Schon mal Boot gefahren?

WDW 
ixplora blättert noch in der Broschüre
Nein, ich meine nicht die Fähre vom TTC zum MK und auch nicht die Friendship Boats, die zwischen den Hollywood Studios und Epcot verkehren.

Ich meine die zu mietenden und selbst zu fahrenden Boote, mit denen man z.B. über die vom PO Riverside bis nach Downtown Disney oder bis zum Old Key West führenden Kanäle shippern kann.

Als wir vor ein paar Jahren schon mal im Riverside abgestiegen waren, haben wir uns einen der kleinen zweisitzigen "Sea Raycer" gemietet und sind damit in Richtung Downtown losgedüst. "Losgedüst" ist allerdings nicht ganz zutreffend, denn die Dinger sind echt lahm und nur optisch den flotten Wellenhüpfern ähnlich, die man oft während der Fährfahrt zum MK auf der Seven Seas Lagoon um sich herum flitzen sieht. Letztere sind mit dem wesentlich stärkeren Motor ausgestattet und schaffen 10-15mph, mit nur einer Person an Bord sogar bis zu 23mph.

Da der Kanal, und besonders die Durchfahrten unter den Brücken aber doch relativ eng sind, und einem auch immer wieder die Sassagoula Water Taxis entgegenkommen, ist die Geschwindigkeitsbegrenzung der Boote mit 5-7mph ziemlich niedrig angesetzt. Das gilt für alle Bootstypen, zwischen denen man wählen kann.
Alle fahren mit der annähernd gleichen Höchstgeschwindigkeit, so dass man sich bei mehr Betrieb auf dem Fluss mit den anderen Booten schön wie an einer Perlenkette aufreihen kann.

Vom Riverside bis zum Old Key West braucht man knapp 25 Minuten. In dieser Zeitangabe ist auch berücksichtigt, dass die Water Taxis immer Vorfahrt haben, und man, sobald sich eines von vorne oder hinten nähert, die Geschwindigkeit drosseln und Platz machen muss.

Trotzdem macht es einen riesen Spaß! Gerade dann, wenn man mit Kind(ern) da ist und daher eines der größeren Boote wählen muss.

Da wir mit Kind zu dritt waren, liebäugelte ich zunächst mit dem mittelgroßen "Boston Whaler 170 Montauk" (17 Feet), welches für maximal 6 Personen ausgelegt ist. Das schien mir, als vollkommen unerfahrenem Bootslenker, noch einigermaßen gut händelbar. Jedoch überzeugte uns dann der Bootsverleiher, gleich auf das genau so viel kostende, aber noch ein ganzes Stück größere (21 Feet) "Sun Tracker Pontoon Boat" zu gehen, da man mit diesem den gesamten Kanal, also auch bis nach Downtown abklappern dürfe, während die Whaler nur die Strecke zwischen Riverside und Old Key West fahren dürfen und die Fahrzeit auf eine halbe Stunde begrenzt sei. Somit kann man eigentlich nur die halbe Strecke schaffen und muss dann umdrehen, oder man gibt das Boot am jeweils anderen Hotel wieder ab und fährt z.B. mit dem Water Taxi wieder zurück. Ob das mit der halben Stunde aber wirklich so streng gesehen wird, weiß ich nicht.

Wir haben uns jedenfalls für das große Pontoon Boat entschieden, und es nicht bereut! Das Ding ist tatsächlich so einfach zu lenken wie ein Auto. Der Fahrer sitzt rechts hinten unter dem Verdeck und muss eigentlich nur mit der linken Hand lenken und mit der rechten Hand den Gashebel bedienen - und natürlich ein wenig das Ufer und den sonstigen Bootsverkehr im Auge behalten. Nach vorne drücken schaltet den Motor auf Vorwärtsschub von gaaaaanz langsam bis - na ja - immer noch langsam (wie gesagt 5-7mph). In der Mittelstellung ist der Motor aus, wenn man z.B. vor einer Brücke warten muss, bis ein Water Taxi durchgefahren ist, und beim nach hinten ziehen schaltet man den Motor in den Rückwärtsgang.

Lenken lässt sich so ein Boot natürlich etwas träge. Das Ausparken war noch etwas kompliziert, aber nach 2-3 Minuten hatte ich schon ein Gefühl für die Steuerung und den Gashebel entwickelt.

