Aloha - hier erscheint jetzt wieder nach und nach der alte WDW-Reisebericht vom Vögelchen und mir. Viel Spaß damit 
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Hallo, ihr Lieben!
Das Vögelchen hat seinen ersten USA- und WDW-Aufenthalt (leider) hinter sich gebracht und muss nun erstmal eine ganze Weile von den Erinnerungen und unzähligen Fotos und Video-Aufnahmen zehren. Klar, dass ein ausführlicher Bericht nicht fehlen darf, insbesondere, da ich ja ein waschechtes Greenhorn bin (bzw. war). Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen Erfahrenen unter euch ganz nett, alles noch mal aus dieser Perspektive zu erleben. Und auch allen anderen wünsche ich natürlich viel Spaß beim Lesen!
Der Vollständigkeit halber werde ich auch die disneyfreien Tage in meinen Bericht aufnehmen. Denn wenngleich es nicht allzu viel war, was wir neben Magic Kingdom und Co. gesehen haben, so war es doch nicht minder interessant…
Vor der Abreise:
Die Koffer sind gepackt, die Reiseunterlagen liegen bereit, der letzte Arbeitstag liegt hinter mir, die Wohnung befindet sich in einem halbwegs annehmbaren Zustand und auch Prinzessin und Fisch sind bereit zur Abfahrt.
Es kann losgehen!!!
Das grüne Disneymobil bringt uns zunächst mit schleifenden Geräuschen von der Kupplung (verrecke an jedem anderen Tag, aber BITTE NICHT JETZT!!!) zum Düsseldorfer Flughafen, wo wir den Late-Night-Check-In der LTU nutzen und nach weniger als 15 Minuten sind wir auch schon wieder unterwegs nach Köln, wo unsere Prinzessin bei ihrem Papa für die nächsten 19 Tage Quartier bezieht. Nach einem tränenreichen Abschied steige ich mit dem Gefühl, die schlechteste Mutter der Welt zu sein, wieder ins Auto, jammere vor mich hin und lasse mich von meinem äußerst gefassten Reisebegleiter trösten. Die Tränen versiegen zwar irgendwann, aber es nagt doch noch etwas. Schon jetzt steht fest: im nächsten Urlaub „nicht ohne meine Tochter“! Das Gepäck ist jedenfalls weg, das Kind in guter Obhut und wir sind wieder auf dem Weg zurück nach Düsseldorf, wo wir noch eine Nacht bei meiner Tante nächtigen, um dann am nächsten Tag den kurzen Weg zur S-Bahn zu laufen, die uns binnen 15 Minuten direkt zum Flughafen befördert.
Tag 1
Freitag, der 29. Februar 2008
Um es gleich vorweg zu nehmen: unser Traumurlaub fängt alles andere als traumhaft an. Der erste Tag ist durchweg eine mittlere Katastrophe. Der Weg zum Flughafen ist eigentlich noch das Beste daran. Bislang herrscht in mir ein merkwürdiges Gefühlschaos. Klar freue ich mich auf die Reise, aber meine bitterlich weinende Tochter taucht immer wieder vor meinem geistigen Auge auf, ich sehe Amerika und seinen Bewohnern mit einer ziemlichen Skepsis entgegen und auch von den Disneyparks erwarte ich eigentlich keine Überraschungen. Schließlich kenne ich doch wirklich alles schon aus hunderten von Aufnahmen, Bildern und aus unzähligen Erfahrungsberichten. Im Grunde hoffe ich nur, dass ich nicht vollkommen enttäuscht zurückkomme.
Unser Flug hat 1 Stunde und 40 Minuten Verspätung. Warum, weiß niemand so genau. Entsprechend landen wir auch wesentlich später als geplant, bedingt durch extremen Gegenwind sogar noch später. Der Flug ist glücklicherweise sehr ruhig, aber dennoch ist mir die ganze Zeit über schlecht. Unser Steward (tüdelü) versorgt mich zwar mit Aspirin und krampflösenden Medikamenten, und doch habe ich 7 von 10,5 Stunden Magenkrämpfe, Kopfweh und überhaupt geht es mir nicht gut.
