Sie können es doch - zumindest teilweise

DLP 
Sepp1904 schlendert die Mainstreet entlang
Ich habe mich nicht beschwert. Das Essen war geschenkt. Wie ich geschrieben habe, hätte ich mich geärgert und beschwert, wenn ich hätte bezahlen müssen. Was sollte ich tun? Meinen Gutschein zurückfordern?

Mir bleibt nur, anderen meine Erfahrung mitzuteilen und jeder soll seine Schlüsse daraus ziehen. Ein solcher Schluss könnte sein, nur zur Hauptzeit essen zu gehen.
Und diese Erfahrung, ist meiner Meinung nach, Gold wert. Ich kann diese Erfahrung nur teilen.
Ich ziehe jetzt daraus, dass man das Buffet Essen in den aufgezählten Restaurants besser meiden sollte. und sich alternative Restaurants suchen sollte. Die Liste der Alternativen mit einem besseren Angebot ist ja zum Glück recht groß.
 
thorroth Böser Zwerg
Letzter Tag. Draußen pfiff der Wind recht stark und es regnete. Also perfektes Wetter für eine Abfahrt ohne Wehmut. Sollen wir noch mal in den Park, war die Frage. Junior zu Liebe haben wir uns dafür entschieden.

Beim Frühstück haben wir unsere nicht verbrauchten Pause Gourmands an eine Familie verschenkt und dann ab in den Park. Wieder nix los, also ein paar Runden Peter Pan, Tassen und - oh Wunder - Pinocchio und Schneewitchen, die bereits eine halbe Stunde vor Parköffnung geöffnet waren. Danach noch ein paar Mal Geister und dann ging es auch schon nach einem kleinen Abstecher ins Village zum Auto und nach Hause.

Fazit:

Der Park war mir nicht mehr so schön in Erinnerung. Mit schön meine ich gerade die Architektur im Fantasyland, aber auch bei den Piraten. Dicoveryland ist nicht meins und wofür die abgebrochenen Betonstützen überall stehen sollen, hat sich mir gänzlich entzogen. Die Arkaden an der Mainstreet sind gegenüber WDW ein großer Vorteil.

Viele Vorurteile, die ich hier gelesen habe und deren Erfahrung wir die letzten Male auch gemacht haben, hatten sich nicht bestätigt. Nur freundliche Cast Member, kein Gedrängel in Schlangen und die Toiletten waren sauber.

Ob irgendwo ein Animatronics nicht funktionierte oder weg war, ist mir als quasi (Wieder-)Erstbesucher nicht aufgefallen. Einzig bei den Geistern fehlte ein Kerl, der die Tage vorher da war und dessen Tonspur noch lief, am letzten Tag gänzlich. Gemerkt haben wir es aber nur, weil wir diese Stelle nun kannten.

Großartige Löcher und kaputte Teile an Fassaden oder Deko haben wir nicht bemerkt. Ich würde es hier und da als normalen Verschleiß bezeichnen, den man in den USA dennoch besser im Griff hat. So modrig versifft, wie das hier manchmal dargestellt wurde, haben wir es nicht empfunden.

Die befürchteten Großausfälle und unangekündigten Schließungen von Attraktionen blieben glücklicherweise aus. Was offen sein sollte, war offen und nur BTM fiel mit drei zeitweiligen Ausfällen an drei Tagen negativ auf.

Space Mountain schlug nicht so stark wie befürchtet und gefällt mir immer noch besser als das Pendant in Florida. Dafür ist Star Tours eine Zumutung. Freut euch auf das, was kommt!

Der Studio-Park ist einfach zu klein, um ein vollwertiger Park zu sein, trotz der Erweiterung seit unserem letzten Besuch mit Toy Story und mit Ratatouille, der ein toller Darkride ist. Alle Shows sind klein - Disney Junior hat etwa ein Drittel der Orlando Fläche - aber in der englischen Version durchaus auch für deutsche Besucher interessant.

Somit ist der erste Teil meiner Überschrift beschrieben: "Sie können es doch"

Nun zum zweiten Teil: "zumindest teilweise"

Zur Gastronomie und den Hotels muss ich nichts mehr sagen. Da sind Preis-Leistung eine echte Frechheit. Selbst mit Angeboten muss man oftmals den Daumen senken, weil es das nicht wert ist.

