Ich fände es nicht schlimm, wenn Elsa eine Lesbe wäre, aber aufgrund meiner eigenen Orientierung wäre mir eine heterosxeuelle Geschichte lieber zum Anschauen.
Nur dass alle, die hetero***uell sind, bereits auf mehrere Jahrzehnte an Disney-Filme zurückgreifen dürfen, in denen ihre Orientierung ausgelebt wird. Da darf gerne mal was Abwechslung reinkommen.
In dem spezifischen Fall: Ich finde es durchaus richtig, dass Fans Disney signalisieren, dass sie sich mehr Abwechslung wünschen und dem Studio signalisieren, dass es Rückhalt hätte, wenn es neue Wege einschlägt. Allerdings bin ich bei Sequels etc. zugleich ein Vertreter des "Lasst die Künstler mal machen". Solche Fanaktionen haben nämlich gern den üblen Nachgeschmack, dass die Filme danach von Teilen der aktiven Fangemeinde angefeindet werden, sollten die Fanideen nicht 1:1 übernommen werden. In Serien revoltieren die Fans auch oft auf unangenehme Weise, wenn ihre Theorien nicht zutreffen. Das geht mir dann gern mal auf den Keks. Und das fände es schade, wenn uns so evtl was mies geredet geht: Was, wenn Disney eine gute Idee für seine erste homo***uelle Animationsfilm-Hauptfigur hat, und für Elsa wiederum ganz andere Pläne hat, die künstlerisch sowie inhaltlich Hand und Fuß haben?
Insofern habe ich aktuell ein wenig Angst vor dem Shitstorm, der hereinbrechen wird, wenn "Frozen 2" nicht die geforderte Richtung einnimmt ...
Andererseits: Wenn es bei einer Figur passen würde, dann zu Elsa, da gerade "Let It Go" eh LGBT-Interpretationen zuließ.
Aber allen, die sagen "Wenn Elsa homo***uell ist, kann ich ja gar nicht mit ihr mitfiebern", muss ich entgegnen: Na, toll, was ist bitte mit den ganzen LGBT-Disney-Fans? Die dürften der Logik nach ja gar nirgends mitfiebern.
Das Denken "Wenn die Figur nicht wie ich ist, bin ich raus" finde ich aber eh sehr oberflächlich. So wie auch die ganze "Männerfilm/Frauenfilm"-Sache. Ich habe in "Star Wars VII" mehr mit Rey mitgefiebert als in IV mit Luke, weil ich die Figur besser geschrieben finde und mich mehr in sie hineinversetzen konnte. Geschlecht hin oder her. Und eine etwaige gut geschriebene lesbische Romanze Elsas würde mich auch mehr mitfiebern lassen als die Beziehungen sämtlicher Disney-Prinzessinnen vor den 90ern (und einiger ab den 90ern).