Travailler chez Disneyland - Arbeiten in Disneyland =)

Mave110 First Main Street Emporium Specialist
nur kurz:
wo arbeitest du denn nun im dlp? vielleicht sieht man sich am WE ja dort mal
 
Kolibri Unser Vögelchen
Nochmal kurz ot

@ Minnie: Die Upgrades beschäftigen insofern, als dass Du bei jeder Gelegenheit darüber schreibst und man gar nicht umhin kann, dann auch mal eine blöde Bemerkung zu machen.
So Sprüche musste sich hier schon jeder mal anhören, wenn es irgendwann zuviel des Guten wurde. Ich auch :) Aber ich weiß ja auch, dass Du da ab kannst.

Ansonsten interessieren mich Upgrades herzlich wenig, weil wir in Paris sowieso nie bei Disney wohnen. Abgesehen davon, dass ich Paris langsam auch ein wenig über habe.


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MinnieMouse blättert noch in der Broschüre
Ja, ich kann das ab, es amüsiert mich nur ........ :giggle:

Ich erwähne es nur in den Millionen Threads wo es ständig um das Thema geht das man selber nichts bekommt, andere aber schon, da kommt man nicht umhin eine Antwort zu geben, man wird geradezu dazu genötigt ..... Gäbe es diese Threads nicht, gäbe es auch die Antworten dazu nicht ......

Und nun back to Topic, wir warten immer noch auf die Fortsetzung des Berichtes ......... :headbang:
 
KönigderLöwen blättert noch in der Broschüre
Einen schönen (späten) Sonntagabend zusammen :wink: !

Wie versprochen melde ich mich mit „Teil 2“ zurück, auch wenn es nun doch etwas spät geworden ist :-*...

Vielleicht noch vorweg:
@Brandis: So weit ich dadurch keine Regeln bzw. meinen Arbeitsvertrag verletze, gibt es gerne auch Infos aus dem Backstage... Fotos dürfen wir dort allerdings nicht machen.
@Mave: Ich habe dieses Wochenende leider frei – insofern konnten wir uns leider nicht über den Weg laufen :noidea:... Wenn Du ernsthaft den Gedanken hegst, Dich im DLP zu bewerben, kann ich Dich hierzu nur ermutigen – lass Dich von scheinbar schlechten oder guten Französisch-Kenntnissen nicht beeinflussen! Die Wege des Castings sind echt unergründlich ;)...

Und damit wieder zurück in den März 2011...

Nachdem wir also einmal mehr am 9. März aus einem kurzen DLP-Urlaub im „Séjour & Affaires“ kamen und uns widerwillig zurück in den Berliner Alltag begaben, war nach vielem Hin und Her und einigen langen Diskussionen klar: Wir werden es mit einer Bewerbung im DLP einfach mal versuchen! Ich informierte Frau R. Von der Arbeitsagentur/ZAV noch einmal telefonisch – und dann ging es auch schnell an die schriftliche Bewerbung.

Diese ist per E-Mail möglich und umfasst folgende, notwendigen Dokumente:

- einen mehrseitigen Fragebogen der ZAV (in dem man u.a. auch angeben kann, in welchem Bereichen man eingesetzt werden möchte) --> Dokument und Infos HIER
- einen französischen „lettre de motivation“, also ein Anschreiben, aus dem die Beweggründe für die Bewerbung und die eigene Qualifikation hervorgehen
- sowie einen CV (Lebenslauf) auf französisch, dem die Recruiter persönliche Angaben, Kontaktdaten und die bisherigen beruflichen Stationen entnehmen können.

Das alles ist nicht wirklich überanspruchsvoll und darf alternativ auch auf englisch eingesandt werden. Wir haben für unsere beiden Bewerbungen insgesamt ca. 1 Woche benötigt. Man kann es sicher auch an einem Tag schaffen... aber wenn man erst abends nach Hause kommt und sich dem Thema dann max. noch 1-2 Stunden widmen kann, dauert es schon länger. Mich hat dabei nicht nur das Formulieren des Motivationsbriefes auf Französisch viel Zeit gekostet, sondern vor allem auch die Umgestaltung des Lebenslaufes in die „französische Form“, die in einigen Punkten von „unserem“ Lebenslauf abweicht... und der natürlich auch in allen Punkten (und Jobbezeichnungen) ins Französische übersetzt werden muss. Die Bewerbungsunterlagen für meine bessere Hälfte mussten wir natürlich auch gemeinsam erstellen, da sie zwar 3 Jahre Französisch in der Schule hatte – was aber 10 Jahre zurückliegt und zugegebenermaßen nicht sonderlich wirkungsvoll war. Die Grundkenntnisse von Grundkenntnissen waren zwar da – aber sie konnte keinen einzigen (kurzen) Satz auf Französisch formulieren. Beste Voraussetzungen also fürs Casting – juhuu :headbang: !
Die also quasi von mir geschriebene Bewerbung meiner Freundin sowie meine eigenen Unterlagen sandten wir also Anfang April per Mail bei der ZAV ein. In der Bewerbung selbst waren wir beide durchaus auf unsere Disney-Fan-Geschichte, also unsere Liebe zu Disney und Disneyland, wie auch unsere jeweilige Erfahrung im Bereich der Kundenkommunikation eingegangen. Außerdem haben wir betont, dass wir die Atmosphäre, die wir selbst so an Disneyland lieben, gerne an die anderen Gäste weitergeben möchten – und deshalb gerne selbst Teil dieser wunderbaren Welt werden möchten. Das ist auch wirklich so: Ich persönlich wollte in Disneyland arbeiten, weil ich die Stimmung, die mich erstmals im Sommer 2009 so fasziniert hat, an andere, neue wie alte Gäste zurückgeben möchte. Es ist einfach unglaublich schön, wenn man den Gästen, und vor allem den Kindern, weiterhelfen und/oder sie in den Parks begeistern kann :). Und es ist natürlich ein sehr direktes Feedback, das man von seiner Arbeit bekommt, weil man so nah an den Gästen ist. Früher habe ich ein hunderte Kilometer entferntes Callcenter angerufen, um mit den Verantwortlichen vor Ort zu besprechen, wie die Mitarbeiter am Telefon auf diese oder jene Anfrage eines Kunden reagieren sollen. Jetzt stehen die Kunden direkt vor mir – was einem, im wahrsten Sinne, ganz neue Blickwinkel eröffnet. Aber es macht wirklich sehr viel Freude – und es ist natürlich nebenbei sehr hilfreich, den ganzen Tag auf Französisch und Englisch kommunizieren zu müssen. Ich will aber trotzdem nochmal betonen, dass dieses von mir beschriebene Motiv, warum man in DLP arbeiten möchte (und das bei jedem ein anderes sein kann) in meinen Augen unverzichtbar ist. Denn meiner Meinung nach reicht es nicht, Disney einfach nur toll zu finden. Es muss einem wirklich klar sein, dass man über den von uns gewählten Weg – zumindest vorerst – wirklich nur sehr einfache Aushilfsjobs machen wird – und das muss man wollen. Und, dass man als Cast Member (ich denke egal auf welchem Job-Niveau) Dinge sieht (Stichwort Backstage – Danke, Fitschi :nick!), die den eigenen Blick auf die Disney-Magie nicht nur ändern, sondern durchaus auch zerstören können. Meine Kollegen haben mir erzählt, dass schon einige Cast Member, die in erster Linie große Disney-Fans waren, im DLP gescheitert sind, weil es ihnen nicht gelungen ist „ihre Rolle“ einzunehmen bzw. von der Realität eingeholt wurden, die nicht so ganz ihrem Disney-Traum entsprach...

