Splash Mountain wird umthematisiert

Attraktion 
Tobias Administrator
Teammitglied
Kann ich voll und ganz nachvollziehen, aber ist denn wirklich schon offiziell bestätigt, dass es genau wegen dem Thema ist? Ansonsten ist das halt mehr oder weniger Spekulation.
Schau mal in den Link im ersten Posting, wieviel offizieller soll es denn noch werden?
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Ich hab den Artikel aus dem Link nochmal überflogen, vieleicht überlese ich es auch, aber wo steht da, daß die Re-Thematisierung aufgrund der Rassismus Vorwürfe gegenüber dem Film bzw der Geschichten Br'er Rabbits sind.

Basierst du dein noch offizieller geht' nicht auf dem kurzen Satz
"... the retheming of Splash Mountain is of particular importance today ..."

Wenn es wirklich schon so lange in der Pipeline ist, empfinde ich die Ankündigung zum jetzigen Zeitpunkt einfach nur als medienwirksamen Schachzug um aus dem Geschehen noch etwas positive PR rauszuholen.
 
Tobias Administrator
Teammitglied
Naja, das mit dem Rassismus habt Ihr hier reingebracht. Passt ja auch vom Zeitpunkt der Ankündigung & geisterte auch schon was länger durch verschiedene Facebookgruppen.

Mein Hinweis auf den Link galt allerdings nur der Frage, ob die Umthematisierung von offizieller Seite bestätigt wurde.
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Ah okay, da waren wir etwas aneinander vorbei, denke ich, ich glaubte, die Frage der Spekulation bezog sich auf den Grund der Umthematisierung.
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Ich hatte ja einige Schreckens-Visionen gepostet.
Nun muß ich beim Lesen des entsprechenden Threads der DIS feststellen, es gibt Menschen, die genau diese Ideen verfolgen.
Weg mit Frontierland, Kinder könnten getriggert werden, wenn sie erkennen, daß hier auf eine Epoche der amerikanischen Geschichte angespielt wird, in der amerikanische Ureinwohner unterdrückt, bekämpft und betrogen wurden.
Wie lange wird es dauern bis auch Columbus aus dem Blickfeld verschwindet, in seiner Zeit gab es Skaverei, Piraterie und Frauen wurden unterdrückt, wenn sie nicht gerade Königin waren.
 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
Na mit dem Film hatten sie ja in den letzten Jahren immer schon ein Problem - auch bei Disney+ war das ja ein Thema.

Ich bin wahnsinnig traurig weil ich Splash Mountain und den Song besonders mag - allerdings kann ich es gut verstehen, dass die USA jetzt wirklich mal radikal etwas ändern muss.

Die Romantisierung der Sklavenzeiten ist einfach unpassend, wenn große Teile der Bevölkerung, die die Nachkommen dieser Sklaven sind, bis heute schwer ausgegrenzt und unterdrückt werden. Das ist für mich mehr als "political correctness", was ja mehr ein Lippenbekenntnis ist bei den meisten. Da muss sich in den USA wirklich viel ändern. Und je mehr Maßnahmen da gesetzt werden, desto eher fangen mehr Menschen an, darüber nachzudenken.
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Aber anstatt Kindern erklären zu müssen, warum Dinge früher anders gesehen wurden und nach heutiger Sicht falsch sind, werden Kinder ohne jegliche Kenntnis der falschen Dinge aufwachsen.

Sollte man zB George Washington aus der Hall of Presidents entfernen, weil er Skaven hielt?
Oder Bill Clinton, weil er als verheirateter Mann unzüchtigt handelte mit einer anderen Frau?

Sollte das gesamte World Showcase entfernt werden, da nur stereotype Darstellungen der Länder gezeigt werden?
Deutschland besteht nicht nur aus Bayern mit lederhosentragenden Blechbläsern.
Großbritannien besteht aus wesendlich mehr als einer Karrikatur Londons.
Frankreich aus mehr als dem Eifelturm.
Die USA ist mehr als das Capitol.
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Die Romantisierung der Sklavenzeiten ist einfach unpassend,
Die findet aber in der Attraktion in keiner Weise statt, weil die die Elemente des Films gar nicht aufgreift.

Wenn ich dann höre: "Ja, aber der Film steht ja in Verbindung zur Attraktion, das gehört doch zusammen" wenn die selben Leute gleichzeitig sagen "die Attraktion sollte schon deshalb weg, weil den Film eh keiner mehr kennt und niemand weiß, wo man die Attraktion herkommt", dann frage ich mich in der Diskussion schon oft, ob da nicht Argumente herbeigeredet werden sollen und viele gar nicht selbst merken, dass sie sich widersprechen.
Das ist jetzt nicht auf Dich bezogen, das fiel mir nur in dem Kontext wieder ein, dass ich das gestern mehrfach gelesen habe.

