2 Wochen durch den Südwesten der USA 11/2013

Reisebericht 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Nach 2x Florida im Halbjahresabstand führte mich der mittlerweile 11. USA-Trip wieder an die Westküste. 2 Wochen Kalifornien, gewürzt mit Las Vegas, standen auf dem Programm.

Auf Geheiss meiner Begleitpersonen wurde auch diesmal wieder nonstop mit Swiss geflogen. CHF 1300 für Zürich-San Francisco und Los Angeles-Zürich hat das gekostet – ein leider durchaus normales Schweizer Preisniveau für diese Airline und diese Destinationen.

An einem trüben Novembertag startete die Reise am Mittag am Flughafen Zürich. Das Einchecken verlief zügig und dank einer vorgängigen Anfrage bei Swiss Medical Services wurden mir die Gebühren für meinen zweiten Koffer wegen meinen medizinischen Utensilien erlassen.

An der Sicherheitskontrolle traf ich dann noch auf ein bekanntes Forengesicht. Unser User Brandis hat sich dort einen Job geangelt und der Zufall wollte es, dass ich ihn schon vom weitem erkannt habe und ich ausgerechnet auf „seine“ Kontrollbahn eingewiesen wurde. Etwas Verwunderung lösten meine grossen Vorräte an Quarter-Münzen aus, welche ich stets mit mir führe, wenn es Richtung USA geht. Sind halt manchmal schon praktisch zum parken, Bus fahren und was weiss ich. Auch das Carry-On mit meiner Sondennahrung wurde ausgiebig kontrolliert, bevor dann nach ein paar Minuten grünes Licht gegeben wurde. Leider waren Fotos in diesem Bereich nicht erlaubt, also existiert dieses Mini-Usertreffen in etwas anderer Umgebung nur in meinem Gedächtnis.

3 Minuten Fahrt mit der unterirdischen Skymetro und schon stand ich im Dock E, genauer Gate E22. Wie üblich in ZRH und bei USA-Abflügen mit Swiss, muss man sich zuerst einen Stempel auf den Boarding Pass geben lassen, um den Gatebereich betreten zu dürfen. Schlau daher, wenn man früh genug dran ist. Das war ich und so reichte es noch für ein Foto der an diesem Morgen aus Hong Kong eingetroffenen Maschine, welche mich nach San Francisco bringen sollte.

Boarding wurde um 12:30 Uhr ausgerufen, zuerst durften natürlich die wie üblich bei Flügen ab der Schweiz zahlreichen Passagiere der Premiumklassen boarden.


Und diese Premium-Passagiere sitzen dann z.B. auf solchen Flatbed-Einzelsitzen in der Business Class, wobei Swiss zu den wenigen Airlines gehört, welche auf sämtlichen Langstreckenflügen auch eine First Class anbieten.


Ich muss aber wie immer mit einem Platz hinter dem Armutsvorhang auskommen. 80er-Jahre-Farben (dabei wurde diese Kabine 2003 entworfen), viel zu harte Polsterung, aber guter Sitzabstand, verstellbares Kopfteil mit Schlafohren, ein Kissen, eine Decke und auch ein extrem spiegelnder LCD-Screen gehören hier zur Grundausstattung auf sämtlichen 15 Flugzeugen vom Typ Airbus A340-300, welche zurzeit für Swiss unterwegs sind


Sehr pünktlich um 13:06 können wir vom Gate abdocken und es gelingt uns, ohne den üblichen Stau den langen Weg Richtung Piste 16 zu rollen. Lediglich die LX 014 nach New York JFK befand sich vor uns, die meisten anderen 13-Uhr-Langstrecken brauchten noch etwas länger, bis sie bereit waren.

219 Passagiere, über 200 Tonnen Treibstoff und die für diesen 12-Stunden-Flug notwendige dreiköpfige Cockpitbesatzung können nun endlich dem tristen Schweizer Wetter entfliehen. PS: Man höre und staune, wie sich der Captain auf dem Weg zur Startbahn mit "Guten Morgen" meldet... Kann ja passieren, bei dem Flugpensum, welche die absolvieren müssen, dass man da bisschen Jetlag hat.


Die Flugroute führte über Schaffhausen-Stuttgart-Heilbronn-Kassel-Bremen hinaus auf die Nordsee, nördlich an Island vorbei, über Grönland und die Hudson Bay nach San Francisco.

Nachdem mich die Cabin Crews der Swiss auf den vergangenen Flügen mittelmässig bis unterirdisch behandelt hat, nachdem ich jeweils zu verstehen gegeben habe, dass ich aufgrund meiner körperlichen Beeinträchtigung keine Meals und Drinks brauche, waren meine Erwartungen entsprechend tief für diesen Flug. Dennoch habe ich der Crew nochmals eine Chance gegeben, um mir eine bessere Antwort, als „Sind Sie sicher?“ auf meinen Non-Meal-Request zu geben. Und diesmal hat’s geklappt. 2 Stunden nach dem Start wurde mit dem ersten Meal Service begonnen. Und meine Anfrage wurde professionell mit einem „OK, dann leite ich das gleich noch meinen Kollegen in der Kabine weiter“ beantwortet. Also, geht doch! Genau das hat auf den letzten Flügen nie klappen wollen. Neben zwei Meal Services machen die Crews der Swiss zwischendurch nämlich auch mehrere Runden mit Getränken und da ist es schon von Vorteil, wenn man nicht immer wieder dasselbe erklären muss und in Ruhe gelassen wird.

Bleibt mehr Zeit, um den Flug zu geniessen und sich umzusehen, als interessierter Aviatik-Freund interessiert einem natürlich, in welcher interessanten Metallröhre man so mit 900 Sachen über den Atlantik donnert.


Schweizer Produkte dominieren natürlich das Catering ab Zürich:


Trivia: In Swiss-Flugzeugen ist aufgrund der Mehrsprachigkeit der Schweiz alles in neutralem Englisch beschriftet, genau wie auf unseren Computertastaturen. Auch das Safety-Video wird ausschliesslich mit englischem Kommentar und englischen Untertiteln gezeigt. Und nein, es würde übrigens auch 10 starken Männern nicht gelingen, während dem Flug eine Tür zu öffnen. Diese wird aufgrund des Überdrucks in der Kabine mit einer grossen Kraft in den Metallrahmen gedrückt.


Das Entertainment System lief diesmal ohne Probleme, wenn auch die Kopfhörer und Tonqualität nachwievor grausam sind, ebenso die zwei Aussenkameras, welche Weltmeister in der Disziplin Bildrauschen sind. 2003 wusste man offenbar noch nicht mal, wie man HD buchstabiert. So schnell entwickelt sich alles. So hab ich mich dann bisschen an mein MacBook gesetzt, trotz fehlendem Onboard WiFi.

Bei Buchungszeitpunkt waren nur noch Sitze auf der linken Seite frei, das bedeutete also, dass die Sonne ungefähr bis zur kanadisch-amerikanischen Grenze blendete. Über Grönland wurde dann das Kabinenlicht ausgeschaltet und mit den paar wenigen Rollos, die auf der linken Seite nicht geschlossen wurden, flog es sich dann ganz angenehm. Und die Zweiersitze in der Economy Class wollen auch genossen werden, so lange es sie noch gibt. Der Nachfolger der A340-300-Flotte der Swiss ist bereits bestellt, 2016 kommen vorerst mal 6 Flugzeuge des Typs Boeing 777-300 als Teilersatz, mit 3-4-3-Bestuhlung. So hat man dann also immer mindestens zwei fremde Passagiere neben sich und Wirtschaftlichkeit wird erstmals wichtiger, als der Komfort.

Gegen Ende des Fluges konnte man endlich wieder ohne Erblindungsgefahr die Aussicht geniessen. Über Gronland war’s zudem bedeckt und die Kondensstreifen aus den Triebwerken waren wegen der feuchten Luft deutlich sichtbar von meinem Sitz. Das hier sieht nach einem Canyon aus, aber fragt mich nicht, welcher. Grand Canyon kann’s aufgrund der Flugroute nicht gewesen sein, da wir San Francisco aus Nordosten angeflogen haben.


12 Stunden ziehen sich, aber fühlen sich mittlerweile nicht mehr so lange an, wie bei meinen ersten paar Flügen – und mit den Flügen aus Hong Kong und Singapur Richtung Zürich, welche 13 Stunden dauern, war dies noch nicht mal der längste Nonstopflug ab/nach der Schweiz. Auf der Höhe von Sacramento fuhren erstmals die Bremsklappen aus und dann ging es ein Stück weit auf den Pazifik hinaus, paralell zur Golden Gate Bridge und Downtown San Francisco, bevor dann über dem Silicon Valley eine steile Linkskurve vollzogen wurde, um dann schliesslich in den Endanflug über der Bay einzudrehen. Leider mussten die Flight Attendants ausgerechnet beim Passieren der Golden Gate Bridge die meinen Kabinenabschnitt für die Landung kontrollieren, aber so ganz knapp konnte ich die Szenerie einigermassen festhalten. Kein Nebel in San Francisco – welch Glück! Und die Sonne schien zu dieser Tageszeit um 17 Uhr aus Westen, also hatten alle Passagiere auf der linken Seite Glück:


Downtown und die Bay Bridge Richtung Oakland:


LX 038 ZRH-SFO by Reto Kurmann, on Flickr​

Im Endanflug dann leider brutalstes Gegenlicht, aber auch dann müssen die Rollos aus Sicherheitsgründen oben bleiben. Gelandet wurde auf der selben Bahn, wie letzten Sommer die Asiana-Boeing 777 verunglückte, weil sie zu tief und zu langsam reinkam.


Um genau 17:12 Uhr, also 12 Stunden und 6 Minuten nach dem Pushback in Zürich und leicht vor dem Flugplan wurde an Gate G100 die Parkbremse gesetzt. Endlich wieder zu Hause in den USA und endlich aufstehen von diesem bretterharten Economy-Sitz.


Nur eine Kurzstrecken-Boeing am Terminal? Das wirkt sich doch hoffentlich positiv auf die Immigration-Wait Times aus. Wie immer klatsche ich nach der Landung nicht, sondern bedanke mich persönlich bei der Crew an der Tür. Immer eine grosse Erleichterung und Vorfreude, wenn man die ersten Schritte in der Fluggastbrücke macht, man hört, wie mit Piepen und Rumpeln die Gepäckcontainer zügig ausgeladen werden und man den ersten Stoss an klimatisierter Luft abbekommt.

