Ich versuche mich "kurz" zu fassen. "Kurz" im Verhältnis zu "meine komplette Biografie". Zudem will ich mich nicht zu sehr wiederholen, da ich
vor einem Jahr bereits darüber gebloggt habe, und so viel hat sich seither nun auch wieder nicht geändert.
Meine Disney-Manie hat auf dem ursprünglichsten Weg begonnen, der möglich ist. Nicht mit den TV-Serien, nicht mit den Themenparks, nicht mit den Realfilmen, auch nicht mit den Comics oder den Meisterwerken, sondern mit den Cartoons. Okay, es war nicht ganz der ursprünglichste Weg, da mich nicht die Alice-Cartoons oder Oswald oder "die Maus"
zum Disneyfan machten, sondern der gute Donald.
Als ich jung war, lief noch der "Disney Club" in der ARD und ich habe den, wie wohl viele meiner Generation, sehr gerne geguckt. Dass ich mich für diese Sendung mehr interessierte, als für die ganzen anderen guten Kindersendungen dieser Zeit, lag am watschelnden Choleriker. Die Cartoons mit ihm fand ich sehr amüsant, sie hatten ein dichtes Tempo und vor allem konnte ich sehr gut mit Donald mitfühlen. Hey, eigentlich sind das keine Komödien sondern Tragödien, da Donald fast immer der Verlierer war. Das fand (ach Quark, finde!) ich immer sehr schade, aber trotzdem war's schon immer schön den Donald-Cartoons zu folgen, obwohl sie schlecht ausgehen. Das hat mich irgendie fasziniert, und so blieb ich natürlich gebannter vor dem Disney Club hängen, als vor anderen Sendungen. Dadurch lernte ich dann die Serien innerhalb des Clubs und die anderen Cartoons ebenfalls lieben (naja, bis auf die Micky-Soloausflüge...).
Das tolle am ARD-"Disney Club" war ja außerdem, dass dort regelmäßig Hintergrundberichte vorkamen, wodurch ich Disney früh als Qualitätsmarke kennenlernte und erkannte, dass nicht bloß ein Firmenname ist, sondern auch eine richtige Geschichte hinter Disney steckt. Ja, das war schon richtig ausgefeilte Disney-Propaganda, die man seinerzeit auf uns los ließ.
Der große Moment der Erleuchtung kam dann aber, als die ARD einmal bei einer Ausstrahlung von "Die Dinos" den Abspann zeigte und man das Disney-Logo zum Schluss sehen konnte. Ich habe die Serie geliebt (und ich liebe sie jetzt mehr als damals), und der Anblick des Disney-Logos zum Schluss brachte mich zum Staunen. Die Erkenntnis, dass Disney hinter fast allem steckte, was ich damals richtig, richtig gern gesehen habe, zeigte mir, dass Disney es wohl wirklich drauf hat.
Daraufhin breitete es sich halt immer weiter aus: Durch die Donald-Manie fing ich an die Comics zu lesen, durch die Hintergrundberichte im Disney Club war mein Interesse an dem Geschehen hinter den Kulissen geweckt und der Dino-Abspann-Moment lehrte mich, dass ich mich besser informieren sollte, was Disney denn noch so macht. Da macht Disney ohne meines Wissens meine Lieblingsserie, wer weiß, wohinter die sonst so stecken?
Und weil ich so ein großer Donald-Fan war, kauften mir meine Eltern natürlich auch Videos von ihm. Ihr könnt es euch denken: Die Trailer vor den Filmen sahen interessant aus, das alles muss ebenfalls ausgekundschaftet werden. Vom Trickfilm fand ich auf diesem Weg zu den Disney-Realfilmen, und ein weiteres Gebiet war erschlossen.
Eine Disney-Biographie weckte mein Interesse an Disneyland und so musste natürlich auch irgendwann eine Fahrt dorthin organisiert werden. Ziel der Mission: Donald treffen und sich für alles bedanken. :nod:
Tja, und diese Leidenschaft(en) blieb(en) dann bestehen. Diesen pubertären Rasterausfall, den "normale" Gelegenheitskonsumenten hatten, machte ich nie durch. Schon amüsant, in der Grundschule waren alle von Disney begeistert, und jetzt sind es die Gleichaltrigen zu Großteilen ebenfalls, nur dazwischen sieht's gerne schwarz aus. Doch als überzeugter Fan kann man sich nicht einfach bekehren lassen. Immerhin weiß man, dass mehr dahinter steckt, als Coolio McPickelbacke sehen will. Kunst in den Meisterwerken, anspruchsvolle Storys in den guten Comics, jede Menge Leidenschaft für die Sache in den Parks, politische Kommentare in den Serien, pffft, Kinderkram am A----
Was lernen wir daraus? Damit Disney nie wieder finanzielle Probleme hat, sollte weltweit ein Old-School-"Disney Club" zur Pflicht werden. Und immer schön den Abspann dranlassen. Und natürlich: Mehr Donald!
Edit: Ha, ich habe es tatsächlich geschafft, meine Disney-Biografie zusammenzufassen, ohne eine gewisse Horde an Piraten namentlich zu erwähnen. *g* Naja, das Scheinwerferlicht gebührt bei dieser Sache halt meinem geliebten Wüterich Donald... *g*