Nun muß ich beim Lesen des entsprechenden Threads der DIS feststellen, es gibt Menschen, die genau diese Ideen verfolgen.
Weg mit Frontierland, Kinder könnten getriggert werden,
Dieses "getriggert werden", die Triggerwarnungen überall etc. ist auch so ein Ausdruck einer Gesellschaft, die sich mit überhaupt nichts mehr wirklich befassen will. Ja, jeder wird vielleicht oder könnte vielleicht von irgendwas getriggert werden. Das führt in eine hypersensible Welt, in der keiner mehr gewohnt ist, mit Dingen außerhalb des eigenen Wohlfühlbereiches umzugehen, schon gar nicht darüber zu reden und zu diskutieren.
Am besten noch ein paar Safe Spaces einführen in den Parks. Damit haben wir ja sogar an den Unis schon Erfahrungen gesammelt, wo die Leute sich nach Seminaren, in denen - was erlaubt sich der Dozent? - kritische oder schwierige Diskussionen Themen diskutiert wurden, zurückziehen können. Absurde Extremform des Eskapismus in seiner negativen Form.

Deutschland besteht nicht nur aus Bayern mit lederhosentragenden Blechbläsern
Na, auch in Walt Disney World nicht. In Epcot finden sich 4 deutsche Bundesländer. Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen in den Gebäuden wieder, die Originale als direkte Vorbilder haben. Und wenn man nach der Fassadenlänge geht, also dem sichtbarsten Teil der Gestaltung, dann liegt Bayern sogar nur auf Platz 2 oder sogar 3 des Platzes.
Dass es nicht weiter nach Norden geht in den Elementen liegt daran, dass die Cruise halt nie gebaut wurde, die ja nicht nur den Rhein, sondern auch die Industriekultur der Ruhr, die Elbe etc. zeigen sollte.

Großbritannien besteht aus wesendlich mehr als einer Karrikatur Londons.
Auch das ist beim Pavillon nicht so. Da sind Gebäude von England und Schottland dabei, bei weitem nicht nur London.
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Und wenn wir beim Frontierland sind, was ist dann mit Africa im Animal Kingdom?
Die Gebäude könnten zum allergrößten Teil an die Zeit des Kolonialismus erinnern.

Was ist mit dem Port Orleans Riverside? Da erinnert der Teil in Richtung French Quarter an die Herrenhäuser der Plantagen. Da kann man sogar als Weißer drin wohnen und bekommt das Zimmer evtl. von einem schwarzen Zimmermädchen gereinigt.
Und im hinteren Teil die die Gebäude in dem an die Bayous angelegten Areal. Die könnten daran erinnern, dass viele Schwarze auch nach der Abschaffung der Sklaverei noch in solchen Gegenden, von Stechmücken durchsetzt, leben mussten, während die Weißen weiter in den Herrenhäusern wohnten.

Und so weiter. Solche Bezüge lassen sich überall finden. Dann kann man jede historische Thematisierung abbrennen.
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Wow, an das Resort hatte ich bisher gar nicht gedacht.
Du weißt bestimmt, das Riverside früher mal Dixie Landing hieß.;)

Sie hätten es abreißen sollen.
 
dörthe Administrator
Teammitglied
Diese Formulierung "wir haben schon seit einem Jahr daran gearbeitet" bedeutet nicht, dass Disney seit einem Jahr wirklich plant, Splash Mountain zu verändern. Außer ein paar Konzeptzeichnungen und evtl. einer groben Storyline wird höchstwahrscheinlich noch nichts existieren.
Es ist bei Walt Disney Imagineering durchaus üblich, dass einzelne Imagineers ganz unaufgefordert, Ideen und Konzepte für neue und bestehende Attraktionen entwickeln; sozusagen ein bisschen kreativ herumspinnen. Diese Ideen verschwinden zum Teil einfach in der Schreibtischschublade, zum Teil werden sie Bob Weis oder anderen führenden Imagineers vorgestellt. So oder so ähnlich wird es mit großer Wahrscheinlichkeit für Splash Mountain auch gewesen sein. Es ist auch durchaus möglich, dass es da beim Imagineering schon mal die Anregung gab: sammelt mal Ideen, was man da machen könnte, vielleicht machen wir irgendwann mal was anders etc.
Nun hatte irgendein Imagineer die Idee mit Küss den Frosch, die wurde vorgestellt (oder auch nicht?) und dann ging der Alltag weiter.
Jetzt kam die große Rassismusdebatte und die Idee für gerade diese Umthematisierung erscheint sehr passend. Da sieht Disney die Gelegenheit, die Situation zu nutzen, da sie gleich mehrere positive Effekte hat:
a) eine immer wieder diskutierte Thematisierung wird gewisserrmaßen den Bayou runterspült
b) eine weitere IP kann genutzt werden, es ist sogar noch eine Prinzessin
c) der Konzern steht medial gut da, weil er auf der "richtigen Seite" steht
d) der Aufschrei über die Änderung wird recht gering bleiben, weil im Zweifel die Rassismuskeule geschwungen wird (auch aus der Fan Commuinty heraus)

