Tale of The Lion King wird von 18 Darstellern vorgetragen. Der Soundtrack ist eingespielt aber die Drummer und Vocals sind live. Zuerst weiss man ob den Kostümen gar nicht, wer welcher Character ist, aber das klärt sich natürlich schnell. Eine nette, 25-minütige Show, nur der Hintergrund mit Paradise Pier lässt nun mal so gar keine richtige Atmosphäre aufkommen, aber die Show hat man wohl wegen des erwarteten Andrangs für Star Wars Land bewusst nach DCA platziert, um Disneyland zu entlasten. Die Show soll wohl bis irgendwann im September zu sehen sein und wer sie sehen will, tut dies am Besten gegen Abend, denn tagsüber knallt die Sonne mit Vollgas auf Zuschauerplätze, kein Schatten weit und breit. Wenn ihr Kinder habt, setzt ihr euch am Besten ganz vorne auf die Treppenstufen, denn bei Hakuna Matata dürfen die mit den Performern mittanzen.
Für euch habe ich mich heute mutig in die sengende Hitze gestellt und das Ganze auf Video festgehalten.
Der gestrige Abend hab ich bei Fantasmic ausklingen lassen.
Leider schon der letzte Parktag heute. Frühmorgens hab ich zuerst mal einige Fantasyland-Favoriten mitgenommen und auf dem Weg dahin mich ob den vielen Fahrzeugen auf der Main Street erfreut. Nur ein kleines Detail aber halt doch etwas, was viel zur Atmosphäre beiträgt.
Für eine Ruhepause bietet sich das Main Street Cinema auf der Ostseite an. Sitzgelegenheiten, AIrcondition und die ersten Mickey Cartoons - wird von vielen Gästen auf dem Weg zu den Headliner-Attraktionen übersehen. Wobei das auch Vorteile hat, fast immer ist ein Platz frei und es ist eher ruhig dort.
Weiter wie gesagt ins Fantasyland, was neben der Main Street bis heute mein Lieblingsland geblieben ist. Auch heute bin ich Gottseidank nicht auf IASW stecken geblieben. Dort hinten war so gut wie niemand. Direkter Walk-On und in unserem Boot wurde nur die vorderste und hinterste Reihe besetzt.
Flug auf Dumbo bedeutete auch weniger als 10 Minuten Wait Time. Ich mag irgendwie diese "kleineren" Attraktionen, ganz im Sinne des Erfinders ist man dafür nie zu alt.
Der Preis für die engste Queue geht definitiv an die Storybook Land Canal Boats. Da hat der Durchschnittsamerikaner ja schon fast Mühe, da durchzupassen...
Da ist EIGENTLICH bisschen zu viel Wasserdruck drauf, so dass es nicht über das Rad läuft. Oder die Rinne etwas kürzer machen.
Auf der Railroad konnten heute nur 2 Züge eingesetzt werden, was dann doch zu spürbaren Wartezeiten und vollen Waggons geführt hat. Aber mit Walt's mutmasslicher Lieblingsattraktion sollte man bei jedem Disneyland-Besuch einmal gefahren sein.
Im letzten Wagen fahren keine Gäste mit - eigentlich schade. Denn der wäre sehr nobel ausgestattet im viktorianischen Stil mit roten Polstersesseln, Mahagoni und Marmortischen. Walt wollte allerdings seinen Gästen eine bessere Sicht auf die an der Strecke liegenden Dioramas bieten, womit dann offene Waggons zum EInsatz kamen.
Und in der BandTastic Cavalcade, die nur noch bis zum 1. August zu sehen ist, hatte ich beim 2. Anlauf Glück und Baloo kam kurz zu mir für eine Streicheleinheit. Er ist mittlerweile in keinem Park in den USA mehr anzutreffen.
Als Abschluss geht's heute Abend um 22:15 Uhr dann zu World of Color. Um ca. 10 Uhr konnte ich mir einen FP für den blauen Bereich sichern. Um 11 Uhr waren bereits alle FPs weg dafür.
Die Frage hat vor Jahren schon mal zu einer heftigen Kontroverse geführt hier im Forum Aber in Realität ist es so:
1) Der ist tatsächlich nur teilweise gefüttert, in der Schnauze und bis auf Augenhöhe, anonsten ist da nichts drin.
2) Heiss ist es sowieso. Schwitzen tut man auch so oder so.
