Tag 8, 30. August 2015 – Mein Weib, das schwächelnde Wesen
Heute ist ein guter Tag sich mal wieder hinter den Kindern zu verstecken.
Ich weis nicht was Epcot für eine Fotografier Anziehungskraft auf meine Kids ausübt, ich konnte noch nie etwas damit anfangen. Dieses ätzende rumtragen um die Welt durch eine Linse zu betrachten auch wenn manche sagen das sie ohne Fotoapparat blind wären.
Es bricht nun unsere zweite Woche an, wir gehen heute zum zweiten mal ins Epcot. Und auch diesmal wollen die Kids ständig den Foto haben. Das ist komischerweise in keinem anderen Park so.
Aber egal, kann ich wenigstens wieder bei verwackelten oder schlechten Motiven den zwei Lütten die Schuld geben.
Im sind schon langsam Profis im Aufstehen. Mia und Ben sind diesmal zuerst wach. Dann folgt das übliche verführerischen Rufen der Schlange um meine Frau für eine Zigarette und einen Kaffee nach unten zu locken. Eines Tages schämen wir uns und müssen das Paradies verlassen. Das war nicht meine Schuld, soll sie doch genüsslich in den Apfel beißen.
Wir haben heute etwas länger geschlafen, duschen gemütlich und gehen dann in den Food Court zum Frühstück.
Für uns sensationell spät erwischen wir den Bus gegen 11.15am.
Unsere Fahrt zu Epcot geht diesmal über das Fort Wilderness, wehmütig blicke ich Richtung Trail’s End, dem Verursacher meiner unruhigen Nacht.
Keine Ahnung was das hier ist, was meine Kids da fotografiert haben
So, erstmal mit den deutschen Epcot Pläne für die daheim gebliebenen eindecken. Ob sie auch Pläne von der Disney Cruise Line und den Golf Plätzen haben möchten?
In Epcot angekommen erblicken wir zuerst den Köter. Leider zickt Ben etwas rum und möchte mit dem Flo-Transportsystem nicht fotografiert werden. Eigentlich ist Pluto sein Liebling und so schaffen wir es doch ihn zu überreden.
Wir laufen nun zum Spaceship Earth.
Spaceship Earth ist die ideale Fahrt für meine Tochter. Keine Spinnen, keine Zombis oder sonstiger Gruselkram auf dem Ben steht. Toll auch das man die Fahrt in Deutsch genießen kann. Ich muss mir merken auch für das Magic Kingdom mal Kopfhörer auszuleihen um die deutschsprachigen Attraktionen für die Kids verständlicher zu machen.
Erstaunlicherweise sind die Kinder heute gar nicht mal so zickig wie sonst, liegt vermutlich daran das sie etwas länger schlafen konnten und wir den Food Court vorher unsicher gemacht haben.
Natürlich hält das nicht so lange wie erhofft und schon kommen die ersten Betteleien denen wir nachgeben (Klappte ja auch…). Der Bub möchte Popcorn und das Mädel ein Eis. Leider gibt es hier an dem Stand nur gesalzenes, aber Ben möchte es gerne mal probieren. Und es schmeckt ihm sogar. Mia bekommt ein überaus leckeres Olaf Eis.
Was haben die Kids da schon wieder fotografiert?
Wir sehen es schon von weitem und steuern auf Club Cool zu wie Lemminge auf einen Abgrund :
Wir haben ja schon viel davon gehört, allerdings bin ich etwas enttäuscht. Ich dachte das es da viel viel mehr Auswahl zum Probieren gibt, so bleibt doch nur ein paar wenige die mir zur Hälfte sowieso nicht unbedingt zusagen. Naja, ist für umsonst und daher will ich mal nicht meckern
Journey Into Imagination With Figment - Ein toller Ride, den Kindern gefällt es, auch wenn sie kein Wort davon verstanden haben.
Geht mir anders rum, ich verstehe meine Kinder manchmal nicht
Um der anstehenden schlechten Laune zu entgehen, schlendern wir drei Kinder unter Protest zum nächsten Smoking Point. Marni nutzt die Chance und „raucht vor“. Mache ich auch beim nächsten Bierstand, „vor trinken“.
Und mal wieder ein gleich zu erkennendes Kinder Photo :
Und da sind wir endlich… mich hat es eigentlich nie gereizt, aber meine Frau war ganz heiß drauf:
In der Queue sehen wir vor uns zwei fette Amis. Ich schaue an mir runter, ja… hier falle ich nicht auf, hier gibt es weitaus mehr Leute die noch dicker sind.
Diese hier vor uns laufen nicht, sie wackeln eher. Immerhin, sind noch zu Fuß, da haben wir weitaus dünnere in Scooter gesehen die auf einmal in Splash Mountain springen (!) konnten.
Unsere erste Fahrt mit Soarin und gleich First Row ! Erste Reihe Soarin, was ein Glück.
Gefällt uns alle total gut, schade das man hier in der Regel immer einen Fastpass benötigt. Da fällt die Entscheidung schwer, Test Track oder fliegen.
Und wenn wir schon einmal hier sind… ab zu The Land !