Ich hoffe, es verwirrt nicht allzu sehr, dass ich hier nicht 100% chronologisch berichte. Der hier beschriebene Zeitraum liegt eben ungefähr schon ein Jahr zurück, weshalb ich natürlich selbst auch ein wenig beeinflusst bin von dem, was seither geschah – deshalb kommentiere ich mein Erlebtes von damals jetzt ein wenig mit dem Blick von heute :crazy:. Auch wenn ich das bei der Bewerbung natürlich noch gar nicht wissen konnte, ist es vielleicht für zukünftige Cast Member in dieser Runde dennoch hilfreich, sich bereits an dieser Stelle über die ein oder andere Frage im Vorfeld Gedanken zu machen...

Und damit zurück zum Thema :). Wir haben unsere Bewerbungen also abgeschickt – und wenige Tage später jeweils einen Brief von der ZAV erhalten, in dem uns einerseits der Eingang der Bewerbungsunterlagen bestätigt wurde. Andererseits musste man diesen unterschrieben zurückschicken – und damit bestätigten, dass man mit dem Weiterversand der Unterlagen ins Fantasia-Gebäude im Val d'Europe (wo sich das Casting-Team befindet) einverstanden ist. Nachdem wir das Formular zurückgefaxt hatten, ging es nun also um unsere brenzligste Baustelle: Das Französisch meiner Freundin. Ihr Plan war: Sie besucht ab sofort einen Intensivkurs, so dass sie – mit etwas auswendig gelernten Antworten – einen Monat später das für (mittlerweile) Anfang/Mitte Mai angesetzte Casting bestehen würde. Anschließend würde sie den Kurs noch 3 Monate bis Mitte August weitermachen, um dann zumindest so gut sprechen zu können, um in Frankreich beginnen zu können. Der Rest – so der Plan – würde sich dann durchs „dort sein“ und die Arbeit vor Ort ergeben, was ja bekanntermaßen der beste Weg ist, um eine Sprache WIRKLICH zu lernen.

Der Französisch-Kurs musste einerseits möglichst günstig sein – andererseits aber auch zeitlich flexibel, da meine Freundin selbst recht unregelmäßige Arbeitszeiten hatte. Wir merkten deshalb recht schnell, dass deshalb wohl kein Weg an einem Einzelunterricht vorbei führen würde. In Berlin fanden wir dann dennoch eine Sprachschule, die genau das zu recht vertretbaren Preisen anbot: Für rund 200 € pro Monat konnte sie nun 2x wöchentlich je 1 1/2 Stunden im Einzelunterricht Französisch lernen und gleichzeitig jede Woche neu ihre 2 Unterrichtstage bestimmen... Bevor sie den Vertrag allerdings für 4 Monate unterschrieb, bangten wir erstmal weiterhin, ob wir überhaupt zum Casting eingeladen würden :(... Rund 2 Wochen nach Einsendung unserer Fax-Bestätigung kam dann allerdings an uns beide per E-Mail die erleichternde Nachricht: Eine Einladung zum DLP-Casting in Dresden, welches im Mai stattfinden würde. Ein genaues Datum, Uhrzeit oder Ort wurden allerdings noch nicht mitgeteilt.

Als Startschuss für den Französischkurs reichte es aber natürlich. Und nun wurde also gelernt, was die verbleibende Freizeit hergab. Und um gleich die Ernüchterung mitzuliefern, die Chiyo ja hier auch teilweise schon beschrieben hat: Es ist sehr viel schwieriger, als man es sich vorher denkt. Oder anders: Es geht einfach sehr viel langsamer voran, als man glaubt und jeder Fortschritt in dieser nicht ganz simplen Sprache ist für Anfänger leider ziemlich mühsam. Mittlerweile war auch schon Ende April. Wir hatten aber immer noch kein Casting-Datum, was also hätte bedeuten können, dass es z.B. schon Anfang Mai stattfindet. Und dann hätte zumindest sie es unmöglich bestehen können. Die Nervosität stieg also beträchtlich :)... Gleichzeitig wurde unsere Wohnung französisch: Jedes Möbelstück wurde mit seinem französischen Namen beklebt und auf großen Plakaten wurden stichwortartig die Fragen und Antworten notiert, die in Dresden gestellt werden könnten: Sich auf Französisch vorstellen... Warum möchte ich in Disneyland arbeiten? Wo möchte ich in Disneyland arbeiten? Was qualifiziert mich dafür? Was mag ich an Disney und Disneyland? Aus einigen französischen und englischen Foren und durch die bisherigen Erfahrungsberichte hier wusste ich nämlich schon so ungefähr, auf was wir uns im Gespräch wohl werden einstellen müssen. Während ich mich also eher inhaltlich auf mein Interview vorbereiten musste, hatte meine Freundin es natürlich ungleich schwerer: Sie musste gleichzeitig weiterhin wie wild französisch lernen, darüber hinaus aber Sätze und Antworten lernen (die sie teilweise nicht einmal 100%ig verstand) – und natürlich auch die möglichen Fragen in jeder Variation lernen, damit sie überhaupt verstehen können würde, was man nun von ihr wissen wollte... Zusätzlich nicht einmal wissen zu können, WANN dieses Interview denn nun stattfinden sollte, war der Situation irgendwie auch nicht gerade zuträglich...

