DERWUNDERBARE
Unsere Zahnfee
Oder: Die Geschichte vom traurigem I
Ahoi Forumianer und Forumianerinnen...
Bin ich doch letztens nach Orlando geflogen! Und da ich jetzt schon in fast allen Parks war, bleibt nur noch einer übrig:
Hollywood Studios!!
***** PROLOG *****
Es war einmal ein I. Dieses I lebte mit seinen Brüdern und Schwestern zusammen und sie taten das, wofür sie geschaffen wurden: Sie bildeten Informationen und halfen so den Menschen. Tagaus, tagein tat unser I nichts anderes, und es war glücklich. Doch eines Tages sollte sich alles verändern!
Das I und einige seiner Geschwister wurden entfernt, schlimmer noch, sie wurden so platziert, daß die Menschen, denen sie bisher immer treu gedient hatten, sie kaum noch wahr nahmen. Zuerst war unser I furchtbar enttäuscht, doch schon bald bemerkte es, daß seine neue Position und seine neuen Nachbarn ebenfalls einen Zweck erfüllten: Nicht nur, daß sie auch hier informierten, nein – sie unterhielten die Menschen auch noch! Zwar war die Position recht ungünstig, und es waren nur noch sehr sehr wenige Menschen, die unser I bemerkten, aber diejenigen, die es sahen und verstanden, vergaßen es niemals mehr in ihrem Leben, und das machte unser I noch viel glücklicher als es jemals war. Viele Jahre verharrte unser kleiner, possierlicher Freund mit seinen Geschwistern in dieser Position, viele Millionen Menschen gingen an ihnen vorbei, doch nur wenige hatten einen Blick für sie… und wie das Schicksal so spielt, kam eines Tages wieder der Moment der Veränderung!
Die ganze Welt des I’s wurde in eine neue Position gebracht, und ein Unwissender sah das I und seine Geschwister – und er verstand nicht! Dunkelheit brach über sie herein, alles verschwand im Nebel der Vergangenheit… Als das I wieder erwachte, stellte es erleichtert fest, daß es immer noch an seiner alten Position lag, doch schon bald stellte es noch etwas anderes fest: Es war alleine! Seine Geschwister waren weg! Das großmäulige U, das weise R, die Zwillinge O und O, die keiner unterscheiden konnte… alle weg, nur das I war übrig geblieben! Und seit jenem Tag liegt das I nun traurig und alleingelassen, ohne irgend einen Sinn zu erfüllen…
***** ENDE *****
Die Hollywood Studios sind meines Erachtens vollkommen zu Unrecht unterbewertet. Selten antwortet jemand auf die Frage nach seinem Liebklingspark mit „Studios“… ganz vorne liegen immer Magic Kingdom und EPCOT. Kann ich einerseits auch verstehen, andererseits allerdings… also, wenn mich jemand fragen würde, mein Lieblingspark ist tatsächlich dieser hier! Ich erzähle euch gerne, wieso!
Fangen wir am Anfang an. Alles andere wäre unlogisch!
Fahrt zum Park – Check
Fussmarsch zum Eingang – Check
Rucksackkontrolle – Check
Rucksack in den Locker – Check
Und los geht’s in den Park. Der erste Blick fällt auf das umstrittendste Wahrzeichen aller Parks, den großen Sorcerer Hat.
Jeder Park hat ein Wahrzeichen, eine Ikone, einen Blickfang für die Leute. Das Cinderella Castle im Magic Kingdom, den großen Golfball… ääähhhh Spaceship Earth in EPCOT, den Tree of Life im Animal Kingdom. Die Hollywood Studios (bzw damals ja noch MGM Studios) konnte da definitive nicht mithalten, Wahrzeichen war lange Zeit der Earfull Tower, ein Wasserturm mit großen Micky Maus Ohren. Sorry, aber nur, weil etwas Micky Maus-Ohren drauf hat, ist es noch lange kein geeigneter Blickfang, um als Wahrzeichen eines Parkes zu gelten.
