Noch ein paar Infos und Tipps von einem anderen Wiener
Verwirrung um Meidling
Wenn ihr hört, dass ihr zum
Bahnhof Meidling müsst, ist damit die U6-Station "
Philadelphiabrücke" gemeint. Die Wiener Linien sind zu stur, um den Namen anzugleichen und verwirren Touristen zusätzlich mit der U4-Station "Meidling Hauptstrasse", die ganz wo anders ist und vor allem fremdsprachige Gäste anlockt. Also entweder mit einer S-Bahn nach "Meidling" (wo das auch so heisst) oder mit der U6 zur Philadelphiabrücke, dann passt es.
Wenn ihr auf die Meidlinger Hauptsrasse shoppen gehen wollt, ist diese Station ebenfalls ein guter Tipp, denn die Strasse geht von dort bergab und das ist sicher angenehmer als bergauf. Die Meidlinger Hauptstrasse verläuft von oben (Bahnhof Meidling / U6 Philadelphiabrücke) über U6 Niederhofstrasse bis runter zur U4-Station Meidling Hauptstrasse. Hier ist auch die Diskothek "U4", in der Falco gern zu Gast war.
Die längste Einkaufsstrasse, die Mariahilferstrasse verläuft vom Westbahnhof (U3 / U6) über die U3-Stationen "Zieglergasse" und "Neubaugasse" und endet bei der U2-Station "Museumsquartier". Männer, die nicht wollen, dass ihre weibliche Begleitung bei allen Geschäften vorbei kommen, sollten also bei einer der beiden Stationen dazwischen aussteigen, das schont die Geldbörse.
Beste Umsteigestation Längenfeldgasse
Falls ihr in Wien ein Ziel ansteuern wollt und ihr euch nicht sicher seid, welche Route ihr nehmen sollt, schaut ob die Station "Längenfeldgasse" auf dem Weg liegt. Hier halten U4 und U6 parallel nebeneinander in 5 oder 10 Meter Abstand und man steigt einfach aus einem Zug aus und in den daneben ein. Meistens warten die U-Bahnfahrer sogar auf den Zug der anderen Linie. Bei anderen Umsteigestationen (Westbahnhof, Spittelau, Karlsplatz, Stephansplatz) muss man meist ewig weit gehen.
Klimatisierte Öffis
Klimatisierte U-Bahnzüge gibt es in Wien serienmässig erst seit 2006. Diese verkehren zusätzlich zu den alten Fahrzeugen. Nachdem der Fahrpreis immer gleich ist, empfiehlt es sich bei schwülem und heissem Wetter, mal eine U-Bahn weiterfahren zu lassen, speziell wenn sie sehr voll ist und die nächste laut Anzeige schon in einer Minute kommt. Oft kann man kurz darauf wohl temperiert in einem fast leeren Zug fahren, weil es die breite Masse nicht erwarten konnte.
Erkennungsmerkmale:
Auf den Linien
U1, U2, U3 und U4 erkennt ihr die klimatisierten Fahrzeuge ganz einfach daran, dass sie
von vorne bis hinten durchgehend sind und keine unterteilten Waggons haben. Ausserdem ist aussen von vorne bis hinten eine
rote Linie dran und innen sieht es so
bunt und hell aus wie in einem Kinderzimmer. Die Türen werden per Knopfdruck geöffnet.
Die alten, unklimatisierten Züge sind aussen silber-grau, in Waggons unterteilt und die Türen werden mit Griffen geöffnet.
U5 gibt es nicht.
Besonders heiss kann es in der
U6 werden, die meistens im Freien fährt.
Nachdem hier oft alte und moderne Waggons willkürlich aneinandergehängt werden und einen Zug bilden, fährt bei 90 Prozent der U6-Züge ein gekühltes Zimmer mit. Diese erkennt man äusserlich daran, dass oben seitlich
keine Schlitze vorhanden sind und vor allem an den
knallgelben Stangen im Inneren, an denen man sich festhalten und die kühle Luft geniessen kann, während man durchs Fenster die schwitzenden Fahrgäste im Nachbarwaggon beobachten kann.