3) Der bedeckt zumindest teilweise die Ohren, egal wie man zur Sonne steht.
4) Ist natürlich in den USA ein beliebter Smalltalk-Starter. Heute kam mir in New Orleans Square eine ganze Kindergruppe entgegen und alle so: "HI SIMBAAA!"
5) Bin wohl einfach zu fest TLK-Fan.
6) Wenn man noch mit anderen Leuten unterwegs ist und sich kurzfristig aus den Augen verliert, bin ich etwas leichter.
7) Damit rennt Rafiki auf einem zu und will unbedingt ein Foto, auch in Paradensituationen wie gerade eben:
World of Color war der krönende Abschluss unseres Disneyland-Aufenthaltes. Trotz Fastpass empfiehlt es sich, 1,5-2 Std. vorher da zu sein. Klar kann man zwar sich immerhin auf den Boden setzen während der Wartezeit, aber etwas mühsam ist das dennoch. Der blaue Eingang ist ganz in der Nähe der Brücke rüber zu Paradise Pier. Da die letzte Tale of The Lion King Show noch im Gang war, wurden wir zuerst in eine Art Holding Area geleitet, erst um etwa 21:50 Uhr konnte man dann die definitiven Plätze einnehmen. Ich war zum Glück genug weit vorne, so dass ich mir einen Platz am Geländer sichern konnte, die natürlich innert Sekunden alle weg sind. Stand ganz links und hatte zwei Lichtmasten im Weg, aber immerhin, besser als weit hinten zu stehen.
Das Grand Legacy-Resort konnte für knapp über $800 für 4 Nächte nicht ganz überzeugen. Die Zimmer sind klein, die Aircondition laut (aber immerhin effektiv) und Housekeeping haben wir während dem ganzen Aufenthalt nie bekommen, da wir unsere Midday Breaks immer zwischen 15-19 Uhr gemacht haben. Eigentlich sind ja bis dann die Zimmer in den meisten anderen Hotels gemacht. Nicht, dass ich es brauchen würde und im Notfall, wenn ich wirklich was gebraucht hätte, hätte ich angerufen oder jemanden angesprochen, aber gerade als Familie kann ich mir vorstellen, dass man dann doch froh ist, wenn's regelmässig neue Tücher und Bettwäsche gibt. Somit war dann auch das bereitgelegte, tägliche Trinkgeld vergebens, was ich dann halt am Abreisetag aufgerundet habe. Die Betten waren OK, das WiFi auch, das Poolwasser wurde mir dann aber mit 31 Grad zu warm und die Wasserspielflächen wirkten etwas lieblos auf dem Beton, die hatten dafür aber immerhin kühles Wasser, auch im Bad konnte ich meine kühlen Duschen nehmen.
Am Harbor Blvd. scheint die Situation betr. Mitmenschen am Rande unserer Gesellschaft ähnlich wie am Las Vegas Strip sich verschlimmert zu haben. Die Typen mit den $1-Wasserflaschen an der Fussgängerampel gehen ja noch, selbst wenn die abends um 23 Uhr bei kühleren Temperaturen noch dort stehen und lautstark versuchen, Umsatz zu machen. Hingegen wurde ich mehrmals von "Obdachlosen" aktiv um Geld angesprochen. Die Kontraste prallen in diesem Land immer mehr aufeinander und das verheisst gar nichts gutes für die Zukunft.
Nun bin ich für die letzte Woche meines USA-Aufenthalts wieder zurück in Torrance. Auf der Rückfahrt war die I-5 ungewöhnlich leer für L.A.-Verhältnisse.
Am Abend haben wir uns in die benachbarte Del Amo Mall begeben, die noch immer zu einer der grössten in den USA zählt. Hab mich dort bisschen dem Toy Hunting gewidmet und nach dem vielen TLK-Merchandise auch für meine Puppensammlung Dinge hinzugefügt. Target habe ich dessen letztes Spirit & Lucky Playset abgekauft für $50. An den Haaren der Puppe wird klar, warum sich dieses Spielzeug seit letztem Jahr nicht verkauft hat. Aber die bringe ich schon wieder in Ordnung.