Da könnte man besser die Horden von Touristen nehmen, die sich direkt an ihrem ersten Tag im Park so ein paar Micky Maus Ohren kaufen, stolz damit rumlaufen als wäre es eine Krone und nach dem Urlaub dann in irgend eine Ecke legen und einstauben lassen… ausserdem konnte man den Earfull Tower nur richtig sehen, wenn man die Backlot Tour mitmachte – als Ikone also definitiv nicht zu gebrauchen.
Der Sorcerer Hat hingegen ist besser geeignet, wie alle anderen Wahrzeichen auch ist er der Blickfang, wenn man den Park betritt. Dummerweise, und das ist der Grund, weswegen er umstritten ist, verhindert er den Blick aufs Chinese Theater. Meines Erachtens aber kein Problem, den Hut finde ich persönlich viel Disneygerechter als ein nachgebautes Theater!
Weiter geht’s im Park. Seit einiger Zeit gibt es hier ein Phänomen zu betrachten, was die Disneyverantwortlichen so wahrscheinlich niemals beabsichtigt haben: Völkerwanderung. Herdentrieb. Massenauflauf. Toy Story Mania!!!
So bald der Park seine Pforten öffnet, gibt es kein halten mehr. Jeder, aber auch wirklich JEDER kennt nur noch ein Ziel: FASTPASS!!
Echt, das erinnert an Justin Bieber-Konzerte, wenn Horden hormongesteuerter Teenie-Mädels schreiend und weinend losstürzen, um sich einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Jahrelang das Taschengeld gespart. Monatelang die Eltern um Erlaubnis angebettelt. Wochenlang Plakate gemalt. Tagelang vor der Halle campiert. Stundenlang angestanden,mit Hauen und Beissen in die erste Reihe durchgekämpft. Das Licht geht aus, Justin kommt raus, holt Luft zum ersten Ton… SCHWUPP, Teenie-Mädel fällt in Ohnmacht, wacht pünktlich zum letzten Ton der letzten Zugabe im Rot Kreuz-Zelt wieder auf – alles umsonst gewesen. Ich liebe die Pubertät! Egal, wo war ich?
Ach ja, Toy Story Mania. Was da abgeht ist echt unglaublich, eigentlich bräuchte es schon einen Fastpass für die Fastpass-Automaten! Ich hatte im September das bedauerliche Glück, als Disney-Hotelgast in den Genuss der EMH zu kommen. Besser hat es das nicht gemacht, aber wenigstens gab es da noch Fastpässe. Die armen „normalen“ Gäste, die pünktlich um 9 Uhr den Park betreten durften, haben, wenn überhaupt, nur noch Pässe für den späten Nachmittag gekriegt. Ich finde Toy Story Mania ja wirklich witzig und gut, aber SO gut, daß dieser Hype entstanden ist? Ich weiss nicht… ausserdem, öfters als einmal kann ich das Teil eh net fahren, die Kanone erinnert mich an ein Übungsgerät aus dem Onanier-Trainingscamp! Ich spüre jedenfalls nach jeder Fahrt so ziemlich jeden Muskel in meinem Arm. Wahrscheinlich bin ich auch nur aus der Übung, vielleicht sollte ich dieses Camp auch mal besuchen…
OK, nachdem dieser Pflichtteil abgearbeitet ist, geht’s es für mich weiter, den Sunset Boulevard runter. Diesen Teil des Parkes erledige ich immer, so lange mein Magen noch leer und die Wartezone vorm Toy Story Fastpassautomaten voll ist.
Der Tower of Terror überragt schon von weitem den Boulevard, einfach nur toll, der ganze Ride, die ganze Atmosphäre, einfach nur ein Traum.
Leider hat Disney es auch hier wieder geschafft, Magie zu zerstören. Kleine, aber geniale Gags, die unscheinbar von Imagineers eingebaut worden, um dem Wissenden ein Lächeln zu entlocken, das ist meine Spezialdisziplin. Ob die fünfbeinige Ziege im Contemporary, die Majo-/Senf-/Ketchup-Röhren im Dinosaur, ob Mr Toad im Winnie Pooh-Ride und auf dem Friedhof vom Haunted Mainson, und natürlich nicht zu vergessen die unzähligen Hidden Mickeys, ich versuche immer, möglichst viel davon zu erleben. Mein Lieblingsgag war tatsächlich hier im Tower of Terror, aber leider…
Ihr erinnert euch an die Geschichte vom traurigen I, ganz oben in meinem Bericht? Hier kommt die Auflösung. In der Lobby des Tower Hotels stand ein Setzkasten, der ursprünglicherweise ein Wegweiser fürs Hotel war. Der Gag an der Sache war, daß einige Buchstaben im Laufe der Zeit runtergefallen sind und am Boden des Kastens folgendes bildeten:
Leider wurde die Lobby vor einigen Jahren neu gestaltet, der Setzkasten wurde versetzt – und der Gag wurde zerstört, bei meinem letzten Besuch lag am Boden nur noch unser trauriges I!