Am 3. Mai war es dann endlich soweit: Wir erhielten tatsächlich, direkt von der Recruiterin Nicole aus DLP, eine Einladung zum Casting, welches am 23. und 24. Mai in Dresden stattfinden sollte. Direkt in der E-Mail befand sich ein Link zu einer Art Online-Kalender, in der man dann seinen eigenen „Slot“ für Montag oder Dienstag wählen konnte. Außerdem musste man seine Telefonnummer eintragen. Wir haben echt schon so dermaßen Angst gehabt, als wir nur diesen Termin online bestätigt haben! Vor allem weil durch die Angabe der Tel-Nummer ja irgendwie die Möglichkeit bestand, dass man zusätzlich noch angerufen werden könnte... Ein zweideutiger Eintrag in der Facebook-Gruppe zum Casting schürte dann zusätzlich noch das Gerücht, es würden teilweise vorab Anrufe gemacht, um die Sprachkenntnisse zu testen...! Oh je :Cry:... wir wollten unsere Handys ab sofort echt ausgeschaltet lassen!!!

Mit der Angst hörte es ab diesem Tag auch leider überhaupt nicht mehr auf. Ich weiß gar nicht, woher es kam. Im Grunde genommen war eine mündliche Abi-Prüfung oder meine Diplom-Präsentation nach dem Studium viel schwerwiegender. Trotzdem war die Angst jetzt viel viel größer – naja, vielleicht wird man irgendwann älter und ist nicht mehr so gelassen... Eigentlich hatten wir auch immer gesagt: Wir gehen zum Casting – und egal, ob es klappen würde – ob wir wirklich nach Paris gehen, entscheiden wir später. Hauptsache erst einmal die Möglichkeit dazu haben. Vielleicht.

Leider kristallisierte sich aber für mich mehr und mehr heraus, dass es mir doch sehr, sehr wichtig wäre, wirklich nach Paris gehen zu können. Und da drängte sich natürlich auch irgendwann die Frage auf: Was, wenn nur eine/r von uns genommen würde...??? Wir hatten vorher ganz klar gesagt, dass wir dieses Abenteuer nur gemeinsam starten würde – weil alles andere in einer Beziehung wohl auch irgendwie – zumindest für uns – weltfremd gewesen wäre. Alleine hätte ich, denke ich, nicht soo viel Angst vor dem Casting gehabt. Aber da ich wusste, dass es für meine Freundin noch schwerer würde, als für mich, war ich doppelt aufgeregt. Und sie eben auch. Wahrscheinlich haben wir uns da viel zu sehr reingesteigert... Manchmal muss man sich dann echt sagen: „Es geht NUR um einen Aushilfsjob in einem Freizeitpark.“ Geholfen hat es nichts... die Zeit bis zum Casting war echt unerträglich :(...

Für Dienstag, 24. Mai hatten wir uns dann beide Urlaub genommen. Da das Casting schon morgens ab 9:30 h stattfinden sollte und wir ja aus Berlin anreisen würden, haben wir uns außerdem für eine Hotelübernachtung für die Nacht von Montag auf Dienstag entschieden. Direkt gegenüber der Arbeitsagentur gab es ein Achat-Hotel, in welchem ich dann aufgrund der unschlagbaren Lage ein Zimmer für uns gebucht habe.

Die letzten Tage, bevor es endlich am Montagabend nach Dresden gehen sollte, bestanden eigentlich nur noch aus Interview-Vorbereitung, gegenseitigem „Abfragen“ und lernen, lernen, lernen... Da ich ja schon viele Fragen herausgesucht hatte, die ehemalige Casting-Teilnehmer in anderen Sessions gestellt bekommen hatten, versuchten wir uns beide mit guten Antworten auf jede mögliche Situation vorzubereiten. Gleichzeitig sollte es ja aber auch nicht zu sehr „auswendig gelernt“ sein, sondern musste irgendwie freundlich, lächelnd, locker rüberkommen. Trotzdem habe ich in der Vorbereitung erstmal richtig feststellen müssen, wie wenig (oder wie wenig hilfreich) 9 Jahre Schulfranzösisch sind: nämlich gar nicht. Alle Dinge, die ich im Casting gerne loswerden wollte, musste ich in mühsamer Kleinarbeit vorfomulieren, aufschreiben und versuchen, zu verinnerlichen. Bei meiner Freundin war es natürlich noch viel schwieriger. Trotzdem war sie auf dem besten Wege, die „Dialoge“, auf die sie sich vorbereitet hatte, in guter Aussprache und überzeugend zu sprechen – und sie verstand auch die Fragen, die wir zusammen erarbeitet hatten... aber würde das reichen...???

Am Montag, den 23. Mai, kam ich nachmittags direkt vom Verlag zum Hauptbahnhof, wo wir uns zur Abfahrt verabredet hatten. Etwas verunsichert, aber auch irgendwie froh, dass es nun endlich losgehen würde, setzten wir uns in den Intercity nach Dresden und genossen die Fahrt im plüschigen Restaurantwagen der tschechischen Bahnen. Nach dem Check-In ins Hotel nutzten wir den Abend im Hotelzimmer, um uns weiter vorzubereiten und noch einmal alles durchzugehen. Das Einschlafen viel natürlich nicht gerade leicht... weil die Gedanken nicht aufhören wollten zu kreisen. Trotzdem war ich guter Dinge. Wir hatten alles getan, was in der Kürze der Zeit machbar war, mehr war nicht möglich. Wenn es also jetzt nicht klappen würde, sollte es also wohl einfach nicht sein.