Auf dem Kanal fallen dann auch sofort die sehr viel schnelleren "Whaler" mit den roten Verdecken auf. Das sind die Guards, die ständig auf den verschiedenen Abschnitten des Kanals patroullieren, um sofort einzugreifen, wenn jemand z.B. aufgrund eines Motorproblems in Schwierigkeiten geraten sollte. Dann soll man einfach abwarten und deutlich winken, wenn sich ein Boot mit rotem Dach nähert - man darf ihnen natürlich im Vorbeifahren auch einfach mal so entspannt zuwinken, als Zeichen, dass alles OK ist.
Auf den Fahrer des Bootes muss man sich übrigens beim Mieten festlegen. Er/Sie bekommt eines dieser aus unzerreissbarem Papier bestehenden Armbänder ums linke Handgelenk geklebt. Das Ding hat eine grelle Neonfarbe und somit können die Guards immer mit einem Blick sehen, ob auch wirklich der Fahrer am Steuer sitzt. Sollten sie auch nur aus der Ferne sehen, dass bei den größeren Booten mal kurz ein Kind am Lenkrad sitzt, ist der Spaß für die betreffende Gruppe sofort vorbei. Dann war es das mit der Fahrt.

Uns hat es viel Spaß gemacht, und beim nächsten Mal gehört so eine Selbstfahr-Bootstour sicher wieder mit zum Programm.

Noch ein paar Details:

* vorreservieren muss man das Boot nicht. Einfach zum Bootsverleih gehen, oder am Zimmertelefon die 57 wählen, um diesbezügliche Informationen zu erhalten.
* Ein Boot mieten darf nur, wer mindestens 18 Jahre alt ist und einen gültigen Führerschein, oder seine WDW Resort ID vorlegen kann.
* Um die kleinen Sea Raycer fahren zu dürfen muss man mindestens 12 Jahre und 1,52m groß sein (5 Feet).
* Die größeren Boote dürfen nur von Personen von mindestens 18 Jahren gefahren werden.
* Fahrer über 18 Jahren müssen ihr Alter mit einem gültigen Ausweis nachweisen können.
* Bei Fahrern unter 18 Jahren muss ein Elternteil oder eine aufsichtspflichtige Begleitperson eine entsprechende Freigabeerklärung unterschreiben.
* Mit Ausnahme des Fahrers müssen alle Personen Rettungswesten tragen, während sie sich auf dem Boot befinden. Der Fahrer bekommt natürlich auch eine, muss sie aber nicht tragen, da er sonst nicht mehr bequem in seinem Sessel sitzen kann, und da es ja sehr unwahrscheinlich ist, dass er währned der Fahrt auf dem Boot herumläuft und über die Reling ins Wasser fällt.
* Für die beiden größeren Bootstypen ist die Mitführung einer Kühlbox gestattet, jedoch kann die Mitnahme von Speisen und Getränken auch im Einzelfall untersagt werden. Dies liegt im Ermessen des Bootswarts. Alkoholische Getränke und Gläser dürfen generell nicht mitgeführt werden.
* Ebenso herrscht auf allen Booten generelles Rauchverbot.

Noch was zu dem Preisen:

Die Sea Raycer kosten für 30min 34,08$, für 45min 42,60$ und für 60min 47,93$ (incl. Tax).
Die Whaler und Pontoons kosten pro 30min 47,93$. Für Annual Passholder gibt es einen Rabatt von 15%.

An die deutschen Zeitregelungen gewähnt ("x Euro pro angefangene 30min"), gingen wir dank AnnualPass von einem Preis von 2 x 47,93$ - 15% aus, als wir das Boot nach 58 Minuten wieder am Anleger abgaben. Der Bootswart notierte die Nutzungsdauer und schickte uns zur Kasse. Als der Verleiher dann aber nur 40,74$, also den um den Rabatt reduzierten Mietpreis für eine halbe Stunde von mir wollte, wies ich ihn erstaunt darauf hin, dass wir doch weit über die halbe Stunde, fast 60 Minuten unterwegs waren, aber er sagte nur: "Ist schon in Ordnung so!". Ich vermute jetzt also, dass immer nur volle halbe Stunden abgerechnet werden dürfen, wir also erst bei einer Fahrzeit von 60-89 Minuten den erwarteten doppelten Betrag gezahlt hätten. Das war auf jeden Fall noch eine nette Überraschung und somit blieb uns diese entspannende Tour gleich in doppelt guter Erinnerung.:jump