Die Our Generation-Puppenlinie kennt man zwar auch bei uns, seit Smyths die Toys R Us-Filialen übernommen hat. Jedoch schaffte es nur einen Teil des Sortiments nach Europa. Deren Jungenpuppe Rafael leider nicht und da die hier mit $29.99 vs. $50 in der Schweiz doch massiv billiger sind, musste auch er mit. Wird dann ebenfalls ausgepackt und mit einigen anderen Sachen am Tag des Rückflugs nach Hause geschickt.
Irgendwie ist es schon faszinierend, wie viele manuelle Jobs hier noch gemacht werden. Beim Verlassen von Walmart und Target tut man gut daran, den Kassenbon in Griffnähe zu behalten. "Das ist doch selbstverständlich!" werdet ihr jetzt zu Recht sagen, aber was speziell unerfahrenen USA-Besuchern sofort auffallen wird ist, dass die Ein- und Ausgangsbereiche offen gestaltet sind und somit an den Türen vielfach ein Security steht, der die Quittungen sehen will, bevor man das Gebäude verlässt. Wie lange sich dieses Land wohl noch solche Jobs leisten kann? Komme dann immer ins Grübeln, was mit solchen Arbeitnehmern mal passieren wird. Vermutlich enden die dann eben auf dem Boden sitzend am Harbor Blvd. Ein gutes soziales Sicherungssystem hat man hier ja nicht. Aber lustigerweise ist Self-Checkout allgegenwärtig, somit gleicht sich das zumindest im Moment wohl noch aus.
Den Tag abgeschlossen haben wir im Kino bei The Lion King, den wir uns im AMC Del Amo auf Imax angeschaut haben. War nun mein 2. Mal aber meine Gastgeberinnen hier hatten ihn noch nicht gesehen und waren unter dem Strich ebenfalls begeistert. Dieses Kino hatte keine so grosse Auswahl an Merchandise, wie das in Bellevue, WA. An TLK-Merch gab's nur die Funko-Figuren. Die Plüschis, Decken oder selbst die Popcorn Buckets suchte man hier vergebens und an Werbung war eigentlich nur dieser Banner vorhanden, kein riesiges Kartondisplay, was das Sammlerherz hätte höher schlagen lassen.
Mal wieder auf den dauerverstopften Freeways unterwegs. Aber solange man früh genug dran ist, den richtigen Sound hat und es angenehm klimatisiert ist, geht es ja noch. Gehört zum L.A. Lifestyle dazu, das im Stau stehen. Wobei es eigentlich fast immer vorwärts geht mit etwa 50 km/h. Es geht nochmals nach Anaheim heute, für mein allererstes Baseballspiel: LA Angels gegen Detroit Tigers.
Baseball ist auf den ersten Blick nicht einfach zu durchschauen, aber das Grundprinzip ähnelt in einer Art Völkerball und wenn man das mal verstanden hat, kann man einen Abend wie den gestern durchaus geniessen.
1 Std. und 3 Minuten dauerte die Fahrt von Torrance durch den dichten Rushhour-Verkehr, die HOV Lanes werden gnadenlos auch von Automobilisten benutzt, die alleine im Auto sitzen, da gemäss Aussage meiner einheimischen Gastgeber die 2+-Regel kaum durchgesetzt wird. Somit steht man auch auf diesen Spuren oft im zähflüssigen Verkehr.
Wie immer an US-Sport-Events ist alles gut organisiert, man steht kein einziges Mal irgendwo an und wenn, dann nur für sehr kurz. Tickets haben wir uns für $78 auf der offiziellen Angels-Website gekauft, plus Parkplatz für $20. Etwas mühsam war, dass man die Tickets entweder bei Will Call abholen oder sie mittels Installation einer App auf das Handy laden musste. Warum denn nicht einfach ein PDF-File zustellen, so wie es die NHL und NFL-Teams machen? Hab mich dann für ersteres entschieden, immerhin keine Wartezeiten. ID und Kreditkarte, mit der man die Bestellung bezahlt hat, müssen zwingend vorgewiesen werden.
Gratis gabs nichts diesen Abend, aber für die restlichen Spiele hat man eine stattliche Auswahl an aus China importierten Gratis-Giveaways aufgefahren.
Die Preise für Food & Drinks bewegen sich auf Schweizer Niveau.
Unsere Plätze waren in den 300er-Sektoren, das ist die mittlere Ebene, vorderste Reihe. Und die Sicht war definitiv mehr als OK.
Einen Home Run der heimischen Angels durften wir miterleben.
