Hallo liebe Gleichgesinnte
,
wie
hier bereits angekündigt, möchte dann auch ich einmal mit meiner bzw. unserer Geschichte zum Thema „Travailler chez Disneyland“ beitragen...
Um ganz weit auszuholen: Diese Geschichte beginnt, wie sie wohl so – oder so ähnlich – bei den meisten von Euch begonnen hat
: Meine Freundin und ich haben Silvester 2008/2009 erstmals gemeinsam in Disneyland Paris verbracht... Weil ein einziger Abend (ja, wir kamen am 31.12.2008 spätnachmittags – und mussten am Neujahrsmorgen 2009 direkt wieder los) bekanntlich viel zu wenig ist – und da der Funke sofort übergesprungen ist, haben wir unsere Tageseintrittskarte noch direkt am Silvesterabend gegen Aufpreis durch einen Francilien-Jahrespass eingetauscht. Ein halbes Jahr später wollten wir dann nämlich für einen 1-wöchigen Sommerurlaub zurückkommen, um Disneyland Paris in allen Details kennenlernen zu können.
Gesagt getan:
Diesen 7-tägigen Aufenthalt haben wir dann tatsächlich im August 2009 auf der Seeseite des Admirals-Floor im Newport verbracht – und ich denke, ich kann guten Gewissens behaupten, dass dies unser bisher schönster Urlaub überhaupt gewesen ist. Jeden Abend das (für uns damals noch unbekannte) Feuerwerk im Park bestaunen, jeden Abend – vom Agrabah Café bis zum Walts – ein neues, wunderbares Disney-Restaurant entdecken, allmorgendlich in der Captain Quarters Bar in Ruhe frühstücken... und nachts noch bei einem Glas Rotwein den Blick auf den Lake Disney genießen – es war einfach fantastisch!
Und wie schwer der Abschied dann fiel (nicht nur bei diesem Urlaub)...
! Meine Freundin war den Tränen jedes Mal (mehr als) nahe und wollte gar nicht mehr nach Hause fahren.
Zwei Jahre später... beziehungsweise: Insgesamt nun 10 Aufenthalte, drei Jahreskarten, eine Mitgliedschaft im „Club Actionnaires“ und hunderte Lesestunden in diesem Forum später (DANKE an dieser Stelle auch von mir noch einmal an alle meine Vorredner auf den bisherigen 24 Seiten, die ich alle mehr als einmal verschlungen habe
), haben wir uns im Sommer 2011 dann vorgenommen: Aus dem nächsten Urlaub kommen wir einfach nicht zurück! Und das haben wir nun tatsächlich getan...
...Und wie es dazu kam, erzähle ich jetzt:
Bis zu besagtem Sommer habe ich als Produktmanager in einem (für Disney-Fans) nicht ganz unbekannten Verlag gearbeitet, der u.a. die Micky Maus und das Lustige Taschenbuch herausgibt. Ich hatte dort ein gutes Gehalt, viel gestalterische Freiheit und durfte sogar schon erste Führungserfahrung sammeln... für einen (einigermaßen) jungen Mann von 26 Jahren, der 2 Jahre zuvor erst aus dem Studium kam, eigentlich wohl wünschenswert. Eigentlich. Ich aber war unzufrieden, unglücklich, gelangweilt, fühlte mich irgendwie fehl am Platze und war ein wenig auf Sinnsuche. Als Disney-Fan war ich „unserem Thema“ hier zwar schon dankbar nah und konnte sogar schon in ein paar Projekten mit dem DLP zusammenarbeiten. Trotzdem konnte ich mich (und das war auch schon in meinem Jobs zuvor so) irgendwie nie wirklich mit einer für mich gefühlten Nichtigkeit oder Oberflächlichkeit der Themen Marketing, Vertrieb, Werbung anfreunden. Denn dort bist Du natürlich nie ein kreativer Hersteller von Inhalten, sondern eben immer nur ein Vermittler von bestehenden Dingen, die jemand anderes geschaffen hat... ein Verkäufer eben, bestenfalls ein "Transporter" von Informationen... Außerdem lag meine Disney-Leidenschaft eher bei den Filmen und den Parks, so dass ich für mich auch nicht wirklich das Gefühl hatte, „das Hobby zum Beruf“ gemacht zu haben... Freizeitparks haben mich aber auch unabhängig von Disney immer schon sehr interessiert. Generell fasziniert mich die Konzeption und Gestaltung dieser ganzen wunderbaren Erlebnis- und Themenwelten, Attraktionen, Feuerwerke usw... Ich denke aber, wir sind uns einig in der Tatsache, dass Disney in dieser Hinsicht einfach das Maß der Dinge ist. Ich persönlich (vielleicht ist das aber auch nur mein Geschmack) kenne bis dato keinen Künstler oder Unternehmen, welches das Zusammenspiel von tollen Stories, zauberhafter Musik und der 100% konsequenten Umsetzung der Thematisierung besser beherrscht als Walt Disney – sei es nun in Film, Park oder auch Bühnenmusical... na gut, ich gleite ab, sorry
.