Professionelle Gastfreundlichkeit im Gastro und Hotelbereich ist die Achillesverse des Parks und mir erklärt sich, warum so viele Spanier und Franzosen zu Gast sind und so wenig Deutsche, Schweizer und Österreicher. Wir sind einfach Besseres gewohnt und haben hierzu eine andere Einstellung und Erwartungshaltung.

Wenn man sich hier nicht dringend verbessert, wird es mit DLP im Ganzen nichts werden.

Zum Park: Disneymagie kam nur selten auf, was aber sicher auch am Wetter lag. Keine Straßenunterhaltung, Character muss man echt suchen und die Weihnachtsdeko war lächerlich, Parkschluss um 18 bzw 19 Uhr, ein winziges Village und ganz wichtig: keine Shows im Disneylandpark (außer Dreams), was für Disney m.E. gar nicht geht -...Das macht das DLP für mich zum Freizeitpark mit Disneythema aber nicht zu einer eigenen Traumwelt.

Apropos Öffnungzeiten. Der Disneyladen im Village öffnet um 13:00 Uhr !!! Wegen Reichtum geschlossen?

Ich habe mir mehrfach die Frage gestellt, was hier los ist, wenn mal was los ist. Mit dem geringen Besuch unserer Tage hatte man alles gerade so gut im Griff. Die Restaurants und Anstellbereiche schienen mir einem viel größeren Ansturm gar nicht gewachsen. Alles scheint mir für 13 Millionen Besucher im Jahr zu klein dimensioniert und ich wollte nicht in einer Zeit mit stärkerem Besucherandrang da sein.

Ich habe mir auch überlegt, was sich im Disneyland-Park seit meinem Erstbesuch kurz vor der Eröffnung von Space Mountain (1993?) geändert hat. Ich denke nichts. Wurde eine Attraktion neu gebaut? Insgesamt gibt es viel zu wenige Attraktionen, worüber auch die liebevolle Gestaltung des Parks nicht hinweg täuschen kann. Massenabsorbierer wie Shows sucht man auch vergeblich. Nach zwei Tagen waren wir mit beiden Parks durch und nach zweieinhalb Tagen dachte ich schon an die Heimreise. Das passiert mir im WDW nie!

Alles in allem hatte vor allem Junior seinen Spaß und wir damit auch. DLP ist kein Ziel, was ich unbedingt weiterempfehlen muss. Wer in einen Freizeitpark möchte, um etwas zu fahren, Shows, Hotels und Gastronomie zu genießen und dem dabei das Aussehen der Maskottchen-Maus egal ist, dem würde ich immer noch zum Europapark raten.

DLP ist aber auch kein Ziel, von dem ich zu bestimmten Jahreszeiten (außerhalb der Hauptsaisons) abraten würde und irgendwann, wenn die Disneysehnsucht zu groß wird, werden wir sicherlich mal wiederkommen.
 
mecky hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Danke für deinen Bericht und das Fazit.
Da ich deine/eure Sichtweise ziemlich häufig teile ist meine Schlussfolgerung:

ein Glück das ich mit Mama wieder ins wdw geflogen bin!

Wir würden DLP gerne wieder eine Chance geben,doch Preis Leistung ist uns sehr wichtig und daher wird weiter für wdw und co reisen gespart ;)
 
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kruemelzebra hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Ich sage auch "Danke" für deinen Bericht. :top:
Fast alles was du geschrieben hast deckt sich mit unseren Erfahrungen von unserem Weihnachtstrip. Wir hatten natürlich nicht das Glück, bedingt durch die Weihnachtsferien, dass in den Parks so wenig los war.
Das Essen fanden wir dieses Mal extrem teuer. Wir sind an den Countern bei 3 Personen nie unter 45 Euro geblieben. Und über die Qualität hänge ich dann lieber den Mantel des Schweigens... Und angestanden dafür sind wir jedes Mal fast eine halbe Stunde. Mein GöGa war darüber des öfteren not amused :-*
 
Gamma findet sich ohne Parkplan zurecht
Ich habe mir mehrfach die Frage gestellt, was hier los ist, wenn mal was los ist. Mit dem geringen Besuch unserer Tage hatte man alles gerade so gut im Griff. Die Restaurants und Anstellbereiche schienen mir einem viel größeren Ansturm gar nicht gewachsen. Alles scheint mir für 13 Millionen Besucher im Jahr zu klein dimensioniert und ich wollte nicht in einer Zeit mit stärkerem Besucherandrang da sein.
Diese Frage habe ich mir natürlich auch gestellt. Meiner Einschätzung nach sind hier zwei wesentliche Faktoren, die den wirtschaftlichen Erfolg und damit auch den Ausbau und Attraktivität massiv beeinträchtigen und das Geschäftsmodell eines Disneyparks insbesondere in Frankkreich als hoch problematisch erscheinen lässt.