Wirklich schade!
Naja, wer seinen Mageninhalt nach dem Tower of Terror noch nicht genug gemixt hat, kann nur ein paar Schritte entfernt weiter an einer appetitlichen Mischung arbeiten, der Rock’n Roller Coaster lädt ein zu einer vergnüglichen Fahrt für groß und klein. An dieser Stelle sei nochmals etwas bemerkt: Ich bin fett. Klingt komisch, ist aber so, da beisst die Maus keinen Faden ab. Das heisst für mich, wenn ich in Florida bin, erstmal eines: Testen. Will ich eine Achterbahn benutzen, stehen meistens davor Testsitze, in denen man testen kann, ob man mit seiner Wampe reinpasst, und ob das Sicherheitssystem dann auch noch ordentlich schliesst.
Bei Universal durfte ich (zumindest im Januar) feststellen, daß KEINE Achterbahn für mich geeignet ist, weder die Mumie noch Hulk noch die Dragons, und auch nicht Harry Potter, nirgendwo konnte ich mitfahren. Bei Disney hingegen gab es nirgendwo Probleme, ob Space Mountain, Expedition Everest, Tower of Terror oder Rock’n Roller Coaster, hier habe ich überall problemlos reingepasst. Mehr muss ich zu dem Thema wohl nicht sagen… danke Disney! Das ist von Disney übrigens tatsächlich so beabsichtigt, und so kommt es, daß bei Universal vor jeder großen Attraktion ein Testsitz steht, bei Disney aber nirgendwo!! (Bis auf eine Ausnahme, mal sehen wer die zuerst rausfindet…)
Ach ja, und an dieser Stelle sei nochmal mein Dank ausgesprochen an die Disney-Verantwortlichen und an Aerosmith, daß man sich geeinigt hat. Vor ich glaub etwa 2 Jahren lief nämlich der Cooperationsvertrag zwischen Disney und Aerosmith aus, und lange Zeit sah es so aus, als ob Disney den Aerosmith-Plot (Inclusive Namen, Musik, Videofootage etc) nicht weiter verwenden dürfte. Na, das wäre was geworden… Rock’n Roller Coaster featuring the Jonas Brothers… *würg*
Schaun mer mal… Toy Story Mania, Tower of Terror, Rock’n Roller Coaster – 3 der beliebtesten Rides in ganz Disney World. Trotzdem hauen die Studios noch einen raus und präsentieren ihr neuestes Pferd im Stall: Star Tours 2! Bereits jetzt in den Foren mit Lob überschüttet, und das zu Recht! Die alte Version war ganz nett. So lala. OK, guter Durchschnitt. Aber was man mit aufgepeppter Grafik, 3D-Elementen und Random-Filmschnippseln alles erreichen kann… Star Tours 2 ist jedenfalls um Längen besser als alle anderen Flugsimulator-Rides, geschlagen wird’s eigentlich nur noch (wen wunderts) vom unübertroffenen Spiderman-Ride in den Islands of Adventure.
Nach diesen 4 Höhepunkten der Rides in WDW geht’s weiter mit dem „normalen“ Kram, als da wären zum einen der Great Movie Ride, der für mich einer von 4 „Entspannungsrides“ ist – also Rides, wo man lange sitzenbleibt (Die Füsse danken es einem), die schön ruhig daherkommen ohne großes Ruckeln und Zuckeln, und die man einfach nur geniessen kann! (Die anderen 3 sind SSE, UoE und TTA).
