Öhm, da war ja noch was....
Mir ist gerade beim Durchlesen meiner letzten beiden Tripreports aufgefallen, dass ich den letzten Tag dieser Reise vollkommen vergessen habe, hier zu posten
Es ist zwar fast schon wieder 2 Jahre her, doch für alle Interessierten - hier noch der Bericht vom letzten Tag (allerdings habe ich diesen Teil damals ohne Bilder aufbereitet - wenn ihr möchtet, kann ich ein paar noch raussuchen und hochladen):
Montag, 1.11.2010
Als um 7 Uhr der Wecker klingelte, wurde mir mal wieder schmerzlich ins Gedächtnis gerufen, wie sehr ich Abreisetage verabscheue. Man will sich festklammern, an Türen, Gebäuden, will einfach nicht weg und hört die Uhr doch ganz laut ticken – kein schönes Gefühl! Heute Nachmittag soll alles schon wieder vorbei sein, soll der langersehnte Trip schon wieder der Vergangenheit angehören? Ich konnte es kaum fassen, quälte mich dennoch aus dem Bett, um ins Bad zu hüpfen und die letzten Sachen im Koffer zu verstauen.
Nachdem wir Koffer & Co. in Marcs Wagen verstaut hatten, schlenderten wir in sonniger Herbststimmung zum Chuck Wagon Café, wo wir heute noch einmal frühstückten. Jeden Bissen unserer heißgeliebten Croissants genossen wir mehr als an den Tagen zuvor, ließen unsere Blicke noch einmal durch den schönen Western-Saloon schweifen und machten uns dann auf zum Shuttle-Bus, der uns vor die Tore der Walt Disney Studios brachte.
Endlich einmal pünktlich standen wir vor dem Eingang, mussten sogar noch 15 Minuten warten, bis die Tore öffneten und die Mengen in den Park strömten. Nun konnten wir einmal mit eigenen Augen sehen wie das ist, wenn hunderte bekloppte Besucher entweder Richtung RnRC/ToT oder Richtung Crush’s Coaster rennen. Wir schlossen uns der Crush-Gruppe an, denn so früh am Morgen kann die Wartezeit ja gar nicht so schlimm sein?! Naja, es bildete sich auch hier sofort eine lange Schlange, und da es noch ein paar Minuten dauerte, bis der Coaster öffnete, standen wir uns auch hier noch eine gute halbe Stunde die Beine in den Bauch. Umso mehr Spaß machte uns die wilde Fahrt durch den Ostaustralischen Strom, die wir heute mal „rückwärts“ antraten. Wooohoooo!
Adrenalinbetankt reihten wir uns direkt danach in die 30minütige Tower of Terror-Warteschlange ein, bahnten uns unseren Weg durch die verlassene Lobby (die dennoch gut besucht war
), die düstere Bibliothek und die gruseligen Heizungsräume, bis wir endlich in unseren Fahrstuhl einsteigen durften.
Wie genial wir diese „Fahrt“ finden, habe ich ja an anderer Stelle schon mal geschrieben
! Einfach nur der Hammer, ich könnte andauernd wieder einsteigen und hoch- und runtergeschossen werden…
Nachdem wir diese beiden Pflicht-Elemente noch einmal genießen konnten, winkten wir den Walt Disney Studios für dieses Mal „good bye“ und suchten ein letztes Mal den Disneyland Park auf. Dieses Mal ging’s aber nicht durch die normalen Eintrittstore, sondern – genau, wir warteten brav vor der Türe des Salon Mickey, den wir eigentlich gestern schon besuchen wollten und die Zeit total vergessen hatten. Nach ein paar Minuten Wartezeit (jeder Platz drinnen war belegt!) wurde uns Einlass gewährt – ist das schön, ein Shareholder zu sein
! Es hieß, es gäbe kein Essen mehr, ob wir lieber an einem anderen Tag wiederkommen wollten. Nein, natürlich wollten wir bleiben! Und siehe da, merkwürdigerweise bekamen wir dann doch jeder einen Snack (einen riesigen Schoko-Cookie und das wohl beste gefüllte Nougat-Karamell-Teilchen, das ich je gegessen habe!), wir holten uns noch Kaffee und machten es uns am Fenster gemütlich. Um kurz vor 12 Uhr wurden alle dann freundlich gebeten, den Salon zu verlassen, weil er gleich schließen würde. Aber für einen ersten Eindruck war es sehr schön und ich freue mich, eines Tages wiederzukommen!
Durch die Tür ging es direkt auf die Main Street, nur um ein letztes Mal festzustellen, wie voll der Park auch heute war. Ein Blick auf das Board mit den Wartezeiten machte die Situation nicht besser, also schlenderten wir noch einmal durch die verschiedenen Themenländer und entschlossen uns schließlich, die 40 Minuten bei Indiana Jones auf uns zu nehmen, da das noch eine der geringsten Wartezeiten war. Außerdem würde es zeitlich genau hinhauen, ohne mit unserer Führung um 13 Uhr zu kollidieren.
