So, ich versuche mich einmal an einem Fazit des Urlaubs.
Eigentlich muss ich ja gar nicht soooo viel schreiben, denn ich denke, meine bzw. unsere Meinung (wir sind uns da zu 98% einig) wird aus den einzelnen Beiträgen schon durchaus deutlich.
Es war großartig. Von vorne bis hinten, vom Anfang in St. Augustine über die magische Zeit in Walt Disney World bis zum actiongeladenen Abschluss bei Universal.
Ich wage zu behaupten, dass es so ziemlich das Beste war, was wir je gemacht haben.
Der Anfang in St. Augustine war schon einfach perfekt, um uns in Stimmung zu bringen. Das freut mich im Nachhinein am meisten daran, dass wir auf den Aer Lingus Flug am Donnerstag gewechselt haben, nicht der echt günstige Business Class Preis, den wir bekommen haben (was wir uns bei Lufthansa etc. wahrscheinlich weder hätten leisten können noch wollen), sondern, dass dieser Preis uns quasi gezwungen hat, 3 Tage früher zu fliegen und wir dadurch erst die Gelegenheit bekommen haben, 2 ½ Tage in und um St. Augustine zu verbringen.
Ja, dann kam das Herzstück des Urlaubs – Disney World einfach großartig, was für eine tolle Zeit, in vielem anders al geplant, viel weniger entspannt, als wir geplant haben, sondern mehr unternommen als jemals gedacht und trotzdem haben wir uns danach viel entspannter gefühlt, als wir jemals erwartet hätten.
Es war ein fantastisches Urlaubsziel und es wird, im Gegensatz zur ursprünglichen Planung nicht ein Once-in-a-Lifetime Erlebnis bleiben. Ob später über DVC oder doch einzeln, werden die nächsten 1-2 Jahre entscheiden. Vorher schaffen wir es ohnehin nicht mehr hin und bis dahin ist ja noch einiges an Zeit zum Überlegen.
Wenn einzeln, keine Ahnung, ob wir uns jedes Mal so ein Zimmer wie dieses Mal leisten können, mal schauen. In jedem Fall sollte es aber ein schön thematisiertes Moderate sein, auch nach der Besichtigung der Values hat sich meine Einstellung zu denen nicht geändert, wir beide finden die durch die Bank weg unschön, die All Stars sogar wirklich schrecklich. Da würde ich nicht übernachten wollen, dann lieber in einem ordentlichen Motel oder einer Ferienwohnung off-site, wenn ein Moderate Resort mal nicht finanzierbar sein sollte.
Es war alles in allem großartig, selbst meine Befürchtung, dass ich mit der Freundlichkeit der Amerikaner nicht klar kommen würde, war Blödsinn, es hat alles überhaupt nicht gespielt gewirkt, sondern wirklich echt. Das hat einen Großteil des Zaubers ausgemacht.
Ist Disney World nun perfekt? Wahrscheinlich nicht, aber es ist verdammt nah dran und sehr sicher das perfekteste Ziel, das wir je besucht haben.
Auf meine ganzen Jubelarien muss ich ja nicht mehr weiter eingehen, das findet man in den einzelnen Beiträgen ja durchweg. Ein paar Schattenseiten gab es natürlich auch, aber sehr wenige.
Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass man einige der Sachen, die man am DLP immer kritisiert, auch in Walt Disney World findet – ja, natürlich nicht in dem Ausmaß, wobei ich da finde, dass bei Kritik am DLP auch immer einiges überzogen wird, zumal sich in den letzten 2-3 Jahren vieles, gerade bei den CMs und der Sauberkeit bessert, aber natürlich ist das noch weit von den Standards von WDW entfernt und wird wahrscheinlich auch nie erreicht werden, aber das heißt nicht, dass es ein paar in Paris kritisierte Sachen nicht auch in WDW gäbe, aber wie schon geschrieben, seltener und in viel geringerem Ausmaß.