Am Morgen standen wir gegen 7 Uhr auf, um beide noch vor dem Frühstück duschen und uns fertig machen zu können. Anschließend ging es runter zum Buffet, wo einige andere Frühstücksgäste irgendwie auch so aussahen, als würden sie gleich zum Casting gehen. Bloß sahen die wirklich alle viel entspannter aus als wir! An einem Tisch direkt am Buffet entdeckte ich dann auch zwei Damen mit „Nametag“ :giggle: der Arbeitsagentur. Dass es Frau R. mit ihrer Kollegin war, mit der ich nun ja schon mehrfach telefoniert hatte, sollten wir dann ca. eine Stunde später feststellen. Den Aufpreis für das Frühstücksbuffet, das – anders als in den Disney-Hotels :) – nicht im Zimmerpreis enthalten war, hätten wir uns aber echt sparen können: Wir bekamen beide kaum einen Bissen herunter. Nach dem Frühstück noch einmal kurz Zähneputzen... und tatsächlich noch einmal ein kurzes absurdes Gespräch darüber führen, ob wir wirklich zum Casting gehen sollen, weil es uns gerade so schlecht ging... Angst, Bauchschmerzen, Herzklopfen, Schwindelgefühl... Ich bin echt ein Weichei :nick !!!

Pünktlich um kurz vor halb 10 gingen wir rüber in die Arbeitsagentur Dresden, Budapester Str. 30... und so nahm das Schicksal seinen Lauf :mw...
 
Zuletzt bearbeitet:
fanny steigt in manche Attraktion mit ein
Obwohl man ja nun schon weiß, dass alles ein gutes Ende nimmt, fiebert man bei Deinem Bericht total mit!

Vielen Dank dafür und Respekt für eure Zielstrebigkeit um euren Traum verwirklichen zu können! :top:

Viele Grüße
fanny
 
Giselle kennt diverse Charaktere beim Namen
:jump:jump toller Bericht!! :jump:jump
ich fieber richtig mit!! das ist spanend, obwohl man weiss wie es ausgeht...:giggle:
wann geht es weiter??? :-*
mehr :jump mehr :jump
 
KönigderLöwen blättert noch in der Broschüre
So... Diesmal geht’s auch schon ein wenig schneller weiter.
Und danke, Brandis, für die Fotos – passen wirklich wie die Faust aufs Auge :wink:.

Dresden, am 24. Mai 2011:
Wir begaben uns also vollkommen verängstigt in die Räumlichkeiten des BIZ (Berufsinformationszentrum) der Arbeitsagentur Dresden, wo schon viele, viele andere (scheinbar unaufgeregtere) Kandidaten auf den Beginn des Castings warteten. Hier wurden wir nun auch kurz von Frau R. der ZAV begrüßt und hielten noch ein kurzes Schwätzchen mit ihr.

Dann wurden wir aber auch schon in eine Art Tagungsraum geführt, wo zwei „echte“ Cast Member auf uns warteten :nick – Nicole und Valérie aus Disneyland Paris. Ich kann es gar nicht genau beschreiben... aber schon allein dadurch, dass die Beiden da waren (mit ihren Disney-Namensschildern) und durch die DLP-Videos, die anschließend per Beamer an die Wand geworfen wurden, herrschte irgendwie eine typische Disney-Atmosphäre... verrückt. Man hat gar nicht mehr gemerkt, dass man in einer der weniger schönen Gegenden von Dresden im Arbeitsamt sitzt :giggle:! Durch einige extra fürs Casting produzierte Filme, die immer wieder durch Quiz-Fragen von Nicole und Valérie unterbrochen wurden, war die Stimmung auch, trotz Aufregung, tatsächlich angenehm und eben ein bisschen so, als wäre man direkt vor Ort...

Da ich grundsätzlichen Ablauf der Casting-Session schon HIER beschrieben hatte, möchte ich Euch damit nicht noch einmal belästigen.

Bevor es also zu den Interviews ging, die man immer jeweils zu zweit mit je einer der beiden Casting-Damen geführt hat, entstand erst einmal noch eine lange, lange Pause. Soweit ich mich erinnern kann, waren wir gegen 13 Uhr an der Reihe – die Präsentationsveranstaltung endete aber schon gegen 10:30 h. Was aber gar nicht so schlecht war, weil man sich so noch stundenlang weiterhin mit seinen Hundertschaften an Notizen und Zettelchen verrückt machen konnte. Immerhin: Rund eine halbe Stunde, bevor es für mich losging, fühlte ich mich wirklich gut vorbereitet und hatte den Eindruck, ich könne wirklich gut auf alle möglichen Fragen antworten.

Außerdem durfte ich zwischen Präsentation und Interview auch noch mit Chiyo Bekanntschaft machen :wink:. (Glückwunsch an der Stelle auch nochmal zu Deinem WDW-Engagement!! Auch wenn ich mich natürlich mehr gefreut hätte, wenn Du weiter aufs Französisch-Lernen setzen würdest und wir bald hier in Paris Kollegen werden würden... vor allem, weil das ja etwas Dauerhaftes wäre... Aber gut, ich wünsche Dir jedenfalls alles alles Gute und hoffe, dass Du uns hier über Deine Pläne auf dem Laufenden hältst :mw!)