Indiana Jones war dann mal wieder ein großer, wenn auch kurzer Spaß – mit der richtigen Körperspannung macht einem das Ruckeln kaum was aus
!
Vorbei an den Menschenmassen und durch die Arkaden schlichen wir zurück zur City Hall, wo wir sogleich auf Christoph trafen – oder, wie wir ihn alle kennen, den Mayor der Main Street, USA
! Wir hatten ja schon viel Gutes gehört und waren umso erfreuter, ihn als Guide unserer ersten DLP-Führung erwischt zu haben.
Wenn ich auch mehr „belesen“ war als Marc und somit weniger Neues als er erfuhr, so lernte ich doch noch einige Dinge kennen, die ich vorher nie wahrgenommen hatte. Christoph zeigte uns u.a. dieses Diorama in der Liberty Arcade, das wir vorher noch nie gesehen hatten, Details wie zum Beispiel Kitty Hawk, den Friseursalon oder das Auberge de Cendrillon von innen. Ich wusste auch nicht, dass die Main Street im DLP die einzige weltweit ist, die nicht glatt betoniert, sondern gepflastert ist, oder dass das Gebäude der Main Street Transportation Company die Form und „Größe“ des kalifornischen Schlosses hat.
Im Discoveryland endete unsere etwas über 2stündige Tour und Christoph überreichte uns je einen hübschen Pin als kleines „Goodie“ zur Tour. Lieber Mayor, noch mal vielen Dank für diese interessante Tour – wir würden uns beim nächsten Mal sehr gerne von dir durch die Studios führen lassen! Wie gesagt, für uns bist du das, was einen Cast Member ganz in Walt’s Sinne ausmachen sollte: freundlich und hilfsbereit zu den Besuchern, interessiert und absolut kompetent in Dingen, die Disneys Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betreffen und ein Lächeln auf den Lippen bei der Arbeit. So wirst du bestimmt auch weiterhin viel Freude haben und verbreiten
Tja, jetzt war er leider da, der abzusehende Augenblick: Wir streiften, jede Minute intensiv genießend, durch die schönen Shops der Main Street und nur unseren knurrenden Mägen war es zu verdanken, dass wir den Park schweren Herzens verließen. Da ich am nächsten Morgen um 7.15 Uhr an der Schule sein musste, wollten wir nicht allzu spät von hier aufbrechen.
So trieb es uns ins Disney Village, wo wir uns schon auf einen leckeren Tuki’s Veggie Burger im Rainforest Café freuten. Die Atmosphäre dort war wieder sehr urig-abenteuerlich, wir saßen direkt neben einem großen Elefanten und ließen uns den Burger so richtig schmecken. Auch Pommes und Cole Slaw waren wieder sehr lecker
Der letzte Tagespunkt und beinahe Tradition war auch diesmal wieder das „Last Minute Shopping“ im Village. Eigentlich ein Fehler, denn oftmals werden Dinge, die wir „eigentlich unbedingt noch kaufen wollten“, in der Eile vergessen
! Ein paar wenige Dinge wanderten dennoch samt Shareholder-Rabatt in die bunten Plastiktüten, ohne die man ein Disney Resort einfach nicht verlassen kann
!
Etwas später als geplant, nämlich gegen 18.30 Uhr
, war es dann tatsächlich wieder an der Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, nie „für immer“ von hier fortzugehen, fällt der Abschied vielleicht ein Fünkchen weniger schwer. Zumindest ein ganz kleines Fünkchen.
Marc fuhr noch einmal zum Santa Fe, wo er den Wagen noch einmal betankte, bevor es dann endgültig hieß: good bye, Disneyland Paris! Meine andere Tradition – „die-Tränen-nicht-zurückhalten-können“ – führte ich in jenem Moment aus, als die Spotlights der Studios, der leicht beleuchtete Tower und das schöne Disneyland Hotel kaum noch zu sehen waren. Gnadenlos schluchzte und heulte ich, was das Zeug hielt. All die Vorfreude war passé, morgen geht es wieder in die doofe Schule, der graue, stressige Alltag kehrt zurück und es wird wohl 2012 sein, bis wir wieder hier zurückkehren.
Aber – was täte ich ohne meinen ganz persönlichen Engel? Auf der Rückbank sitzend, schluchzend, heulend, in Erinnerungen schwelgend, war da wieder was Plüschiges, das meine Haut berührte. Tradition Nummer 3: Ein Disney-Stofftier von meinem Schatz. Man weiß nie, ob, wo und wann es einen überrascht – aber es überrascht einen immer wieder
! Mal im Park, mal auf der Rückfahrt, mal erst einige Wochen später zu Hause.
Diesmal tröstete mich ein kleiner, weicher Capper über die Trauer des Verlassens meiner heilen Welt hinweg. Marc dankend und die Tränen wegwischend konnte ich nun wieder nach vorne schauen und mich auf den „nächsten Trip, der bestimmt kommt“, freuen.