Baseball ist ein Spiel mit beängstigend vielen Zahlen und Statistiken und die Abkürzungen muss man sich erstmal ergoogeln. Die Buchhandlungen sind noch immer voll mit dicken Wälzern mit ebensolchem Zahlenmaterial für den hinterletzten MLB-Spieler.
Ansprechender ist da das Wahrzeichen des 45'000-plätzigen Stadions, der Wasserfall. Im Hintergrund ist Anaheim-Hauptbahnhof zu erkennen, wobei natürlich auch dort Anspruch und Realität aus Schweizer Sicht doch etwas stark auseinanderklaffen. Man versucht immerhin, Bahn und Bus miteinander zu verknüpfen, aber von so Sachen wie Taktfahrplan, Anschlüsse abwarten, moderne elektrische Züge, etc. ist man natürlich noch weit entfernt. Aber vielleicht kommt ja irgendwann mal dieser High Speed Train nach San Francisco und Las Vegas - und eine anständige Anbindung des "Bahnhofs" an Disneyland, wo eigentlich die meisten Leute hinwollen.
Lieber wieder dem Game widmen. Die Sicht auf die Home Plate und die Bases war gut und auch nicht allzu weit weg.
Am Platz bestellen und essen wäre auch möglich gewesen. Aber wehe man reicht den Bierbecher durch ein paar Leute hindurch! Könnte ja ein Kind dazwischen sitzen und das Gesöff selbst austrinken! Immerhin, man muss sagen, es wurde weder geraucht, noch gesoffen, alles sehr friedlich.
Die Angels haben die Tigers mit 6:1 erlegt, das Spiel dauerte fast exakt 3 Std. Den üblichen Pathos wie die Nationalhymne und die durchaus auch schöne Tradition, dass während dem 7. Inning "Take Me Out to the Ballgame" gesungen wird.
Shopping war natürlich auch reichlich vorhanden. Aber da ich (noch?) nicht wirklich ein MLB-Lieblingsteam habe und die Preise doch recht stolz waren ($374 für ein Authentic Jersey oder $34 für eine 6" Actionfigur von Shohei Ohtani), hab ich dann nur noch kurz ein Foto mit ihm in Lebensgrösse aus Plastik gemacht, bevor wir dann kurz nach 22 Uhr wieder ohne Stau vom Parkplatz direkt auf die nun überraschend leeren Freeways entschwunden sind.
Heute konnte ich etwas abhaken, was schon lange auf meiner To-Do-Liste stand: So nahe wie möglich ans Hollywood Sign. Dafür haben wir uns 2 Std. Fahrt über die Freeways angetan. Das Netz spukt einem viele Locations aus, aber Vorsicht: Bei vielen Orten muss man aufpassen, ob man überhaupt parken darf und man kein Privatgrund betritt.
Wir hatten mit 2 Locations den Volltreffer gelandet. Die erste findet ihr unter Eingabe von „6101 Mulholland Hwy, Los Angeles, CA“. Ihr kommt über den Freeway 101 North, nehmt die Ausfahrt Gower Street und fährt über den Beachwood Drive und Ledgewood Drive mehr oder weniger geradeaus den Berg hoch. Ledgewood Drive endet an einer T-Kreuzung mit dem Mulholland Hwy (der in Wahrheit eine Quartierstrasse ist). An der Kreuzung ist rechts abbiegen nicht möglich, da für Fahrzeuge gesperrt, nur Fussgängerzutritt erlaubt. Stattdessen links abbiegen auf besagten Mulholland Hwy und irgendwo am Strassenrand parken. Keine Hauseinfahrten oder rote Bordsteinkanten blockieren! Privater Sicherheitsdienst ist dauernd auf der Lauer und schaut aufmerksam zu. Unbedingt an einem Werktag dort hochfahren, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ist das Parken tagsüber komplett verboten. Wenn ihr eine Lücke gefunden habt, Auto abstellen und zu Fuss einige Schritte auf der Strasse zurück, Richtung Osten gehen, vorbei an der Fahrzeugabsperrung. Nach gut 2, 3 Minuten (Strasse steigt leicht an) habt ihr das Sign erstmals zu eurer linken. Obwohl der Mulholland Hwy noch weiter Richtung Osten führen würde, war ab dort dann auch für Fussgänger abgesperrt. Bitte also bei der ersten Gelegenheit eure Fotos machen. Keine Wege verlassen, nicht in die Büsche oder Wildnis hinaus, keine privaten Seitenstrassen betreten oder Absperrungen jeglicher Art übersteigen, auch wenns nur eine simple Kette ist. An dieser legalen Fotolocation sieht es so aus:
