Die Grafik stimmt aber auch nur im Schnitt bei den Influenza-Wellen der letzten Jahre, wenn überhaupt
Der Influenza B Yamagata Virus 2017/18 lag die Basisreproduktionszahl deutlich höher, als jetzt bei Corona. Auch die aktuelle Welle in den USA, insbesondere in Florida, hat dieses Jahr ähnliche Werte, wie Corona.
Und die Zahl von oben ist auch nun wahrlich nicht unumstritten.
Das Biozentrum an der Uni Frankfurt geht z.B. von einer durschnittlichen Basisreproduktionszahl bei Influenza von 2-3 aus.
Und die Zahl bei Corona ist noch sehr volatil aktuell, weil es noch keine so langen Untersuchungsreihen gibt etc.
Die 2,5 -3 sind sehr hoch gegriffen.
Das Imperial College in London kommt z.B. zwar auch auf 2,6, sagt aber deutlich, dass die Schwankungsbreite sehr hoch ist und alles zwischen 1,5 und 3,5 möglich ist.
Es wird auch explizit erwähnt, dass die Werte aktuell eher zu hoch geschätzt werden, als zu niedrig, weil aktuell die Untersuchungstiefe sehr hoch ist und somit auch Fälle registriert werden, die bei anderen Infektionen gar nicht aufgefallen wären, weil sie nahezu symptomlos verlaufen und bei anderen Infektionskrankheiten gar nicht erst aufgefallen wären, weil es da nicht die Untersuchungstiefe gibt.
Und "stellt jetzt schon SARS in den Schatten" klingt ja gerade so, als wäre SARS besonders dramatisch gewesen.
Ja, die Panik, die damals geschürt wurde war ähnlich hoch, wie jetzt. Deshalb mag der Eindruck entstehen, SARS wäre besonders schlimm gewesen.
SARS hat aber weltweit nur 1000 Opfer gefordert. Tragisch um jedes einzelne und für die Angehörigen der Opfer, natürlich, aber global gesehen ist das quasi nichts gewesen, schon gar nicht gemessen, an der Hysterie, die vorher verbreitet wurde.
Letzlich sind die absoluten Auswirkungen entscheidend. Deshalb ist der Vergleich mit der Grippe absolut legitim. Und was gab sicher seit Jahrzehnten, wenn überhaupt jemals, keine Grippewelle, die weniger als 1000 Opfer weltweit gefordert hat. Global dürfte der Faktor 100x höher liegen im Schnitt jedes Jahres, manche Forscher gehen von Jahr für Jahr mindestens 250.000 Grippetoten weltweit aus.
Und ja, es mag in China nur die Spitze des Eisbergs sein. Aber die von Dir beschriebenen hygienischen Verhältnisse, die die Ausbreitung "besser" ermöglichen, würden für jeden anderen Erreger genauso gelten.