Guter Einwand von disneyrunner betr. Motorhome. Die höheren Benzinkosten dürfen wir natürlich auch nicht vergessen.
Dazu kommt: Würde sich deine Begleitung oder Du selbst sich wohl fühlen am Steuer eines relativ grossen Fahrzeugs? Klar, die amerikanischen Strassen sind breiter, doch gilt es auch Dinge zu berücksichtigen wie anderes Fahrverhalten, Bremsweg, Übersichtlichkeit beim Manöverieren usw. Vielleicht kommt ihr auch mit einem mittelgrossen bis grossen SUV klar?
Kalifornien ist wunderschön, bin sicher, Du wirst auch begeistert sein. Ich bin ja auch oft dort und hab in L.A. jeweils sogar die Möglichkeit, privat zu wohnen. In 4 Wochen ist San Diego-Seattle gut zu machen. Auf dem direkten Weg sind es ziemlich genau 2000 km zwischen diesen Städten - rechnet mal 1000 km dazu um eine halbwegs realistische Fahrdistanz zu erhalten. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es unzählige, vom Motel bis zum Luxusresort.
In San Diego soll der Zoo sehenswert sein - einer der weltgrössten. Von San Diego nach L.A. sind es etwas über 200 km und dann befindet ihr euch in einer der flächenmässig grössten Urbanregionen der Welt.
Hollywood mit dem Walk of Fame muss man mal gesehen haben, aber einmal reicht dann auch. Ich könnte Dir auch den Standort des Sterns von Walt Disney mitteilen.
Ist mir persönlich etwas zu touristisch mit den ganzen billigen Souvenir Stores und so. Das berühmte Hollywood Sign ist relativ weit von dort weg, man kann aber durch die Hügel und Villenquartiere in die Nähe gelangen. Dies würde ich dann definitiv nur mit einem Auto machen wollen.
Etwas, was Du aber machen könntest als Disney-Fan ist das Grab von Walt Disney zu besuchen. Es befindet sich auf dem Forest Lawn Cemetery in Glendale, nördlich des Stadtzentrums von Los Angeles. Wie man dort hinkommt und wie es dort aussieht habe ich
HIER aufgeschrieben.
Ich habe vorhin angemerkt, dass ich jeweils privat wohne, wenn ich in der Gegend von L.A. und dank meiner kalifornischen Gastgeberin habe ich so auch schon einige Orte in der Umgebung kennen gelernt.
In Nähe ihres Wohnortes befindet sich Manhattan Beach. Grosser Sandstrand, einige Kilometer südlich des L.A. Airport. Diesen Ort verbinde ich mit Kindheitserinnerungen, denn 1996 war ich nicht nur das erste Mal in den USA, am Pier von Manhattan Beach stand ich nämlich auch das allererste Mal am Meer. Manhattan Beach und das unmittelbar südlich angrenzende Redondo Beach sind nett und sauber - war vor 3 Monaten das letzte Mal dort. In Redondo Beach wurde eine neue Parkgarage in Piernähe eröffnet, so dass man stets gut parken kann - aber eben, eher mit einem Auto als mit einem Motorhome.
Etwas bekannter ist natürlich Santa Monica/Venice Beach, da ist der Strand noch breiter und weitläufiger - am Santa Monica Pier ist auch immer was los und hier fühlt man tatsächlich das kalifornische Lebensgefühl recht gut. Entlang des Strandes verläuft ein Radweg, es gibt Möglichkeiten, Fahrräder oder Inlineskates zu mieten und dann einfach mal ganz gemütlich zwischen Santa Monica, Venice und Malibu zu cruisen. Definitiv einen Stop wert.
Über Disneyland müssen wir nicht reden, da habt ihr sicher auch die eine oder andere Nacht geplant, oder?
Von L.A. könnte man geradeaus weiter Richtung Norden auf dem recht kurvenreichen, zum Teil eher engen Highway 1 der Küste entlang fahren. Hier wird die Gegend dann recht schnell wilder und felsiger.
Da ihr aber Zeit habt, rate ich euch zu einem Umweg. Fährt erstmal Richtung Osten nach Las Vegas. Die Interstate 15 ist so ziemlich die einzige Strasse die euch dort hin bringt. Ich war bei meinem letzten Besuch im November 2010 zwar eher etwas erschrocken, wie das Niveau draussen auf dem Las Vegas Blvd. weiter gesunken ist - zwischen billigen Touristenläden gesellen sich mittelseriös aussehende Typen, die einem unentwegt Sammelbildchen von Frauen in eindeutiger Pose in die Hand drücken. Da verziehe ich mich lieber in die Luxusresorts, sehe mir eine Show an oder versuche mich beim Glücksspiel. Gut, dass ich mich da im Griff habe und nach einem gesetzten Limit auch wieder aufhören kann mit spielen. Letzten November habe ich mir das Lion King-Musical im Mandalay Bay angesehen. Ganz spontan von einem Stand auf dem Strip ein Ticket für gut $90 gekauft und schon wenige Stunden später sass ich dort und habe es nicht bereut.