Ein kurzes, durchaus langweiliges Video vom Flug (da ein Flug wie jeder andere), kann
angeschaut werden. Natürlich nur auszugsweise, da YouTube normalerweise keine Videos mit einer Länge von 11 Stunden erlaubt 
Etwas besser wird es erst, als ich gegen 19.20 Uhr so was wie Land erblicke und als sich dann tatsächlich die beleuchteten Straßenzüge Miamis unter uns ausbreiten, empfinde zum ersten Mal tatsächlich so etwas wie Aufregung und echte Vorfreude. Selbst aus dieser Perspektive sieht alles genau aus, wie im Fernsehen. Und da sind Palmen!!! Nicht, weil man sie mühsam dort angesiedelt hat und im Winter verpackt, damit sie überleben… nein, sie sind einfach da! Riesige Mengen und sie fühlen sich wohl dort. Das mag ich. Wo sich Palmen wohl fühlen, könnte ich mich auch wohl fühlen. Ich mag Palmen. Gegen 19.40 Uhr setzt unser Flieger sanft auf und die erste amerikanische (Un-)Sitte, die ich im Verlauf unserer Reise auch nur bedingt zu schätzen lerne, erwischt mich eiskalt (wenn auch nicht unvorbereitet): die Klimaanlage hat die Gangway in einen Eiskanal verwandelt. Fehlt nur noch ein Schlitten und wir haben in Miami mehr Winterfeeling als in heimischen Gefilden.
Im Flughafen führt mich mein erster Weg auf ein echtes amerikanisches Klo (sieht aus wie im DLRP, nur in sauber) und dann auf direktem Weg zur Immigration. Nach 45 Minuten (gefühlten 20 Minuten), acht gescannten Fingern und zwei Daumen sowie dem ersten Smalltalk heißt man uns im gelobten Land herzlich willkommen. Wir holen unsere Koffer, müssen uns noch mal mustern lassen, und dann betrete ich erstmals echt amerikanischen Boden. Nach den Palmen, die hier ja scheinbar wirklich überall stehen, bin ich umgeben vom zweiten „Wunder“ dieser für mich neuen Welt: Wärme! Es ist Februar und WARM. Nicht die befürchtete Schwüle haut uns von den Socken, dafür ist das Jahr noch zu jung. Nein, es ist einfach herrlich. Sternenklar, ein sanfter Wind weht (durch die Palmen
) und ich spüre: ich bin im Urlaub! Doch das nächste Unheil lässt nicht lange auf sich warten. Nachdem wir zügig die Alamo-Busstation gefunden haben und heil bei dem Mitwagenverleih angekommen sind, dauert es eine geschlagene Stunde, bis wir von einer „netten“ lateinamerikanischen Bürgerin des Staates Florida unseren Mietwagenvertrag erhalten, natürlich nicht ohne mehrere Versuche ihrerseits, uns ein größeres Auto, völlig unnötige Versicherungen und ein Navi aufzuschwatzen. Doch dank gewisser Internetforen
wissen wir natürlich schon, dass man nur allzu oft sowieso einen größeren Wagen zum Preis eines Kleinen bekommt. Versichert sind wir über den ADAC und so was wie ein Navi braucht man doch nicht, wenn man einen Fisch dabei hat (hahaha, wer’s glaubt… ich jedenfalls nicht mehr). [Anm. des Fisches: Es gibt aber auch keine Person, die den Schilderwald im Straßenverkehr so fahrlässig missachtet, wie ein gewisses Vögelchen
.]