Terminal G macht einen sauberen und modernen Eindruck, von Gate 100 sind aber einige Schritte durch einen langen Korridor bis zur Immigration Hall zurückzulegen. Am Ende dessen fällt mir auf, wie sich auf der linken Seite die Warteschlange bis weit in diesen Korridor hineinzieht. Also einfach mal stinkfrech rechts dran vorbei und dann die Erlösung: Ist die Line für die U.S. Citizens, welche da überraschend viel länger war, als diejenige für die Visitors. In gewohnten Zickzacklinien ging es langsam vorwärts, doch dauerte es dennoch gute 60 Minuten, bis ich endlich an einen Counter vortreten konnte. Die Negativrekorde von Detroit (80 Minuten) und Tampa (70 Minuten) wurden somit nicht ganz erreicht. Dennoch: Ich würde mir schon immer mehr eine schnellere Immigration in mein Lieblingsland wünschen, obwohl ich zwar kein Problem habe damit, dass meine Fingerabdrücke genommen werden und ein Foto gemacht wird. In der Line wurde ein mittellustiger Film über den Zoll gezeigt, leider nicht der Disney-Welcome-Movie. Den scheinen sie doch nicht etwa ausrangieren zu wollen? Hat immer so gut gepasst! Der Officer diesmal von der eher gelangweilten Sorte, Frage nach Beruf und Reiseplan, das war es auch schon und schon hatte ich wieder einen Stempel mehr im Pass.

Gepäck stand bereits vollzählig neben dem Band, konnte ich nur noch auf einen Cart verladen. Wartezeit beim Zoll inexistent und auch gleich durchgewunken worden. Zweites geniales Gefühl, wenn man durch die Tür in den öffentlichen Bereich tritt und man weiss, dass man das Gepäck hat und alle Kontrollen einwandfrei verlaufen sind. Auf zum AirTrain, dem automatischen Bähnchen, welches in SFO die Passagiere zum Rental Car Center bringt. Sehr praktisch: Man darf mit dem Gepäckwagen in den Zug fahren und die Endstation ist buchstäblich mitten in der Schalterhalle für die Mietwagen. Sehr gut gelöst hier, auch wenn Orlando natürlich immer noch besser ist, wo man alles zu Fuss erledigen kann. Die AirTrain-Fahrt hätte noch spektakuläre Aussichten über das Vorfeld geboten, wäre es nicht schon dunkel gewesen. Von oben und ziemlich nahe konnte ich noch die SAS-Maschine erkennen, die gerade für den Rückflug nach Kopenhagen zurückgestossen wurde. Im Mietwagenzentrum war auch um diese Zeit noch recht viel los, es waren aber fast alle Schalter besetzt.

Auch diesmal hatten wir wieder ein Fahrzeug von Alamo. Da wir dann schlussendlich zu viert unterwegs sein sollten, haben wir uns für einen Minivan entschieden. 30 Minuten dauerte das Warten und die Formalitäten, dann standen wir vor der fast leeren Choice Line im Parkhaus. Die Fahrzeugauswahl bestand aus drei Dodge Grand Caravan, wovon wir uns den einzigen mit kalifornischem Nummernschild genommen haben. Nach dem letzten Zwischenfall in Tampa habe ich diesmal natürlich speziell die Radkästen kontrolliert, ob da nicht etwa ein Kunststoffteil herabhängt und an den Reifen scheuert, so, wie bei dem Jeep Liberty seinerzeit. Alles in Ordnung, Fahrzeug im perfekten Zustand mit erst 2000 Meilen auf dem Tacho. Vorne und in der Mitte je zwei Einzelsitze, die dritte Reihe war eine 3er-Rückbank, die wir aber gleich umgeklappt haben. Unser Eindruck: Mehr Platz für Gepäck, als in vielen SUVs und grösserer Komfort dank Einzelsitzen und elektrischen Schiebetüren. Vater beurteilte allerdings die Leuchtkraft der Scheinwerfer als unzureichend und „ganz komisch“, obschon die eigentlich so funktioniert haben, wie sie sollten.


Ziemlich genau 2 Stunden nach der Landung konnten wir vom Platz fahren und über den Highway 101 ging’s 20 Minuten lang Richtung Norden stadteinwärts. Endlich wieder anständig ausgebaute Strassen.

Erstes Etappenziel war das Hotel Union Square. Beste Downtown-Lage an der Ecke Market/Powell Street, Cable Cars vor der Tür und Apple und Disney Store im selben Block. Die Zimmer sind klein, die Lüftung im Badezimmer mit Staub verstopft, aber ansonsten war’s ganz annehmbar. Achtung: Nicht wirklich rollstuhlgängig und mühsam mit viel Gepäck, da es Zwischengeschosse hat, welche vom Aufzug nicht bedient werden – so z.B. auch mein Zimmer im 2. Stock. Parkplatz ist mit $40/Nacht auch kostspielig, aber durchaus normal für amerikanische Innenstädte. Gebucht habe ich diese Unterkunft wie alle anderen auch direkt auf der Hotelwebsite und wie ebenfalls fast alle meine weiteren Hotels dieses Trips betrug der Preis um $150 pro Zimmer und Nacht. Zu zweit geht das noch so. Und noch was fiel mir auf: Das war das erste US-Hotelzimmer ohne Klimaanlage, das ich jemals bewohnt habe. Gibt es also tatsächlich noch. War aber auch OK so, denn draussen war es mit gegen 10 Grad ja genug kühl.


Mein Tag war nun schon bereits 22 Stunden lang. Dennoch mussten noch die üblichen Handgriffe erledigt werden: Ernährungssystem aufstellen, befüllen, schauen, ob alles den Transport überstanden hat. Und den Disney Store besuchen. Reichte gerade noch so für 10 Minuten, denn wochentags schliesst man hier um 21 Uhr. DAS wären Schweizer Öffnungszeiten! Sehr angenehm, wenn man morgens aus dem eigenen Bett steigt und abends bereits in SFO in einem Disney Store steht. Könnte man sich daran gewöhnen.


Bin dann aber mit leeren Händen wieder raus, die Zeit hat nicht gereicht, mir alles ausführlich anzuschauen. Zudem wollte ich endlich raus aus den Kleidern und mir endlich eine Dusche gönnen nach diesem Langstreckenflug. Gesund, zufrieden und glücklich über den bislang einwandfreien Reiseablauf und vor allem endlich mal wieder einem guten Swiss-Flug bin ich zu meiner üblichen Bettzeit nach 22 Uhr eingeschlafen.
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Teil 3 - Von San Francisco via den Highway 1 Richtung Los Angeles.

Das Auto wurde einmal mehr bepackt – und selbst mit 4 Koffern, zwei Carry-Ons und meinen Disney Store-Einkäufen blieb noch Platz übrig. Machte den Dodge wörtlich zu einem Grand Caravan, eigentlich sogar angenehmer als ein SUV.


Heutiges Tagesprogramm war, den Pacific Coast Highway 1 zu absolvieren. Aber natürlich nicht ganz runter bis nach L.A. – das wäre viel zu stressig und man hätte keine Zeit für die wunderbare Natur. Um aber an den interessanten Teil dieser Strecke zu kommen, muss man erst mal aus der Stadtregion von San Francisco raus und mitten durch das Silicon Valley Richtung San Jose fahren. Fast alle grossen IT-Firmen haben hier in der Region ihren Hauptsitz, sei es Google, Facebook, HP, Ebay. Und auch Apple. Die haben ihr Headquarter in Cupertino, gute Dreiviertelstunde südlich von San Francisco. Diese Tatsache alleine wäre ja noch nicht so spannend – wenn es da nicht einen spezielle Einkaufsmöglichkeit gäbe. Der Company Store ist der weltweit einzige Ort, an dem Apple Merchandise verkauft wird. Macs, iPads und iPhones kann man hier nicht kaufen, aber dafür andere Dinge mit dem Apple-Logo. Die Besucherparkplätze sind für amerikanische Verhältnisse doch eher spärlich ausgefallen, so bin ich dann einfach mal ausgestiegen, während Vater die Zeit genutzt hat, um den Wagen zu tanken.

Der Gebäudekomplex ist kreisförmig angeordnet, daher heisst die Adresse auch sinnigerweise 1 Infinite Loop, also die unendliche Schlaufe. Ins eigentliche Gebäude rein darf man nicht einfach so, schon gar nicht in den Innenhof. Dann halt mal nur von aussen:

Und rein in den recht kleinen Store, längst nicht so gross, wie ein normaler Apple Store und auch nicht ganz so unverkennbares Design.

An die aktuellen Hardware-Produkte kann man zumindest selbst Hand anlegen und mal bisschen ausprobieren. Die grossen Macs bzw. dessen Screens sind schon eindrücklich.


Für mich gab’s dann dieses schwarze Shirt, Preis $18.

Beim rausgehen musste ich doch glatt wieder kurz rückwärts rein durch die Tür – der Store wurde nämlich gerade dann von zwei Busladungen voll Asiaten gestürmt – die scheinen dort also wohl solche Ausflüge anzubieten.

Draussen wurde inzwischen doch noch ein Parkplatz frei und ich konnte mir noch Zeit nehmen, beim Eingangsschild zu posieren. Zufällig kam währenddessen ein Apple-Mitarbeiter vorbei und hat geholfen, abzudrücken – natürlich mit meinem iPhone 4.

Eine weitere Stunde später stand ich schon das erste Mal am Meer. Zu Beginn des Highway 1 haben wir den 17-Mile-Drive eingelegt, durch noble Wohngegenden, vorbei an Golfplätzen und durch Wälder, bis schliesslich hinunter zur Küste.

Das tat gut, mal wieder diese frische, angenehme Meeresluft zu spüren und den Wellen zuzusehen.


Der interessanteste, kurvenreiche Teil des Highway 1 beginnt hinter Monterey und erstreckt sich bis San Simeon. 2 Stunden reine Fahrzeit sollten hierfür eingerechnet werden. Und am Besten fährt man Richtung Süden, dann sieht man besser auf die Küste und man muss keine Abbiegemanöver an unübersichtlichen Stellen vollziehen, wenn man mal an einem Aussichtspunkt halten will. Wir hatten zu dieser Tages- und Jahreszeit vor allem gegen Schluss oft die Sonne im Gesicht, aber wenn man bisschen nach hinten fotografiert, ging das schon.


Auf Höhe San Simeon wird das Gelände wieder flacher und man passiert einen gut ausgeschilderten Parkplatz, von dem aus man eine Seelöwenkolonie beobachten kann. Die hier lagen aber im Gegensatz zu den Artgenossen in San Francisco müde im Sand herum.


Die nächste Unterkunft war eine Spontanentscheidung, das Ramada Inn in San Luis Obispo, strategisch günstig direkt neben dem Weg, vor einer Einfahrt des Highway 101 gelegen. Denn weiter unten verläuft der Highway 1 teils auf dem selben Trassee, wie die Autobahn.


Für das letzte Teilstück vor Los Angeles haben wir dann die Autobahn wieder verlassen, um nochmals ein bisschen Küste zu sehen, bevor uns dann eine der weltgrössten Stadtregionen fest im Griff haben sollte.


Zur Mittagszeit trafen wir an einem für mich wohlbekannten Ort sein, dem Santa Monica Pier. Das Wasser hier ist um diese Jahreszeit eher kühl, wird auch nie ganz so warm, wie in Florida, aber der Strand ist sehr grosszügig.

Der Pier ist meines Wissens der grösste in Südkalifornien und ein richtiger Rummelplatz. Die Attraktionen kosten allerdings.