Wir hatten aber auch in WDW Leute in Brunnen, ohne, dass die CM eingeschritten wären, wir hatten auch (allerdings sehr wenige) dreckige Toiletten, die auch zumindest über einen Zeitraum von 30-45 Minuten in einem extremen Zustand blieben (denn dann habe ich eine extrem schlimme in den DHS wieder besucht), wir hatten auch Wildpinkler (ja wirklich, beim Warten auf Illuminations) und Gäste, die versucht haben sich vorzudrängeln, ungepflegte, renovierungsbedürftige und lieblos wirkende Bereiche (wobei das eigentlich nur in Bezug auf Futureworld zu sagen ist)
Und ein paar rüde CMs hatten wir auch – aber die waren wirklich die Ausnahme in der großen Masse der großartigen CMs.
Eine Sache gab es allerdings, die ich in WDW unangenehmer fand, als ich es je in Paris erlebt habe: Das Verhalten der Gäste in den Table Service Restaurants. Da gab es einige Dinge, die ich in Paris noch nie erlebt habe und das hoch bis in die Signature Restaurants.
Das eine unangenehme Erlebnis, dass unser Kellner im Hollywood Brown Derby zu erdulden hatte, durch die Gäste an unserem Nachbartisch habe ich ja schon (viel) weiter oben beschrieben, aber dabei blieb es nicht. Was ich ganz extrem fand war, wie sehr viele Gäste ihre Tische und deren Umgebung zurückgelassen haben. Da lagen um die Tische auf dem Boden und auf den Tischen Massen an Servietten, Papiertaschentüchern, Essensreste, Buntstifte, ja, sogar zweimal Windeln und und und die von den Leuten fallen gelassen worden waren. Ich hatte den Eindruck, dass sehr viele Leute sich in keinster Weise darum geschert haben, was ihnen auf den Boden gefallen ist und sehr viele nicht auf die Idee kamen, da mal selbst was aufzuheben. Oder, was ich im Hollywood Brown Derby noch als unangenehmen Einzelfall abgetan habe, aber dann öfter mitbekommen habe, Leute, die sich geschneutzt haben und ihre Taschentücher dann einfach auf den Tisch geworfen haben. Eklig und da taten mir die tolle CM dann wirklich leid, dieses ekligen Dreck wegmachen zu müssen und noch freundlich bleiben zu müssen, um ihr Trinkgeld nicht zu gefährden…
Und den CMs scheint das schon bewusst zu sein und für sie auch ärgerlich und nicht normal zu sein. Wir hatten mehrfach Kellner, die sich wirklich dafür bedankt haben, dass wir den Tisch ordentlich hinterlassen würden.
Das habe ich wirklich in den Table Service Restaurants in Paris gesehen – und nein, es waren hier nicht unbedingt die oft gescholtenen Südamerikaner oder Latinos, es waren in der übergroßen Mehrheit Tische, an denen eindeutig Englisch gesprochen wurde.
Das sind so die paar Kleinigkeiten, die WDW vielleicht noch zur absoluten Perfektion fehlen, aber das liegt weniger an WDW, als auch hier leider an den Gästen.
Aber, und das zeigt dann wieder, wie großartig wir uns dort gefühlt haben: Selbst bei ärgerlichen Ereignissen, hielt eine Missstimmung nie lange an. Normalerweise brauche ich ewig, um wieder runterzukommen, wenn ich mal sauer bin, aber hier ging das in Minuten, denn kaum war mal was Doofes passiert kam doch wieder ein CM um die Ecke, hat einen netten Spruch losgelassen oder was nettes getan und schwupps war die Laune wieder gut – gerade für mich ein riesiger Vorteil von WDW gegenüber anderen Urlauben, denn mir passiert es sonst schonmal , dass mir ein negatives Erlebnis früh am Tag den ganzen Urlaub versaut. Das war dieses Mal überhaupt nicht der Fall, selbst mein ständig und teilweise so stark schmerzender, dass mir schwindelig und ich im Gesicht laut Dörthe käseweiß wurde, Rücken konnte uns nicht davon abhalten, einfach eine richtig tolle Zeit zu verleben und unendlich viel Spaß zu haben.