Die Suche nach dem für uns passenden Wagen gestaltet sich auch etwas schwieriger als erwartet. Der einzige Wagen der Kategorie Economy ist ein PT Cruiser. Doch ohne Schlüssel fährt es sich so schlecht. Nach längerer Suche und mehrfacher Nachfrage bei diversen Mitarbeitern haben wir immer noch keinen Schlüssel, aber dafür die (erhoffte) Genehmigung, uns einfach irgendeinen Wagen auszusuchen. Nach zwei weiteren Fehlschlägen mit völlig verklebter Mittelkonsole bzw. der eindeutigen Aufschrift NICHT VERMIETEN! auf der Scheibe, landen wir bei einem netten schwarzen Jeep 3.7. Angenehme Größe und nette Aussicht für kleine Vögel. So groß kann Klein sein…
Doch so gut mir das Auto auch gefällt, jetzt geht’s ans Eingemachte. Ich will doch, wohlgemerkt inzwischen völlig übermüdet, meine Jungfernfahrt im amerikanischen Straßenverkehr antreten und habe, gelinde gesagt, dezentes Nervenflattern. Man könnte es auch Panik nennen. Aber ich will doch beweisen, dass ich diese Aufgabe meistern kann. Schließlich habe ich doch von allen Seiten gehört, alles sei hier so einfach und relaxt. Und was soll schon passieren mit einem selbsternannten Navi-Fisch an meiner Seite??? Ich sag’s euch. Gleich nach der zweiten Straße wissen wir nicht mehr, wo wir sind (doch… in Miami). Hier sind so verdammt viele Palmen und alle sehen gleich aus. Und während der Fisch mal wieder die Ruhe weg hat, drehe ich völlig durch und wir giften uns nur noch an. Details möchte ich euch ersparen
Lediglich ein paar bewegte Bilder gibt es
zu betrachten. Der Ton wurde bewußt verändert ...
Aber nach nur 1 Stunde und 15 Minuten haben wir die unglaubliche Strecke von 30 Meilen bis zu unserem Motel „Zur fröhlichen Kakerlake“ in Florida City/Homestead südlich von Miami hinter uns gebracht und um Mitternacht freue ich mich nur noch aufs Bett. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, hätte ich mich wohl eher gefürchtet. Beim Anblick des Zimmers bin ich auf der Stelle davon überzeugt, dass sich die Durchschnittsgäste hier normalerweise nur stundenweise einmieten. Nach eventuellen Zimmergefährten mit sechs oder noch mehr Beinen traue ich mich gar nicht erst zu suchen, denn ich bin mir sicher, dass ich welche finden würde. Ich belasse es bei ununterbrochenem Kopfschütteln ob dieser Frechheit, die die pakistanischen Betreiber der Herberge als Zimmer bezeichnen und füge mich meinem Schicksal. Seine Notdurft kann man auch als Frau verrichten, ohne die Brille zu berühren und verschmierte Farbe auf Fenster- und Türrahmen, Krümel und Haare auf dem Teppich, herunterhängende Kabel, Flecken an der Decke und den Wänden und Schimmel am Duschvorhang sieht man ja nicht mehr, wenn man erst mal schläft. Gut, der Preis ist vergleichsweise unschlagbar günstig für die Region, aber ob es derartige Qualitätseinbußen wert ist, sei dahingestellt. Zum Schlafen würde es reichen, aber zumindest für mich ist die Nacht unruhig und sehr kurz, obwohl ich doch so unglaublich müde war.
... Teil 2 in Kürze an dieser Stelle

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Hallo, ihr Lieben!
Das Vögelchen hat seinen ersten USA- und WDW-Aufenthalt (leider) hinter sich gebracht und muss nun erstmal eine ganze Weile von den Erinnerungen und unzähligen Fotos und Video-Aufnahmen zehren. Klar, dass ein ausführlicher Bericht nicht fehlen darf, insbesondere, da ich ja ein waschechtes Greenhorn bin (bzw. war). Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen Erfahrenen unter euch ganz nett, alles noch mal aus dieser Perspektive zu erleben. Und auch allen anderen wünsche ich natürlich viel Spaß beim Lesen!
Der Vollständigkeit halber werde ich auch die disneyfreien Tage in meinen Bericht aufnehmen. Denn wenngleich es nicht allzu viel war, was wir neben Magic Kingdom und Co. gesehen haben, so war es doch nicht minder interessant…
Vor der Abreise:
Die Koffer sind gepackt, die Reiseunterlagen liegen bereit, der letzte Arbeitstag liegt hinter mir, die Wohnung befindet sich in einem halbwegs annehmbaren Zustand und auch Prinzessin und Fisch sind bereit zur Abfahrt.
Es kann losgehen!!!
