Hey Nicole,
mal schauen, ob ich das noch zusammenbekomme, was dort alles gemacht wird (Achtung, es wird länger
:
Zuerst gab es nach dem einchecken ein Poloshirt, auf dem ATX draufgestickt war und welches man behalten durfte, und ein Lanyard, auf dem der Name drauf stand. Man bekam auch einen Info-Zettel, welcher Astronaut denn da sein würde (bei uns war es Dr. Sam Durrance). Denn dieser hielt auch einen kurzen, ca. 20 Minütigen Vortrag über seine Tätigkeiten im All (kam aber erst später). Uns wurden dann Locker zugewiesen, in denen wir alle Sachen, die wir nicht benötigten (Taschen, Jacken, etc.), einschließen konnten. Die Halle, in der das Training statt fand, hatte was von einer Sporthalle.
Wir setzten uns auf die Tribüne und schauten einen kurzen Einführungsfilm über das Shuttle-Programm.
Danach durften wir uns an den aufgebauten Snacks und Getränken, die kostenfrei zur Verfügung standen, laben. Es gab Teilchen, Kaffee, Wasser und Softdrinks. Es wurde auch immer wieder aufgefüllt. Danach wurden wir in zwei Gruppen á 12 Personen aufgeteilt (es waren insgesamt 24 Leute, wobei 11 zu uns gehörten) und dann ging es in eine Art Konferenzraum, wo uns Dr. Samuel Durrance vorgestellt wurde, der dann auch seinen Vortrag hielt. Sehr, sehr interessant. Nach dem Vortrag durften Bilder vor dem Shuttle-Simulator mit ihm zusammen gemacht werden, was ausgiebig genutzt wurde.
Die beiden Teams wurden dann getrennt und unser Team in einen kleinen Raum geführt, wo wir dann zuerst versuchen sollten, anhand von einem PC-Bildschirm, einer Tastatur und einem Joystick (wir sassen je zu zweit an einem Bildschirm) einen Roboterarm aus der Laderampe des Shuttles zu holen, was nicht wirklich einfach war, aber eine Menge Spaß gemacht hat. Danach sollten wir versuchen, ein Shuttle ordnungegemäß zu landen. Dabei sass einer am Joystick und einer gab die Befehle in die Tastatur ein und nach drei Landungen wurde gewechselt. Unsere Ergebnisse haben wir dann aufgeschrieben. Sie wurden dann von unserem "Ausbilder" ausgewertet und anhand dessen wurden unsere zukünftigen Positionen ausgelost (aber erst später).
Während dieser Auswertung durften wir uns den Shuttle-Simulator anschauen. Es wurde alles genauestens erklärt, tolle Geschichten erzählt
und Fotos durften wir auch machen.
Wir verließen das Shuttle wieder um zur "Mission Control" zu gehen. Auch dort wurde uns alles genau erklärt, wer welchen Job zu tun hat und dass ein Teil von uns nachher auch dort sitzen wird.
Wieder zurück in der Halle bekamen wir dann unser Plätze zugelost (entweder "Shuttle" oder "Mission Control") und während ich bei der Bodencrew war, durfte mein Schatz ins Shuttle und "Experimente" im dortigen Labor machen.
Zuerst gingen wir in den Übungsraum, wo wir unser "Script" (wie beim Film
) bekamen und Übungen machten, damit wir mit der Materie vertraut wurden.
Zurück in der Mission Control (ich war für den Treibstoff zuständig) zogen wir unsere Headsets auf und überprüften, ob alles funktionierte. Da alle, auch die oben im Shuttle, ein Script hatten, wusste jeder was zu tun ist. Die Passagen, die gelesen werden sollten, waren gelb eingefärbt und Aktionen blau. Das Shuttle startete erfolgreich, die Mission wurde ausgeführt, die Experimente klappten auch ganz gut aber eins ging unerwartet in die Luft, was bei uns einen kleinen Lachflash auslöste, da wir das 1. sehen konnten und 2. mein Schatz einen leisen Fluch ausstieß, der aber sehr gut hörbar war
. Auch unsere "Ausbilderin" lachte mit und unsere beiden Azubis, die den Pilotenjob bekommen haben, landeten halbwegs sicher das Shuttle, wobei sie vergaßen, den "Kofferraum" zu schließen, bevor sie in die Erdatmosphäre eintraten.
Also eigentlich wären jetzt alle im Shuttle tot!
Nach einer Erfrischung durften wir dann noch den Multi-Axis-Trainer (M.A.T.) Platz nehmen (natürlich wird das vorher erklärt, was das ist, und wozu das dient). Man wird, wenn man das möchte, festgeschnallt und dann muss man sich auf eine Strebe oberhalb des Kopfes konzentrieren, sonst wird einem schlecht. Man hat ca. 1 Minute dort drin, aber es ist eine gefühlte Ewigkeit. Nach 30 Sekunden stellt der Ausbilder Fragen, wie z. B. wer der erste Mensch auf dem Mond war, etc. Ich musste ausserdem noch meinen Namen rückwärts auf englisch buchstabieren, was gar nicht so einfach war.
Man darf natürlich auch vorher aufhören, man muss das nicht zu Ende machen. Man kann sich dann auch noch in ein Geschirr einspannen lassen und an einer Sprossenwand hochklettern. Dann werden Gewichte ins Spiel gebracht und schon ist man sowas wie schwerelos. Das habe ich aber nicht gemacht, da ich noch ein wenig dizzy vom M.A.T. war.
Dann wurden wir wieder in den Konferenzraum gebeten, wo wir dann die Urkunden, ein Foto mit Autogramm des "Tagesastronauten"
, einen Aufkleber und einen Kugelschreiber bekamen.
Es war eine sehr coole Erfahrung und hat mächtig viel Spaß gemacht.
Puh! ist jetzt sehr lang geworden, aber kürzer geht bei mir offensichtlich nicht.
Gruss aus dem Norden,
Verena