und dann sagt man halt: "es wurde schon seit einem Jahr daran gearbeitet." Das ist ja auch keine Lüge, das will ich damit nicht sagen, aber eben sehr passend gemacht.
 
Baltic findet sich ohne Parkplan zurecht
Die Nordstaaten-Armee überrennt und brandschatzt Atlanta und Scarlett O'Harra flieht auf die heimatliche, zwischenzeitig ebenfalls geplünderte Plantage.
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
Ah, also das tatsächliche historische Ereignis?
Na, da die Nordstaaten, also die menschliche Seite im unmenschlichen Sezessionskrieg, da die Zerstörung betrieben haben und General Sherman, quasi der Bomber Harris der Nordstaaten, ja nur das Gute wollte, war das als Mittel der Wahl auf dem Weg zur bedingungslosen Kapitulation der Konföderierten absolut knorke. Kann man dann in WDW auch machen. Geht ja um die gute Sache.
 
gila kennt diverse Charaktere beim Namen
Ich kann es verstehen, dass Unterhaltungs-medien-parks-usw..., die historische Ereignisse romantisiert darstellen, in Zukunft ganz aus unserem Zugriff verschwinden.
Genauso wie Disney den Song of the South ja schon nicht mehr verbreitet.
Oder auch andere Filme, die zB nur mehr gezeigt werden, wenn es dazu einen erklärenden Kommentar gibt.

Unter romantisieren verstehe ich all jene Filme/Medien/usw, die zB die Sklaverei, Nazizeit, Kreuzzüge, Erobern von Land... so darstellen, als ob alle happy damit sind. Glückliche, singende Sklaven, stolze Indianer, frisch getaufte Christen...
Fakt ist - es war mal so. Wir haben uns aber weiterentwickelt und gerade junge Generationen sollten nicht UNKRITISCH an diese "Heile-Welt" Darstellungen herangeführt werden. Es sollte klar sein, dass es sich um historische Ereignisse handelt, die aber nicht auf die heutige Zeit übertragen werden können. Der Mensch sieht die Vergangenheit immer positiver und schöner als sie wirklich war. Manche Menschen im damaligen Kommunismus schwärmen von den guten alten Zeiten und die jungen, die die dazugehörige Gewalt nicht erlebt haben, übernehmen somit nur die "guten alten" Dinge.
Da ist viel Aufklärarbeit damit verbunden. Und die wird einfach erschwert, wenn weiterhin auf der Reispackung der glückliche Sklave vom Logo lacht ;-)

Bei Disney glaube ich einfach, dass sie es selbst leid sind, immer zu erklären, dass Splash Mountain ja eigentlich gar nix mit dem Film zu tun hat heute. Und somit kann der Film auch leichter in Vergessenheit geraten.
 
torstendlp Unser DVC-Waschbär mit Bart
Teammitglied
ganz aus unserem Zugriff verschwinden.
Dann müssen wir aber ganz gewaltig aufräumen.

Pocahontas weg, Aladdin weg, Davy Crockett weg, nur ein paar Beispiele aus dem Bereich Disney.