Hans und Hans verpflegen sich ausnahmsweise mal ganz amerikanisch:


Die Stärkung war auch nötig, denn ab jetzt war volle Konzentration gefragt, sowohl beim mir, als auch beim „Fahrpersonal“. Die grossen Freeways von Los Angeles und mit ihnen der gigantische Verkehr lag vor uns. Und der hat in letzter Zeit weiter stark zugenommen. Das war das erste Mal, dass wir praktisch auf dem gesamten Stadtgebiet überwiegend nur Stop & Go-Verkehr erlebt haben. Einen Abstecher nach Hollywood liessen wir deshalb weg, denn vor dem frühen Eindunkeln wollten wir noch auf den Forest Lawn-Friedhof in Glendale und ich natürlich wieder auf das Grab von Walt Disney.

Doch da muss man zuerst mal hinkommen. Vom Beifahrersitz behielt ich die Übersicht und leitete prompt an, wie und wo einzuspuren ist, damit wir durch Downtown L.A. Richtung Norden gelangten. Manchmal hat man 5, aber auch bis 7 Spuren pro Richtung, da muss man frühzeitig dran sein, wenn die gewünschte Ausfahrt naht und man sich noch auf der ganz linken Fahrbahn befindet. Glücklicherweise sind aber nach jeder Ausfahrt die 3-4 nachfolgenden Ausfahrten mit Distanzangabe signalisiert. Liest man zum ersten Mal die gewünschte Ausfahrt und ist man noch ganz links, sollte man ans Spurwechseln denken und dann kommt’s in aller Regel gut.


In den USA sind die Friedhöfe ganz anders, als hier. Nämlich so gross, dass man mit dem Auto hineinfährt. Man stelle sich sowas einmal hierzulande vor! Auch die Grabsteine sind anders, nämlich flach im Gras eingelassen. Hier muss man schon genau wissen, wo ein bestimmtes Grab liegt und wo man dazu am besten den Wagen abstellt. Mit Baggern werden da die Gräber ausgehoben.


Walt Disney’s letzte Ruhestätte ist sehr unauffällig und schlicht, liegt sehr weit oben vom Eingang weg, gleich neben dem grossen Mausoleum. Seit meinem letzten Besuch vor 5 Jahren ist die Bepflanzung recht angewachsen, man sieht gerade noch so das Schild mit den Namen.

Zum Vergleich: Das habe ich im November 2008 aufgenommen:


Walt Disney ist nicht der einzige Promi, der hier seine letzte Ruhestätte hat. Im Mausoleum findet man auch Jazzmusiker Nat King Cole (Urne ganz oben im Bild):


Die ganze Anlage ist auf einem Hügel über der Stadt Glendale angelegt:


Schon wieder war ein Tag zu Ende, aber noch lagen zwei Stunden Stadtverkehr vor uns – denn Anaheim war nun endlich an der Reihe als Etappenort. Es gibt ja eigentlich diese praktischen Car Pool Lanes an den grossen Ein- und Ausfallachsen von Downtown Los Angeles, also die Spuren ganz links, welche man befahren darf, wenn sich mindestens zwei Personen im selben Fahrzeug befinden. Nun wurden diese zumindest am Harbor Freeway 110 kostenpflichtig gemacht, benutzen darf man sie nur noch mit einem Transponder bzw. einem FastTrak-Benutzeraccount Und die Preise variieren je nach Tageszeit und können bis zu $2 pro Meile betragen. Das bezeichnete selbst meine einheimische Bekannte als übertrieben viel. Sie hat allerdings das Glück, für ihren Arbeitsweg keine Freeways benutzen zu müssen und sehr nahe am Arbeitsort wohnt. So blieb also auch für uns nichts anderes übrig, als sich voll in den Verkehr hineinzuwerfen. Aber sehen wir’s mal positiv: Solange man nicht pünktlich irgendwo sein muss, ist das zumindest für mich doch irgendwie ein Erlebnis, so mittendrin zu sein. Ganz L.A. scheint rund um die Uhr auf Achse zu sein. Und meinem Vater machte das als Reisebusfahrer zum Glück nichts aus, der fährt sogar sehr gerne in den USA und lässt sich auch von stundenlangem Stop & Go nicht aus der Ruhe bringen.


Anaheim haben wir um 19 Uhr erreicht, unfallfrei und voller Vorfreude auf 3 Tage in Disneyland.
 
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Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
4. Teil: Fairfield Inn Resort in Anaheim und Shopping in Downtown Disney:

Die drei Disney-Hotels in Anaheim kosten mittlerweile eine ganz schöne Stange Geld und nachdem ich ja im Mai schon in WDW war, lagen diese einfach nicht mehr drin finanziell, auch wenn es natürlich ganz tolle Resorts sind. Glücklicherweise finden sich in Gehdistanz genug Alternativen. Von all denen habe ich mich schlussendlich für das Fairfield Inn am Harbor Blvd. Unter $150 pro Zimmer und Nacht ging aber auch hier nichts mehr bei Buchungszeitpunkt. Um dennoch etwas Disney-Feeling im Resort zu haben, habe ich mir einen Disney-Theme Room, High Floor, City View gebucht. Diese Disney-Rooms gibt es in 6 verschiedenen Character-Themen. War deshalb gespannt, was man mir zuteilt, denn auf der Website sind lediglich Mickey, Toy Story und die Prinzessinnen ersichtlich.

Die Lady am Front Desk schien erst etwas unkonzentriert, wurde mir doch beim ersten Anlauf nur eines der gebuchten zwei Zimmer gegeben, so dass ich darauf hinweisen musste, doch bitte auch noch die Schlüssel für das zweite Zimmer bereit zu machen. Sympathisch auf jeden Fall waren die zwei Sorcerer Mickey Big Figs hinter dem Tresen. Zimmer 635 wurde es dann schliesslich für mich, 6. Stock und ausgerichtet Richtung Osten, also der Interstate 5. Aussenkorridore führen von den Aufzügen zu den Zimmern, also eine durchaus lärmige Angelegenheit, wenn man nahe an einer 10-spurigen Autobahn ist. Hatte schon fast Bedenken, angesichts der Tatsache, dass die Amerikaner ihre Gebäude selten gut isolieren.

Beim Betreten des Zimmers und dem Schliessen der Tür hinter mir, war ich aber angenehm überrascht. Ein Grundrauschen war wahrnehmbar, aber bei weitem nicht so laut, als dass es mich gestört hätte. Und zweite Überraschung: Mir wurde ein Princess-Zimmer zugeteilt. OK, gut, passt ja immerhin zu meinen Disney Store-Einkäufen und für 3 Nächte erträgt man das. War ja auch eher dezent gestaltet und die Wandbilder waren durchaus schön anzusehen, bisschen Disney-Zauber ist ja nie falsch.


Ansonsten ein recht standardmässiges amerikanisches Hotelzimmer. Ausreichend Platz zu zweit, das Free WiFi funktionierte einwandfrei, Safe befand sich unter der Badezimmerkombination und war per 4-stelligen Code zu bedienen, gross genug für mein 13“ MacBook. Die Window Unit der Klimaanlage habe ich mal während einer Nachmittags-Parkpause laufen lassen – macht einen eher unangenehm tiefen Resonanzton, der sich auf das ganze Mauerwerk überträgt. Das Bedienpanel ist dasselbe, wie aus dem WDW-Resorts bekannt, mit dem Unterschied, dass wenn man auf „Off“ schaltet, die Anlage auch wirklich aus bleibt.

Aussicht vor dem Zimmer, Matterhorn und davor die Monorail-Strecke entlang dem Harbor Blvd. Feuerwerk schauen war von hier aus möglich, leider aber ohne Soundtrack – der wird auch nicht über einen TV-Kanal eingespiesen.


Noch näher am Freeway ist das Howard Johnson:


Disney Princess-Zimmer 635:


Hier sind wir zwar in Anaheim, dennoch wird uns ein Bild von Cinderella Castle in WDW vorgesetzt:


Zwei Bilder von den Prinzessinnen hängen auf, eines im Zimmer:


Und dieses hier ganz unauffällig hinter der Badezimmertür:


Bettüberwurf:


Detail an der Zimmerdecke:


Ein bisschen Pink muss man ertragen, nämlich im Bad:


Im und um das Hotel herum gibt es Verpflegungsmöglichkeiten im Überfluss. Auf dem Weg vom Zimmer nach unten kann man im 3. Stock Halt machen und sich an einem Pizza Hut-Counter stärken. Auf dem Weg Richtung Themenparks gibt es unter anderem auch ein McDonald’s oder IHOP und vieles mehr.


Entspannen kann man im Swimming Pool, der hatte allerdings eine Wassertemperatur am unteren Limit. Whirlpool gab’s auch, der wiederum war zu heiss, wie überall in den USA. Zugang zum Pooldeck gibt es nur mit dem Zimmerschlüssel, Toiletten und Tücher sind vorhanden.

Zum Hotel gehört auch noch ein kleiner Shop mit Disney-Sachen und Dingen des täglichen Bedarfs:


Das Hotel kennen wir jetzt und am Ankunftsabend hatten die Park leider schon geschlossen. Im November ist unter der Woche um 20 Uhr Schluss. Aber Downtown Disney blieb noch als Option verfügbar – also auf in den World of Disney Store und mal schauen, was es da so gibt:


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr


World of Disney - Downtown Disney - Anaheim, CA by Reto Kurmann, on Flickr​

Genauer angeschaut hab ich mir die 12“ Disney Parks-Puppen, die mal wieder ein neues Design erhalten haben. Mit $19.95 waren sie aber doppelt so teuer, wie die im Disney Store. Ich habe mir daher nur Cinderella und Tinker Bell gegönnt:


Belle gibt’s dann vielleicht das nächste Mal in WDW, die ist auch ganz gut gelungen:


Ebenfalls noch dazugelegt habe ich das Disneyland-Shirt ganz links im Bild:


Ich war noch keine Minute in den Parks – aber durfte doch schon einen Magical Moment erleben: An der Kasse der übliche Smalltalk mit der CM und als ich betonte, dass ich mit einem 12-Stunden-Flug aus der Schweiz angereist bin, schaute sie auf mein leeres Walt Disney World-Lanyard und ernannte mich kurzerhand zum Ehrenbürger von Disneyland mittels dem entsprechenden Button. Sehr schön!


Gegen 22 Uhr machte ich mich wieder auf den Rückweg ins Fairfield Inn und bin dort mit kleinen Disney Touches eingeschlafen, denn am nächsten Tag um 9 Uhr stand schon der nächste Fixpunkt an:

 
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6. Teil: 1. Tag in Disneyland Park.

Nun trennten sich unsere Wege: Vater und sein Freund machten sich auf, weitere Autoersatzteilhändler und Autofriedhöfe in der Region abzuklappern, derweil ich mich mit meinen kalifornischen Bekannten Joanne und Kathleen anschloss. Die hatten jetzt noch was zu erledigen, sie hatten sich für den Aufenthalt nämlich das Disneyland Hotel gebucht. Das lag bei mir finanziell nicht drin, aber da ich mich für’s Gepäck schleppen angeboten habe, durfte ich immerhin mal kurz hoch auf ihr Zimmer im 6. Stock. Pool View. Und sieht innen vom Design her gleich aus, wie meine 2 Bedroom Suite, die ich ja vor 2 Jahren geniessen durfte.