Die Location ist auf folgendem Screenshot mit „Last House on Mulholland“ bezeichnet:
Ihr seid fertig an der Location oder hattet kein Parkplatzglück? Ihr seid nicht vergebens da hoch gefahren. Fährt nun einfach weiter Richtung Westen auf dem Mulholland Hwy und nach ein paar Kurven und einer Spitzkehre nach rechts seht ihr zu eurer Rechten am Fusse einen steil abfallenden Abschnitts des Mulholland Hwy eine grosse, offene Rasenfläche. Das ist der Lake Hollywood Park. Entlang des steilen Strassenabschnitts findet ihr beidseitig markierte Parkflächen. Auto dort stehen lassen. Da dort ständig Leute kommen und gehen und relativ viel Platz verfügbar ist, sollte das Anhalten dort weniger ein Problem sein, als an der ersten Location. Ihr seid zwar etwas weiter weg vom Sign, aber immer noch in guter Sichtweite. Der Park verfügt über einen Trinkbrunnen und Spielplatz. Dort oben ist es meist deutlich heisser, als in Downtown L.A. oder in Strandnähe. Heute waren es 32 Grad in diesen Hügeln, unten nur 25-27. Die Lake Hollywood-Location sieht so aus:
Und ein weiteres Mal gings über die gewaltigen Autobahnen nach Hause entgegen.
Als Spielwarenliebhaber wurde mir heute Morgen eine ganz besonders grosse Ehre zu teil. Der Nachbar meiner Gastgeberin hier in Torrance arbeitet bei Mattel in El Segundo als Designer. Und die beiden haben für mich einen exklusiven Blick hinter die Kulissen im Mattel Design Center organisiert!
Am Eingang des vom World Headquarter separierten Gebäudes musste ich zuerst ein Geheimhaltungsvertrag unterschreiben und einen Badge ausdrucken, dann wurde ich unter ständiger Aufsicht von 2 Angestellten 90 Minuten lang durch die heiligen Werkstätten begleitet. Stellt es euch als riesige Halle vor, in denen die meisten Mitarbeiter in diesen für US-Büros typischen, kleinen Cubicles sitzen und dort ihrer Arbeit nachgehen, umrahmt von einem auf den ersten Blick Chaos von halb und ganz fertigen Spielwaren und dazwischen grössere offene Bereiche mit Maschinen.
Fotos und Videos waren strikte verboten, ausser im Eingangsbereich, denn ich bekam teils wirklich Spielwaren zu sehen, die zurzeit nur als Produktionsmuster existieren und wo noch unklar ist, ob und wann das wirklich mal ein finales Spielzeug wird.
Meine Spielwarensammlung umfasst mittlerweile längst nicht mehr nur Lion King oder Disney, sondern spannt sich auch über Jurassic Park und Modellpferden bis hin zu diversen Puppen. Ich mache keinen Unterschied zwischen Spielzeug für Jungs oder Mädchen. Ich kann mich ob deren riesigen Jurassic World-Sauriern genau so erfreuen, wie an einer Barbie. Letztere sammle ich zwar nicht aktiv, aber ein paar wenige Barbies und vor allem Kens finden sich in meiner Wohnung dann doch.
Und genau da, im Barbie Department ging es auch los und ich bin wirklich froh, hat man mir die ausführlich gezeigt, obschon ich wohl nicht deren Hauptzielgruppe angehöre.
Einer der gut 500 Angestellten im Gebäude durfte ich zu Beginn über die Schulter schauen, wie sie einem Barbiekopf die Haare eingezogen hat. Das geschieht mit einer Art Nähmaschine und verlangt exakteste Führung von Hand. Geduldig und sehr freundlich wurde mir erklärt, auf was es da ankommt. Alle Barbies besitzen Saran-Haar aus Japan, von denen Mattel hunderte(!) von Farbtönen verwendet.