Zurück zum Casting:
Kurz bevor es losging, warteten wir dann gespannt im Vorraum des Casting-Raumes auf unser Interview, das nun in wenigen Minuten stattfinden sollte. Aufregung und Angst waren mittlerweile eher einem „es wird Zeit, dass es jetzt erledigt ist“-Gefühl gewichen. Da wir auch die Letzten waren, standen wir nur noch zu viert im „Wartegang“. Eine andere Teilnehmerin aus dem Schwarzwald, mit der ich gemeinsam mein Interview haben würde, meine Freundin und auch Frau R., die sich beim Casting neben sie setzen würde, damit sie nicht allein wäre :giggle:. Wie gesagt: Da wir die letzten waren, hatte meine Freundin keinen Casting-Partner mehr. Also sprang Frau R. als Begleitung zum „Händchenhalten“ ein, wie sie selbst sagte, am Vortag habe das nämlich auch schon Glück gebracht (wir waren ja am zweiten Tag der Casting-Session da). Dass wir nicht gemeinsam das Interview haben, hatten wir uns vorher selbst ausdrücklich gewünscht, weil wir sonst wahrscheinlich noch aufgeregter gewesen wären.

Im eigentlichen Casting-Raum standen dann in zwei Zimmerecken je ein schräggestellter Schreibtisch, hinter denen jeweils Valérie und Nicole saßen.

An dieser Stelle vielleicht noch ein paar Worte zu den beiden Damen: Nicole ist Niederländerin und das hört man ihrem Französisch auch an. Ich weiß nicht, wie es Franzosen geht, aber als Deutscher, der die Sprache „nur“ gelernt hat, ist es teilweise sehr schwierig, sie zu verstehen. Sie spricht aber auch Deutsch (auch wenn sie das beim Casting tunlichst vermieden hat :)) und ist im Recruiting auch die Verantwortliche für Deutschland bzw. für das Recruiting von deutschen Mitarbeitern. Beim Casting in Deutschland ist sie also in jedem Fall dabei, wird aber von einer (wechselnden) zweiten Kollegin begleitet. Im Fall von Dresden war das eben Valérie, die gebürtige Französin ist – dieses Jahr (im Januar) in Berlin, war Daniela (die sogar Deutsche ist) mit dabei.

Und wieder zurück zum Casting (ich gleite aber auch immer ab :-*...)
Nun war es also soweit: Die beiden Mädchen, die vor uns dran waren, wurden gerade verabschiedet – und so steuerten nun also meine Leidensgenossin und ich den Schreibtisch von Valérie an. Denn Nicole führte gerade noch ein anderes Interview. Da ich Valérie schon während der Präsentation sympathisch fand, freute ich mich auch darüber, von ihr interviewt zu werden. Am Anfang sollten wir uns zunächst auf Englisch selbst präsentieren und kurz unseren bisherigen Lebensweg skizzieren. Dann wurden wir gefragt, welche Jobs wir in DLP gerne machen würden (und warum) und wie unsere Verfügbarkeit wäre. Meine Begleiterin wurde außerdem gefragt, wie ihre Familie sie beschreiben würde – und ich sollte erklären, wie mein aktueller Chef mich wohl am Treffendsten in meinen Charaktereigenschaften erläutern würde. Anschließend sollten wir noch die typische Bewerber-Frage nach eigenen Stärken und Schwächen beantworten. Im Großen und Ganzen fiel mir auf, dass in den Interviews wenig auf das DLP direkt eingegangen wurde, ganz anders, als ich es aus den Erfahrungsberichten aus England und Frankreich aufgenommen hatte – womöglich hat es aber damit zu tun, dass Disneyland hier einfach nicht so populär ist und deshalb mehr Elemente eines „klassischen“ Vorstellungsgespräches verwendet wurden. Tatsächlich hatte auch rund die Hälfte derer, mit denen ich mich an dem Tag unterhalten hatte, Disneyland noch gar nicht besucht. Der „typische“ Casting-Teilnehmer ist eben – zumindest in Deutschland – eher die Abiturientin (ja, 80% der Teilnehmer waren weiblich), die vor dem Start in Ausbildung, Beruf oder Studium gerne einige Monate im Ausland verbringen möchte und/oder für den weiteren Weg eine erste berufliche Auslandserfahrung vorweisen können will. Was ja auch gut und richtig ist. Deshalb wollten die meisten dort auch nur einen Vertrag für die Sommermonate (CDD été). Das war so mein Eindruck: Disneyland als Äquivalent zu Aupair-Programm, Weltreise oder sonstigem „Übergangsprogramm“. Wir fielen so gesehen natürlich also eher aus dem Rahmen.

Jedenfalls hatte ich den Eindruck, dass mein Gespräch gut gelaufen war. Ich hatte mich für den „service restauration à table“ beworben und im Interview ergänzt, dass meine Favoriten hier die Restaurants im Park wie z.B. Walts, Blue Lagoon oder Silver Spur wären. Da Valérie aber auch mehrere Male auf meinen aktuellen Job eingegangen war und mehrmals wissen wollte, warum ich „dafür“ meinen "guten" Job aufgeben würde, habe ich auch noch einige Fragen nach der beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten aus den Einstiegs/Service-Jobs heraus gestellt. Sie erklärte mir, dass Euro Disney natürlich ein sehr sehr großes Unternehmen sei... dass 70% der qualifizierten Jobs und Führungskräfte aus den eigenen Reihen kommen und dass es natürlich auch Teil einer amerikanischen Firmenkultur sei, jeden nach seinem Können und seinen Fähigkeiten zu fördern. Gleichwohl könne sie dazu natürlich keine Voraussagen treffen oder Versprechungen machen... aber das wollte ich ja auch gar nicht.

Dadurch, dass wir uns hierüber noch ein wenig unterhalten hatten, waren die 15-20 min., die jedes „Doppel-Interview“ dauert, mittlerweile auch schon ein wenig überzogen. Aber es war schön, dass wir uns abseits der vorgefertigten Fragen ein wenig unterhalten haben. Ich bin auch mit sehr gutem Gefühl aus dem Gespräch herausgegangen. Ich hatte den Eindruck, dass Valérie mich mochte – und, dass sie fand, dass ich von meiner Art zu Disney passen könnte.

