Orlando überlebt man mit Uber/Lyft, Miami wenn's sein muss auch, aber zwischen den Städten müsste man dann halt fliegen. Der Brightline-Hochgeschwindigkeitszug zwischen Miami und Orlando fährt soweit ich weiss noch nicht durchgängig, steht aber wohl kurz vor der Fertigstellung.
Die Florida Keys werden ohne Mietwagen dann aber definitiv abenteuerlich, um es mal vorsichtig auszudrücken. Es existieren zwar Buslinien, eine, die auf dem südlichen Abschnitt zwischen Key West und Marathon (
Fahrplan) verkehrt und eine auf dem nördlichen Teil zwischen Florida City und Marathon (
nochmals Fahrplan). Beim Mile Marker 50 kann man mit viel, viel Fahrplanglück Anschlüsse machen. Und dann müsste man ja noch von Miami (Beach?) nach Florida City kommen und spätestens wenn ich das bei Miami-Dade County Transit recherchiere, verliere ich als ÖV-verwöhnter Schweizer komplett die Nerven. Und öffentliche Verkehrsmittel mit Gepäck im Schlepptau machen selbst hierzulande auch nur begrenzt Spass, in den USA schon mal gar nicht.
Was man allenfalls machen könnte ist, von Orlando nach Miami und von Miami nach Key West zu fliegen. Diese Flugverbindungen existieren. In Key West selbst kann man sich sogar sehr gut zu Fuss bewegen. Aber dann würde man den vor allem auf der südlichen Hälfte spektakulären Overseas Highway mit der Seven Mile Bridge und all den kleinen Keys dazwischen verpassen.
Viele Menschen, die noch nie in den USA waren, unterschätzen die Distanzen selbst innerhalb von Städten komplett. Die Siedlungsstruktur ist eine komplett andere. Ganz krass ist das in den suburbanen Gebieten: Die Vororte haben keine richtigen Zentren und sehen über Kilometer hinweg gleich aus, mit riesigen Boulevards an denen sich Tankstelle an Fast Food-Kette an Walmart an Target an Home Depot reiht. Mit Glück fahren auf solchen Boulevards Buslinien. Aber sehr praktisch sind die nicht, da die Fusswege zu den Wohn- und Hotelgebieten einfach viel zu wei sind. Sofern es dann überhaupt sowas gibt. Gehwege sind wenn überhaupt nur sehr rudimentär vorhanden, Fussgängerampeln ebenso, oft ist es gerade in Florida auch einfach zu heiss, zu schwül, dass jemand auf die Idee käme, irgendwohin zu Fuss zu laufen.
Die Amis sind nicht einfach "nur" bequem, vielfach fehlen ihnen ganz schlicht die Infrastrukturen und man wird niemals öffentliche Verkehrsmittel auf europäischem Niveau vorfinden, weil das dort einfach nur sehr punktuell umsetzbar ist, z.B. in den inneren Zentren der sehr grossen Städte oder als Verbindung Flughafen-Stadtzentrum. Gut, vielleicht wird man irgendwann in komplett autonomen Robotertaxis fahren, aber das wird noch nicht heute und morgen passieren.
Fazit: Reiseplan überdenken, bzw. sich Gedanken machen, wie man sich in und zwischen Orlando, Miami und Key West bewegen möchte.
) und offside gewohnt wird, sich der Mietwagen schon dadurch lohnen würde, dass die beiden dann auch offside Essen gehen könnten. Der Kostenfaktor ist auch nicht zu verachten. Es gibt außerhalb zig Restaurants wo man auch richtig gut essen kann und man doch einiges weniger zahlt.
<- als Kind eindeutig zu viel Bus gefahren 