Das grüne Disneymobil bringt uns zunächst mit schleifenden Geräuschen von der Kupplung (verrecke an jedem anderen Tag, aber BITTE NICHT JETZT!!!) zum Düsseldorfer Flughafen, wo wir den Late-Night-Check-In der LTU nutzen und nach weniger als 15 Minuten sind wir auch schon wieder unterwegs nach Köln, wo unsere Prinzessin bei ihrem Papa für die nächsten 19 Tage Quartier bezieht. Nach einem tränenreichen Abschied steige ich mit dem Gefühl, die schlechteste Mutter der Welt zu sein, wieder ins Auto, jammere vor mich hin und lasse mich von meinem äußerst gefassten Reisebegleiter trösten. Die Tränen versiegen zwar irgendwann, aber es nagt doch noch etwas. Schon jetzt steht fest: im nächsten Urlaub „nicht ohne meine Tochter“! Das Gepäck ist jedenfalls weg, das Kind in guter Obhut und wir sind wieder auf dem Weg zurück nach Düsseldorf, wo wir noch eine Nacht bei meiner Tante nächtigen, um dann am nächsten Tag den kurzen Weg zur S-Bahn zu laufen, die uns binnen 15 Minuten direkt zum Flughafen befördert.
Tag 1
Freitag, der 29. Februar 2008
Um es gleich vorweg zu nehmen: unser Traumurlaub fängt alles andere als traumhaft an. Der erste Tag ist durchweg eine mittlere Katastrophe. Der Weg zum Flughafen ist eigentlich noch das Beste daran. Bislang herrscht in mir ein merkwürdiges Gefühlschaos. Klar freue ich mich auf die Reise, aber meine bitterlich weinende Tochter taucht immer wieder vor meinem geistigen Auge auf, ich sehe Amerika und seinen Bewohnern mit einer ziemlichen Skepsis entgegen und auch von den Disneyparks erwarte ich eigentlich keine Überraschungen. Schließlich kenne ich doch wirklich alles schon aus hunderten von Aufnahmen, Bildern und aus unzähligen Erfahrungsberichten. Im Grunde hoffe ich nur, dass ich nicht vollkommen enttäuscht zurückkomme.
Unser Flug hat 1 Stunde und 40 Minuten Verspätung. Warum, weiß niemand so genau. Entsprechend landen wir auch wesentlich später als geplant, bedingt durch extremen Gegenwind sogar noch später. Der Flug ist glücklicherweise sehr ruhig, aber dennoch ist mir die ganze Zeit über schlecht. Unser Steward (tüdelü) versorgt mich zwar mit Aspirin und krampflösenden Medikamenten, und doch habe ich 7 von 10,5 Stunden Magenkrämpfe, Kopfweh und überhaupt geht es mir nicht gut.
Ein kurzes, durchaus langweiliges Video vom Flug (da ein Flug wie jeder andere), kann
Etwas besser wird es erst, als ich gegen 19.20 Uhr so was wie Land erblicke und als sich dann tatsächlich die beleuchteten Straßenzüge Miamis unter uns ausbreiten, empfinde zum ersten Mal tatsächlich so etwas wie Aufregung und echte Vorfreude. Selbst aus dieser Perspektive sieht alles genau aus, wie im Fernsehen. Und da sind Palmen!!! Nicht, weil man sie mühsam dort angesiedelt hat und im Winter verpackt, damit sie überleben… nein, sie sind einfach da! Riesige Mengen und sie fühlen sich wohl dort. Das mag ich. Wo sich Palmen wohl fühlen, könnte ich mich auch wohl fühlen. Ich mag Palmen. Gegen 19.40 Uhr setzt unser Flieger sanft auf und die erste amerikanische (Un-)Sitte, die ich im Verlauf unserer Reise auch nur bedingt zu schätzen lerne, erwischt mich eiskalt (wenn auch nicht unvorbereitet): die Klimaanlage hat die Gangway in einen Eiskanal verwandelt. Fehlt nur noch ein Schlitten und wir haben in Miami mehr Winterfeeling als in heimischen Gefilden.
