Nein, das war noch nicht immer so.
Früher war ich eigentlich eher ziemlich locker, hab wenig Ernst genommen, viel mehr in den Tag gelebt.
Klar, ein Griesgram war ich schon immer, aber das war früher mehr Gag als Ernst.
Das griesgrämige ist auch heute noch ein bisschen humorvoll als meine Art zu sehen.
Aber dass ich so pessimistisch bin, das ging vor ungefähr 5 1/2 Jahren los, mit dem Start meiner Epilepsie. Ich bin jetzt nicht pessimistisch, weil das so ne schlimme Krankheit wäre, ist es ja nicht, kann man mit Medikamenten gut in den Griff bekommen und das habe ich auch, dann ist es harmlos.
Aber in der Zeit begann mit der Medikation meine extreme Gewichtszunahme und damit komme ich nicht klar, bzw. das schränkt mich in vielen Dingen ein, die ich eigentlich sonst gerne gemacht habe schon ordentlich ein.
Außerdem haben meine Anti-Epileptika auch Nebenwirkungen auf die Psyche, gegen die man wenig bis nichts machen kann (nach Aussage meines Neurologen, der auch Psychiater ist), sie dämpfen halt die ein oder andere Emotion und verstärken andere. Wie rum kann man vorher nicht sagen, aber ich habe den Eindruck, dass ich seitdem missmutige Gefühlslagen viel stärker empfinde, als vorher, positive Stimmungen aber weniger, als vorher.
Ich könnte natürlich andere Medikamente versuchen, aber eigentlich wirken sich alle Anti-Epileptika auf die Psyche aus, die meisten noch deutlich stärker als meine und wenn eine Art in die Richtung wie bei mir ausschlägt, ist es unwahrscheinlich, dass andere in die Gegenrichtung ausschlagen würden.
Außerdem habe ich mit der aktuellen Medikation die absolut besten Werte und Testergebnisse und nahezu 0,0% Anfallsrisiko, das möchte ich nicht riskieren, in dem ich andere, wenig erfolgsversprechende, Medikamente teste.
Und dann kam halt dazu, dass in der Folgezeit dauernd alles schief ging auf Urlaube bezogen, so hat sich das hochgeschaukelt - weshalb ich gerade bei Urlauben besonders pessimistisch bin. Wie viele Urlaube wir in den letzten 5 Jahren wg. Krankheit oder sonstigen Ereignissen absagen oder abbrechen mussten bzw. nahezu komplett krank im Bett am Urlaubsort verbrachten, kann ich nicht mehr sagen, aber sicher mehr als 60% der in den letzten 5 Jahren geplanten Sachen.
Und das macht mir halt gerade bzgl. so was großem wie WDW viel Sorge.
Klar, vielleicht hat sich das, dass dauernd bei Urlauben was dazwischen kommt, sich irgendwann wirklich zu einer self-fulfilling prophecy (SO schreibt man das, thorroth), aber warum auch immer, es kam halt dauernd was dazwischen. Von den 6 Kurzurlauben/Urlauben, die wir in den letzten 12 Monaten geplant hatten, gingen 5 schief...
Insgesamt bin ich was meine Grundhaltung angeht aber schon wieder auf einem besseren Weg, generell läuft inzwischen vieles wieder mit besserer Stimmung und viel lockerer, also da schaffe ich es, mich gegen das Runterdrücken der Medis so langsam zu behaupten.
Das ist auch gut so, denn eigentlich geht es uns alles in allem ja recht gut, aber das zu realisieren fällt halt schwerer, wenn ausgerechnet positive Emotionen durch die Medis gedämpft werden.
Aber ich denke, wenn ich den Weg da weitergehe, wird das schon.
Ich muss es aber halt aus mir heraus schaffen, weil alle Mittel, die dazu (sanft) beitragen wie z.B. Johanniskraut bei Epilepsie nicht genommen werden dürfen, eben weil sie den Anti-Epileptika entgegen wirken.
Dito, das sehe ich genauso.
Zumal meine Frau ja auch in anderer Hinsicht eingeschränkt wäre, wenn das nicht bis dahin ausgeheilt wäre.
Sie freut sich (mit am) meisten auf die Waterparks und die großen Rutschen - was sie mit einem angeschlagenen Bein nicht gut machen könnte, weil man da gerade dort immer mal einen Schlag aufs Bein bekommt etc.