Vor der Verabschiedung sagte ich ihr noch, dass ich mich mit meiner Freundin gemeinsam beworben hatte. Und, dass dies ein Abenteuer sei, welches wir wohl nur gemeinsam angehen würden. Sie notierte sich dann den Namen meiner Freundin und meinte, dass es gut sei, dass ich ihr das jetzt gesagt habe – das würden sie dann im weiteren Auswahlverfahren, aber natürlich auch für die Unterkunft in den Disney-Residenzen (wo sonst immer Männlein und Weiblein getrennt verteilt werden) berücksichtigen. Sie wollte dann noch wissen, wie gut meine Freundin französisch spreche... ich habe dann gesagt, dass es noch nicht so gut sei und dass sie noch am Lernen sei.

Das Lustige war, dass meine Freundin nun gerade hereinkam und am anderen Ende des Raumes ihr Gespräch mit Nicole begann (was mir ein wenig Leid tat, weil ich Valérie als herzlicher empfunden habe und ich Nicole auf französisch auch schlechter verstanden hatte...). Auf jeden Fall: Exakt in dem Moment, als mich Valérie nach ihren Französisch-Sprachkenntnissen fragte, wurde meine Freundin von Nicole nach ihrer bevorzugten Sprache für das Interview gefragt: Und sie wählte Französisch! (Weil ihr englisch auch nicht perfekt ist und sie Fragen und Antworten ja besonders auf Französisch vorbereitet hatte). Valérie hörte das und fragte mich ganz entgeistert, warum sie denn dann nun Französisch gewählt hatte... Ich sagte nur „elle est folle“ (sie ist verrückt :giggle:) und alle im Raum fingen wir irgendwie an zu lachen...

Es war witzig... vor allem, weil ich auch den Eindruck hatte, dass das Eis ein wenig gebrochen war. Da mein Interview vorbei war, musste ich jetzt natürlich auch den Raum verlassen. Als ich draußen war, war ich natürlich in erster Linie total erleichtert, dass es erstmal geschafft war. Aber ich hatte auch das gute Gefühl, dass es wirklich gut gelaufen war. Vor allem, weil das Gespräch – gerade zum Ende hin – sogar ein wenig persönlich geworden war. Alles in allem: Ich war glücklich :).

Wenige Minuten später kam meine Freundin mit Frau R. ebenfalls aus dem Casting-Raum. Frau R. sagte – ebenfalls erleichtert, wohl auch, weil nun alle Kandidaten durch waren – „es war gut... aber Sie waren sehr aufgeregt...“. Na gut, dachte ich, wenn die Dame von der ZAV schon sagt, dass es gut war, muss es ja wirklich ganz gut gewesen sein. Meine Freundin war nicht ganz zufrieden damit. Sie meinte, sie konnte leider nur wenige ihrer vorbereiteten Antworten geben, weil Nicole auch viele ganz untypische Fragen gestellt hatte... und sie sie auch wirklich nicht gut verstehen konnte und deshalb oft nachfragen musste, bis sie die Fragen beantworten konnte. Trotzdem war auch sie guter Dinge und froh, dass es nun vorbei war. Außerdem fand sie, dass es natürlich wesentlich schlechter hätte laufen können. Und was kann man schon erwarten, wenn man die Sprache eigentlich noch gar nicht spricht, sondern erst vor 3 Wochen seinen Kurs begonnen hat. Ich jedenfalls war der Meinung, dass wir echt das Beste draus gemacht hatten. Und aufgefallen waren wir irgendwie auch. Alles in allem war es trotz der Aufregung ein total schöner Tag, weil er eben so ereignisreich war :nick.

Nach dem Casting, gingen wir in dem Brauhaus essen, das genau zwischen unserem Hotel und der Arbeitsagentur lag. Es war unglaublich sommerlich heiß und ich erinnere mich, dass ich wegen EHEC keinen Salat gegessen habe :giggle:. Einige Tische weiter setzten sich plötzlich ebenfalls zum Mittagessen: Frau R. und ihre Kollegin von der Arbeitsagentur, Nicole und Valérie. Da sie an unserem Tisch vorbeikamen, wünschten sie uns noch einmal einen schönen Tag und „bon appétit“.

Nach dem Essen holten wir unser Gepäck im Hotel ab und machten uns auf den Weg zurück zum Bahnhof. Da wir noch auf unseren Zug warten mussten, setzten wir uns noch eine Weile in die DB.Lounge und genossen einige Gratisgetränke. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, wie erleichtert und entspannt ich an diesem Nachmittag war. ES WAR ENDLICH GESCHAFFT. Und es ist gut gelaufen. Es war irgendwie eine total schöne Stimmung. Kurze Zeit später ging es mit dem Zug zurück nach Berlin und der Alltag hatte uns (vorläufig) wieder.

Nicole und Valérie hatten uns noch während der Präsentation mitgeteilt, dass sie uns das Ergebnis der Bewerbung nach ca. 10 Tagen mitteilen würden, weshalb ich noch nicht darauf wartete.

Gleichzeitig entdeckte ich im Internet ein Stellenangebot eines durchaus guten Jobs in einem anderen großen deutschen Freizeitpark in der Lüneburger Heide. Da ich ja von Disney noch keine Antwort hatte und diese Alternative mir die Möglichkeit bieten würde, auf einem etwas höheren beruflichen Niveau in die Parkbranche schnuppern zu können (aber dafür natürlich in einem wesentlich unattraktiveren Park), sandte ich auch hier einfach mal meine Bewerbung ein. Man kann ja nie wissen. Außerdem wusste ich ja schon, dass ich zum September so oder so einen beruflichen Wechsel wollte.

Als auch das erledigt war, war ich erstmals spürbar zufriedener mit meiner ganzen Situation. Endlich waren gleich mehrere Dinge angestoßen, um meine bzw. unsere berufliche Entwicklung in die Wunsch-Richtung zu führen. Außerdem waren wir auch einfach schon stolz, was wir in den vergangenen Wochen geschafft und geleistet hatten... das war schön :)!

Am frühen Abend des 30. Mai, also eine knappe Woche nach dem Casting, bekamen wir dann eine E-Mail von Nicole aus Disneyland Paris: Wir haben beide eine Absage erhalten.


