3_DLP_Fans
Master of Disaster
(c) Walt Disney Imagineering
Die Attraktion:
Seit 2007 ist der Walt Disney Studios Park in Paris kaum wiederzuerkennen. Wer durch das Studio 1 den Park betritt, steht plötzlich vor dem Hollywood Tower Hotel, welches etwa in der Parkmitte in die Höhe ragt. Die darin untergebrachte Attraktion, der Tower of Terror, ist das Highlight der großen Studioerweiterung zum 15jährigen Disneyland Paris Jubiläum. Betritt man das Hotel, steht man auch sogleich in der Lobby. Sie ist beeindruckend.
Am Ende der länglichen Eingangshalle steht ein großer Kamin. Kleine Kronleuchter tauchen die Wände in ein warmes Gelb. Auf der rechten Seite der Lobby ist die Rezeption untergebracht. Die Postfächer dahinter sind -wie so ziemlich der Rest der ganzen Einrichtung- stark verstaubt. Links steht ein Tisch, wo scheinbar jemand beim Kartenspiel unterbrochen wurde. Unzählige Kunststücke dekorieren die Wände und den Raum. Die dicken Teppiche schlucken den Schall jeden Schrittes.
Die Fahrt:
Neben der Rezeption steht ein Page und erkundigt sich höflich nach unserer Reservierung. Ein kurzer Blick in sein Buch und er weist den Gästen den Weg Richtung Aufzug. Da die Zimmer aus irgendwelchen Gründen noch nicht bereit zu sein scheinen, werden die Gäste zum Warten in die Bibliothek gebeten. Auf diesem Weg laufen diese am Hotelaufzug vorbei. Ein Schild weist darauf hin, dass dieser "außer Betrieb" ist.
Die Aufzugstüre ist stark nach außen gewölbt, die Bodenfliesen um diesen Bereich sind gesprungen. Alles in allem sieht er nicht einsatzbereit aus. In der Bibliothek angekommen, flackert ein altes Schwarzweiß-Fernsehgerät in der Ecke auf und das Licht geht aus.
Was man nun zu sehen bekommen ist eine Folge von "The Twilight Zone". Kurz zusammengefasst: Hollywood im Jahre 1939. Das Hollywood Tower Hotel steht in seiner Blüte, die Filmstars geben sich hier die Klinke in die Hand. In einer Gewitternacht steigen fünf Gäste in den Hotelaufzug. Während der Fahrt nach oben schlägt der Blitz in einen der beiden Hoteltürme ein, worauf der Lift mit den fünf Leuten in die Twilight Zone verschwindet. Heute ist der Aufzug immer noch außer Betrieb, der Serviceaufzug des Hotels funktioniert jedoch noch und wartet auf Neugierige, welche die Fahrt nach oben anzutreten wagen.
Was für eine Geschichte. Aus den Fenstern der Bibliothek heraus sieht man draußen Blitze zucken und hört den Donner grollen. Der Page führt die Gäste nun in den Heizraum des Hotels, wo der Einstieg in den Serviceaufzug wartet. Einige der verrosteten Rohre hier sind undicht und tropfen, die Beleuchtung flackert vor sich hin und der Heizkessel leuchtet glühend. Der Weg führt durch den Heizraum vorbei an vielen, unterschiedlichen Gerätschaften. Auf einer Werkbank liegt ein Zettel mit der Notiz, Ersatzteile für den Aufzug zu bestellen. Etwas weiter wurden Symbole mit Kreide an die Betonwand gezeichnet. Ein Liftboy erwartet die Besucher und teilt jedem einen Platz vor einem der Serviceaufzüge zu.
