Ob man das Frühstück zu diesem Preis noch nutzen möchte, muss natürlich jeder nach Geschmack, Anspruch und Geldbeutel für sich selbst entscheiden. Ich kann jedenfalls auch noch einmal bestätigen, dass der Preis für externe Frühstücksgäste auf 35 € pro Person angehoben wurde. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren, aber eine gewisse Abgrenzung von den Gästen, die "günstig" an den DLH-Leistungen teilhaben wollen, könnte natürlich dahinterstecken. Wir sind ja nun nicht alle jeden Tag beim Frühstück dabei – und wer weiß, vielleicht gab es ja Situationen, die diese Abgrenzung zugunsten der Hotelgäste subjektiv tatsächlich rechtfertigen...?
Die ausgewiesenen Frühstückspreise halte ich in jedem Fall nicht dem sonstigen DLP-Preisniveau entsprechend und sind eventuell auch steuerrechtlichen Gründen geschuldet (?)... ich weiß es nicht. Ich unterschreibe aber, was Sorcerina schon erklärt hat: Ein Frühstücksbuffet für 5,10 € bzw. 8,60 € "all you can eat and drink" (z.B. Santa Fe bzw. Sequoia Lodge) halte ich in vergleichbaren deutschen Hotels – mit insgesamt deutlich geringerem Preisniveau (!) – für schwieriger zu bekommen. Auch ein 2*-Ibis ruft hier ja gerne schon mal Preise von 9 bis 13 € auf. Und so entbehrte wohl auch der bisherige Preis im DLH bei Room-Only-Preisen von um die 1000 Euro jeglicher wirtschaftlichen Grundlage, sondern war wohl irgendein kalkulatorischer Wert innerhalb der Pauschalpreise, den man den externen Gästen bisher einfach ebenfalls angeboten hat. Wenn ich beispielsweise gar nicht bei Disney übernachte, ist es doch schon auch seltsam, dass ich im Park 6 € für ein mittelmäßiges Sandwich bezahlen soll, wenn ich im Santa Fe für weniger Geld so viel essen und trinken kann, wie ich möchte...? Das hat sich mir bislang ehrlich gesagt noch nie erklärt.
35 € sind jedenfalls ein Preis, die 5-Sterne Hotels in Paris ebenfalls aufrufen, wenn sie denn externe Gäste überhaupt zulassen. Und das Disneyland Hotel hat gerade in jüngster Vergangenheit einen sehr wichtigen Preis in Frankreich gewonnen und ist dort in der Kategorie Empfang und Freundlichkeit zum besten Luxushotel Frankreichs gewählt worden. Ob man das nun gut finden mag oder nicht: Das Hotel möchte gerne ein bestimmtes Klientel ansprechen, das bereit ist, für die Leistungen X einen gewissen Preis Y zu bezahlen. Ob der nun gerechtfertigt ist oder nicht, spielt – denke ich – keine Rolle. Wenn aber die Großfamilie aus dem Santa Fe dort hin kommt, und isst, sich benimmt und den Tisch so hinterlässt, wie manche von uns es sicher schon erlebt haben, nachdem sie durch einen verhältnismäßigen "günstigen" Preis angezogen war und – ohne sich das Disneyland Hotel leisten zu wollen – an der "Stimmung dort" teilhaben möchte, dann glaube ich gern, dass daraus Situationen entstanden sein könnten, die dieses Hotel in Zukunft vermeiden möchte. Es muss ja wohl auch Leute gegeben haben, die die Shareholder-Karte nur zur persönlichen Sättigung im Salon Mickey genutzt haben
und somit eine Änderung der Bedingungen herbeigeführt haben (fürchte ich)...
Ich bediene damit nun vielleicht vollkommen unangebrachtes Schwarz-Weiß-Denken – und es ist sicher auch sehr klischeehaft dargestellt, der Großfamilie aus dem Santa Fe etwas Negatives zu unterstellen – denn schlechtes Benehmen gibt es in reichen Disneyland Hotel-Familien sicher auch, vielleicht noch häufiger
. Aber ich denke trotzdem, dass es für jede neue Regelung und Veränderung einen Grund gegeben haben muss, der über eine reine Gewinnmaximierung (unangebrachtes Wort im Zusammenhang mit DLP
) hinausgeht...
Denn Eines ist wohl auch klar: Reich wird das Disneyland Hotel durch den Aufpreis bei den gefühlten 10 externen Frühstücksgästen pro Tag sicher nicht, oder?