Nachdem wir bei Little USA World ein wenig geshopped hatten, haben wir uns auf den Weg zum eigentlichen Ziel unseres heutigen Ausflugs gemacht, dem Mathematikum in Gießen.
Ein wirklich tolles Museum, auch wenn das Thema auf den ersten Blick etwas trocken klingt, so ist es hier extrem spielerisch umgesetzt und trotz Corona werden mehr als 100 Mitmachstationen geboten.
Es hat uns riesigen Spaß gemacht, soviel, dass die Zeit wie im Flug verging und für das eigentlich heute noch geplante Ziel Wetzlar mit Dom, historischer Altstadt und Goethe Stationen keine Zeit mehr blieb.
Wir dachten, wir wären vielleicht 2 Stunden im Mathematikum gewesen, haben aber nicht auf die Uhr geschaut und als wir wieder raus sind, waren mehr als 4 Stunden vergangen. Wahnsinn, wie dort die Zeit verflogen ist.
An vielen Mitmachstationen muss man einfache bis schwere Logikrätsel lösen, kann aber auch mathematische und grundlegende physikalische Phänome selbst erleben.
Neben diesen interaktiven Elementen gibt es überall aber auch Erklärungen zu den Phänomen, generellen mathematischen Prinzipien und auch über wichtige Mathematiker, mit denen man sein Wissen vertiefen kann. Interessant sind dabei auch die Dinge, mit denen man in der Menschheitsgeschichte gerechnet hat, bevor es Taschenrechner gab. Von sorgfältig geritzten Knochen, über deren Kerben man schon in der Steinzeit in hohen Zahlenbereichen rechnen konnte, über die berühmten Kerbhölzer zu Abakussen usw.














Viele Stationen kombinieren Mathematik, Physik und deren grundlegende Prinzipien.









Ein ganzer Raum ist Leonardo da Vinci gewidmet und den Grundlagen seiner Ideen und Erfindungen.




Ein großer weiterer Bereich auch optischen Illusionen.




Wenn Ihr Euch fragt, was
@dörthe auf den zwei Bildern an ihrem Fuß und in der Mitte des Brustkorbes macht: sie stellt die Zahl 42 dar, wie das an Hand von Körperstellen gemacht werden kann. Der Zeh, auf den sie zeigt steht dabei für die 33, die Mitte der Brust für die 9.

Eine andere Art zu rechnen seht Ihr auf dem Bild mit dem grünen Filz. Das ist bayrischer Rechenteppich. Während man anderswo mit dem Abakus, einem Rechentisch, Rechenschieber oder Rechenbrett gerechnet hat, hat man das in Bayern mit einem Rechenteppich gemacht. Praktischer, als Rechenbretter oder gar Rechentische, weil zusammengerollt viel besser zu transportieren.
Und eine Enigma, die berühmte deutsche Chiffriermaschine, die im Zweiten Weltkrieg lange Zeit als unknackbar galt, gibt es auch zu sehen. Schließlich basierte die Kodierung von Nachrichten mit der Enigma auf mathematischen Prinzipien
Insgesamt wirklich ein absolut lohnendes Ziel, noch viel lohnender, als man erwarten würde.
Wir werden nach Ende der Coronakrise auf jeden Fall noch einmal hinfahren, um dann auch noch die Exponate testen zu können, die aktuell nicht verfügbar sind - hier hat das Museum aber auch wirklich die Situation gut gelöst, denn es gibt nicht einfach Leerbereiche, sondern Stationen, die aktuell nicht nutzbar sind, wurden durch ältere Exponate aus dem Archiv ersetzt, so dass man aktuell nicht weniger entdecken kann, als vorher auch.