Gut, nun liegt es natürlich nahe, dass ich mich (schon 2010) auch in „meinem“, wenn auch ein wenig ungeliebten, Fachgebiet "Marketing" bei Disneyland Paris auf, ich nenne es mal „qualifizierte Jobs“, beworben habe, allerdings nicht zum Gespräch eingeladen wurde, sondern nur eine Absage bekommen habe... Ich hätte mich allerdings auch nicht eingeladen
, denn weder meine Englisch- noch meine Französischkenntnisse sind bislang einen Marketing Manager o.ä. auch nur ansatzweise wert... Mir fehlte bislang auch völlig ein Auslandsaufenthalt bzw. eine internationale Berufserfahrung. Ich hatte 9 Jahre Französisch in der Schule – aber gesprochen habe ich es natürlich nie. Und der Schlechteste in meiner Abi-Stufe war ich zudem
.
Na gut... so langsam könnt Ihr Euch wohl vorstellen, was als logischer nächster Schritt vor ungefähr genau einem Jahr als Gedanken in meinem Kopf zu kreisen begann...
Cast Member bei Disneyland Paris
...? Noch einmal quasi als Aushilfe anfangen... (denn seien wir ganz ehrlich – natürlich sind das alles nur Aushilfsjobs, die man über den ganz direkten Casting-Einstieg erhalten kann). Auf das (gute???) Geld verzichten...? Wie würde meine Freundin wohl dazu stehen...? Einfach alles hinschmeißen, was einem hier bisher wichtig war...?
Aber auch: Teil der Disney-Magie sein...! In Frankreich leben! Eine wirklich internationale Erfahrung sammeln und viele viele Menschen aller Herren Länder kennenlernen können. Selbst diese Atmosphäre verbreiten dürfen, die ich an Disney so liebe...! Quasi in Disneyland leben können und jederzeit die Parks besuchen können... Und sich beruflich vielleicht irgendwann weiterentwickeln...? Denn so sicher, was ich denn nun genau konkret „später“ machen möchte, war und bin ich mir ja bislang selbst noch nicht...
Cast Member in Disneyland Paris also... WARUM EIGENTLICH NICHT
???
Natürlich wäre dies ein Abenteuer, das ich jedenfalls nur gemeinsam mit meiner Freundin angehen wollte. Erste subtile Anspielungen diesbezüglich stießen bei meiner besseren Hälfte allerdings eher auf eine ablehnende Haltung. Sie arbeitet zwar nicht in ihrem ursprünglich gelerntem Beruf und befand sich ebenfalls in einer Phase, die man professionell wohl als „berufliche Umorientierung“ bezeichnen würde. Allerdings hatte sie mit ihrem damaligen Job (bei Tropical Islands) zumindest schon ein wenig Tourismus-Erfahrung – ganz im Gegensatz zu mir. Man muss aber dazu sagen, dass sie zu diesem Zeitpunkt praktisch kein Französisch sprach und sich ein Leben in Frankreich folgerichtig und vollkommen zurecht nur schwer vorstellen konnte.
Wie kann man
sich also bei einer Frau besser Gehör verschaffen...? Ich versuchte es mit einem anderen Mittel: Alkohol
. Na gut: Ein schöner Abend im Restaurant, bei Kerzenschein und gutem Essen, der aber tatsächlich etwas rotweingeschwängert endete
gab mir dann die Möglichkeit, doch einmal ausführlich über ein mögliches Leben in Frankreich und Disneyland mit ihr zu philosophieren... Und siehe da: Eigentlich wollte sie es auch, hatte aber wahnsinnig Angst vor den sprachlichen Hürden, die wohl noch zu nehmen seien würden...
Trotzdem haben wir an diesem Abend Mitte März beschlossen: Wir werden es mit einer Bewerbung bei Disneyland Paris einfach mal versuchen!
Schon einige Tage vorher hatte ich mit der zuständigen Mitarbeiterin der Zentralen Auslandsvermittlung (ZAV) der Arbeitsagentur telefoniert, da der Bewerbungsschluss für das nächste Casting, welches ursprünglich (soweit ich mich erinnern kann) im April in Deutschland stattfinden sollte, schon fast abgelaufen war. Sie beantwortete mir meine vielen vielen Fragen ausführlich und sehr freundlich und versprach mir, unsere Unterlagen in jedem Fall für das aktuelle Casting noch zu berücksichtigen, sollten wir uns für eine Bewerbung bei Disneyland Paris tatsächlich entscheiden...
So weit, so gut. Ich möchte nun nicht unnötig Spannung aufbauen... aber ich muss an der Stelle leider sagen: FORTSETZUNG FOLGT – sofern erwünscht. Wie schon der Ein oder Andere vor mir möchte ich noch anmerken: Ich habe hier noch nie einen Bericht geschrieben... wenn Euch die Ausführlichkeit irgendwie langwierig oder nervig ist... bitte bitte signalisieren
. Andernfalls setze ich gerne sobald wie möglich in der gleichen Detailtiefe fort
!
À très bientôt
!