Ich liebe diese gemütlichen Bötchen Fahrten, schön zum Entspannen und ich werde von meiner Frau nicht gezwungen die Hände in die Höhe zu reißen. Sie macht sich ja immer über mein verkrampftes Festhalten an dem Bügel lustig. Bin gerade am Überlegen ob ich auch einfach mal so bei den Fahrten die Hände in die Höhe reißen und schreien soll, vielleicht löst das Fremdschämen ein für alle Mal das Problem.
Mich fasziniert gerade der Anfang der Tour, für mich eines der schönsten Dark Ride Abschnitte in Disney World. Schade dass eigentlich immer nur von „dem Garten“ geredet wird.
Ein „Please dont touch the sand – Baum“. Komisch, noch nie davon gehört.
Nußbaum
AH! Dort wachsen also diese leckeren Frühstücksteilchen
Auch hier für einen Hungerlohn arbeitende Erntehelfer.
Sowas hätte mein Chef auch gerne, Arbeitsplätze die voll einsehbar sind.
Hidden Mickey
Nach dieser aufregenden Fahrt werde ich von meiner Frau geweckt. Wir machen uns dann auf zu Test Track.
Wir kommen gut voran, kreieren unser Auto, wie immer „scheiss auf öko, es muß schnell sein“.
Kurz nachdem wir den Raum verlassen und die Rampe hochgehen stopt die Schlange.
Wegen einem Unwetter ist Test Track closed.
Wir warten etwas während die ersten schon genervt die Schlange verlassen. Das ist vermutlich die Kategorie Menschen denen 20 Minuten Anstehen für eine Fahr Attraktion zu viel sind, sich aber dann drei Stunden für so blöde Grinsebacken mit Krönchen verweilen.
Warten bei Test Track ist so wie Downtime in „It’s a small world“, wie die Marines Ausbildung. Sie versuchen Dich zu brechen um Dich dann so zu formen wie sie wollen. Aber nicht mit mir!
Wir sind tatsächlich eine Stunde hier drinnen, was sollen wir auch machen, es regnet ja.
In einer Endlosschleife dudelt die Mucke vor sich hin während in gewissen Abständen eine nervend ruhige Stimme uns freundlich darauf hinweist das wir noch ein wenig Geduld haben sollen. Hat nach einer halben Stunde die Wirkung wie „Keine Sorge, das Flugzeug wird erst in einer Stunde abstürzen“.
Hier könnte man nun ansetzen und ein soziologisches Experiment starten.
Erst die Schlange stoppen, dann langsam das Gedudel lauter machen, nach einer Zeit die Klimaanlage aus, ein oder zwei flackernde Lampen, eine Person nach der anderen durch eine Tür heimlich rausholen und dann das WLAN abschalten. Spätestens dann werden die ersten durchdrehen.
Nach einer Stunde geht die Schlange weiter… Richtung Ausgang. Wir bekommen einen Papier Fastpass der uns zu einer späteren Zeit wieder erlaubt zu kommen. Der Papier Fastpass ist bis Monatsende gültig, klasse wir haben heute den 30.
Als wir beim Ausgang sind stellen wir fest das vom Unwetter nichts zu sehen ist, hat wohl geregnet und die müssen noch was trocknen.
Also weiter, ab zum World Show Case.
Kurz vorher sehen wir dieses Schild. Es erinnert uns an zu Hause, haben wir doch auch so einen ähnlichen Brunnen (laut Kinder) vor der Haustür :
Kurz vor „Finger in den PO… Mexico!“ entdecken wir den Bär.
Und so nutzen wir gleich unsere Chance diesmal keine kleinen Kinder auf die Seite zu schubsen um uns vorzudrängeln. Natürlich Quatsch, wir haben natürlich nichts gegen die Gören anderer Eltern und stellen uns immer brav an.
Schaut man wie die strahlen können, Ben der immer Angst vor den Charakter hatte, oder unser Teenie Mia :
Beim nach Läuse untersuchen :
Ja, ich muß zugeben, ich mag Duffy. Ich kannte ihn bis vor zwei Jahren nicht, aber der ist echt knuffig. Fast so wie ich. Aber nicht das mir nun nachgesagt wird das ich auf dicke Seemänner stehe.
Bilder sind zwar vor der Kugel, aber ich hätte fast vergessen das Mia und Ben nun ihre Duffys (die natürlich ich die ganze Zeit rumgeschleppt habe) zückten:
Vorbei an Mexico, Norwegen und China laufen wir Zielstrebig nach Deutschland wo sich die Kids ihren Stempel holen.
Hier sieht man ganz gut die aktuellen Wetter Bedingungen
Sündhaft teure Gummibärchen $4.45. Wer ist so blöd und kauft die dort? Die gibt es beim Wal Mart an der Kasse für $0.99
Die Preise wollt Ihr echt nicht wissen…
Und hier werden wir nun bald essen, im Biergarten:
Wir haben eine Reservierung, melden uns also an.
Und wie passend, die Dame kommt aus unserer Gegend aus Mannheim. Oder besser gesagt „us Monnem“. Apropo Mannheim, denkt man an die geologische Lage und schaut sich die Farben des Stadtwappen/Flagge an könnte man Mannheimer auch als „Ost Franzosen“ betiteln.
