Spontaner Geburtstagstrip nach Port Stephens

Reisebericht 
Stephie Königin der Frösche
Teammitglied
Freitag Abend, den 6.11.2009 entschlossen wir uns spontan übers Wochenende wegzufahren. Samstag Morgen wurden schnell die Geburtstagsgeschenke ausgepackt, ein paar Sachen in die Reisetasche gestopft, beim Bäcker ein Frühstück für Unterwegs gekauft und dann ging es auch schon bei Sonnenschein Richtung Freeway.
Je weiter wir Richtung Norden fuhren, um so dunkler wurde der Himmel. Vorbei an Toronto, Cardiff und Newcastle ging es Richtung Port Stephens, genauer gesagt nach Nelson Bay.
Dort angekommen ging es direkt zur Tourist Information, um uns zu einer Dolphin Watch Cruise anzumelden. Wir erfuhren allerdings, dass es aufgrund des Bay Food and Wine Festivals auch eine kombinierte Whale Watching Cruise gebe, und die liessen wir uns nicht entgehen.

Mit dem Ticket in der Hand ging es dann auch schon gleich ans Dock, wo der Segel-Katamaran bereits wartete.



Inszwischen hatte es zu nieseln begonnen und der Wind nahm auch zu. Naja, so wird der 3 stündige Segeltörn wenigstens etwas interessanter. :muha:
Bei der Ausfahrt aus dem Hafen sahen wir auch schon die ersten Delfine. Im Port Stephens leben rund 100 wilde große Tümmler. Ich war die Ruhe selbst und machte keine Fotos, wollte ich zum einen den Anblick voll geniessen und zum anderen dachte ich mir, dass wir bei unserer Rückkehr in den Hafen noch genügend Delfine sehen würden.

Die Fahrt hinaus aufs offenen Meer war recht holprig und die ersten wurden seekrank.
Und dann dümpelten wir so vor uns her, auf der Suche nach den Buckelwalen, die sich auf dem Weg zurück in antarktische Gewässer befinden. Im späten Herbst waren diese in die tropischen Gewässer von Queensland gewandert, um dort zu überwintern und sich nebenbei zu paaren und um rund 11,5 Monate später (erneut im Sommerlager ;-) ) den Nachwuchs zu gebären. Und jetzt waren sie eben wieder auf dem Weg zurück.

Es dauerte sage und schreibe 1,5 Stunden, bis wir den ersten Buckelwal zu Gesicht bekamen. Naja, wir sahen seinen Rücken und die Schwanzflosse. So schnell wie er erschienen war, war er auch schon wieder verschwunden. Nix mit Foto.
OK, der Forscherdrang war geweckt, wir versuchten so viel wie möglich Wassermasse nach den typischen Anzeichen abzusuchen: Wasserfontänen und Rückenflossen. Nach einer halben Ewigkeit tauchte plötzlich ein weiterer Wal auf, aber aus einer ganz anderen Richtung. Klar standen wir diesmal auf der falschen Seite, um etwas zu sehen, zu filmen oder zu fotografieren, also weiter Ausschau halten. So ein 40 Tonnen schweres Säugetier kann sich doch nicht so einfach verstecken! Und dann erspähten wir einen Wal, der direkt auf uns zu schwamm. Alle starrten gespannt nach vorne, als es hinter uns plötzlich einen riesen Klatsch machte. Zwei Kinder standen mit weit geöffnetem Mund und angsterfüllten Augen da und starrten hinter uns: Ein Buckelwal hatte völlig unbemerkt (von den Kindern mal abgesehen) einen Luftsprung gemacht und sich seitlings ins Wasser fallen lassen. Wir sahen nur noch wie das Wasser spritzte. Ich sags euch: die Wale hatten das geplant! Einer lenkt vorne ab und der Andere erschreckt von hinten...
Wir sahen dann noch die eine oder andere Rücken- und Schwanzflosse, bevor wir den einstündigen Weg zurück in die Marina antreten mussten.




Geburtstagstee




Unter vollem Segel erreichten wir die Marina von Nelson Bay gegen 4:30pm, ohne auch nur einen Delfin zu sehen! Hab ich mich geärgert.