Die Stockwerksanzeige über dem Aufzug wandert langsam nach links. Der Pfeil kommt neben der "B" Anzeige zum stehen und die Tür öffnet sich. Der Page weist die Plätze auf den ungemütlich aussehenden Sitzen des Serviceaufzugs zu. Man sitzt aber eigentlich sehr bequem. Lustigerweise muss man sich hier mit einem Beckengurt anschnallen
Nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung schließt sich die Aufzugstür. Der Liftboy gibt noch einen kurzen Hinweis mit auf den Weg. "If you need anything… just scream". Mit einer sanften Bewegung setzt sich die Gondel in Bewegung und erhebt sich sogleich. Im zweiten Stockwerk öffnet sich die Aufzugstür unter dem "bing" der Liftglocke. Vor den Gästen liegt ein Hotelflur. Durch das Fenster rechts bläst ein starker Wind herein, der die Vorhänge unruhig tanzen lässt. Zentral vor der Fahrtgondel hängt ein großer Spiegel, in dem man die gesamte Aufzugsgondel sehen kann. Aus dem Hintergrund hören man die Stimme eines Erzählers, der noch einmal die Geschehnisse aus dem Film wiedergibt. "Winkt ein letztes Mal in die reale Welt" fordert er dann die Insassen auf. Alles winkt und in der Spiegelgondel verschwinden nach und nach die Insassen. Ein lautes Krachen ist zu hören, durch das Fenster ist ein starkes Gewitter zu sehen und der Aufzug vibriert wie verrückt.
Der Aufzug fährt ein weiteres Stockwerk nach oben und wieder öffnen sich die breiten Türen. Man starrt abermals in einen Hotelflur. Ein paar Schuhe und die Zeitung liegen vor einigen Türen, ansonsten scheint alles normal. Plötzlich zucken Blitze in der Mitte des Ganges und fünf Geister erscheinen. Sie winken den Fahrgästen zu, Sie sollten doch zu ihnen kommen. Es sind die fünf Personen, die eben noch im Film in der Bibliothek zu sehen waren. Doch sie verschwinden wieder und es wird dunkel. Der Hotelflur verschwindet in ein tiefes schwarz. Langsam leuchten überall Sterne auf und man hat fast den Eindruck, sich im Weltraum zu befinden. Nur die hinterste Tür des Flures schwebt noch frei im Raum. Sie öffnet sich und wieder winken die fünf Geister. Doch plötzlich stürzt die Tür nach unten und verschwindet in der undefinierten Weite dieses Raumes.
Im selben Augenblick rast man auch schon unerwartet in die Tiefe. Einen Schockmoment später greifen die Bremsen. Schon hört man deutlich den Generator anspringen. Das Licht flackert schwach auf und die Gondel beschleunigt aus dem Stand heraus raketenartig nach oben. Noch während die Gäste nach oben rasen, öffnet sich eine Aufzugstür und gleißendes Tageslicht flutet den eben noch so schummrig dunklen Aufzugsschacht. Die Gondel kommt für einen kurzen Augenblick vor der geöffneten Aufzugstür zu stehen und man hat ziemlich freie Sicht auf den Park draußen. Die Hotelgänge, die man hinter der Tür hätte erwarten können, sind verschwunden. Schon reißt das Gewicht der Gondel die Fahrgäste wieder in die Tiefe. Nach einer gefühlten Ewigkeit im freien Fall hört man wieder - den Generator. Das Licht wird wieder etwas heller und die Gondel bremst stark ab. Es folgt ein kurzer Ruck nach oben, aber die Gondel blockiert. Noch ein starker Ruck und der Generator heult lauter auf. Wieder ist der Aufzug nur etwa einen Meter höher gekommen. Noch einmal klacken laut die Kontakte, der Generators kreischt förmlich, das Licht flammt auf, und die Gondel schießt wieder in die Höhe.
Die bekannte Tür öffnet sich, aber man wird nicht gestoppt. Der Aufzug rast ein wenig höher, bevor die Schwerkraft einsetzt und alles wieder in die Dunkelheit des Schachtes saugt. Jetzt ist es wirklich stockfinster hier und man spürt nur noch den starken Luftzug, der durch das Bodengitter nach oben entweicht. Ein blauer Lichtschein erhellt plötzlich eine Tür vor den Fahrgästen. Der Aufzug steht. Die Tür öffnet sich und der Page grinst herein. Die Gurte lösen sich und die Fahrgäste dürfen den Aufzug verlassen. Über eine schmalen Gang landet man im Hotelshop der wiederum in den Rosengarten hinausführt.
Technische Daten:
- Soft-Opening: 22. Dezember 2007
- Hersteller: Disney Imagineering
- Typ: Bungee-Drop mit Darkride-Elementen
- Anzahl der Gondeln: 6
- Anzahl der Schächte: 3
- Personen pro Gondel: 21 (in 3 Reihen)
- Personensicherung: Beckengurt
- Höhe des Towers: 56 Meter
Bilder:
Video:
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