PS: @Chiyo: Ich schreibe hier ganz bewusst "Frau R." sowie Nicole und Valérie ohne Nachnamen. Trotz aller Transparenz im Internet bin ich immer noch der Meinung, dass Leute nur dann mit ihrem kompletten Vor- und Nachnamen in Beiträgen auftauchen (und in Suchmaschinen gefunden werden) sollten, wenn sie den Zusammenhang bzw. den Beitrag selbst geschaffen oder ihn aber zumindest autorisiert haben – da das hier aber alles nicht der Fall ist, halte ich mich damit also absichtlich zurück. Und zumindest hier im Forum halte ich eine Verwechslungsgefahr mit Dir auch für nahezu ausgeschlossen :giggle:...
 
KönigderLöwen blättert noch in der Broschüre
Ja...ja... ist ja gut :giggle:. Heute habe ich wieder frei und damit Zeit, hier ein wenig weiter zu schreiben.
Damit also willkommen zurück zu Teil 4 von "Wie man sich möglichst kompliziert bei Disney bewirbt" :-*:

In der Tat war der Abschluss meines letzten Berichtsteils kein Scherz und auch kein Schreibfehler: Wir sind wirklich nicht genommen worden. "Warum denn nur...?" Darüber haben wir natürlich – sichtlich geschockt – auch lange und breit philosophiert. Und nicht nur zu zweit, sondern auch im ganzen Kollegen- und Familienkreis... denn jeder wusste natürlich schon über unsere Pläne Bescheid und wollte nun wissen, wie es ausgegangen war. Juhuu – das macht Spaß, jedem von der Absage erzählen zu müssen.

Mich persönlich hatte das Ergebnis sehr getroffen; meine Freundin hatte es wesentlich gelassener genommen, weil sie sich ja auch noch gar nicht so sicher war, ob der gemeinsame Job bei Disney wirklich das Richtige für uns wäre. Denn klar war natürlich von Anfang an: Im Vergleich zu dem, wie wir bis dahin unseren Alltag und unsere Freizeit verbracht hatten, wäre das ein komplett anderes Leben. Trotzdem war sie natürlich auch traurig. Klar, wir wussten noch nicht, ob wir es im Falle eine Zusage wirklich gemacht hätten. Aber es ist natürlich schöner, wenn man die Entscheidung selbst treffen kann. Dadurch, dass uns diese Option nun genommen war, waren für mich alle alternativen Möglichkeiten irgendwie nichts mehr wert. Es zeigte mir in erster Linie, wie wichtig mir die ganze Geschichte doch mittlerweile geworden war.

Toll war vor allem auch, dass wir pünktlich zwei Tage vorher, in gutem Glauben an eine Zusage, bereits unsere Berliner Mietwohnung gekündigt hatten, damit wir sie am 31. August verlassen können würden...

Direkt am nächsten Tag wollte ich deshalb Frau R. von der zentralen Auslandsvermittlung der Arbeitsagentur anrufen, in der Hoffnung, sie könne mir etwas mehr zu unserem Bewerbungsausgang berichten... Am Mittwoch schloss ich mich also im ersten ruhigen Moment in einen Tagungsraum ein und rief bei der ZAV in Bonn durch... Ich hatte Glück und hatte direkt beim ersten Versuch Frau R. am Apparat. Als sie meine Stimme hörte, wusste sie wohl direkt was los war :(. Nachdem ich ihr vom Ergebnis der Bewerbungen berichtet hatte, stellte sie mir gleich eine Frage, die mir zeigte, dass sie sich wohl noch nach dem Casting mit Nicole und Valérie unterhalten haben musste: "Herr..., kann es sein, dass Sie im Casting gesagt haben, dass Sie in jedem Fall nur zusammen mit ihrer Freundin nach Paris gehen würden...?" "Ja", sagte ich, denn so ungefähr hatte ich es gegenüber Valérie ja angegeben.

Sie erklärte mir, dass das der Grund für meine Absage gewesen wäre. Denn bei meiner Freundin sei es leider "überhaupt nicht ausreichend" gewesen. Sie habe wohl zu viele Fragen gar nicht erst verstanden, unpassend geantwortet, sei viiiel zu nervös gewesen... nicht selbstbewusst und lächelnd, sondern eher verängstigt und unsicher... alles in allem: Für Disneyland vollkommen ungeeignet. Und JA, ich hatte zwar bei Valérie einen sehr guten Eindruck hinterlassen (und sie hätten mich deshalb auch eingestellt) aber das würde eben auch nicht ausreichen, um eine zweite Person "mitzunehmen", die die Verantwortlichen als für den Job vollkommen ungeeignet erachteten...

Das war natürlich ein Schock... Andererseits war es wohl auf irgendeine Art auch besser so. Wäre meine Freundin als "notwendiges Übel" mit reingenommen worden, wäre das sicherlich keine tolle Ausgangsbasis für uns dort gewesen. Und so wollte ich es auch nicht. Und sie natürlich auch nicht.

Frau R. gab mir aber auf den Weg, dass, wenn ich mir vorstellen könnte, erst einmal alleine nach Paris zu gehen, ich Valérie & Nicole doch schnellstens eine E-Mail schreiben solle. Aber: Kurz, eindeutig, und vor allem (!) ohne erneute Nachfrage für meine Freundin. Im Endeffekt würde das bedeuten: "Ist okay, ich mache es auch alleine – wann soll ich anfangen?". Wenn die Mail zu lang wäre, würden sie sie nämlich angeblich gar nicht erst lesen. Nicht, weil sie unhöflich wären, nein. Sondern einfach, weil bei diesen ganzen vielen Castings und Bewerbern Tausende solcher Wehklagen in den Postfächern der Castingdamen landeten – und es deshalb für sie unmöglich wäre, lange persönliche Schicksalserklärungen angemessen zu studieren – erfahrungsgemäß.