Wir bekommen unseren obligatorischen Pager und schauen uns noch etwas um. Schöner Weihnachtsschmuck, hier würde Marni auch in einen regelrechten Kaufrausch verfallen, aber ich habe irgendwie Angst das heil heimzubringen. Beim nächsten WDW Urlaub verspreche ich Dir die zerbrechlichen Dinge vorsichtig im Handgepäck zu transportieren Marni ! Dennoch, wir werden fündig und holen etwas für den Weihnachsbaum. Fotos reiche ich im Dezember nach
Laut Disney soll es in Deutschland Tradition sein, eine Gurke an den Tannenbaum zu verstecken, ich habe noch nie davon gehört… wundere mich aber wieder wie genau Disney das Leben in Deutschland so wahrheitstreu nachgestellt hat….
RESPEKT!
Ich wußte doch das der Name ziemlich deutsch klingt…
Wir müssen diesmal ungewöhnlich lange warten, aber auf einmal kommt eine Frau vom Empfang raus und teilt uns mit das sie sie falsche Pager Nummer notiert hat, wir werden hereingelassen.
Unserer Bedienung fällt es anfangs nicht leicht alles auf Deutsch zu erklären, ist sie doch alles auf englisch gewöhnt.
Wir bekommen einen klasse Platz, bestellen unsere Getränke und eilen zum Buffet.
Ist eigentlich lustig hier mit anzusehen wie Deutschland sein soll. Das Essen ist ok, aber im Grunde unser schlechtester Table bisher. Naja, schlecht ist übertrieben, es ist dennoch gut aber wenn man das Original kennt ist es halt nur ein Kopie. Keiner kocht so gut wie die Frau oder Mama
Wir haben dennoch unseren Spaß und die Kinder sind vom Kuhglocken Spiel fasziniert.
Ich will es den BO’s (bleede Ommis) zeigen und bestelle mir eine Moas Bier, Marni einen halben Liter Schöfferhofer Frauen Grape Dingens. Hat sie mir schon bei der Urlaubsbuchung angedroht.
Ich bin gerade am grübeln ob es dunkles Warsteiner auch in Deutschland gibt, habe ich noch nie gesehen. Vielleicht doch nicht aus Deutschland, sondern eher „brewed under license“? Kann das einer aufklären?
So, nun zu einem ernsten Thema.
! Verschwendung !
Normalerweise möchte ich nicht den Zeigefinger erheben, aber da hört der Spaß auf. Bei Bier hört der Spaß auf!
Während ich brav alles aufgegessen habe und meine Moas geleert habe…
…schwächelt mein Mädchen rum und schafft Ihr Bier nicht. SKANDAL ! Ist ja kein Wunder das es draußen regnet !
Verschämt zücke ich mein Band zum bezahlen
Also, das Essen war ok, aber die Location ist echt lustig. In zwei Jahren berichte ich wieder ob Marni dann Ihr Bier schafft.
Als die Blaskapelle den Ententanz spielt, entschließen wir uns dieses traditionale wertvolle deutsche Kulturgut nicht anzutun. Die wenigsten wissen das diese Molodie seinen Ursprung aus den 50ern in der Schweiz hat. Dennoch, immer ein guter Grund zu gehen.
Wir klappern mit den Kids die Duffy Stationen ab : Japan, American Adventure, Italien, China, Norwegen, Mexiko. Von den Bauten und Landschaft gefällt mir Japan am besten. Beim japanischen Kidcot spricht der Japaner deutsch, war ein halbes Jahr in Deutschland. Ein sehr netter junger und höflicher Mann, hat also alles das was ich nicht habe.
Da war Ben wohl das Gebäude wichtiger…
Hier fand ich das Spielzeug klasse, genauso wie man es sich vorstellt (und vermutlich nie so ist…)
In Mexico wollen wir noch „Gran Fiesta Tour Starring The Three Caballeros“ fahren. Vorbei am „San Angel Inn Restaurante“ beginnt unsere Fahrt. Das Restaurant sieht interessant aus, kann das einer empfehlen?
Der Ride ist nett gemacht, erinnert mich von den Puppen aber etwas an It’s a small world. Aber süß gemacht und Donald ist ja immer gut!
Zum Abschluß geht es noch zu Test Track unseren Papier Fastpass einlösen.
Diesmal klappt es, nur ein Mächen schmuggelt sich irgendwie in unsere Queue, somit wird der Mann hinter uns von seinem Sohn getrennt.
Und ich muß sagen, im Dunkeln ist die Fahrt noch genialer !
Wir sehen Reflection on Earth von der Ferne und gehen flott zum Ausgang.
Wir fahren mit dem Bus zurück in die Wilderness Lodge. Marni geht mit Zigarette und Tablet zum Raucherplatz hinter dem Pool.
Kurz den Baseball Kanal im TV eingeschalten und dann geht’s schon ins Bett.
Ein interessanter Tag im Epcot mit viel Lauferei geht zu Ende.
Ich muß gestehen, nun liebe ich auch diesen Park.