Tja, wenn Walt gewusst hätte, dass es mal sowas wie Internet geben würde... Bezüglich dessen ist man in Kalifornien aber noch nicht ganz so weit, wie in Florida. WiFi gibt’s nachwievor nur in den 3 Disney-Resorts, nicht aber in den Themenparks.

Die Parks hatten schon geöffnet, deshalb ging’s sehr bald wieder zurück durch Downtown Disney. Dabei wurden wir noch von einem durchaus netten philippinischen CM angesprochen, der mir als erstes gleich mal ein paar Aulani-Kleber geschenkt hat, als mir rausrutschte, dass dieses Resort auf meiner To-Do-Liste steht. Da ich ja sowieso öfters in Kalifornien bin, kann ich das mal ideal als kleiner Sidetrip einbauen. Der gute Mann hat dann den Braten gerochen und wollte uns eine Disney Vacation Club-Tour andrehen. Ich dachte, das dürfen die nicht aktiv? Mit einem „We’ll think about it“ waren wir ihn dann wieder los. Solange Aulani auch weiterhin Gratisnächte anbieten muss, muss ich ja nicht wirklich DVC-Mitglied werden.


10 Minuten später konnten dann die zweieinhalb Parktage endlich starten. Radiator Springs Racers seien noch bis zum 8. November, also meinem letzten Parktag down, hab ich erfahren. Das machte dann die Entscheidung leicht und Disneyland war als erster Park gesetzt.


Es war ein Mittwoch-Morgen, ca. 11 Uhr und ich staunte nicht schlecht, denn die Main Street hab ich noch nie so leer gesehen hier in Anaheim:


Man sieht ja sogar Sleeping Beauty Castle! Die Gelegenheit wird genutzt, um den ersten Photopass zu beziehen (neuerdings mit Thor-Werbung auf der Frontseite) und die ersten paar Bilder zu ergattern. Interessante Feststellung: Hier geben einem die Photopass-CMs mehrere Anweisungen, wie man posieren soll – es werden also zumindest ums Schloss herum mehr als nur zwei Bilder gemacht.

Man ist so ganz langsam in Weihnachtsstimmung denn auf dem Schlossdach hat es schon geschneit.

Meine kalifornischen Bekannten sind neuerdings beide Disneyland AP-Holder und 3 bis 4x pro Jahr dort, haben sie doch nur einen Weg von 50 km. Dennoch konnte ich ihnen eine kleine, bislang ihnen unbekannte Attraktion zeigen. Der Sleeping Beauty Castle Walkthrough, wo man die gleichnamige Geschichte erlebt, während man sich in enge Korridoren und steile Treppen durch das richtige Schloss bewegt. Eingang ist nach dem Schlossdurchgang gleich links, wird von den meisten Gästen kaum wahrgenommen.


Kleine Enttäuschung danach: Mein geliebter Klassiker Dumbo war wegen einem Refurb down.


Dann nehmen wir halt, was sonst noch so am Weg liegt. Da meine Begleitpersonen auch keine Thrill-Rides machen, war unsere erste Attraktion die Storybook Land Canal Boats, wo man an den Miniaturen bekannter Disney-Klassiker, allen voran natürlich den Prinzessinnen vorbei fährt. Die Line bewegt sich immer recht zügig, in 10 Minuten waren wir durch. Auch hier sorgte mein Nala-Plüschi wieder für Freude bei den Kids und Eltern, die sich in meiner Umgebung durch die Line schlängelten. Und trotz der kurzen Wartezeit postierte man hier eine CM, welche Sticker verteilt hat:


Am Fusse des Matterhorns in schwindelige Teetassen steigen, das geht nur hier in Kalifornien und diese Attraktion war sogar Walk-On. Musste nur eine Fahrt abwarten!


It’s a Small World gefällt mir hier von aussen besser, die Loading Lines sind hier im Freien. Aber auch diese Attraktion war leider ausser Betrieb, denn es wurde gerade die Weihnachtsdeko angebracht im Innern:

Toontown ist der Parkteil, der ausserhalb der Grenzen liegt, welche die Railroad bildet und wer sich noch an die Toontown in Florida erinnern kann merkt, dass auch hier der Punkt an Kalifornien geht, was Gestaltung und Theming angeht.

Kein Disneyland-Aufenthalt ohne Besuch bei Mickey. Auch hier war der Andrang gering. Nach dem Gang durch sein Haus war lediglich der Vorraum mit der Kinoleinwand gefüllt mit wartenden Gästen. Während diesem Aufenthalt hab ich fast nur mit dem iPhone fotografiert und in Mickey’s Haus war es etwas gar dunkel dafür. Bei Mickey gab’s aber natürlich wieder eine Photopass-CM. Die war aber von der zügigen Sorte, zwei Bilder vom posieren, mehr nicht. Aber einen neuen Rahmen mit Mickey gab’s auf der Website.


Minnie kann da natürlich auch nicht weg sein und um sie zu treffen, geht man auch erst durch ihr Zuhause, bevor man sie dann im Freien antrifft:

Kein Photopass-CM bei Goofy:


Und das war sie auch schon, die Toontown-Runde. Wir nahmen es gemütlich und gingen wieder zurück Richtung Fantasyland. Der Small World-Gift Shop hatte geöffnet. Ich glaube, ich sollte mir mal sowas für meine Puppen bauen lassen:


Wir wechselten das Land und gingen die Abkürzung hinter Big Thunder Mountain Richtung Frontierland. BTM ist noch mittendrin im der mehrere Monate dauernden Renovierung, den die Florida-Version schon hinter sich hat. Dafür wartete hier die schon die dritte Character-Premiere an diesem Tag für mich – Woody. Auch hier kein Photopass-CM:


In den Shops war Weihnachten auch schon bereits voll präsent. Es hätte so einiges gegeben, was ich mir hätte zulegen wollen. Aber eben, wenn da bloss keine Beschränkung in Sachen Platz und Geld wären:

Nightmare Before Christmas Fans sind hier besonders gut bedient. Vor der einmal mehr genial dekorierten Haunted Mansion fanden Meet & Greets mit Jack & Sally statt und die Merchandise-Auswahl musste sich auch nicht verstecken.:


Mein Lieblings-Meet & Greet in Kalifornien war aber ein anderes, natürlich das mit Tigger. Hier steht man einmal an und kann gleich 3 Characters treffen, in aller Regel sind das Tigger, Eeyore und Winnie the Pooh. Nach diesen 3 Characters konnte ich ein allererstes Fazit betr. Photopass ziehen: Die Präsenz der Fotografen ging auch hier zurück. Tigger hatte bislang immer einen, nun nicht mehr. Eeyore hatte nie einen, lediglich bei Pooh stand einer und der hatte sich auch wieder Mühe genommen, mehrere Bilder zu machen. Die Mehrheit der Fotografen tut dies dort noch immer.

Die gleichnamige Attraktion darf natürlich auch hier nicht fehlen. Auch hier keine Wartezeit. Vor 2 Jahren hatte ich den Ride sogar eines morgens mal praktisch für mich alleine und durfte gar sitzen bleiben und mehrmals durchfahren.


Es wurde schon langsam dunkel und der Tag machte sich in den Beinen bemerkbar, also wieder langsam Richtung Park Exit, vorbei an Street Entertainment:


Und sehr netten Details an der Decke des Main Street Emporium Store. Was man nicht so alles entdeckt, wenn man sich einfach mal Zeit nimmt!

Bei Pluto vor der City Hall wurde ich als letzter Gast noch in die Line gelassen. Glück gehabt – aber kein Photopass-CM auch hier. Immerhin einen Character Attendant, der gerne aushalf:


10 Minuten später war auch schon meine Unterkunft wieder erreicht, wo ich die Beine bisschen im Pool entspannt habe.


Auch diesen Abend schlossen die Parks im Vergleich zu Florida (zu) früh. Also war Downtown Disney auch heute wieder Abendprogramm und den Weg in meinen Einkaufskorb fanden diese Lion King-Figuren, die es in anderer Verpackung auch im Disney Store gibt.

 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
7. Teil: 2. (Halb)tag in Disneyland Park.

Fast-Forward zum nächsten Morgen. Heute blieb ein halber Tag Zeit für Disney, denn am Abend war der Besuch eines NHL Hockey Games in Los Angeles geplant. Also wieder pünktlich zur Parköffnung um 10 Uhr und bei schönstem Wetter auf der Matte gestanden. Die Racers im Cars Land waren noch immer down, also ging’s erneut ins Disneyland, denn da gab’s ja auch noch etwas, was ich noch nie vorher gesehen hatte.


Characters findet man hier immer um den Town Square, so z.B. Donald. Sogar mit Photopass:


Die Main Street auch an diesem Donnerstag-Morgen angenehm leer:


Aber die Vehicles drehen hier fleissig ihre Runden. Neben dem Trolley hab ich auch den Doppeldeckerbus und das Feuerwehrauto regelmässig zirkulieren gesehen. Sehr schön!

Zum Glück hatte ich meine Schlossfotos schon im Kasten, denn an diesem Morgen fuhren die Fernsehcrews von ABC ein, um alles aufzubauen für die Aufzeichnung der Christmas Parade, welche am Samstag, also einen Tag nach meiner Abreise, stattgefunden hat.


Also möglichst weg davon und ins Adventureland, auf zu einer zweiwöchigen Expedition durch den Dschungel. Der erste Eindruck auf der Main Street täuschte, heute war der Andrang grösser und bereits 25 Minuten Wartezeit hierfür. Wir waren die ersten Gäste, welche die erweiterte Queue über den 2. Stock benutzen mussten. Am Vortag hab ich keine Attraktion mit über 20 Minuten Wait Time entdecken können. Die Weihnachtsversion „Jingle Cruise“ hab ich um wenige Tage verpasst hier, davon war noch nichts zu sehen.


Im Shop nebenan sehe ich mich immer gerne um. Da gibt’s was neues. Man ist sich nicht so sicher, ob das Shere Khan ist. Sieht irgendwie zu freundlich aus.


Und dann war es endlich Zeit, sich ins Fantasyland Theatre zu begeben. Früher traf man hier auf die Prinzessinnen, heute ist hier die neue Stage Show „Mickey and the Magical Map zu Hause. Die fand zu unserem Besuchszeitpunkt nicht täglich statt, heute war also die einzige Möglichkeit, sie zu sehen. Die 11:45 Uhr-Vorstellung passte zeitlich ideal, wir waren dann auch die ersten, die das Theater betreten durften. Erster Eindruck. Die Sitzreihen sind zu flach, vor allem für Kinder ist das extrem mühsam. Wir haben uns die erste Reihe des hinteren Blocks sichern können, ansonsten hätte man auch gar wenig gesehen.