Einfach alleine nach Paris zu gehen, konnte ich mir wiederum selbstverständlich nicht vorstellen. Dann würde es auch nichts bringen. Wir haben Disneyland, und alle damit verbundenen postiven Erfahrungen, gemeinsam kennengelernt. Damit war das ganze Thema untrennbar auch mit unserer Beziehung verbunden – alleine hätte es mir definitiv keinen Spaß gemacht. Aber gut, ich denke, das ist klar und irgendwie auch eine Selbstverständlichkeit. Wir wollten ja zusammen einen neuen Schritt gehen.

Wenn, dann wäre es höchstens eine Möglichkeit gewesen, dass wir einfach trotzdem zusammen hingehen, und sie es dort noch einmal bei Disney – oder aber auch mit einem anderen Job – vor Ort versucht. Nachdem wir aber das mögliche Gehalt und die nötigen Ausgaben für Miete, Lebensunterhalt etc. einmal abgezogen hatten, war schnell klar: Das ist leider keine Möglichkeit für uns. Zu teuer, zu riskant, leider nicht machbar.

Trotzdem wollte ich das Ergebnis des Castings nicht einfach so ungeschehen lassen. Also schrieb ich einen Tag später, es war nun Donnerstag, der 2. Juni, dennoch eine E-Mail an Nicole & Valérie: Überlang, persönlich, mit Bezug auf meine Freundin und ohne klare Ansage. Alles richtig gemacht also :hau:.

Im Endeffekt stand drin, dass ich traurig über das Ergebnis bin. Dass ich gerne bei Disney arbeiten würde. Ob es stimme, dass ich alleine genommen werden würde. Ob es evtl. möglich wäre, dennoch über Disney an eine Wohnung zu kommen, wenn ich erstmal alleine anfangen würde. Und überhaupt, dass ich mich nicht so schnell mit dem Ergebnis zufrieden geben möchte.

Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass ich auch einen Monat später – wir sind jetzt also Anfang Juli – noch keine Antwort von Valérie und/oder Nicole hatte.

Was aber sonst noch in der Zwischenzeit passiert ist: Unabhängig von meiner Mail an Nicole/Valérie hatte ich noch meinen zweiten Kontakt im DLP angeschrieben: Stefan, der Teamleader im CRO (Reservierungszentrale) ist (und hier im Forum anscheinend auch nicht ganz unbekannt ist ;)). Mit ihm hatte ich u.a. schon aus dem Verlag heraus beruflich zu tun. Er sicherte mir zu, Nicole, die er ebenfalls kannte, auch nochmal eine Mail zu schreiben und bekundete ebenfalls seinen Respekt für unseren Plan. Er sprach uns ein wenig Mut zu und war sich sicher, dass es irgendwann mit uns beiden und Disneyland klappen würde, wenn wir es wirklich wollen würden...

Gleichzeitig war ich Mitte Juni noch nach Soltau gefahren. Dort gibt es ebenfalls einen Freizeitpark :giggle: – und dessen Personalabteilung hatte mich überraschend spontan tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Hier ging es, wie gesagt, um einen "richtigen" Job, der auch nicht wirklich uninteressant war. 3 Tage später erhielt ich telefonisch eine Zusage. Ich sagte zwar nicht direkt zu, war aber durchaus angetan. Endlich klappte mal wieder etwas :jump und das Feedback der Personalerin zu meinem Vorstellungsgespräch schmeichelte mir irgendwie.

Zudem war auch mein Job in Berlin bereits per Ende August gekündigt... und ich wollte doch unbedingt in die Themenpark- und Tourismus-Branche. Da ich im Vorfeld (und über Jahre hinweg) mangels Erfahrung in diesem Bereich schon einige Absagen kassiert hatte, war der Job in der Heide natürlich eine Chance, die ich vielleicht ergreifen sollte. Das wäre nun also nicht "Fuß in der Tür bei Disney" (aber dafür auf dem niedrigst denkbarem Niveau), aber dafür "Fuß in der Tür in der Parkbranche" – und das nicht im schlechtesten Job. Könnte Disney vielleicht einfach später kommen? Und dann wäre es vielleicht gleich als Wechsel in "meinem" Beruf möglich...? Klar war mir jedenfalls, dass ich baldmöglichst für einen Job ab 1. September unterschreiben wollte, denn ich wollte einen direkten Übergang ohne "arbeitslose" Phase. Und sooo viel Zeit war nun auch nicht mehr. Dazu kam, dass sich alle meine anderen Optionen weiter im Verlagsumfeld abspielten, welches ich aber definitiv verlassen wollte...

Eine Entscheidung "pro Heide" rückte also greifbar näher – und das war sicher auch nicht unvernünftig.

Dennoch war da dieser Kloß im Hals... Die Situation hatte irgendwie auch etwas unfreiwillig Komisches.

Wir wollten nach Paris und kamen... nach Soltau !!!

Sollte uns das Schicksal wirklich so übel mitspielen... :giggle:?
 
Latot kennt diverse Charaktere beim Namen
Also so kannst du das Wochenende aber nicht zu ende gehen lassen ;)
Habt ihr so viele DLP-Aktien gekauft, dass ihr euch selber einstellen konntet? :giggle:
Wie geht es weiter?

Gruß,

Latot
 
Nala Knuddellehrerin
Teammitglied
Maaaannn, ist das vielleicht spannend! :giggle: :popcorn:

Ich hab leider gar nicht mitbekommen, was du mittlerweile machst/wo du/ihr arbeite(s)t... oder ist das tatsächlich ein Geheimnis und wird erst mit dem Ende deines Berichts offenbart? ;) Bin schon echt gespannt...
 
KönigderLöwen blättert noch in der Broschüre
Nein, ich hatte noch nicht verraten, wo ich nun arbeite.

Aber Ihr wisst ja nun schon, DASS ich jetzt hier arbeite.
Was das Ende des Berichtes in gewisser Weise absehbar macht :-*.

Wenn Ihr möchtet, dass ich Euch auch jetzt schon verrate, wohin es mich genau verschlagen hat, mache ich das natürlich.
In meinen Augen ist es aber dann noch ein wenig unspannender.

Wie hättet Ihr es denn gerne... :Zipit1: ?
 
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