Die Fabrikation der Gesichter wird für alle der Sammlerlevel-Barbies bis zum heutigen Tag hier erledigt, nur die Körper und der finale Zusammenbau erfolgt in China. Die Spielwarenbarbies werden in Gänze in China und Indonesien gefertigt, aber hier entworfen und als Prototyp gebaut. Paar Schritte weiter konnte ich den Entstehungsprozess der Barbiekleider bestaunen und um die Ecke türmten sich DHL-Pakete aus China mit den finalen Produktionsmuster während die Prototypen bereit waren für den Versand dorthin.
Ein Hot Wheels Designer hat mich dann gar an seinen PC gelassen und ich durfte ihm seine Arbeit an einem Modellauto versauen, in dem ich mit einem joystickartigen 3D-Stift mit 3D-Achsen und taktilem Feedback mittels einer photoshopähnlichen Software mich gleich selbst als Designer versuchen durfte. Auch da braucht es eine unfassbar geübte Hand, Konzentration und gute Augen. Der sass dann auch in einem abgedunkelten Raum, damit die Details auf dem Bildschirm gut rüberkommen.
Mit einem grossen Lächeln sah ich in den Cubicles immer wieder Barbiepuppen, Barbiepferde und was weiss ich. In einem anderen Raum wurden die Kartonverpackungen designt und ausgeschnitten, wieder anderswo standen riesige 3D-Drucker. Knetmasse stand nur noch als Erinnerung in einer Ecke, ein Spielzeug wird heute vollständig am PC designt.
Aber definitiv umgehauen hats mich, als ich die Ecke mit den Jurassic World-Produkten kam. Leider war gerade keiner der Designer da, was vielleicht ganz gut war, denn erstens hätte ich mit denen wohl stundenlang geplaudert und sie dann zu Tode umarmt. Mattel hat mit der Jurassic-Lizenz, die sie erst seit kurzem inne haben etwas geschafft, was letztes Mal in den 90ern der Fall war: Grossformatige und vor allem detailgetreue Dinosaurier-Actionfiguren, die authentisch aussehen, so wie sie in den zahlreichen Filmen zu sehen waren. Das begeistert nicht nur Kinder, sondern auch alle Sammler. Ich bin mit den originalen Jurassic Park-Spielwaren aus 1993, 1997 und 2001 aufgewachsen und Mattel stellt selbst die in den Schatten! Da war der riesige Brachiosaurus, mit dem langen Hals, der in ein paar Tagen in die Läden kommt und von den Fans sehnlichst erwartet wird und sofort ein vielfaches des Retailwerts haben wird. Kein Wunder, er misst stolze 100 x 60 cm und sieht exakt so aus, wie der im ersten Jurassic Park-Film. Nur eben, dass es 25 Jahre lang keine grosse Brachiosaurus-Figur gab. Da waren meine Lieblinge, wie der Thrash & Throw T-Rex oder der Bite & Fight T-Rex, die endlich wieder Körper und Gesichter haben, wie genau im Film und mit dessen Actionfeatures selbst ich als Erwachsener ab und zu gerne einfach wirklich mal spiele und sie nicht nur auf dem Regal stehen lasse.
Und dann war da noch ein riesiges Production Sample meines (und wohl der meisten) Lieblingsdinosauriers, das ich nicht genau beschreiben darf und man mir auch nicht sagen wollte, ob das wirklich mal erhältlich sein wird. Nur so viel: Es war gross, es war akkurat, wenn auch etwas halbfertig, und es war keine Actionfigur.
Ich hab dann noch versucht, etwas mehr über ihre Lion King-Spielsachen rauszufinden, die Mattel in den 90ern hergestellt hat und von denen ich einige besitze, z.B. das Pride Rock Playset oder die Actionfiguren. Man gab sich sehr zugeknöpft, sagte lediglich, dass man alle Spielwaren noch im Archiv hat und man auch nicht sagen könne, ob man damals die Lizenz bewusst abgegeben oder sie verloren hat, zuerst an Hasbro und mittlerweile liegt sie bei Just Play. Ich habe kein einziges TLK-Spielzeug gesehen.
Aufhorchen liess aber eine Aussage von Bobby und zwar, dass der Disney Store sein Sortiment mehr und mehr an andere Spielwarenhersteller abgibt und weniger selber, bzw. bei seinen chinesischen Auftragsnehmern produziert. Das konnte ich dieser Tage leider schon beobachten. Noch gibt es sie, die tollen Disney Store-eigenen Puppen. Doch für Aladdin hat man bereits auch die Billigpuppen von Hasbro im Regal. Noch gibt es sie, die kuscheligen Plüschis mit dem speziell guten, nicht verstaubenden, verfilzenden Stoff. Doch für Lion King waren nun auch die animatronischen Simba und Nala von Just Play im Verkauf. Stellt man irgendwann die Produktion von eigenen Puppen und Plüschis ein, würde mir dann doch sehr etwas fehlen und nach dem Verlust von Toys R Us wäre das ein weiterer massiver Schlag für meine Sammelgebiete.
