Shanghai Disneyland im November

Brandis findet sich ohne Parkplan zurecht
Am nächsten Morgen trafen wir uns erst um 9 Uhr mit den anderen in der Lobby, da wir heute keine Park Tickets mehr hatten und den letzten Tag unserer Reise nochmals in Shanghai verbringen wollten. Weil wir die letzten 2 Tage genug gelaufen waren, wollten wir heute in der Stadt eine Rundfahrt mit einem HopOn HopOff Bus machen.

Zuerst nahmen wir vom Hotel mal den Bus direkt zur Metro-Station, den, welchen wir am ersten Tag eben nicht gesehen hatten. Dabei kriegt man auch noch ein paar Backstage-Einblicke, und man merkt auch, wieviel Platz für Erweiterungen noch zur Verfügung stehen.

Bei der Metro Station gibt es eine Bäckerei und einen Minimart, hier haben wir gefrühstückt.

Dann mit der U-Bahn in die Stadt gefahren, zum Volksplatz, da es dort Haltestellen diverser Anbieter von Sightseeing Bussen gibt. Haben uns das Angebot angeschaut und uns für einen entschieden, der neben 3 verschiedenen Linien auch noch eine Bootsfahrt auf dem Fluss anbot und preislich interessant war. Für die Bootsfahrt mussten wir eine Zeit wählen, zu der wir bei der Haltestelle der Sightseeing Busse beim Pearl Tower in Pudong sein sollten. Von dort würde man dann mit einem kleineren Bus zum Schiff gebracht.

Wir machten erst die Rundfahrt durch die Innenstadt mit den Einkaufsvierteln und der Altstadt. An der Flusspromenade Bund stiegen wir um in den Bus, welcher das moderne Hochhaus- und Finanzviertel in Pudong befuhr, um zum Pearl Tower zu kommen. Obwohl wir etwas verspätet waren, stand ein Minibus bereit, in den wir umstiegen und der uns dann zu einem Yachthafen etwas ausserhalb von Pudong fuhr.

Es handelte sich um eine kleine Motoryacht, welche wirklich bis auf den letzten Platz gefüllt wurde, hatten aber zum Glück gute Plätze mit Aussicht. Die Fahrt dauerte geschätzt mindestens 90 min. und wir fuhren praktisch den ganzen Bereich der Innenstadt am Fluss hoch und dann wieder zurück zum Yachthafen. Dabei konnten wir Shanghai nochmals aus einer ganz anderen Perspektive geniessen.

Zurück an Land war vom Bus, der uns wieder abholen sollte, weit und breit nichts zu sehen. So marschierten wir auf eigene Faust los, bis wir zu einer Fährstation kamen, wo man auf auf die andere Flussseite übersetzen konnte. Da diese ebenfalls in unseren U-Bahn Karten inbegriffen waren, fuhren wir damit auf die andere Seite, wo wir dann noch die 3. Busroute, welche vor allem diverse Tempel besuchte, fahren wollten. Merkten dann aber schnell, dass wir ziemlich weit vom Stadtzentrum weg waren. Da die Strassenszenerie aber interessant war, gingen wir einfach zu Fuss flussaufwärts, um die nächste U-Bahnstation zu finden. Diese entdeckten wir dann in einem ganz mordernen Einkaufszentrum. Schauten uns dort etwas um, u.a. in einem Delikatess-Lebensmittelladen, wo es u.a. Schweizer Käse gab, aber auch frische Fische und andere Meeresfrüchte, alles lebendig in Aquarien. An der Decke gab es ein Transportsystem, welches scheinbar für Online-Einkäufe genutzt wird. Überall im Laden hatte es Angestellte mit speziellen Einkaufstaschen und einem Tablet, wo Bestellungen von Kunden eingingen. Diese sammelten die bestellten Produkteim Laden ein und wenn sie fertig waren, hängten sie die Tasche mit einer Nummer in eine Art Fahrstuhl, wo die Taschen dann nach oben zur Decke und von dort in einen Auslieferbereich transportiert wurden, wo Kuriere mit ihren Elektro-Rollern auf die Taschen warteten, um sie den Kunden nach Hause oder ins Büro zu liefern.

Beim Schlendern durch das Einkaufszentrum entdeckten wir dann noch ein sehr modernes und ansprechend aussehendes Dumpling-Restaurant, wo man in einer Show-Küche der Zubereitung zuschauen konnte. Die Speisekarte war sehr umfangreich und teilweise auch exotisch, so gabe es besondere Luxus-Dumplings, gefüllt mit französischem XO-Cognac, Trüffel, französischem Käse oder z.B. Chili Szechuan Art. Diese besonderen Dumplings wurden in exquisiten Glasgefässen serviert und es gab sogar einen sepraten VIP Dining Room für Gäste, welche diese bestellten.

Da ich mich nicht entscheiden konnte, bestellte ich einige der Spezial-Dumplings und einige von der "normalen" Speisekarte. Es schien so, als wären wir die ersten westlichen Gäste, die dieses Restaurant je hatte, denn sowohl die Belegschaft wie auch die Köche versuchten alle, mal einen Blick auf uns zu erhaschen und wenn sie merkten, dass wir merkten, dass sie uns beobachteten, war es ihnen peinlich und sie kriegten sich vor lauter Kichern kaum mehr ein. Zum Schluss wollte die Belegschaft dann noch Gruppenfotos mit uns machen und als Andeken erhielten wir sogar eine Speisekarte geschenkt.

