Die Wohnungen werden einzeln an Privatleute verkauft. Dann kann jeder entscheiden, ob seine Wohnung überhaupt vermietet wird.
Seit wann das denn?
Da wir einige Zeit überlegt hatten, selbst dort eine Wohnung zu kaufen, habe ich den Verkaufsprospekt hier und habe mich auch genauer mit denen befasst und auch wg. Rückfragen mit der deutschsprachigen Verkaufsabteilung telefoniert.
Die Wohnungen werden zwar ein einzelne Eigentümer verkauft, soweit ist das richtig, aber der Besitzer kann das gerade dennoch nicht entscheiden. Die Besitzer verpflichten sich dazu, diese weiter zu vermieten, im Rahmen des Hotelbetriebs.
Eine (kostenlose) Eigennutzung ist nur für 2 (!) Wochen im Jahr möglich, darüber hinaus muss man auch für die eigene Nutzung die normalen Kosten abzgl. eines kleinen Rabattes bezahlen.
Wenn man die eigene Wohnung also wirkklich das ganze Jahr über aus der Vermietung heraushalten will, würde das exorbitant teuer werden, denn für 50 Wochen des Jahres müsste man Hotelpreise bezahlen, die deutlich über normalen Mietpreisen liegen werden.
Im Gegenzug erhält man, aus den Einnahmen des Hotelbetriebes, eine zugesicherte Rendite, für den Zeitraum von 20 Jahren ist die auch abgesichert, auch wenn die eigene Wohnung nicht vermietet ist, hat also kein Leerstandsrisiko.
Diese Einnahmen entsprechen allerdings natürlich bei weitem nicht den Hotelpreisen, die verlangt werden, dafür zahlt man aber auch keine Nebenkosten und die Instandhaltung der eigenen Wohnung inkl. des Mobiliars ist, nachdem man initial einen Betrag für das Mobiliar bezahlen muss, durch den Betreiber abgesichert.
Staatlich gefördert ist der Erwerb zusätzlich durch die Befreiung des Kaufpreises von der MwSt.
Mal eine Beispielrechnung:
Ein Cottage vom Typ "Clan" mit 2 Schlafzimmern kostet 300.250 Euro zzgl. Initialkosten von 16.750 Euro für das Mobiliar, das inkl. MwSt.
Danach greift die MwSt-Befreiung, so dass man dafür 264.200 Euro investieren muss.
Bei einer Vollfinanzierung ohne Darlehen erhält man eine jährliche Garantierendite von 4% (auf die tatsächliche Investition, bei der die MwSt schon erlassen ist) und somit eine garantierte monatliche Mieteinnahme von 880,67 Euro.
Ein zweites Modell sieht vor, dass man die Investition 50/50 aus Eigenkapital und einem Darlehen finanziert. Wenn man dabei über den Anbieter direkt ein Darlehen abschließt, erhält man recht gute Konditionen von einer Partnerbank.
Da erhält man dann eine Zinsbindung über 20 Jahre mit einer auf den selben Zeitraum ausgelegten Tilgung, nach 20 Jahren wäre das Appartment also abbezahlt.
Bei einer Kreditaufnahme von 50%, also im Beispielfall 132.100 Euro, entspricht das einer monatlichen Rate für Zins & Tilgung von 766,18 Euro.
Verrechnet mit der Miete von 880,67 Euro bekommen man einen garantierten monatlichen Überschuss von 114,49 Euro.
Und dann sind eben neben der Garantie-Rendite noch als "Bonus" die 2 kostenlosen Wochen drin.
Wir haben uns am dagegen Ende entschieden, weil die Bedingungen, so gut die 4% Rendite in der aktuellen Situation auch klingen mögen, halt nicht so ideal sind, vor allem was die Eigennutzung von 2 Wochen etc. angeht, das war uns zu wenig.
Wir haben nach einem ähnlichen Modell auch eine Wohnung in der Schweiz, dort sind allerdings 6 Wochen Eigennutzung mit dabei und für eigene Aufenthalte über diesen Zeitraum hinaus müssen wir nur 50% zahlen (dafür zahlen wir aber auch dort keine Nebenkosten und die Instandhaltung der öffentlichen Bereiche wie Pool, Sauna & Spa-Bereich, Kids-Club etc. ist damit abgegolten). Ist in meinen Augen deutlich besser, als das Modell der Villages Nature, auch wenn es einen Nachteil dem gegenüber hat: Wir bekommen in der Schweiz im Gegensatz zu den Villages Nature keine Garantie-Rendite, sondern die Rendite ist an die Auslastung der Anlage (nicht der eigenen Wohnung, also Risiko-Verteilung und Absicherung über alle Wohnungen hinweg) gebunden, was es natürlich schwankender macht und bei großen Investitionen die von der Eigenentümerversammlung beschlossen werden müssen wir uns beteiligen.