Lieben Gruß,
ixplora
 
Brandis findet sich ohne Parkplan zurecht
Mit einem kleinen (legalen) Trick kann man übrigens auch mal eine kostenlose Fahrt erhaschen, davon konnte ich bereits 2x ohne Absicht profitieren. Wir mieten uns jeweils Searaycers in der Wilderness Lodge, da man sich auf dem Bay Lake erst mal an die Handhabung des Bootes gewöhnen kann und nicht allzu sehr auf andere Boote achten muss. Auf der Seven Seas Lagoon ist in der Beziehung viel mehr Verkehr und vor allem fahren hier auch die grossen Fährboote zwischen TTC und MK.

Als wir die Boote mieteten, wurden wir gefragt, wie lange wir mieten wollten, wir sagten, 1 Stunde. Zu dem Zeitpunkt sah es schon etwas nach Regen aus, aber war noch trocken. Nach 30 min. kam etwas Wind auf und das Wasser wurde etwas unruhig, war aber noch kein Problem. Nach etwa 50 min. als wir uns sowieso grad auf den Rückweg machen wollten, kam einer der Boston Whaler angefahren und der CM meinte, wir müssten sofort zurück zum Hafen, wegen Gewitterwarnung (scheinbar werden die Seen gesperrt, wenn es im Umkreis von 25 Meilen oder so Blitzeinschläge gibt). Wir waren dann etwa 5 min. vor der vollen Miet-Stunde zurück und wollten bezahlen, der CM an der Kasse meinte aber nur, wir müssten nichts bezahlen, da wir die Miete nicht voll ausnutzen konnten... :)
 
Conny steigt in manche Attraktion mit ein
Meine Schwester und ich haben 2008 mal ein Pontonboot für 1 Stunde im Grand Floridien gemietet.Die zeit hat gereicht,um bis zur Wilderness Lodge zu fahren,dort rumzuschippern,am Contemporary und am Poly vorbei.Superschöne Abwechslung,hat viel Spaß gemacht und werden das nächsten November beim OKW bestimmt wieder machen.
Conny
 
Shinji findet sich ohne Parkplan zurecht
Muss man eigentlich einen Führerschein haben um ein Boot auszuleihen?
 
peki blättert noch in der Broschüre
Wir mieten uns seit Jahren immer ein Ponton Boot für ca. 2. Stunden. Wir sind schon
die verschiedensten Routen gefahren, bzw. haben an den verschiedenen möglichen Übernahme Stellen angemietet. Wir haben Jahreskarten und wohnen immer Offsite. Bis jetzt mussten wir noch niemals die Schwimmwesten anhaben,sondern nur auf dem Boot mitführen.
Dies war bei allen Anmietstationen so. Unsere Stationen waren Downtown, Fort Wilderness,
Beachclub und Polynasian Resort. Hinterlegt habe ich jedesmal den deutschen Führerschein
und wir wurden darauf hingewiesen wie weit wir fahren dürfen. Die Einweisung war eigentlich nur beim ersten mal gründlich. Danach immer nur noch kurze Einweisungen, nachdem ich auf Nachfrage gesagt habe dass ich schon mal mit dem Bootstyp gefahren
bin. Wer die Möglichkeit hat, sollte es ruhig mal probieren, da man das World von einer
ganz anderen Seite kennen lernen kann.

Im Dezember gibt es die nächste Tour, wir freuen uns schon sehr.:wink:

Peki:headbang::jump
 
Brandis findet sich ohne Parkplan zurecht
Spannend finde ich vor allem die Verbindungsstelle zwischen Bay Lake und Seven Seas Lagoon. Erst fährt man unter den Monorail Schienen durch, die an dieser Stelle sehr hoch gebaut sind, da der Missisippi Dampfer aus Frontierland hier unten durch muss, um zur Werft am Bay Lake zu gelangen. Trotzdem werden bei der Durchfahrt die Kamine runtergeklappt, da es sonst immer noch zu hoch zum durchfahren wäre.

Danach überquert man eine der Wasserbrücken, wo man mit dem Auto unten durch fährt, wenn man zum Contemporary fährt.
 
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