So, nach Disney folgte Universal und wir hatten echt Angst, dass uns das in ein Loch fallen lassen würde, weil die Disney Magie fehlen würde – aber Pustekuchen! Wir sind in kein Loch gefallen und hatten auch dort einfach eine tolle Zeit.
Klar, es war nicht so magisch wie bei Disney, nicht so wunderbar, aber es war nicht schlechter, es war anders, aber wir hatten auch hier einfach unheimlich viel Spaß und werden die Parks wenn wir wieder nach Orlando kommen sollten, ganz sicher auch wieder besuchen. Das Hard Rock Hotel hat uns auch sehr gut gefallen, mit der Einschränkung, dass das Housekeeping wirklich nicht gut war. An 2 der 6 Tage hatten wir kein Housekeeping bzw. erst am späten Abend auf mehrfache Nachfrage an einem der Tage (und da ist der Matthew-Tag, an dem ich dafür Verständnis hatte nicht reingezählt).
Aber auch sonst waren wir hier sehr zufrieden, auch mit den Angestellten dort, die hätten weitestgehend auch bei Disney arbeiten können, da gibt es nichts zu bemängeln.
Auch außerhalb von Harry Potter fand ich übrigens, dass Universal sehr gut thematisierte Bereiche hat, das beschränkt sich in meinen Augen nicht auf Harry Potter, wie oftmals bemängelt wird.
Das bringt mich zum Vergleichen. Fangen wir an mit Disney vs. Universal.
Klar, Disney hat die Nase vorne, das steht für uns außer Frage. Und das gilt bei uns auch bei den Attraktionen.
Ja, Universal hat einiges, oder vieles, was super-spektakulär ist und sowas witziges wie Minions und Simpsons The Ride war auch bei Disney schwer zu finden, Spiderman und Co sind klasse, der neue Reign of Kong ist beeindruckend (allerdings fehlt es hier meiner Meinung nach etwas an Stimmung) ABER es ähnelt sich einfach zu viel, das habe ich ja oben schon geschrieben vor einigen Tagen. Einfach zu oft 3D + Simulator, das nutzt sich ab. Am Ende ist es da dann eigentlich auch schon egal, ob das eigentliche Fahrtsystem sich unterscheidet oder nicht, das fällt gar nicht mehr so ins Gewicht, weil man das meiner Meinung durch die ganzen Effekte nur noch bedingt wahrnimmt. Mir fehlt es hier etwas an konzeptionell anderen Rides, einem wirklich stimmungsvollen reinen Dark Ride o.ä. Durch diese Abnutzung des Konzeptes haben wie Rides dann meiner Meinung nach auf weniger Potential xmal gefahren zu werden, zumindest innerhalb eines kurzen zeitlichen Rahmens. Ja, Spiderman ist mit das Beste, was ich je gefahren bin, einmal oder zweimal, in 3 oder mehr Tagen vielleicht auch ein drittes Mal, aber 4-5x mal am Stück wie Pirates oder Expedition Everest brauche ich es dann nicht.
Nichtdestotrotz, insgesamt hat uns die Zeit bei Universal einfach auch gut gefallen!
So, nun der obligatorische Vergleich mit dem DLP… ich mache es kürzer, als gedacht, denn ich führe jetzt nicht alles auf, bei dem WDW besser ist. Sondern nur die in meinen Augen umgekehrten Fälle, denn so sehr ich auch DLP-Fan bin, so muss ich natürlich sagen (und anders habe ich das auch nicht erwartet), dass WDW in 90% der Fälle die Nase vorn. Das heißt nicht, dass ich jeder Kritik in diesen Bereichen am DLP zustimme, vielem schon, es heißt nicht, dass diese Sachen im DLP schlecht sind, es heißt einfach nur, dass dies im WDW einfach besser ist – das kann von deutlich besser bis nur zu einem Tick besser gehen.