Und abseits davon noch viel mehr.
Quasi alle Western dem Zugriff entziehen, den guten alten Karl May, ingesamt die Literatur des quasi ganzen 19. Jahrhunderts und großer Teile des 20. Jahrhunderts weg. Die Werke von Luther weg (Antisemit).
Die Werke von Karl Marx in den Giftschrank (Antisemit, Rassisit und alles andere als Pazifist). Will mal sehen, wie gerade die Linken reagieren, die das gegen alles rechte oder konservative fordern, wenn es den eigenen Idolen an den Kragen geht. Während man Statuen von Washington stürzt, hat man ja bei uns kürzlich in Gelsenkirchen eine Lenin-Statue aufstellen dürfen. Ok, auf Privatgrund, aber in Trier wurde ganz offiziell mit Finanzierung durch die Volksrepublik China im letzten Jahr eine Marx-Statue aufgestellt. Rosa Luxemburg kann dann auch weg, denn die war weit mehr, als nur ihr berühmter Satz, ganz im Gegenteil, sie war durchaus gewaltaffin zur Durchsetzung der eigenen Positionen. Und Che erst, die ganzen Shirts mit seinem Konterfei müssten weg, den Linke so gerne auf ihren Shirts tragen. Ok, das sind keine Unterhaltungsmedien. Aber die Nutzung der Symbolik, der Zitate etc. hat durchaus dekorativen Charakter, siehe Shirts, Che ist inzwischen Popkultur, Statuen etc.

In England wird inzwischen gefordert, Statuen von Gandhi abzureißen und den großartigen Film nicht mehr zu zeigen, weil Gandhi Rassist gewesen sei.

Schauen wir in die Mitte der Gesellschaft. Bitte bei der SPD das Erbe Schmidts tilgen, Zitate von ihm zu posten führt ja regelmäßig bei Facebook ohnehin schon zu Sperren. Und bitte auch Herbert Wehner. Der war Denunziant für den NKWD. Bei Brandt ist das auch nicht so sicher, ob der nicht auch Zuträger war.

Oder bei der Kunst, unzweifelhaft Unterhaltung und Dekoration, bitte Caravaggio aus den Museen und dem Zugriff entziehen und so viele andere, die zwar große Künstler gewesen sein mögen, die aber die wir heute doch bitte nicht mehr loben und positiv hervorheben wollen, weil sie politisch heute absolut nicht mehr akzeptable Positionen vertreten haben oder gar Mörder waren.

Bitte auch die Werke von van Gogh weg und vieler anderer, die zeigen, wie sich Kreativität im Drogenrausch äußert. Sowas als große Kunst zu loben, was unter Drogeneinfluss geschaffen wurde, das kann doch unseren Kindern und unserer Jugend gegenüber nicht mehr gemacht werden.

Und so weiter.

Vieles von dem mag überzeichnet sein oder polemisch. Aber das ist Absicht. Denn das, was heute noch überzeichnet und polemisch wird, kann bei der aktuellen political-correctness-Welle schon in 5 Jahren Realität sein (ok, bei den genannten linken Protagonisten eher nicht, denn die political-correctness-Welle, die vor allem links dominiert ist, schaut im eigenen Lager normal nicht so genau hin)

Wahrscheinlich lassen sich in quasi allen Filmen der Vergangenheit Stereotype der ein oder anderen Art finden. Und in 50 Jahren werden wir in allen heute gedrehten Filmen und geschriebenen Büchern Stereotype oder inhaltlich dann im Mainstream absolut nicht mehr akzeptierte Positionen finden. In welchen Abständen sollen wir Säuberungen der Archive vornehmen von Dingen, die dann inhaltlich überholt sind und deren Inhalte von dann damals, nicht mehr als zeitgemäß akzeptabel gelten?

Vom Tugendsturm ist es dann auch nicht mehr weit zum Bildersturm und der Bücherverbrennung.
 
mad*hunter macht ein Foto vom Schloß
Das trifft mich leider jetzt doch etwas.... :Cry::Cry::Cry:

Was habe ich mich auf Splash Mountain gefreut.... Wieder ein Grund mehr, den Corona-Virus abgrundtief zu hassen!
In zwei Jahren wird der Ride schon umthematisiert sein oder.... schlimmstenfalls wegen den Umbaumaßnahmen geschlossen bleiben....

Der Ride ist Kult und ein absoluter Klassiker! Er wird von jedermann geliebt und ist einer der beliebtesten Rides überhaupt.... ich verstehe hier wirklich den Sinn einer Umthematisierung nicht.... political correctness.... das ist für mich diesbezüglich absoluter Blödsinn!
In Amerika ist schon seit Jahrzehnten vieles im Argen, was Rassismus, Diskriminierung etc. angeht. Jetzt auf einmal eine vollkommen harmlose Attraktion umzugestalten, nur weil ein Film rassistisch ist (und man die Handlung btw absolut damit begründen könnte, dass es eine andere Zeit war, dies zur Geschichte gehört etc.) wird der Versuch gestartet, alles negative und schwierige aus dem Gedächtnis zu verbannen und die Augen davor zu verschließen....

Absolut unverständlich und schade!
 

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