Dann fuhren wir zurück ins Disney-Resort, wo wir im Disney Town noch etwas shoppen wollten, natürlich vor allem im World of Disney Store. Ich gönnte mir eine Donald Duck Badeente :)

Die andern sagten, das Essen im Shanghai Restaurant am Vorabend hätte ihnen sehr geschmeckt und sie würden zum Abschluss gerne nochmals dort essen gehen. Ich war zwar von den Dumplings noch ganz voll, aber weil es eben der letzte Abend der Reise war, fand ich, wäre es ein netter Abschluss.

Waren etwas überrascht, dass das Lokal praktisch leer war und die andern sagten, am Abend vorher sei es gut gefüllt gewesen. Die Kellnerin, welche uns in Empfang nahm, schien etwas verunsichert, aber wir vermuteten, dass es an den fehlenden Englischkenntnissen lag. Das Bestellen ging trotzdem relativ einfach, da die Speisekarte durchgehend bebildert war und man seine Bestellung auf einem Zettel ankreuzen musste. Ich bestellte mir nur eine Vorspeise.

Nach einer relativ langen Zeit kam dann mal ein Teil der Gerichte. War aber kein Problem, da man das Essen in China ja sowieso meistens teilt, so konnten die, welche noch nichts bekommen hatten, bei den andern etwas probieren.

Irgendwann tauchte die Kellnerin dann mit der Rechnung auf und wollte einkassieren. Wir erklärten mit Händen und Füssen, dass noch nicht alle ihre Bestellung erhalten hätten und sie verschwand mit betretener Miene Richtung Küche. Da wir fast direkt neben der Küchentür sassen, bekamen wir eine erregte Unterhaltung auf chinesisch mit und dann sowas wie rumfliegende Pfannen... :) Die Kellnerin rannte aus der Küche und kurz darauf schritt die Restaurantchefin mit rotem Kopf Richtung Küchentür, wo sie aber nicht mehr weiter kam, da der Koch offenbar die Tür abgeschlossen hatte.

Wir verstanden zwar nicht so recht, was da abging, aber mussten uns sehr zusammenreissen, um nicht laut zu lachen. Es war einfach zu komisch.

Trotzdem kamen dann aber noch ein oder zwei der bestellten Mahlzeiten sowie die Bitte, ob wir dann gleich bezahlen könnten. Naja, hatten zwar noch immer nicht alles erhalten, aber auf der Rechnung war wenigstens auch nur das drauf, was wir bekommen hatten und hatten keine Lust, zu streiten, die Situation war so schon bizarr, also bezahlten wir, assen, war wir hatten und gingen dann, etwas verwirrt.

Also wir aus dem Restaurant rauskamen,bemerkte ich, dass sämtliche anderen Restaurants schon geschlossen hatten und dass ausser uns keine Gäste mehr in Disney Town waren. Als wir dann noch vom fluchenden Koch, dicht gefolgt vom übrigen Personal des Restaurants rennend überholt wurden, dämmerte mir langsam, dass Disneytown wohl, wie der Park, auch früher schloss und dass, als wir ins Restaurant eintraten, sie wohl gerade abschliessen wollten, aber nicht getrauten, aufgrund der Sprachbarriere sich vor uns eine Blösse zu geben und uns doch noch rein zu lassen. Bloss hat das vermutlich niemand dem Koch gesagt. Da sie alle wohl einen weiten Heimweg hatten und um diese Zeit die U-Bahn nicht mehr so oft fuhr, mussten sie sich dann eben beeilen. Hat uns dann natürlich auch leid getan, aber wir haben es ja wirklich nicht gewusst, dass sie früher schliessen.

Naja, war jedenfalls noch ein witziger Abschluss.

Weil wir keine Lust hatten, unsere Koffer wieder in den U-Bahn Stationen hoch und runter zu schleppen, haben wir uns erkundigt, wie lange ein Taxi zum Flughafen hat. Preislich war es ja sowieso kein Problem, sind echt billig. Der Hotel Concierge empfahl uns, mind. 3 Stunden vor dem Flug loszufahren, und da wir um 10:30 unseren Flug hatten und noch etwas Reserve haben wollten, bestellten wir 3 grosse Taxis für 7 Uhr am nächsten Morgen.

Dann gings zurück ins Zimmer zum Packen und dann Schlafen.

Am Morgen waren wir kurz vor 7 an der Hotelvorfahrt und wie versprochen standen die Taxis bereits. Die Fahrt zum Flughafen war problemlos, mussten einfach noch ein paar Min. warten, bis der Check In öffnete. Danach gingen wir durch die Sicherheitskontrolle, deckten und im Duty Free Shop noch mit chinesischem Tee als Mitbringsel ein und frühstückten in der Nähe des Gates gemütlich bei Starbucks.

Der Flug nach Hause, samt Umsteigen in Helsinki, verlief soweit ereignislos.

So, das wars! War hoffentlich nicht zu langatmig und hat ein bisschen einen Eindruck der Reise gegeben. Fotos werde ich wie versprochen später noch posten, wenn alles geordnet ist.

Fazit: Shanghai Disney ist ein schöner Park mit teils speziellen Attraktionen, vor allem Pirates hebt sich hier ab. Aber auch der Seilpark ist etwas, was es so sons in anderen Disneyparks nicht gibt.

Was den Andrang angeht, hatten wir offenbar wirklich Glück und haben im Nachhinein nicht das Gefühl, dass wir wegen Wartezeiten etwas verpasst hätten.

Mein Lieblings-Park bleibt aber weiterhin DisneySea in Tokyo und als Gesamt Resort ist WDW natürlich unschlagbar...

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!
 

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