Mit vielen Eindrücken im Kopf durfte ich noch im Aufzug des lebensgrossen Barbiehauses posieren und ein paar Hot Wheels vom ersten Stock die Bahn runterschiessen...
...bevor man mich mit dem Employee-Shuttle zum kleinen Shop um die Ecke im World Headquarter brachte. Meine Koffer sind schon übervoll und somit blieb mir nicht viel anderes übrig, als lediglich zu posieren mit dem Teil, was ich ernsthaft als eines der coolsten Spielzeuge überhaupt bezeichne: Der 115 cm lange, 3 kg schwere Super Colossal Tyrannosaurus Rex, den es zum Glück auch in Europa gab letztes Jahr und die grösste offizielle T-Rex-Actionfigur ist. Man kann ihm kleinere Dinosaurier oder die menschlichen Charaktere füttern und sie mittels einer Klappe im Bauch wieder rausholen. Aber vor allem sieht der einfach genial aus und ist der eindeutige Star jeder Sammlung. Erinnert mich an 1993 als ich in der ersten Klasse war und jeder Junge in meiner Klasse einen möglichst grossen Dinosaurier haben musste, koste es, was es wolle und der dann lautstark vor den anderen Kameraden präsentiert werden musste und in der Pause gegen die anderen Dinos zum Kampf losgelassen wurde. Damals hatten wir aber, so gross der Dino-Hype auch war, definitiv keine so grossen Figuren. Damit wäre einem der Neid auf sicher gewesen! Heute hab ich diese Figur in 3-facher Ausführung und somit fiel es mir leichter, ihn stehen zu lassen und stattdessen mit Bobby von Mattel zu posieren, der mich herumgeführt hat.
Der Laden ist nicht allzu gross, aber öffentlich zugänglich und die Preise sind attraktiv. Das Regal mit den Sammler-Barbies ist cool und wenn ich noch Platz gehabt hätte, hätte ich mir diesen unglaublich schönen Ken zugelegt. Ein Traum!
Aus dem Laden bin ich dann schliesslich mit nur 2 dramatisch unspektakulären Kens raus, aber ich find die genau so cute und kann mich daran erfreuen. Mit Employee Discount gabs einen gratis. Lifeguard Ken und Firefighter Ken. Schön, dass man im Gegensatz zu Europa hier auch die African-American Versionen bekommt.
Auf dem Rückweg dann noch Stop in der Manhattan Beach Village Mall, bzw. im dortigen Apple Store. Gestern ist mir mein MacBook abgeraucht. Hatte keinen Zugriff mehr auf sämtliche Apps, endete jeweils in einer Fehlermeldung, dass diese beschädigt oder unvollständig seien. 4 Std. googeln und probieren brachten nichts. Immerhin, dank Time Machine zu Hause und externer 5 TB-Harddisk hier ist keine einzige Datei verloren, auch keine Ferienerinnerungen. Spontan an der Genius Bar angemeldet, Wartezeit war nur 45 Minuten. Der freundliche Techniker hat zuerst paar Kniffs versucht, die ich gestern Abend schon versucht hatte, ohne Erfolg. Dann Neuinstallation des Betriebssystems versucht, dort gelang es dann nicht mal mehr, die Festplatte zu dismounten und zu formatieren. Somit Platte hinüber. Eine neue hätte $189 gekostet, aber mindestens 2 Tage Arbeit. Am Samstag fliege ich aber bereits zurück und lasse es deshalb zu Hause machen. Immerhin, man kann es vermutlich retten und es wurde mit keinem Wort versucht, mir ein neues anzudrehen. Solide Leistung des Apple Store.
Dann halt noch kurz Frustkauf nebenan im Hallmark Store. Da hatten sie das neue Hakuna Matata Musical Ornament. Spielt Hakuna Matata und ist beleuchtet. $24.95
. Wenn es so heiss ist, warum hast du immer den dicken Simba Hut auf? 