Fast ebenfalls ein Entspannungsride ist die Backlot-Tour, allerdings kriege ich hier immer ein etwas beklemmendes Gefühl, wenn man an den Requisiten längst vergangener Filme vorbeifährt – und leider sehen viele dieser Requisiten auch genau so aus, als wären sie längst vergangen und vergessen. Da rosten diese wunderbaren Teile so vor sich hin…
Shows. Die gibt’s natürlich auch in den Studios, und was für welche. Anfangen möchte ich mit „Voyage of the little Mermaid“. Keine Ahnung wieso, aber innerhalb von Disney World ist das hier mit eine meiner Lieblings-Shows! Ich mag diese Mischung aus Laser, Schwarzlicht und Live Acting!
Und wo wir schon bei den Favoriten sind, geht’s gleich weiter zu den Muppets 3D. Der Film an sich ist ja schon Recht gut, der Knaller aber ist die geniale Pre-Show, die im Warteraum auf den Monitoren abläuft! Definitiv die allerbeste Pre-Show in ganz Disney World, und die zweitbeste in Orlando!! Nun gut, ich bin mit den Muppets aufgewachsen, daher finde ich es immer wieder genial, Gonzo, Fozzy und Co zuzusehen. Ich freu mich jetzt schon auf den neuen Kinofilm!! By the way, der schwedische Chefkoch ist einer der Gründe, weswegen ich ich geworden bin! Kein Scheiss, ehrlich!!
Und wer statt Puppen lieber etwas Action mag, der ist hier natürlich auch richtig, Lights Motors Action lädt ein zur lustigen Führerscheinprüfung! Links rum, rechts rum, im Kreis, einparken und drüber über den LKW mit Vollgas und Karacho. Laut Alarm für Kobra 11 der normale Alltag auf deutschen Autobahnen. Trotz Herbie und Lightning McQueen fehlt mir ein bisserl das Disney-Feeling bei dieser Show.
Wer Stunts ohne Autos mag, ist bei Indiana Jones gut aufgehoben. Obwohl die Show schon alt ist, ist sie immer noch sehenswert, finde ich.
Und dann gibt es da noch eine der unbeliebtesten Shows in ganz Disney World. „Sounds Dangerous!“ Ich muss gestehen, ich finde die Show gar nicht mal so übel, im Gegensatz zum visuellen Overkill in Disney World findet hier die eigentliche Show da statt, wo Onkel Disney seine Ideen herhat: In der Fantasie! Man hört die Story, der Rest findet tatsächlich nur vor dem inneren Auge statt. Eine schöne Gelegenheit, mal etwas abzuschalten. Ich erwähnte im EPCOT-Bericht, daß Ellens Energy Adventure eine von 2 Attraktionen ist, in der ich schon mal eingeschlafen bin. Das hier ist die andere.
Und wie es bei Disney üblich ist (Ausser EPCOT natürlich), gibt’s auch hier jeden Mittag eine Parade, meistens zum aktuellen Disney-Film passend gestaltet, im Moment aber gibt es eine reine Pixar-Parade.
Aber richtig gut wird’s dann, wenn es dunkel wird und alles den Sunset Boulevard runterströmt… FantasMic steht auf dem Programm, Disney sei Dank inzwischen auch wieder täglich! Ich habs im Januar noch miterlebt, wie es ist, wenn FantasMic nur 3mal pro Woche statt findet – trotz Low Season war das nicht feierlich, die Studios konnte man an diesen Tagen echt vergessen, proppenvoll, weil jeder, der FantasMic sehen will, an diesen Tagen herkommt.
Aber egal, man hat ja offensichtlich aus den Fehlern gelernt, deswegen hier noch ein paar Worte zu FantasMic:
Geil
Genial
Fantastisch
Unbeschreiblich
So, genug der Worte. Mit 4 der besten Rides in WDW, 2 der besten Shows und FantasMic sind die Hollywood Studios für mich persönlich der beste Park innerhalb von Disney World. Im Gegensatz zu den anderen Parks erscheinen mir die Studios auch nicht ganz so weitläufig, so daß sich die ganze Klasse der Attraktionen noch mehr konzentriert…
Und mit diesen Worten endet meine kleine Reise durch die wunderbare Welt von Disney…
Jedem seine Meinung, das hier waren my two Cents!