Der erste Punkt (und das ist meines Erachtens das Hauptproblem) liegt am traditionell hohen Lohnniveau bis in den kleinsten Branchenbereich hinein. Wenn man einmal die durchschnittlichen Mindestlohnsätze in den USA (in den einzelnen Bundesstaaten gibt es zwar Unterschiede, die fallen aber bei so einem Vergleich nicht ins Gewicht) vergleicht mit denen in Frankreich, dann fällt hier schon auf, dass der in Frankreich ca. doppelt so hoch ist. Verbunden mit einer extrem hohen Abdeckung der tarifvertraglichen basierten Lohnzahlungen (Frankreich ist mit einer Quote von annähernd 100% extrem hoch gewerkschaftlich geregelt und liegt in Europa damit auf einem Spitzenplatz; selbst in Deutschland liegt diese Quote bei nur ca. 60%) ist hier flächendeckend kaum Spielraum für Niedriglohnarbeiten, wie sie in einem Freizeitpark dringend gebraucht werden könnten. Dies hat nun 2 Effekte für den Park. Erstens: Da alles in Frankreich durch hohe Lohnkosten teuer ist (und das ist ja doch etwas, was wir in Frankreich nicht erst seit Disneyland kennen), müssen die Parkbetreiber auch alles sehr teuer einkaufen, egal ob für den Betrieb des Parks oder Angebote für die Gäste. Plus Disneyaufpreis gehen die Preise schon mal durch die Decke. Dies führt dann auch zum zweiten Problem der so offenkundig gästeunfreundlichen Öffnungszeiten von Restaurants und Shops. Das ist eine einfache Rechenaufgabe: ab wann lohnt es sich bei den hohen Personalkosten überhaupt eines der Geschäfte zu öffnen. Die "kritische Masse" also die Mindestmenge an zu erzielendem Gästeumsatz liegt sicher einfach zu hoch. Das ist ein kaum zu durchbrechender Teufelskreislauf.

Der zweite Punkt ist einer, der sich zumindest in meinen (nicht nur Disney-) Erfahrungen in Frankreich der letzten 30 Jahre widerspiegelt. Und zwar die Freundlichkeit und Serviceorientierung gegenüber Gästen. Allein wenn ich an meine Erfahrungen als Rucksack-Tourist Mitte der 80er zurück denke, graust es mich heute noch. Ehrlicherweise ist dieser Punkt regional durchaus unterschiedlich zu erleben. Glücklicherweise hat das Disney mittlerweile besser in den Griff bekommen, ganz ohne Frage. Aber für mich hängt die Disney-Magie ganz eng mit der Magie zusammen, die die CM in den Parks ausstrahlen, ganz egal welchen Job sie auch ausüben. Und wer enttäuscht ist von einem erhofften magischen Traumurlaub, wird in der Regel nicht nur nicht unbedingt den Drang verspüren, den Park noch einmal zu besuchen, sondern auch vor Ort nicht bereit sein, seine Brieftasche zu öffnen. Aber wie gesagt, zumindest an diesem Punkt hat sich etwas getan.

Auch wenn Paris eine tolle Stadt ist und der seinerzeit ausgewählte Ort für den Park im Herzen und damit zentral in Europa liegt, Frankreich mit hohen Subventionen diesen Fisch damals unbedingt an Land ziehen wollte, es war wohl aber hinsichtlich der langfristigen Entwicklung keine besonders glückliche Entscheidung, trotz möglicher Alternativen.

Wie gesagt, meine persönliche Einschätzung... gehört ja eigentlich nicht so richtig zu Deinem Reisebericht... aber wenn Du Dich auch schon einmal fragst...Du bist damit nicht allein... :giggle:
 
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