Die Show hat mir sehr gut gefallen, die Kombination zwischen echter Bühne und dem Videoscreen ist genial. Musste manchmal zweimal hinsehen, um festzustellen, ob nun Mickey leibhaftig vor einem steht, oder nur als Filmanimation. Auch ganz toll – der Live-Jazz-Trompeter während dem Auftritt von King Louie – letzterer mit animiertem Gesicht. Aber seht selbst:



Angesichts des zu erwartenden sehr starken Verkehrsaufkommens Richtung Downtown L.A. haben wir uns entschlossen, gegen 13 Uhr den Park bereits wieder zu verlassen, um vor der Abfahrt ans Hockey Game noch ein bisschen im Disneyland Hotel zu entspannen. Aber nicht ohne erfolglosen Versuch, das Schwert aus dem Stein zu ziehen:


Wegen den Bühnenbauten wurden die Photopass-Fotografen auf die Seite des Schlosses verschoben:


Der hier war ein ganz besonders angenehmer CM. Als er erfahren hat, dass ich aus der Schweiz komme, hat er speziell für mich seine Position kurz verschoben und mich vor das Matterhorn platziert.


Auch dieses Mal haben wir es beim Rausgehen gemütlich genommen. Ich habe mal geschaut, ob es das Lion King-Schaufenster im Emporium immer noch gibt. Tatsächlich!

Da es recht warm war, haben wir den Weg Richtung Disneyland Hotel via den World of Disney Store zurückgelegt. Auch hier ist Lion King-Merchandise nicht zu knapp.


Im Animal Kingdom sieht man irgendwie jedes zweite Kind mit einem solchen Simba-Baby in den Händen. Kann ich ab jetzt auch!


Wir haben uns noch dann noch bisschen an die Pool Area des Disneyland Hotels gesetzt, bevor dann der Disney-Teil des Urlaubs für einen Abend lang unterbrochen werden wollte.
 
Marcus.ka kennt diverse Charaktere beim Namen
Oh sehr schön, endlich der Disneyland Teil deines Berichtes. Wie immer sehr schön, und auch die Fotos sind toll. :top:

Wie niedlich das Schloss doch ist. :icon_mrgreen:

Es hatte aber eine ganze Menge im Park geschlossen. :no:
Und auch da muss ich mal wieder eine Lanze für Paris brechen. Wenn dort so viele Attraktionen auf einmal geschlossen sind, und Shows nicht täglich stattfinden, und die Parks sehr zeitig schließen, dass heißt es immer "Typisch Paris". Schön zu sehen, dass es in anderen Disney Parks genauso ist.

:mw
 
disneyrunner blättert noch in der Broschüre
Es hatte aber eine ganze Menge im Park geschlossen. :no:
Geschlossen im Disneyland:
- Dumbo (Refurb)
- BTM (hat schon fast das ganze Jahr für eine gründliche Renovierung geschlossen)
- IASW (Weihnachtsdeko wird angebracht)

Habe ich da etwas übersehen, denn ich finde nicht, dass das viele Schließungen sind.

Und auch da muss ich mal wieder eine Lanze für Paris brechen. Wenn dort so viele Attraktionen auf einmal geschlossen sind, und Shows nicht täglich stattfinden,...
Welche Shows laufen im Moment in Paris?

... und die Parks sehr zeitig schließen, dass heißt es immer "Typisch Paris".
Im Dezember schließen die Parks in Paris meistens um 18 bzw. 19 Uhr. In Anaheim schließen die Parks nicht vor 20 Uhr, häufig ist sogar länger geöffnet. Zudem öffnen die Parks in Anaheim 1 Stunde früher als in Paris.

Außerdem gibt es im Dezember an jedem Abend World of Color und ein Feuerwerk.

Schön zu sehen, dass es in anderen Disney Parks genauso ist.
Also, was ist in Anaheim genauso wie in Paris?
 
Marcus.ka kennt diverse Charaktere beim Namen
Ich habe nicht gesagt, dass Anaheim wie Paris ist. Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass auch in anderen Disney Parks nicht mehr alles perfekt ist. Und das lässt Paris dann doch in einem etwas besseren Licht erscheinen.

Aber lassen wir das, das hier ist nicht der richtige Ort, um das zu diskutieren.

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung, und auf den zweiten Disney Park in LA.

:wink:
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
8. Teil: NHL Hockey Game Los Angeles Kings vs. Buffalo Sabres im Staples Center.

Den Amerikanern sagt man ja oft nach, dass sie nicht allzu umweltbewusst seien. Keine Regel ohne Ausnahme, jedenfalls bei den Autos meiner Gastgeber. Man fährt mit Hybridantrieb, damit man nicht mehr über die hohen Benzinpreise jammern muss, wobei der immer noch gut 40% günstiger, als in der Schweiz ist. Und so machen wir uns sehr frühzeitig, nämlich schon nach 16 Uhr auf vom Parkplatz des Disneyland Hotels Richtung Innenstadt von Los Angeles. Das Spiel zwischen den Los Angeles Kings und den Buffalo Sabres beginnt zwar erst um 19:30 Uhr, aber der Verkehr auf den Autobahnen kann einem böse überraschen.

„Mein“ NHL-Team sind ja eigentlich die Florida Panthers, doch meine Gastgeber sind als Bewohner von Los Angeles County traditionell eher den Stadtteams zugewandt, als zur Konkurrenz aus Anaheim. Und die haben wir ja vor 5 Jahren schon live gesehen, also höchste Zeit, um mal den Kings einen Besuch abzustatten.


Bei der Disneyland-Drive-Einfahrt auf den Interstate 5 North lief es noch sehr flüssig:


Wir kamen aber ganze 4 Meilen weit mit vollem Tempo, dann nahm vor dem Kreuz mit dem Freeway 91 der Verkehr schlagartig zu, bis schlussendlich wieder das übliche Stop & Go bis hinein nach L.A. angesagt war. Statt den eigentlichen 40 Minuten waren wir knapp doppelt so lange unterwegs, was gar noch mit einem „Not too bad!“ von der Fahrerin kommentiert wurde. Ja, hier ist man sich das ganz offensichtlich langsam gewohnt. Auch meine Stadt versinkt zwar allabendlich im Stau, aber wenn man dann jeweils nach 2, 3 Wochen wieder zurückkehrt, hat man dennoch das Gefühl, es hätte kaum Verkehr.


Ziel ist das Staples Center am südlichen Rand von Downtown Los Angeles, 18'000 Sitzplätze und Heimstätte der Los Angeles Lakers und Los Angeles Kings. Parken geht ganz gut, obwohl die Infrastrukturen nicht ganz so grosszügig angelegt sind, wie bei meinen Florida Panthers. Allerdings nimmt man dort gar noch mehr Geld, als hier in der Schweiz. 2 von 3 Autoinsassen sind Amerikaner, deshalb parken wir so nahe wie möglich, damit man ja keinen Meter weiter laufen muss, als nötig. Nämlich gleich auf Höhe der Halle, erste Reihe an der Figueroa Street. Das kostet dann allerdings auch $20. Einen Block weiter hätte man das für die Hälfte haben können, aber gut... Trotz Stau sind wir noch vor der Türöffnung auf dem Platz.


Die Gegend um das Stadion ist eine moderne Unterhaltungszone und vor wenigen Jahren wurde noch ein riesiges Gebäude, welches ein Ritz-Carlton Hotel beherbergt, hochgezogen. Auch das Convention Center sprengt sämtliche Dimensionen, die man sich als Schweizer gewohnt ist.

Nun aber rein in die Halle. Zuerst durch den Metalldetektor, dann Ticketkontrolle, welche einwandfrei und zügig vonstatten geht. Gekauft hab ich mir die drei Tickets bei StubHub.com, das ist eine Art offizielle Tauschbörse von Fans für Fans. Saisonkarteninhaber stellen hier ihre Plätze für Spiele zur Verfügung, die sie selber nicht besuchen können – und das oft für die Hälfte des Preises des offiziellen Verkaufskanals, ticketmaster.com. Danke an dieser Stelle an unseren Komissarov für diesen Tipp – ab sofort nutze ich nur noch diese Site für alle meine US-Sports-Visits. Hat perfekt geklappt.

18 Uhr war Türöffnung, also erstmal rein in den Team L.A. Fanshop. Mir gelingt aber nur dieses eine Foto, bevor ich vom Personal zusammengestaucht werde, dass hier Fotos zu unterlassen seien. Wenn ihr keine Gratiswerbung nötig habt...


Ich habe einige Fans gesehen mit einer plüschigen Löwenmütze des Maskottchens der Kings gesehen, also mal kurz an der Kasse gefragt, ob sie welche hätten für mich. „Not this year.“ Dann bin ich mit leeren Händen wieder raus, aber immer noch staunend ob dem eigentlich reichhaltigen Angebot an Merchandise.

Selbstverständlich betritt man das Stadion immer auf der komplett „falschen“ Seite und darf daher zuerst mal mindestens ein halbes Mal rundum laufen, bis man mal den korrekten Eingang zum Sitzplatz gefunden hat. Und als kleiner Schweizer kommt man auch in den Wandelgängen nicht aus dem Staunen. Es hat Filialen von California Pizza Kitchen und McDonalds IM Stadion, neben unzähligen weiteren Verpflegungsständen. Die Korridore sind weit genug, alle paar Meter hat es Flatscreens, damit man auch ja nichts verpasst und Toiletten sind bestimmt in dreistelliger Anzahl vorhanden. Irrsinnig. Aber so mag ich das.


Eingang M2 war dann unseriger. Erste Überraschung: Sehr kühl klimatisiert. In Florida jeweils angenehmer. Zum Glück hatte ich was langärmliges dabei, wäre sonst definitiv zu kalt geworden. 11 Reihen vom Eis weg waren wir, Sicht war perfekt und für das weiter entfernte Tor half der riesige HD-Videowürfel ideal, um alles zu sehen. Free WiFi und gut gepolsterte Sitze mit Becherhalter gehören hier zur Serienausstattung auf allen Plätzen.

Ebenfalls Grundausstattung in jedem Sportstadion der USA: Die Flaggen und die Banner der erreichten Erfolge. Hier zeigt man, worauf man Stolz ist.


Das Pre-Game-Warmup der beiden Mannschaften startete hier ein paar Minuten später, als ich es mir von der Schweizer Liga gewohnt bin, war dafür auch kürzer. Aber umso lauter. Als man vollgas Avicii über das irrsinnige Soundsystem laufen liess, vibrierten die Sitze. Hier gibt’s wohl keine Dezibel-Normen. Wenn die Fans schon nicht laut sind, dann soll es doch wenigstens die Musik sein. Meine Begleitung verspeist derweil in ihren Sitzen mit grösster Selbstverständlichkeit eine grosse Pizza direkt aus dem Karton, dazu noch irgendein süsses Gesöff.


Los Angeles ist Welthauptstadt der Prominenz. Man beachte deshalb die VIP-Sektoren, welche auf halber Höhe dreistöckig übereinander um die ganze Halle angeordnet sind.