Ahoi Forumianer und Forumianerinnen...
Bin ich doch letztens nach Orlando geflogen! Und da ich jetzt schon in fast allen Parks war, bleibt nur noch einer übrig:
Hollywood Studios!!
***** PROLOG *****
Es war einmal ein I. Dieses I lebte mit seinen Brüdern und Schwestern zusammen und sie taten das, wofür sie geschaffen wurden: Sie bildeten Informationen und halfen so den Menschen. Tagaus, tagein tat unser I nichts anderes, und es war glücklich. Doch eines Tages sollte sich alles verändern!
Das I und einige seiner Geschwister wurden entfernt, schlimmer noch, sie wurden so platziert, daß die Menschen, denen sie bisher immer treu gedient hatten, sie kaum noch wahr nahmen. Zuerst war unser I furchtbar enttäuscht, doch schon bald bemerkte es, daß seine neue Position und seine neuen Nachbarn ebenfalls einen Zweck erfüllten: Nicht nur, daß sie auch hier informierten, nein – sie unterhielten die Menschen auch noch! Zwar war die Position recht ungünstig, und es waren nur noch sehr sehr wenige Menschen, die unser I bemerkten, aber diejenigen, die es sahen und verstanden, vergaßen es niemals mehr in ihrem Leben, und das machte unser I noch viel glücklicher als es jemals war. Viele Jahre verharrte unser kleiner, possierlicher Freund mit seinen Geschwistern in dieser Position, viele Millionen Menschen gingen an ihnen vorbei, doch nur wenige hatten einen Blick für sie… und wie das Schicksal so spielt, kam eines Tages wieder der Moment der Veränderung!
Die ganze Welt des I’s wurde in eine neue Position gebracht, und ein Unwissender sah das I und seine Geschwister – und er verstand nicht! Dunkelheit brach über sie herein, alles verschwand im Nebel der Vergangenheit… Als das I wieder erwachte, stellte es erleichtert fest, daß es immer noch an seiner alten Position lag, doch schon bald stellte es noch etwas anderes fest: Es war alleine! Seine Geschwister waren weg! Das großmäulige U, das weise R, die Zwillinge O und O, die keiner unterscheiden konnte… alle weg, nur das I war übrig geblieben! Und seit jenem Tag liegt das I nun traurig und alleingelassen, ohne irgend einen Sinn zu erfüllen…
***** ENDE *****
Die Hollywood Studios sind meines Erachtens vollkommen zu Unrecht unterbewertet. Selten antwortet jemand auf die Frage nach seinem Liebklingspark mit „Studios“… ganz vorne liegen immer Magic Kingdom und EPCOT. Kann ich einerseits auch verstehen, andererseits allerdings… also, wenn mich jemand fragen würde, mein Lieblingspark ist tatsächlich dieser hier! Ich erzähle euch gerne, wieso!
Fangen wir am Anfang an. Alles andere wäre unlogisch!
Fahrt zum Park – Check
Fussmarsch zum Eingang – Check
Rucksackkontrolle – Check
Rucksack in den Locker – Check
Und los geht’s in den Park. Der erste Blick fällt auf das umstrittendste Wahrzeichen aller Parks, den großen Sorcerer Hat.
Jeder Park hat ein Wahrzeichen, eine Ikone, einen Blickfang für die Leute. Das Cinderella Castle im Magic Kingdom, den großen Golfball… ääähhhh Spaceship Earth in EPCOT, den Tree of Life im Animal Kingdom. Die Hollywood Studios (bzw damals ja noch MGM Studios) konnte da definitive nicht mithalten, Wahrzeichen war lange Zeit der Earfull Tower, ein Wasserturm mit großen Micky Maus Ohren. Sorry, aber nur, weil etwas Micky Maus-Ohren drauf hat, ist es noch lange kein geeigneter Blickfang, um als Wahrzeichen eines Parkes zu gelten.
Da könnte man besser die Horden von Touristen nehmen, die sich direkt an ihrem ersten Tag im Park so ein paar Micky Maus Ohren kaufen, stolz damit rumlaufen als wäre es eine Krone und nach dem Urlaub dann in irgend eine Ecke legen und einstauben lassen… ausserdem konnte man den Earfull Tower nur richtig sehen, wenn man die Backlot Tour mitmachte – als Ikone also definitiv nicht zu gebrauchen.