Im Flughafen führt mich mein erster Weg auf ein echtes amerikanisches Klo (sieht aus wie im DLRP, nur in sauber) und dann auf direktem Weg zur Immigration. Nach 45 Minuten (gefühlten 20 Minuten), acht gescannten Fingern und zwei Daumen sowie dem ersten Smalltalk heißt man uns im gelobten Land herzlich willkommen. Wir holen unsere Koffer, müssen uns noch mal mustern lassen, und dann betrete ich erstmals echt amerikanischen Boden. Nach den Palmen, die hier ja scheinbar wirklich überall stehen, bin ich umgeben vom zweiten „Wunder“ dieser für mich neuen Welt: Wärme! Es ist Februar und WARM. Nicht die befürchtete Schwüle haut uns von den Socken, dafür ist das Jahr noch zu jung. Nein, es ist einfach herrlich. Sternenklar, ein sanfter Wind weht (durch die Palmen
Die Suche nach dem für uns passenden Wagen gestaltet sich auch etwas schwieriger als erwartet. Der einzige Wagen der Kategorie Economy ist ein PT Cruiser. Doch ohne Schlüssel fährt es sich so schlecht. Nach längerer Suche und mehrfacher Nachfrage bei diversen Mitarbeitern haben wir immer noch keinen Schlüssel, aber dafür die (erhoffte) Genehmigung, uns einfach irgendeinen Wagen auszusuchen. Nach zwei weiteren Fehlschlägen mit völlig verklebter Mittelkonsole bzw. der eindeutigen Aufschrift NICHT VERMIETEN! auf der Scheibe, landen wir bei einem netten schwarzen Jeep 3.7. Angenehme Größe und nette Aussicht für kleine Vögel. So groß kann Klein sein…
Doch so gut mir das Auto auch gefällt, jetzt geht’s ans Eingemachte. Ich will doch, wohlgemerkt inzwischen völlig übermüdet, meine Jungfernfahrt im amerikanischen Straßenverkehr antreten und habe, gelinde gesagt, dezentes Nervenflattern. Man könnte es auch Panik nennen. Aber ich will doch beweisen, dass ich diese Aufgabe meistern kann. Schließlich habe ich doch von allen Seiten gehört, alles sei hier so einfach und relaxt. Und was soll schon passieren mit einem selbsternannten Navi-Fisch an meiner Seite??? Ich sag’s euch. Gleich nach der zweiten Straße wissen wir nicht mehr, wo wir sind (doch… in Miami). Hier sind so verdammt viele Palmen und alle sehen gleich aus. Und während der Fisch mal wieder die Ruhe weg hat, drehe ich völlig durch und wir giften uns nur noch an. Details möchte ich euch ersparen
Aber nach nur 1 Stunde und 15 Minuten haben wir die unglaubliche Strecke von 30 Meilen bis zu unserem Motel „Zur fröhlichen Kakerlake“ in Florida City/Homestead südlich von Miami hinter uns gebracht und um Mitternacht freue ich mich nur noch aufs Bett. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, hätte ich mich wohl eher gefürchtet. Beim Anblick des Zimmers bin ich auf der Stelle davon überzeugt, dass sich die Durchschnittsgäste hier normalerweise nur stundenweise einmieten. Nach eventuellen Zimmergefährten mit sechs oder noch mehr Beinen traue ich mich gar nicht erst zu suchen, denn ich bin mir sicher, dass ich welche finden würde. Ich belasse es bei ununterbrochenem Kopfschütteln ob dieser Frechheit, die die pakistanischen Betreiber der Herberge als Zimmer bezeichnen und füge mich meinem Schicksal. Seine Notdurft kann man auch als Frau verrichten, ohne die Brille zu berühren und verschmierte Farbe auf Fenster- und Türrahmen, Krümel und Haare auf dem Teppich, herunterhängende Kabel, Flecken an der Decke und den Wänden und Schimmel am Duschvorhang sieht man ja nicht mehr, wenn man erst mal schläft. Gut, der Preis ist vergleichsweise unschlagbar günstig für die Region, aber ob es derartige Qualitätseinbußen wert ist, sei dahingestellt. Zum Schlafen würde es reichen, aber zumindest für mich ist die Nacht unruhig und sehr kurz, obwohl ich doch so unglaublich müde war.
... Teil 2 in Kürze an dieser Stelle