Fahrt auf dem Mississippi machen. Aber darauf kommen wir gleich zu sprechen.
Durch die Seitenstraßen (St Mary St) blickten wir in Richtung Wasser. Es sah ein wenig düster aus.
Im Kontrast dazu standen wieder herrlich bunte Häuser an der Magazine Street.
Und auch der Blick in die nächste Seitenstraße war düster. Wenn auch der Kontrast sehr interessant wirkte.
Es blieb wolkenbehangen, wenn auch derzeit noch trocken auf unserem Weg.
Hübsche Häuser gab es alle paar Meter zu sehen. Schön hier
Und selbst die weniger schönen Ecken ließen sich interessant in Szene setzen.
Ein paar Schritte weiter kamen wir dann zu dem Auslöser für den Großeinsatz der Polizei bzw. Feuerwehr im früheren Verlauf des Tages. Ein nettes Häuschen hatte Feuer gefangen und sein Innenleben in den oberen Etagen vorübergehend ausgehaucht
Das gönnt man letztlich niemandem ... oder nur ganz wenigen
Und wie in jeder guten Stadt in den USA gibt es auch hier ein Museum, in dem der 2. Weltkrieg zelebriert wird. Wir haben es links liegen gelassen, auch wenn das Wetter zu einem Besuch eingeladen hätte. Aber wir hatten ja schon eine Verabredung auf dem Mississippi, auf die wir uns noch freuten. Zumal wir langsam hungrig waren
Langsam aber sicher näherten wir uns wieder der Bürostadt und den Wolkenkratzern.
Und als wir dort ankamen war es endlich soweit. Der Himmel öffnete seine Schleusen und ließ seinen Bedürfnissen freien Lauf. Ohne Rücksicht auf uns ...
So standen wir inmitten von ein paar Hochhäusern und beobachteten um uns herum das Treiben. Es blitzte und donnerte in einer Tour und wir trauten uns nicht einmal mehr auf die Straße. Unheimlich war es. Überall sahen wir Menschen, die sich unterstellten und auf einen Lichtblick warteten. Der kam allerdings nicht. Im Gegenteil - die Donnergeräusche wurden immer bedrohlicher und wir rechneten jeden Augenblick damit, dass eines der Häuser einstürzt. Das dürfte eines der lautesten Unwetter gewesen sein, das uns über den Weg lief. Letztlich sehr beeindruckend.
Nach einem kurzen Abstecher in ein Bürogebäude - Lillian wollte die lokalen Örtlichkeiten besichtigen - gingen wir dann doch mit Ponchos und Regenschirmen (aus irgendeinem Grunde hatte ich sie ja gerade gekauft) ausgestattet weiter und suchten die Anlegestelle des Kutters. Die Lautstärke war zurückgegangen und wir waren guter Dinge, dass die Blitze sich nicht uns als Ziel suchen würden.
Wir erreichten nass aber glücklich den großen Fluß. Vor dem Bötchen sah es spannend aus. Menschen in Ponchos warteten auf den Einlass.
Das Wetter hinterließ letztlich ein Bild der Verwüstung und der Langeweile
Nach ein paar Minuten Wartezeit ging es aufs Schiff - nicht ohne vorher ein Erinnerungsfoto machen lassen zu müssen - und wir stürzten wir gleich ins Restaurant. Bei gefühlten -15°C freute ich mich über die Trockenheit und Andrea ging in den Souvenirshop, um für Lilly einen Pulli zu besorgen. Hier war es eindeutig viel zu kalt. Negativpunkt 1 für den ollen Frachter hier.
Jetzt begaben wir uns ans Buffet und packten uns Backfisch und Gumbo auf den Teller. Tja ... es schmeckte ehrlich gesagt nicht besser, als es hier aussieht. Negativpunkt 2.
Das Ambiente an Bord war auch nur bedingt interessant. Wir hatten uns hier eindeutig mehr erhofft und erwartet. Und was die Musik anging, so saß am Ende eine Kombo und dudelte. Nicht besonders eingängig und so ist dies auch schon alles, was ich dazu zu sagen habe. Das geht eindeutig besser.
Andrea und Lilly führten unterdessen tiefsinnige Diskussionen über den Sinn oder Unsinn dieser Musikuntermalung.
Nach dem Essen begaben wir uns nach draußen auf die "Veranda" des Schiffes und beobachteten die Umgebung. Allerdings gab es nicht viel zu beobachten. Das Schiff fuhr durch Industriegebiete und es gab wirklich rein gar nichts spannendes zu sehen. Die besten Fotos habe ich hier einmal zusammengeführt ... der Regen war übrigens in der Zwischenzeit etwas zurückgegangen, aber immer noch da und tröpfelte leise vor sich hin. Das machte die Fahrt leider auch nicht schöner ... Grau in Grau zog also die Landschaft an uns vorbei.
Andrea fand es offenbar auch nur wenig interessant.
Ich knipste auch lieber was anderes als die Landschaft.
Das hier sah mal nett aus
Das auch
Und weiter ging es über das Wasser des berühmten Flusses, auf dem schon Huck Finn und Tom Sawyer so manches Abenteuer erlebt hatten ... die Abenteuer blieben uns aber leider vorenthalten
Ein gutes Buch wäre jetzt nicht schlecht gewesen. Zum Glück gab es aber Free WiFi an Bord. Die Macher wussten schon warum
Wir waren nicht allein. Ein weiteres Schiff kreuzte unseren Weg ...
Endlich vorbei. Wir bereiteten uns langsam für den Abstieg vor ... schnell wieder runter. 2 Stunden vertaner Zeit. Das unterhaltsamste war der nette Mensch neben uns, mit dem ich mich eine Stunde über das Wetter unterhalten habe. Bietet sich auch irgendwie an, bei Regen über das Wetter zu sprechen
Ein letzter Blick auf den Mississippi.
Und so gingen wir die letzten Meter vom Schiff wieder zurück zum Hotel. Wir passierten noch ein paar schon bekannte touristische Highlights am Jackson Square ...
... und standen vor dem schnuckeligen Hotel, das wir tief in unser Herz geschlossen hatten und schnell betraten.
Es war so etwa 17.00 h und der Regen war zwar noch da, aber es war angenehm warm draußen. Was macht man da also? Man geht an den Pool
Hier haben wir dann noch 2 Stündchen verbracht und schwammen und vertrieben uns die wetter- und schiffsbedingt etwas schlechtere Laune. Aber es war einfach so schön gemütlich hier, dass dies nicht lange dauerte ... herrlich. Irgendwo habe ich auch Fotos, aber sie sind nicht in der Timeline zu finden - also falsch abgelegt. Gut, gibt es eben keine ... den Pool kennt Ihr ja schon
Nach dem Poolausflug ging es wieder aufs Zimmer. Die Damen legten sich in ihre Betten und waren innerhalb kürzester Zeit eingeschlafen.
Und ich? Ich saß da so allein mit meinem Fotorucksack am Tisch und schaute vorsichtig zur Tür hinaus. Es war trocken. Prima. Schnell nochmal Wasser lassen und dann hinaus ... den wässrigen Tag halbwegs trocken beenden. Mal schauen, was es draußen noch zu sehen gibt. Außerdem kündigte die Sonne gerade ihren Untergang an. Das könnte vielleicht noch einmal interessant werden ... dachte und hoffte ich zumindest. Also nix wie raus hier.
Und was es draußen so gab folgt in ein paar Minuten an dieser Stelle
Cheers,
Flounder