Der Sorcerer Hat hingegen ist besser geeignet, wie alle anderen Wahrzeichen auch ist er der Blickfang, wenn man den Park betritt. Dummerweise, und das ist der Grund, weswegen er umstritten ist, verhindert er den Blick aufs Chinese Theater. Meines Erachtens aber kein Problem, den Hut finde ich persönlich viel Disneygerechter als ein nachgebautes Theater!
Weiter geht’s im Park. Seit einiger Zeit gibt es hier ein Phänomen zu betrachten, was die Disneyverantwortlichen so wahrscheinlich niemals beabsichtigt haben: Völkerwanderung. Herdentrieb. Massenauflauf. Toy Story Mania!!!
So bald der Park seine Pforten öffnet, gibt es kein halten mehr. Jeder, aber auch wirklich JEDER kennt nur noch ein Ziel: FASTPASS!!
Echt, das erinnert an Justin Bieber-Konzerte, wenn Horden hormongesteuerter Teenie-Mädels schreiend und weinend losstürzen, um sich einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Jahrelang das Taschengeld gespart. Monatelang die Eltern um Erlaubnis angebettelt. Wochenlang Plakate gemalt. Tagelang vor der Halle campiert. Stundenlang angestanden,mit Hauen und Beissen in die erste Reihe durchgekämpft. Das Licht geht aus, Justin kommt raus, holt Luft zum ersten Ton… SCHWUPP, Teenie-Mädel fällt in Ohnmacht, wacht pünktlich zum letzten Ton der letzten Zugabe im Rot Kreuz-Zelt wieder auf – alles umsonst gewesen. Ich liebe die Pubertät! Egal, wo war ich?
Ach ja, Toy Story Mania. Was da abgeht ist echt unglaublich, eigentlich bräuchte es schon einen Fastpass für die Fastpass-Automaten! Ich hatte im September das bedauerliche Glück, als Disney-Hotelgast in den Genuss der EMH zu kommen. Besser hat es das nicht gemacht, aber wenigstens gab es da noch Fastpässe. Die armen „normalen“ Gäste, die pünktlich um 9 Uhr den Park betreten durften, haben, wenn überhaupt, nur noch Pässe für den späten Nachmittag gekriegt. Ich finde Toy Story Mania ja wirklich witzig und gut, aber SO gut, daß dieser Hype entstanden ist? Ich weiss nicht… ausserdem, öfters als einmal kann ich das Teil eh net fahren, die Kanone erinnert mich an ein Übungsgerät aus dem Onanier-Trainingscamp! Ich spüre jedenfalls nach jeder Fahrt so ziemlich jeden Muskel in meinem Arm. Wahrscheinlich bin ich auch nur aus der Übung, vielleicht sollte ich dieses Camp auch mal besuchen…
OK, nachdem dieser Pflichtteil abgearbeitet ist, geht’s es für mich weiter, den Sunset Boulevard runter. Diesen Teil des Parkes erledige ich immer, so lange mein Magen noch leer und die Wartezone vorm Toy Story Fastpassautomaten voll ist.
Der Tower of Terror überragt schon von weitem den Boulevard, einfach nur toll, der ganze Ride, die ganze Atmosphäre, einfach nur ein Traum.
Leider hat Disney es auch hier wieder geschafft, Magie zu zerstören. Kleine, aber geniale Gags, die unscheinbar von Imagineers eingebaut worden, um dem Wissenden ein Lächeln zu entlocken, das ist meine Spezialdisziplin. Ob die fünfbeinige Ziege im Contemporary, die Majo-/Senf-/Ketchup-Röhren im Dinosaur, ob Mr Toad im Winnie Pooh-Ride und auf dem Friedhof vom Haunted Mainson, und natürlich nicht zu vergessen die unzähligen Hidden Mickeys, ich versuche immer, möglichst viel davon zu erleben. Mein Lieblingsgag war tatsächlich hier im Tower of Terror, aber leider…
Ihr erinnert euch an die Geschichte vom traurigen I, ganz oben in meinem Bericht? Hier kommt die Auflösung. In der Lobby des Tower Hotels stand ein Setzkasten, der ursprünglicherweise ein Wegweiser fürs Hotel war. Der Gag an der Sache war, daß einige Buchstaben im Laufe der Zeit runtergefallen sind und am Boden des Kastens folgendes bildeten:
Leider wurde die Lobby vor einigen Jahren neu gestaltet, der Setzkasten wurde versetzt – und der Gag wurde zerstört, bei meinem letzten Besuch lag am Boden nur noch unser trauriges I!