Da die Veranstalter selber von der Whale Watching Tour enttäuscht waren, bekamen wir alle einen Gutschein, mit welchem wir innerhalb von 12 Monaten die Tour kostenlos wiederholen dürfen. Allerdings werde ich nächstes Jahr wohl kaum mit einem Säugling auf dem Arm in der Gegend rum segeln, und so werden wir den Gutschein höchstwahrscheinlich für eine Schnorcheltour im Dezember oder Januar einlösen.

So hätte der Tag aussehen können


Wir machten uns also wieder Richtung Tourist Information auf, um uns ein Zimmer für die Nacht zu besorgen. Wir entschieden uns für das Salamander Shores Resort in Salamander Bay. Also dort hin, für die Nacht einrichten...

Salamander Shores


Unser Zimmer


mit Garden View


Gegen 6pm fuhren wir zurück nach Nelson Bay, wo ein Geburtstagsessen im Steakhouse in der d´Albora Marina anstand.
Eigentlich wollten wir nach dem Essen noch etwas Zeit auf dem Bay Food and Wine Festival verbringen, doch die Open Air Veranstaltung fiel regelrecht ins Wasser! Es schüttete. Und so liessen wir den Tag eben gemütlich vor dem Fernseher auf dem Hotelzimmer ausklingen.


Am Sonntag gingen wir gegen 8am zum Frühstück und checkten hinterher sofort aus. Wir fuhren nochmal nach Nelson Bay in der Hoffnung vielleicht doch noch ein paar Delfine zu Gesicht zu bekommen, doch leider Fehlanzeige.



Also machten wir uns auf den Heimweg. Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher ins Australian Shark and Ray Centre machen, doch als wir zweimal an deren Einfahrt vorbei gefahren waren, entschieden wir, dass eine schlechte Beschilderung bestraft werden muss und sie auf unser Geld heute verzichten müssen. Inzwischen hatte es auch wieder angefangen zu regnen.



Wir entschieden uns nicht über den Freeway zurück nach Sydney zu fahren und so ging es vorbei an der größten Wanderdüne der südlichen Hemisphäre nach Newcastle.



Wir fuhren nach Stockton, um uns die Hafeneinfahrt von Newcastle anzuschauen.
Besonders interessant fanden wir den "Shipwreck Walk". Der Wellenbrecher an der Hafeneinfahrt besteht unter anderem aus diversen Schiffwracks, die dort zwischen 1866 und 1905 auf einer Sandbank aufgelaufen waren.



Das Wrack des französischen Viermasters Adolphe


Kormoran


Schlangenhalsvogel beim Trocknen der Flügel

Dem Schlangenhalsvogel fehlt die Bürzeldrüse, deshalb ist sein Gefieder nicht wasserabweisend.
Nach jedem Tauchgang (Futtersuche) muss er deshalb seine Flügel trocknen, sonst kann er nicht richtig fliegen und würde außerdem beim Schwimmen untergehen.



Außerdem konnten wir von dort aus das Wrack der Sygna sehen, welche 1974 in einem schweren Sturm aufgelaufen war und dort seitdem vor sich hin rostet.



Wir fuhren weiter auf dem Pacific Highway Richtung Sydney. Unterwegs legten wir eine Essenspause in Australiens Pelikan Stadt The Entrance ein.

Unter wachsamen Augen verspeisten wir eine Pizza mit Caesar Salat und Knoblauchbrot.


Die Pelikane warten auf die tägliche Fütterung



Dann noch in Tuggerah den Wocheneinkauf erledigt, bevor es gegen 4pm auf dem Freeway weiter nach Hause ging.

Hab ich mich auf mein eigenes Bett gefreut :D
 
Mel blättert noch in der Broschüre
:001: Stephie,

vielen Dank für deinen Bericht und die tollen Bilder. :thumbsup:

Ein Buckelwal hatte völlig unbemerkt (von den Kindern mal abgesehen) einen Luftsprung gemacht und sich seitlings ins Wasser fallen lassen. Wir sahen nur noch wie das Wasser spritzte. Ich sags euch: die Wale hatten das geplant! Einer lenkt vorne ab und der Andere erschreckt von hinten...
:rotfl :muha: Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Die haben sich bestimmt gedacht "Den blöden Touris werden wir es jetzt mal so richtig zeigen!" Schade, dass die Tierwelt ansonsten an diesem Tag so unmotiviert war, sonst wäre er bestimmt schöner verlaufen.

Gruß

Mel, die auch seeehr gerne mal Wale Watching machen würde, sich vor diesen Kolossen aber wahrscheinlich ängstigen würde
 
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