Ich denke schon auch, dass die Mehrheit wahrscheinlich bei Erdogan liegt, aber Wahlergebnisse in der Türkei sind als Beleg nicht viel wert.
Wie oben schon geschrieben ist Demokratie mehr, als ab und an Wählen zu lassen. Demokratie bedeutet auch, dass die Chancen für antretende Parteien gleich sein sollten, dass die Medien unabhängig über alle berichten sollten, damit die Wähler sich fair infomieren können, dass die Wahlen wirklich frei sind und vieles mehr.
Das meiste davon ist in der Türkei nicht (mehr) gegeben und alleine die Medienberichterstattung ist schon so pro-Erdogan gesteuert, dass die Leute davon auch massiv beeinflusst werden.
Nichtsdestrotz scheint es mir schon auch so zu sein, dass die Stimmung der Mehrheit der Türken in der Türkei, wie auch die der Mehrheit der Auslandstürken, immer weiter in Richtung islamischem Konservativismus geht, also auch hin zu Erdogan und weg von den laizistischen Idealen Atatürks.
In Deutschland wird das auch noch dadurch gestärkt, dass die Bundesregierung sowie die Regieurungen der Länder, ausgerechnet die konservativen islamischen Verbände, statt der liberalen Muslime, als Ansprechpartner ansehen, angefangen bei den Zentralrat der Muslime, der weitestgehend von der türkischen Ditib gesteuert wird rund um Aiman Mazyek, dem, wohl mit gutem Grund, gute Verbindungen zu radikalen Gruppierungen wie der Muslimbruderschaft und den türkischen Grauen Wölfen nachgesagt werden und der unverholen bei seinen dauernden Talkshow-Auftritten lügt und betrügt, siee z.B. den Vorfall um islam.de.