Wirklich schade!
Naja, wer seinen Mageninhalt nach dem Tower of Terror noch nicht genug gemixt hat, kann nur ein paar Schritte entfernt weiter an einer appetitlichen Mischung arbeiten, der Rock’n Roller Coaster lädt ein zu einer vergnüglichen Fahrt für groß und klein. An dieser Stelle sei nochmals etwas bemerkt: Ich bin fett. Klingt komisch, ist aber so, da beisst die Maus keinen Faden ab. Das heisst für mich, wenn ich in Florida bin, erstmal eines: Testen. Will ich eine Achterbahn benutzen, stehen meistens davor Testsitze, in denen man testen kann, ob man mit seiner Wampe reinpasst, und ob das Sicherheitssystem dann auch noch ordentlich schliesst.
Bei Universal durfte ich (zumindest im Januar) feststellen, daß KEINE Achterbahn für mich geeignet ist, weder die Mumie noch Hulk noch die Dragons, und auch nicht Harry Potter, nirgendwo konnte ich mitfahren. Bei Disney hingegen gab es nirgendwo Probleme, ob Space Mountain, Expedition Everest, Tower of Terror oder Rock’n Roller Coaster, hier habe ich überall problemlos reingepasst. Mehr muss ich zu dem Thema wohl nicht sagen… danke Disney! Das ist von Disney übrigens tatsächlich so beabsichtigt, und so kommt es, daß bei Universal vor jeder großen Attraktion ein Testsitz steht, bei Disney aber nirgendwo!! (Bis auf eine Ausnahme, mal sehen wer die zuerst rausfindet…)
Ach ja, und an dieser Stelle sei nochmal mein Dank ausgesprochen an die Disney-Verantwortlichen und an Aerosmith, daß man sich geeinigt hat. Vor ich glaub etwa 2 Jahren lief nämlich der Cooperationsvertrag zwischen Disney und Aerosmith aus, und lange Zeit sah es so aus, als ob Disney den Aerosmith-Plot (Inclusive Namen, Musik, Videofootage etc) nicht weiter verwenden dürfte. Na, das wäre was geworden… Rock’n Roller Coaster featuring the Jonas Brothers… *würg*
Schaun mer mal… Toy Story Mania, Tower of Terror, Rock’n Roller Coaster – 3 der beliebtesten Rides in ganz Disney World. Trotzdem hauen die Studios noch einen raus und präsentieren ihr neuestes Pferd im Stall: Star Tours 2! Bereits jetzt in den Foren mit Lob überschüttet, und das zu Recht! Die alte Version war ganz nett. So lala. OK, guter Durchschnitt. Aber was man mit aufgepeppter Grafik, 3D-Elementen und Random-Filmschnippseln alles erreichen kann… Star Tours 2 ist jedenfalls um Längen besser als alle anderen Flugsimulator-Rides, geschlagen wird’s eigentlich nur noch (wen wunderts) vom unübertroffenen Spiderman-Ride in den Islands of Adventure.
Nach diesen 4 Höhepunkten der Rides in WDW geht’s weiter mit dem „normalen“ Kram, als da wären zum einen der Great Movie Ride, der für mich einer von 4 „Entspannungsrides“ ist – also Rides, wo man lange sitzenbleibt (Die Füsse danken es einem), die schön ruhig daherkommen ohne großes Ruckeln und Zuckeln, und die man einfach nur geniessen kann! (Die anderen 3 sind SSE, UoE und TTA).