Irgendwo in diesem Forum wurde mal geschrieben, dass die Amerikaner jeden Verkleidungswahn mitmachen würden. Ich irgendwie auch! Mein Outfit stammt aus dem offiziellen NHL.com Store, ein Trikot der Los Angeles Kings mit dem Namen und der Nummer des Maskottchens, Bailey dem Löwen, das wiederum nach einer Spielerlegende der Kings benannt ist. Und 72 Fahrenheit ist die Jahres-Durchschnittstemperatur in Los Angeles.


Die Mannschaften kamen erneut aufs Eis, es wurde dunkel im Stadion und die amerikanische Flagge wurde angeleuchtet. Live wurde dazu die Nationalhymne gesungen. Und genau wie die anderen 18'000 Fans habe auch ich mich Richtung Flagge zugewandt, denn hier in den USA habe ich schon zu viele schöne, unvergessliche Momente erleben dürfen, also fühle ich mich auch bisschen Teil davon, auch wenn in meinem Pass etwas anderes steht. Die lokale Rüstungsindustrie ehrt danach schon mal den ersten Soldaten, was auf den beiden Sitzen neben mir anerkennend zur Kenntnis genommen wird. Man wählt ja republikanisch, so ganz nebenbei erwähnt.


Dann wird das Entertainment-Programm von einem Eishockey-Spiel unterbrochen:


Im ersten Drittel passiert erstmal nicht viel, erstmal ein gegenseitiges Abtasten mit leicht besseren Chancen für die Gäste von den Niagarafällen. Es sind noch keine 5 Minuten gespielt, bis ich meine Aufmerksamkeit wieder neben das Eisfeld verschieben muss. Es kam jemand zu Besuch und Besuch wird natürlich erstmal artig begrüsst.


Unglaublich – es hat tatsächlich funktioniert! Bailey’s erster Visit an diesem Spiel gehört mir! Ein paar Tage vor dem Spiel hab ich diesen Mascot Visit online requestet, für $75, welche (hoffentlich!) an die L.A. Kings Care Foundation gespendet wurden. In seinen Pften hatte er noch einen Puck für mich als kleine Erinnerung und Zeit für ein Foto blieb auch ncoh. Was aber dieser Schnauz auf einmal soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Das nimmt ihm ein ganz kleines bisschen die Sympathie. Anyway, Foto bitte:


Mal wieder eine Lektion in Sachen Marketing: Bailey tut nicht nur das Publikum am Game unterhalten (und niemand stört sich daran!), sondern auch noch andere geniale Sachen machen, wie zum Beispiel das lokale Kinderspital oder Kindergeburtstagsparties besuchen und in der Drittelspause in einem Werbespot mit der Metrorail durch Los Angeles fahren (ja, es gibt tatsächlich sowas wie eine S-Bahn in L.A. Braucht zwar niemand, aber egal).

Und kaum waren diese Bilder im Kasten, wendete sich das Volk um mich herum zu mir hin und ich musste/durfte gar den Fotoapparat und den Puck herumzeigen, was mit einem „How cute – good job!“ bedankt wurde. Mal so als Vergleich: Am Sonntag vor der Abreise zu diesem Urlaub war ich an einem Spiel in Zürich zu Gast. Es war im Mitteldrittel, beim Stand von 3:0 für meine Lions, als schräg hinter mir ganz leicht angeheitert zu sprechen begann, notabene von einem Fan aus den eigenen Reihen: „Du stinkst“ waren die ersten beiden Worte, die nächsten paar sind in einem Familienforum nicht zitierbar und kaum zu übersetzen aus dem Schweizerdeutschen, jedenfalls ganz klar gegen meine sichtbare Behinderung gerichtet. Alles Worte, mit welchen man umgehen können muss, schon mehrmals im Leben gehört hat, aber dennoch eindeutig verletzend sind. Da muss man knallhart das Gotthardtunnel-Prinzip anwenden: Hier rein, da drüben wieder raus. Der Typ beruhigte sich dann nur kurzzeitig, als Sekunden darauf ein weiteres Tor fiel, aber nur, um mir dann auf dem Weg in die Pause nochmals die gleiche untere Schublade zu öffnen und dieselben Wörter an den Kopf zu schmeissen.

In den USA habe ich nun schon 9 NHL- und ein NBA-Game besucht. Die Anzahl der negativen Erlebnisse beträgt genau NULL. Zauberhafte Erlebnisse mit Fans, Maskottchen oder ganz einfach tollen Siegen des eigenen Teams zähle ich schon gar nicht mehr. Gibt es jetzt immer noch jemand, der mir nicht abnimmt, warum ich mich in den USA viel besser integriert und und wohler fühle? Ist eine eigentlich traurige Tatsache. Brauche ich den Mittelpunkt, den mir solche Momente wie eben mit Bailey geben? Nein. Ziehe ich sie den Erlebnissen hierzulande vor? Aber zweihundertprozentig!

Zurück zum Spiel – ääh, dem Entertainment. Kaum war Bailey samt TV-Kamera wieder weg, wurde schräg hinter mir – nein, nicht jemand verbal ausfällig. Sondern geehrt. Der zweite Soldat an diesem Abend. Es wurde wiederum Beifall gegeben. Auch von den Sitzen neben mir.


Eine halbe Minute vor Ende des ersten Drittels erzielten dann die Kings im Powerplay doch noch das erste Tor und somit kam auch ein bisschen Stimmung in die Halle. Nur um 30 Sekunden später wieder mit dem Entertainment loszulegen. Hier dürfen Kinder auf der Eismaschine Beifahrer spielen und werden namentlich auf der Videowand genannt.

Auch während dem Spiel gibt’s naturgemäss Pausen, wo das Eis kurz gereinigt werden muss. Von durchaus sehenswertem Personal:


Ein wahrer Klassiker der Pausenunterhaltung, damit das Publikum ja nicht einschläft, ist auch das hier – die Kiss Cam. Die TV-Kamera zoomt ins Publikum auf zwei nebeneinander sitzende Gäste. Sobald man realisiert, dass man auf dem Screen zu sehen ist, hat man sich zu küssen. Egal, wen man da neben sich sitzen hat. Unterhaltungswert also durchaus sehr hoch:


Bailey tut derweil konzentriert das Spiel beobachten. In Zürich haben wir neuerdings auch so ein Maskottchen. Darf aber nur am Sonntag (also ganze 4x pro Saison) und auch nur vor dem Spiel und in den Pausen öffentlich auftreten, ansonsten würden ihm wohl auch wüste Worte oder gar handfesteres nachgeworfen, wenn der auf den Treppen stehen bleiben würde und sich Leute darüber aufregen würden, dass er die Sicht aufs Feld nimmt. So sind die Prioritäten verschieden von Land zu Land und ich, für meinen Teil, habe mich entschieden, wo es mir besser gefällt.


Der slowenische Stürmerstar Anze Kopitar erzielte dann zur Spielmitte das zweite Tor für die Kings, was auch gleichzeitig das Schlussresultat sein sollte. Paar Tore mehr hätte ich gerne gesehen, aber immerhin hat das richtige Team gewonnen. Über die Anzeigetafel hab ich dann noch zur Kenntnis nehmen dürfen, dass meine Panthers gegen Boston 1:4 verloren haben, also nichts neues an der Ostküste.

Wie gewohnt, leerte sich die Halle zügig, dank den grossen Wandelgängen konnten die Massen sicher und schnell abfliessen. Geniales Feeling wenn man rauskommt und nebenan riesige Wolkenkratzer sieht und man keine Angst vor Chaoten und Ausschreitungen haben muss. Mein Vater beschrieb es in Florida mal treffend: „Das ist wie, wenn am Sonntag die Kirche aus ist.“ $110 pro Platz hat der Spass zwar gekostet, aber immerhin fast die Hälfte gespart. So hat es sich doch gelohnt und mit dem Visit von Bailey hatte ich einen für mich natürlich besonders zauberhaften Moment.

Die Rückfahrt nach 22 Uhr Richtung Anaheim klappte dann sogar ohne grössere Staus und ein langer Tag ging zu Ende. Ein Disney-Tag stand noch bevor.
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Teil 9: Disney California Adventure und Christmas Parade im Disneyland.

Am nächsten Morgen wurde eine Stunde früher aufgestanden – es war Freitag, der letzte Disney-Tag und gemäss Info der CMs sollten heute die Radiator Springs Racers wieder öffnen. Die erlebt man schlauerweise als allererstes nach Parköffnung. Die war an diesem Tag um 9 Uhr und pünktlich um 8:50 Uhr stand ich auch schon auf dem Platz vor den beiden Parkeingängen. Die Entry Lines gingen auch recht zügig voran.


Ohne weitere Umwege haben ich und meine beiden Kalifornierinnen beschlossen, gleich das Cars Land aufzusuchen. Dabei fiel uns auf, dass sich die Line für die Radiator Springs Fastpasses sich bereits um das Carthay Circle Theater zog. Dann schien der Ride ja wenigstens in Betrieb zu sein, dachten wir.

Nach dem wir zügigen Schrittes und ohne Fotos zu machen bis ins Cars Land vorgedrungen waren, suchten wir nach der Line für die RSR. Da schien irgendwie ein Chaos zu herrschen, also hab ich mal kurzerhand einen CM angesprochen, der mir beschied, dass die RSR „irgendwann heute in Betrieb gehen werden.“ Na toll! Und ich werde davon sicher nicht rechtzeitig darüber in Kenntnis gesetzt und darf dann zum Dank stundenlang anstehen. Also erstmal bisschen umsehen in diesem neuen Land. Gerade war der Fire Truck da – mit Photopass-Fotograf und damit Character-Premiere Nummer 4 dieses Aufenthaltes für mich.


Auch nach diesem Foto waren die RSR noch nicht in Betrieb, also weiter warten und versuchen, eine weitere Attraktion mitzunehmen. Luigi’s Flying Tires hatte noch kaum Gäste in der Line, also probieren wir die mal. Maximal zwei Gäste sitzen in ein Ride Vehicle, das auf einem Luftpolster über dem Boden schwebt. Die Fahrrichtung ändert man, in dem man (koordiniert!) mit dem Oberkörper in die entsprechende Richtung lehnt. Eine gemütliche Sache und der Aufprall mit anderen Fahrzeugen ist auch nicht hart, aber trotzdem irgendwie lustig. Es braucht nur etwas Übung und eine klare Strategie. Achtung beim Einsteigen: Man muss gelenkig sein und darf nicht auf den äusseren, mit Luft gefüllten Reifen stehen, was die Dinger also nicht wirklich benutzbar macht für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen.

Die Queue wäre was für meinen Vater gewesen:

Dank der kurzen Wartezeit waren wir keine 10 Minuten später wieder dort, wo wir begonnen haben. 3. Versuch, um auf die RSR zu kommen.


Und siehe da, wir wurden in die Line gelassen, die CMs haben informiert, dass der Ride nun gestartet werden konnte. Da es noch früh am Tag war, haben wir die normale Standby-Line genommen. Nun war ich sehr gespannt, wie lange das nun dauern würde und ich beschloss, egal was kommt, es durchzustehen. Die Queue ist abwechslungsreich und toll gestaltet.