Wo finde ich nun aber hat das DLP Vorteile?
1. Gleichnamige Attraktionen. Die finde ich weitestgehend im DLP besser, Pirates, Peter Pan, Small World gefallen mir in Paris (teilweise deutlich besser). Ja, Pirates hat Jack Sparrow in WDW… und den Nebelvorhang, aber ehrlich: ich bin kein Freund von Jack Sparrow (aber: ich muss auch sagen, er stört mich in WDW nicht, wie ich erwartet hätte. Er ist einfach neutral, er bringt der Attraktion meiner Meinung nach keinen Mehrwert, schadet ihr aber auch nicht wirklich, deshalb sehe ich seinem Einzug im DLP jetzt auch entspannter entgegen)
Zwiegespalten bin ich allerdings beim Haunted Mansion / Phantom Manor – vollkommen überraschend für mich. Paris hat auch jeden Fall die bessere Story, die bessere Einbindung in die Umgebung etc. aber in WDW haben mir der Raum mit den Escher-Treppen und der Dachboden so gut gefallen, dass sie mich mehr gefesselt haben, als jede einzelne Szene im DLP und ich hatte in WDW viel mehr den Eindruck, mich wirklich durch ein Haus zu bewegen und nicht in Wagen zu sitzen. Im Ergebnis ist das für mich ein Gleichstand.
Space Mountain kann man kaum vergleichen, es ist wirklich eine andere Bahn, aber generell finde ich da Paris um Welten besser, auch wenn die Effekte in WDW nur am Anfang defekt waren, eine gute Bahn wird das für mich auch mit angeschalteten Effekten nicht.
Beim Tower und bei R`n`RC hat für mich WDW die Nase vorn, aber ich wollte ja nur über die Sachen schreiben, bei denen das DLP gewinnt, damit es nicht zu lang wird.
2. Character Interaktion. Ja, WDW hat mehr Character und es sind auch überall Fotografen dabei (außer beim Essen), das ist klasse, wir haben einige tolle Photos und auch jede Menge Spaß. Aber mit Ausnahme von Mickey & Tinkerbell in der Main Street, Lotso bei der Halloween-Party und vielleicht noch 2-3 anderen Anlässen, die ich jetzt vergesse, fand ich die Character-Interaktion in Paris besser (und auch bei Universal war sie besser als im WDW), was mich wirklich überrascht hat. In WDW waren die oft sehr sehr kurz angebunden, beim Character Dining gab es in beiden Fällen so gut wie keine. Schnell hinstellen für ein Photo und weiter geht es, selbst wenn viele Tische frei waren.
3. Das Wetter. Das ist natürlich zwiespältig. Natürlich hat hier eigentlich Florida die Nase vorn. Nur ein paar Tage mit 15 Grad wären halt schon mal nett gewesen. Und hätte man mich das nach 10 Tagen gefragt, hätte ich gesagt, klar hat WDW die Nase vorn, locker, dann kam, nachdem ich am Anfang mit dem Wetter super zurechtkam, was mich echt positiv überrascht hat, mein Schwitz-Problem dazu, dass ich mir bis heute nicht erklären kann. Aber dafür kann WDW nix und deshalb sehe ich den Punkt sehr eingeschränkt als Vorteil
und hoffe einfach mal, dass es beim nächsten Mal anders ist und ich so damit zurechtkomme, wie im ersten Drittel des Urlaubs.
So, Fragen? Ich habe das jetzt flott getippt, weil Dörthe mich drängt, endlich essen zu wollen… deshalb sicher das ein oder andere übersehen, aber es ist ja auch erstmal jede Menge zu lesen…
So ist die Zeit viel schneller vergangen.
Ich hätte gut und gerne Lust alles irgendwie zu kommentieren, aber irgendwann muss ich mal Feierabend machen ... von daher ab nach Hause. Auf jeden Fall hat mir das Resümee die letzten Minuten hier im Büro sehr versüßt 