Fast ebenfalls ein Entspannungsride ist die Backlot-Tour, allerdings kriege ich hier immer ein etwas beklemmendes Gefühl, wenn man an den Requisiten längst vergangener Filme vorbeifährt – und leider sehen viele dieser Requisiten auch genau so aus, als wären sie längst vergangen und vergessen. Da rosten diese wunderbaren Teile so vor sich hin…
Shows. Die gibt’s natürlich auch in den Studios, und was für welche. Anfangen möchte ich mit „Voyage of the little Mermaid“. Keine Ahnung wieso, aber innerhalb von Disney World ist das hier mit eine meiner Lieblings-Shows! Ich mag diese Mischung aus Laser, Schwarzlicht und Live Acting!
Und wo wir schon bei den Favoriten sind, geht’s gleich weiter zu den Muppets 3D. Der Film an sich ist ja schon Recht gut, der Knaller aber ist die geniale Pre-Show, die im Warteraum auf den Monitoren abläuft! Definitiv die allerbeste Pre-Show in ganz Disney World, und die zweitbeste in Orlando!! Nun gut, ich bin mit den Muppets aufgewachsen, daher finde ich es immer wieder genial, Gonzo, Fozzy und Co zuzusehen. Ich freu mich jetzt schon auf den neuen Kinofilm!! By the way, der schwedische Chefkoch ist einer der Gründe, weswegen ich ich geworden bin! Kein Scheiss, ehrlich!!
Und wer statt Puppen lieber etwas Action mag, der ist hier natürlich auch richtig, Lights Motors Action lädt ein zur lustigen Führerscheinprüfung! Links rum, rechts rum, im Kreis, einparken und drüber über den LKW mit Vollgas und Karacho. Laut Alarm für Kobra 11 der normale Alltag auf deutschen Autobahnen. Trotz Herbie und Lightning McQueen fehlt mir ein bisserl das Disney-Feeling bei dieser Show.
Wer Stunts ohne Autos mag, ist bei Indiana Jones gut aufgehoben. Obwohl die Show schon alt ist, ist sie immer noch sehenswert, finde ich.
Und dann gibt es da noch eine der unbeliebtesten Shows in ganz Disney World. „Sounds Dangerous!“ Ich muss gestehen, ich finde die Show gar nicht mal so übel, im Gegensatz zum visuellen Overkill in Disney World findet hier die eigentliche Show da statt, wo Onkel Disney seine Ideen herhat: In der Fantasie! Man hört die Story, der Rest findet tatsächlich nur vor dem inneren Auge statt. Eine schöne Gelegenheit, mal etwas abzuschalten. Ich erwähnte im EPCOT-Bericht, daß Ellens Energy Adventure eine von 2 Attraktionen ist, in der ich schon mal eingeschlafen bin. Das hier ist die andere.
Und wie es bei Disney üblich ist (Ausser EPCOT natürlich), gibt’s auch hier jeden Mittag eine Parade, meistens zum aktuellen Disney-Film passend gestaltet, im Moment aber gibt es eine reine Pixar-Parade.
Aber richtig gut wird’s dann, wenn es dunkel wird und alles den Sunset Boulevard runterströmt… FantasMic steht auf dem Programm, Disney sei Dank inzwischen auch wieder täglich! Ich habs im Januar noch miterlebt, wie es ist, wenn FantasMic nur 3mal pro Woche statt findet – trotz Low Season war das nicht feierlich, die Studios konnte man an diesen Tagen echt vergessen, proppenvoll, weil jeder, der FantasMic sehen will, an diesen Tagen herkommt.
Aber egal, man hat ja offensichtlich aus den Fehlern gelernt, deswegen hier noch ein paar Worte zu FantasMic:
Geil
Genial
Fantastisch
Unbeschreiblich
So, genug der Worte. Mit 4 der besten Rides in WDW, 2 der besten Shows und FantasMic sind die Hollywood Studios für mich persönlich der beste Park innerhalb von Disney World. Im Gegensatz zu den anderen Parks erscheinen mir die Studios auch nicht ganz so weitläufig, so daß sich die ganze Klasse der Attraktionen noch mehr konzentriert…
Und mit diesen Worten endet meine kleine Reise durch die wunderbare Welt von Disney…
Jedem seine Meinung, das hier waren my two Cents!