Echte Ölfläschchen wurden hier eingemauert:


Es ging stetig ein bisschen voran und ich glaube, mit 55 Minuten vom Beginn der Line bis zum Boarding haben wir grosses Glück gehabt. Weniger wurde es an dem Tag bestimmt nicht!


6 Personen fassen die Fahrzeuge und der Zufall wollte es, dass wir einen roten Wagen besteigen durften, Front Row bekamen wir auch. Dann konnte die Fahrt also losgehen!


Man startet gemütlich, aber kaum ist man im Innern der Cadillac Range-Felsenlandschaft, gibt’s fast einen Crash mit einem Truck und einem Güterzug, bevor man vom Sherriff auf die überhöhte Geschwindigkeit aufmerksam gemacht wird. Die Strecke teilt sich dann, nach links geht es zum Reifenwechsel bei Luigi, rechts in die Lackiererei. Unserem roten Wagen wurde die Spritzwerkstatt rechterhand zugeteilt, derweil der grüne Wagen links von uns Reifenservice bekam. Beide Fahrzeuge kommen danach auf gleicher Höhe zum Stehen und das Abschlusshighlight kann beginnen, nämlich das Rennen zwischen den beiden Fahrzeugen. Es geht über irrsinnig Spass machende Bodenwellen und durch steile Haarnadelkurven in einem Höllentempo und mit passenden Motorgeräuschen durch die Landschaft. Und am schnellsten absolviert hat das dann tatsächlich unser roter Wagen und wir konnten der Familie im Auto nebenan als Sieger entgegenwinken. Der Ride macht extrem Spass und der Speed ist gerade richtig, auch für mich nicht zu wild und doch schnell genug. Ein grosser Wurf der Imagineers und zu Recht populär.


Als wir rauskamen, hab ich dann nochmals aus reiner Neugier einen CM nach der aktuellen Wartezeit gefragt. Da war sie schon auf 2 Stunden angewachsen, Tendenz schnell steigend. Besser hätte es für uns also kaum laufen können. So hatte ich noch Energie, bisschen den bereits bekannten Rest des Parks zu besuchen.


Ariel’s Undersea Adventure profitiert von der Popularität des Cars Land, mindestens bei den Wartezeiten, aber da war ja auch vorher nie wirklich viel los. Walk-On für mich und eine willkommene Gelegenheit, die Füsse zu entlasten. Man muss ja auch sonst nichts weiter tun, denn die Ride Vehicles drehen sich immer schön zu den Szenen hin.


Der Photopass wollte auch noch ein bisschen genutzt werden, in Cars Land hatte ich ausser bei den Characters keinen angetroffen.


Duffy war nicht da, aber paar Meter davon entfernt Donald. Auch mit Photopass und mehreren Bildern.


Perfektes Sommerwetter beim Blick auf Paradise Pier. Im Vordergrund sieht man im Wasser die Infrastrukturen, die für die World of Color-Show gebraucht werden.


Es wurde immer wärmer, gegen 30 Grad, doch unserem Buzz macht auch das scheinbar nichts aus und er stand bereit für meine 6. Character-Premiere.


Etwas Fahrtwind kann nun also nicht schaden, erst recht nicht, wenn man sich auch da ohne Wartezeit auf den Ride setzen kann. Hatte eine ganze Rakete für mich alleine.


Bevor es mir dann zu warm wurde, wollte ich noch ein letztes Foto haben, nämlich bei der neuen Statue von Walt neben dem Carthay Circle Theater die ihn bei seinem Aufbruch Richtung Los Angeles in den 1920er-Jahren darstellt. Hier stehen Photopass-CMs bereit:


Daneben verkehrt passend für diese Epoche der Red Car Trolley. Los Angeles hatte in dieser Zeit ein sehr viel stärker ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz, als heutzutage, wo der Schienenverkehr nur noch sehr rudimentär besteht.


Es war der ideale Zeitpunkt für eine Pause im Swimming Pool in meinem Resort, denn auch am Abend hatte ich noch etwas vor:


Zum Eindunkeln um ca. 17 Uhr machte ich mich wieder auf in den Disneyland Park, um als Abschluss die Christmas Fantasy Parade zu sehen. Anders als in Florida ist die Bestandteil des regulären Programms, es braucht kein zusätzliches Party-Ticket oder so. Leider habe ich die Soundsational Parade verpasst, die habe ich bislang noch nie gesehen, die Christmas Parade war mir aber schon von vor 2 Jahren bekannt. Was sie aber nicht weniger schön macht. Noch 30 Minuten vor dem Beginn konnte ich mir einen guten Platz direkt am Geländer der Main Street Station sichern. Ich liebe diese Stimmung beim Eindunkeln ganz besonders, wenn das Schloss langsam beleuchtet wird. Die Temperaturen wurden allerdings recht rasch kühl und gingen später in der Nacht bis gegen 10 Grad zurück.


Ich wäre am liebsten zu Pooh und Tigger heruntergestürmt um sie zu knuddeln:


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr


Christmas Fantasy Parade - Disneyland California by Reto Kurmann, on Flickr​

Das Feuerwerk startete erst um 21:30 Uhr. So lange mochten mich meine Füsse nicht mehr tragen, aber ein Abschied vom Schloss musste noch drinliegen.


Das Feuerwerk haben wir dann gemeinsam vom Korridor vor unserem Zimmer geschaut, halt mit dem Freeway als Soundtrack.


Das war dann leider schon auch der Schlusspunkt für diesen Disneyland-Urlaub. Es war zu kurz, aber es war einmal mehr genial und es hat mich gefreut, nun endlich auch mal das Cars Land erleben zu dürfen. Ich komme ja regelmässig zurück und von daher war ich zufrieden mit dem Erreichten.

Das Kontrastprogramm am nächsten Tag hätte nicht grösser sein können, die nächste Etappe führte ins Death Valley.
 
Marcus.ka kennt diverse Charaktere beim Namen
Sehr schön. Das Bild von dir am Paradis Pear sieht aus, als wenn du ganz allein im Park bist.

Was würdest du denn empfehlen, wenn dich jemand fragt, wie lange man als Erstbesucher für beide Parks einplanen soll, wenn man auch die Shows wie World of Color und Fantasmic in Ruhe sehen will. Sind 3 Tage genug? :noidea:

An das kleine Schloss würde ich mich wohl nie gewöhnen können. Gerade deine Bilder vom Bahnhof die Mainstreet runter, sehen so aus, als wenn da was fehlt.

Und die Weihnachtsparade sieht ja toll aus. Mir haben auch spontan die Wagen von Winnie und Tiger gefallen. Und natürlich Belle mit ihrem Biest.
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Was würdest du denn empfehlen, wenn dich jemand fragt, wie lange man als Erstbesucher für beide Parks einplanen soll, wenn man auch die Shows wie World of Color und Fantasmic in Ruhe sehen will. Sind 3 Tage genug? :noidea:
Ich würde dazu mindestens 4 volle Tage einplanen, so hat man Zeit, sich in Ruhe einen ersten Eindruck zu verschaffen. Manchmal sind Fantasmic und Feuerwerk unmittelbar nacheinander im Programm und die Zeit reicht nicht, um von der Fantasmic-Vorstellung zu einem guten Platz für's Feuerwerk auf der Main Street zu kommen. Feuerwerk ist in der Nebensaison allerdings nur am Wochenende.

An das kleine Schloss würde ich mich wohl nie gewöhnen können. Gerade deine Bilder vom Bahnhof die Mainstreet runter, sehen so aus, als wenn da was fehlt.
Der Wow-Effekt am Beginn der Main Street fehlt, anders als in Orlando oder Paris, das ist sicher so. Aber wenn man mal davor steht, ist es auch ein sehr schönes Schloss mit Details, wie z.B. dem Wappen der Disney-Familien oder den gezeigten Wandzeichnungen aus Sleeping Beauty. Vor dem Schloss findet auch täglich um 11 Uhr eine kleine Show mit der Disneyland Band und den Fab 5 Characters statt. Die hab ich dieses Jahr ausgelassen.

Und die Weihnachtsparade sieht ja toll aus. Mir haben auch spontan die Wagen von Winnie und Tiger gefallen. Und natürlich Belle mit ihrem Biest.
Die ist ja so gut wie deckungsgleich mit der Parade, die man in Florida während den Christmas Parties zu sehen bekommt. Wirklich sehr schön!
 
Reto hat seit Jahren ne Jahreskarte fürs MSE
Teil 11: 1. Tag in Las Vegas.

Erster voller Tag in Las Vegas und bevor das eigentliche Programm losgehen konnte, kam Vater mit einem Anliegen auf mich zu: Wie bringt man vier Autoreifen von den USA in die Schweiz? Die Dinger hatte er sich während meinem Disney-Aufenthalt gekauft und sind für seinen 73er Cadillac Fleetwood bestimmt. Nun, die Antwort war einfach, es gibt ja an gefühlt jeder zweiten Kreuzung diese Stores der grossen Kurierfirmen, also flugs mal online den nächsten UPS Store gesucht, hin gefahren und dann mal gespannt verfolgt, was die dazu zu sagen haben.


Dann die erste böse Überraschung: $1000 (Tausend!) wollte UPS haben, um die Dinger in die Schweiz zu verfrachten. Das konnte es ja echt nicht sein, dachte ich, denn wenn ich z.B. was im Disney Store bestelle, was mir ebenfalls per UPS geliefert wird, halten sich die Shipping Costs im tiefen dreistelligen Bereich. Vielleicht lags am falschen Kurier. Also mal weiter, denn gleich nebenan war auch noch ein FedEx Store. Dort hätte es $425 pro Reifen gekostet. Auch viel zu teuer. Zugegebenermassen bisschen ratlos ab dieser Situation, habe ich mich erstmal in den nächsten Disney Store verzogen. Genauer: Das Character Warehouse in den Premium Outlets South. Da war ich schon 2010 mal drin, hab das Sortiment aber als eher enttäuschend empfunden. Viel Kinderkleidung und Sachen der neueren Disney Channel-Stars. Auch diesmal hab ich nicht wirklich was gefunden. Der Store schliesst übrigens bald für immer.


Und ausgerechnet dieses tolle Castle Shirt hatte ich schon. Also weiter, denn es gab auf dem Areal noch einen Disney Store Outlet. Das Sortiment hier war eine Mischung aus dem aktuellen Disney Store-Sortiment und Auslaufmodellen.


Die tollen 3D-Character-Figuren hätte es für $4.99 das Stück gegeben. Mir aber fehlten noch Puppen in meiner Sammlung und hier hab ich die bis auf Mulan komplett zusammenbekommen:


Heute war Veterans Day, also hatten alle Poststellen geschlossen und so beschlossen wir, nach längerer Diskussion, die Sache mit den Reifen später zu erledigen und dafür einen Tag früher nach Los Angeles zurückzukehren, in dem wir die Schlaufe über den Bryce Canyon auslassen würden. Noch etwas durcheinander musste ich erstmal den Faden wieder finden und entscheiden, was wir als nächstes machen könnten. Am naheliegendsten war ein Besuch auf der Lion Habitat Ranch. Seit die Löwen im Casino des MGM Grand nicht mehr zu sehen sind, sind die Tiere nun ausschliesslich hier, eine Viertelstunde südlich des Strips zu Hause. Keith Evans hat hier noch immer das Sagen, aber die Anlage ist erst seit Kurzem für die Öffentlichkeit zugänglich. Eintritt ist $20. Also einfach mal schauen.