Wenn ein Waggon aussen weiss ist, ist er auf jeden Fall alt und heiss. Grau heisst leider nicht mehr automatisch, dass es ein moderner Waggon ist, weil immer mehr alte farblich angepasst werden, also auf gelbe Stangen achten!
Bei den
Strassenbahnen ist es einfach:
Alle "Bims" mit gelben Stangen sind klimatisiert.
Wenn ein
Bus 3 Türen und rote Plastiklehnen hat, ist er klimatisiert. In den alten, heissen sind es 2 Türen und gepolsterte Lehnen (Polster = Kissen; ich weiss nicht, ob man in Deutschland "bekissente Lehnen" sagt)
Noch ein paar Ausflugstipps innerhalb Wiens:
Kurpark Oberlaa
Erreichbarkeit: Ab U1-Endstation Reumannplatz mit der Strassenbahnlinie 67 zur Endstation Oberlaa.
Ein sehr gepflegter, grüner Park mit viel Abwechslung, neben dem Thermalbad:
Kurpark Oberlaa – Wikipedia
Die Lobau
Im Südosten von Wien gibt es ein sehr schönes Erholungsgebiet zum FKK-Baden, Radfahren, spazierengehen, seltene Lebewesen beobachten:
Lobau – Wikipedia
Erreichbarkeit:
Buslinie 91 A (bis "Raffineriestr. / Biberhaufenweg" oder "Lobgrundstrasse")
oder
Buslinie 93 A (bis "Husarenweg")
Der 91 A fährt von der U1-Station "Kaisermühlen" über die U2-Station "Donaustadtbrücke" zu eurem Ziel. Fahrtrichtung: Ölhafen
Der 93 A fährt von der U1-Station "Kagran" über die U2-Station "Donaustadtbrücke" zu eurem Ziel und weiter zur U2-Endstation "Aspernstrasse".
Ich empfehle die Bushaltestelle bei der U2-Station "Donaustadtbrücke", weil hier sowohl 91 A als auch 93 A wegfahren und man einfach in den Bus einsteigen kann, der zuerst kommt.
Wenn man den
91 A nimmt und bei "Raffineriestrasse / Biberhaufenweg" aussteigt, muss man auf der anderen Strassenseite bergab gehen, bis dann irgendwann rechts der Eingang zur Lobau kommt. Wenn man nicht rechts abbiegt, sondern geradeaus weitergeht, kommt man zur
93 A Station "Husarenweg".
Die berühmte Dechantlacke (grösstes Gewässer) erreicht man dann in 10 Minuten und zur weiter entfernten Busstation "Lobgrundstrasse" sind es etwa 1 bis 2 Stunden.
Wenn man gleich mit dem
91 A bis "Lobgrundstrasse" fährt, muss man ebenfalls auf der anderen Strassenseite bergab gehen. Hier landet man gleich nach 2 Minuten im Grünen, aber eben ganz wo anders.
Im gesamten ~20 km² grossen Gebiet hängen entlang der Hauptwege (die man nicht verlassen sollte, wenn man sich nicht verlaufen will) hilfreiche Übersichtspläne.
Wer ein Fahrrad dabei hat, kann ab der U2-Station "Donaustadtbrücke" einfach entlang der schönen "blauen" Donau
den Radweg benutzen, wo Ziele und Entfernungen bestens ausgeschildert sind.
Das näheste Hotel zur Lobau ist der Asperner Löwe
www.asperner-loewe.at wo es auch einen Fahrradverleih gibt. Ausserdem kann man - wie in der Davy Crocket Ranch - selbst kochen.
Soll eher wie eine Jugendherberge wirken...
Das Hotel liegt nahe der U2-Endstation "Aspernstrasse", von wo aus der 26 A nach Gross Enzersdorf fährt, ein Ort, der nicht zu Wien gehört, aber noch im Netz der Wiener Linien liegt. Von dort aus kommt man auch in die Lobau, aber nicht so bequem, deswegen hab ich das nicht erwähnt.
So, jetzt hab ich genug Werbung für das unbekanntere Wien gemacht. Bei Fragen stehe ich zur Verfügung.