Mein Stammhotel dort ist übrigens das MGM Grand - hier war ich nun schon zum dritten Mal. Klar, ist eher ein zeitloser Klotz, aber mir gefällt es dennoch. Noch immer eines der weltgrössten Hotels, 5000 Zimmer, 29 Stockwerke, extrem weitläufige Casinohallen, schöne Poollandschaft und den Löwen im Lion Habitat sehe ich natürlich immer gerne zu. Und leisten könnt ihr euch das bestimmt auch. Die letzten zwei Aufenthalte hab ich nie vorgebucht, sondern bin spontan vorgefahren und hab an der extrem riesigen Reception gefragt, ob sie denn noch ein Zimmer hätten. Preis bei diesen letzten zwei Aufenthalten: Jeweils läppische $79.95 pro Nacht für ein Standardzimmer, das abolut genügt. Grossräumig, edle Betten und je höher die Etage, desto besser die Aussicht. Der lange Trek vorbei an hunderten Zimmertüren durch überlange Korridore stört da auch nicht weiter. 2006 habe ich dort für eine West Wing Suite einen mittleren dreistelligen Betrag hingelegt. War ganz cool, so mit Flachbildschirm im Badezimmerspiegel und Bose-Soundsystem neben dem Bett - aber eben, es geht auch viel günstiger, wenn's sein muss.
Nach Las Vegas folgt dann aber ein definitves Pflichtprogramm eines jeden Roadtrips in Kalifornien. In idealer Tages-Distanz zu Las Vegas befindet sich das Death Valley. Ich glaube, es dürfte wohl fast niemand bestreiten, dass das absolut sehenswert ist. Eine der extremsten Gegenden der Welt und auch eine der heissesten. Höchstwerte können auch mal über 50 °C erreichen. Nicht ganz so extrem ist es im Mai, aber es kann dann durchaus schon 40 °C sein. Vor der Einfahrt in diesen Nationalpark ist es also ratsam, randvoll zu tanken, zu schauen, dass die Klimaanlage zuverlässig funktioniert und auch etwas Wasser dabei zu haben. Braucht man, auch wenn man nur einige Minuten aussteigt bei der Hitze.
Furnace Creek heisst die dortige Oase, hier gibt es ein recht luxuriöses Resort und die etwas einfachere Ranch, wo es günstigere Zimmer, einen Golfplatz, Swimming Pool, Restaurant und Tankstelle gibt. Die Preise sind hier verhältnismässig hoch - ist halt so ziemlich der einzig zivilisierte Ort in der Gegend. Für ein Standardzimmer habe ich im November $180 bezahlt. War ganz OK und sauber. Hofft ja, dass die Klimaanlage in eurem Zimmer nie den Geist aufgibt. Würde man sich zur Not in eine kalte Badewanne setzen wollen - es würde nicht funktionieren. Es kommt nämlich nur handwarmes Quellwasser aus dem Hahn, das übrigens auch ganzjährig den Swimming Pool mit 30 °C warmen Wasser speist.
Sehenswert im Death Valley ist Badwater. Der ausgetrocknete Salzsee befindet sich von Las Vegas her kommend kurz vor Furnace Creek. An dessen Ufer gibt es einen Parkplatz und zwar genau an der Stelle, wo ihr euch am tiefstgelegenen Punkt in der westlichen Hemisphäre befindet, nämlich auf -85 Metern. Über einen Steg kann man hier in die schier endlose Ebene hinauslaufen, gewisse Vorsicht ist aber bei sehr hohen Temperaturen geboten, schliesslich werden stets hier an diesem Punkt die Rekordwerte registriert.
Ein etwas kühleres Vergnügen ist Zabriskie Point - da sollte man sehr früh bei Sonnenaufgang sein - die Farben und das Licht über dieser Felsformation sollen dann sehr schön sein.
Auch nur schon bei der Durchfahrt ist das Death Valley eindrücklich. Auf Strassen, die stellenweise fast 10 Minuten lang schnurgeradeaus gehen und man mit über 100 km/h befahren kann sürt man sie dann, die grenzenlos scheinende amerikanische Freiheit. Vergesst aber dennoch nicht, entweder am Badwater-Parkplatz, in Stovepipe Wells oder in Furnace Creek die Eintrittsgebühr zu bezahlen - das Death Valley ist nämlich ein Nationalpark. Gegen $20 Gebühr pro Auto (Motorhomes kosten glaub ich mehr) zieht ihr euch eine Quittung aus einem Automaten, die auf das Armaturenbrett zu legen ist.
Verbringt im Death Valley ein oder zwei Nächte und fährt dann wieder ein Stück Richtung L.A. und zwar bis auf die Höhe von Bakersfield und fährt dort via Fresno Richtung Norden. Dahinter ist dann das nächste Highlight - der Yosemite Nationalpark. Da war ich leider noch nie, da zu meiner Reisezeit meist Schnee liegt dort. Dort sieht es mit den markanten Bergen, Felsen und Wasserfällen fast ein bisschen aus, wie in unseren Alpen und es gibt auch da einiges zu entdecken.
Vom Yosemite nach San Francisco ist es dann nicht mehr allzu weit. Hatte für die Stadt leider etwas wenig Zeit - immerhin bin ich mal über die Golden Gate Bridge gefahren und ein Stück gelaufen. Sehr hügelig ist diese Stadt, die Strassen sind teils schon abstrus steil. Da mit einem Motorhome fahren? Eher weniger. Irgendwo gäbe es doch dort ein Disney-Family-Museum, wenn ich das richtig im Kopf habe.
Die Gegend nördlich von SFO kenne ich weniger - war lediglich mal im Napa Valley, das ja durch den Weinbau bekannt geworden ist. Wenn ihr also ländliche Gegenden schätzt, solltet ihr das auch im Programm haben.
Das mal so als Idee, wie ich fahren würde. Ich habe ja auch schon einige Bilder von meinen Kalifornien-Aufenthalten gezeigt, so z.B.
HIER oder auch
HIER, HIER und schliesslich
HIER.