Tja, das sind ein bisschen viel Gitter und gar wenig Grünzeug. Es ist zwar an sich sauber und man sieht an allen Ecken Freiwillige, die zu den Tieren schauen, aber die Haltebedingungen haben zugegebenermassen noch viel Potential nach oben, erst recht seit die Tiere nicht mehr die Abwechslung durch die MGM Grand haben. Vermutlich liegt’s wohl, wie so oft am Geld. Las Vegas zeigt ja sonst durchaus, dass man auch mitten in der Wüste anständige, grüne Infrastrukturen aufstellen kann.

Wir gehen mal weiter und werden überrascht. Es wurde mir beschieden, dass es „unerwartet“ nochmals Löwennachwuchs gegeben habe und die Mutter nicht in der Lage war, für die Tiere zu sorgen. Überprüfen kann ich diese Aussage nicht, aber ich sehe, wie sie die Löwenbabies in einem klimatisierten Raum haben und sich um sie kümmern.


Und dann bin ich ganz ehrlich: Ich konnte es nicht lassen, zu fragen, ob man für diesen Tag noch ein Platz frei hätte für eine Cub Interaction, da mich doch diese Tiere so sehr faszinieren. Eine Einmal-im-Leben-Gelegenheit, oder ich müsste dafür nach Südafrika fliegen. Meine Frage wurde bejaht, allerdings waren dafür $200 in bar nötig, dies nachdem man am Eingang noch bereitwillig Kreditkarten akzeptiert hat. Da ich nicht so viel in Cash dabei hatte, hab ich kurz Vater angerufen, der sich zwischenzeitlich weiter dem Shopping in den Outlets hingab und somit unsere Bargeldvorräte im Auto hatte. Netterweise kam er mit abgezählten $200 zurück und so konnte ich mir meinen Traum erfüllen, einmal Löwen zu streicheln. Und da haben sie immerhin eine bessere Figur, als bei der Bauart der Gehege gemacht. Ich musste zuerst meine Hände mit üppigen Mengen Händedesinfektionsmittel einschmieren und bekam dann einen modischen Anzug umgebunden. Zwei Tücher über meine Beine, ein Smartphone neben mir, auf dem man die vorgesehenen 6 Minuten stoppte und dann wurde mir das erste von zwei Löwenbabies vorsichtig in die Arme gegeben. Gemäss Aussage der Pflegerin 5 Wochen alt.



Wie genial ist das denn bitte? Der König der Tiere in meinen Armen. Fühlt sich an, als würde man eine Katze streicheln. Zähne haben die in dem Alter noch keine und die Krallen sind mit 5 Wochen auch noch nicht spürbar. Aber sie lieben es, wenn man ihnen einen Finger in den Mund hält, damit sie dran saugen können. Und wie jedes Jungtier sind sie extrem neugierig und wollen alles erstasten und in den Mund nehmen. Pro Tag würden sie die Interaktionen angeblich auf 10 Gäste beschränken. Ich war jedenfalls der letzte und bekam sogar noch ein bisschen Extrazeit mit einem Baby im Arm, während man im Hintergrund am Aufräumen war. Die Anlage schliesst nämlich bereits um 14 Uhr und hat nur am von Freitag bis Montag geöffnet. Die übliche Pro- und Contra-Diskussion findet seit Kurzem auf der Facebook-Site der Lion Habitat Ranch statt, ebenso hat Keith Evans eine grosse Präsenz auf Youtube, wo man ihn beobachten kann, wie er sich um die grossen und kleinen Tiere kümmert.

Unter dem Strich trotzdem eine Erfahrung, die ich nicht hätte missen wollen und ich bin froh, hat es geklappt mit einmal Löwen streicheln.

Die übrigen Gäste sind längst schon alle gegangen, als unmittelbar hinter mir das Tor geschlossen wird und mich wieder Richtung Strip aufmache.

Wenn man von Süden her den Strip hoch fährt, kommt man vor dem Mandalay Bay an dem bekannten Welcome to Fabulous Las Vegas-Schild vorbei. Hier könnten die Herrschaften, welche die Torbogen über den WDW-Einfallsstrassen gebaut haben, noch was lernen. Anstatt Halteverbotsschilder, Plastikpfosten und Überwachungskameras gibt es hier in der Mitte der Strasse extra einen gratis Parkplatz, auf dem man anhalten und sich dann absolut gefahrlos zu dem Schild begeben kann, um ein Foto zu machen. Ein bisschen anstehen muss man, denn alleine ist man nie dort. Aber das klappt auch ohne Organisation von irgendjemandem ganz gut. Wie in Amerika üblich wartet man brav in der Line, bis man dran ist. So auch ich.


Wäre auch ein guter Ort für Aircraft Spotting, denn unmittelbar daneben liegt der Flughafen und man kann startende Flugzeuge beobachten. Wir fuhren wieder zurück Richtung Mirage:


Geld habe ich zwar nicht wirklich viel übrig, aber ein bisschen das Glück zu versuchen, das muss in Las Vegas einfach drinliegen. Negativ fiel mir die Luftqualität in den Casinos auf, die gefühlt immer schlechter wird. So viel wird inzwischen geraucht – an fast jeder Slot Machine findet man einen zurückgelassenen Aschenbecher. Und die Tatsache, dass das alles fensterlose, vollklimatisierte Räume sind, macht es ja auch nicht besser, das verteilt den Rauch wohl nur.

Und was sprang heraus an diesem ersten Tag? Immerhin ein Gewinn! Einen $1-Schein an einem Slot eingesetzt und dann wie aus dem nichts auf $11.20 gekommen. Eine wirkliche Strategie hatte ich nicht, auch wenn Joanne, meine kalifornische Bekannte neben mir unablässig „Always play maximum lines!“ eintrichterte. Aber ist ja nicht das erste Mal, dass ich Glück hatte. Vor 3 Jahren gelang es mir mal, aus einem $1-Schein immerhin $21 zu machen. Derweil haben die drei Leute neben mir sämtliche ihrer Einsätze stets ganz verloren. Die Zeiten, in den die Münzen noch direkt aus den Automaten rasselten, sind schon lange vorbei, die habe ich gar nicht mehr erlebt, sondern kenne sie nur noch aus den Erzählungen vom Vater, der schon mal Ende 70er-Jahre hier war. Drückt man heutzutage auf die „Cash Out“-Taste, wird einem ganz nüchtern ein solcher Voucher gedruckt:


Den kann man wiederum an speziellen Geldautomaten, welche im Casino verteilt sind, einlösen und von dort dann schliesslich das Bargeld entgegennehmen. Also da würde ich die frühere Experience, wo man noch becherweise Münzen durch die Gegend tragen konnte, bevorzugen. Heute findet ja man auch kaum mehr Coin Slots. Mindestens ein $1-Schein wird also fällig und vielerorts kann man auch gleich die Kreditkarte stecken. Zum Glück kann ich mir jeweils ein fixes Limit setzen und mich dann auch daran halten.

Also lieber wieder an die frische Luft.


Las Vegas by Reto Kurmann, on Flickr


Las Vegas by Reto Kurmann, on Flickr


Las Vegas by Reto Kurmann, on Flickr​

Man läuft viel, wenn man am Strip unterwegs ist. An den grossen Kreuzungen hat es Überführungen mit Rolltreppen und Aufzügen, aber dennoch muss man mit 10 Minuten pro Block rechnen. Immer mehr muss man teils durch irgendwelche Hotels laufen, um auf diese Überführungen zu kommen und die Menschenmassen auf den Gehwegen sind auch nie gerade wenig. Alle paar Meter stehen Typen mit nicht ganz jugendfreien Kärtchen in den Händen, welche unter das Volk gemischt werden, denn in Nevada ist die Prostitution legal. Fast noch schlimmer sind aber die vielen Street Characters, die haben extrem zugenommen. Grausam sehen sie aus mit ihren chinesischen Billig-Fälschungs-Kostümen. Auch Mickey und Minnie mussten unter anderem dran glauben. Fotos gibt’s nur gegen Bares und das ist der Grund, warum ich euch Bilder erspare und auch gar keine davon gemacht habe. Tut euch einen Gefallen und stellt euch auch mit Kids nicht neben diese Characters. Es wird euch teuer zu stehen kommen. Meine Bekannte wusste dann noch eine Story, dass eine Family, welche nicht bezahlen wollte, plötzlich in den Lauf einer Waffe schauen durfte. Dass die Herrschaften nebenbei auch noch gegen sämtliche ungeschriebenen Mascotting-Regeln verstossen (Kopf abnehmen in der Öffentlichkeit, sprechen im Kostüm, usw.) macht es dann auch nicht besser. Ein Affront gegenüber all den Menschen, die sowas professionell ausüben, hart dafür arbeiten und schwitzen müssen und kein Geld für Fotos nehmen. Schämt euch! Ist allerdings kein Las Vegas-Problem. Sieht man auch in Hollywood, am Times Square und ähnlichen Orten mit extrem vielen Touristen. Vielleicht ist das nur mein Eindruck, aber gefühlt fühle ich mich auf dem Strip immer unsicherer, im Vergleich zu meinen 3 vorgängigen Besuchen. Nicht direkt Angst, aber ein unsicheres Gefühl. Neu hinzugekommen sind auch Typen, welche einem selbstgebrannte CDs unter die Nase halten, angeblich mit irgendwelcher Hip Hop- oder Rap-Musik. Danke, aber den Virus kann ich mir auch selber downloaden...

Also weiter in gefühlt sicherere Orte. Ein Block nördlich des Mirage befindet sich die Fashion Show Mall, wo letzten Oktober ein Disney Store eröffnet hat. Natürlich im aktuellen Storedesign. Da drin hielt ich Ausschau nach meiner letzten fehlenden 12“-Inch-Prinzessinnen-Puppe, Mulan. Die CM war auch wirklich sehr nett und zusammen haben wir gar das halbe Puppenregal ausgeräumt, um zu sehen, ob sich irgendwo noch ein Exemplar verstecken würde. Da war nichts. Nach einem Check im Lager die Antwort „She’s not in our kingdom today!“


Dann gab’s halt die grosse Ariel-Puppe für $39 und das Baloo-Ornament für $14.


Das Timing passte gerade perfekt für den Schlusspunkt des Tages – den Ausbruch des Vulkans vor dem Mirage. Findet immer zur vollen Stunde von 17-23 Uhr statt.

 
disneyland Die schöne Uschi
Wie jetzt, schon zu Ende? :noidea: Gibt's doch gar nicht :giggle:.

Danke Reto für den tollen und ausführlichen Bericht! :top: Ich freue mich schon auf den nächsten :-*
 

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