Dienstag 17.10.2010
Die Nacht war kurz....wir gewöhnten uns dran. Leider.
Frühstück gab es die Tage immer im Haus, wir hatten alles da was wir brauchten und konnten schön im Schlabber-Schlaf-Look auf der Terrasse hocken und mit verträumten Augen aufs Wasser schauen.
Ich hatte für 10 Uhr einen Termin beim Zahnarzt vereinbart, den ich am Tag vorher noch kurzfristig erhalten hatte. Der erste Versuch schlug fehl, doch beim 2. Zahnarzt war man gnädig und gewährte mir einen Termin. Die Mitarbeiterin am Telefon war jedoch etwas unfähig, bekam die 5 Zahlen der Telefonnummer überhaupt so gar nicht auf die Kette und auch die Strasse musste ich ihr mehrfach buchstabieren.
Punkt 10 saß ich im Wartezimmer, in dem standesgemäß die Flimmerkiste lief, füllte die 1257 Fragen des Fragebogens aus und zitterte ein wenig vor Aufregung. Nicht lange warten und schon war ich dran. Ich war gespannt, was mich erwartete. Das Behandlungszimmer war mit das Unmodernste was ich seit langem gesehen hatte. Jalousien auf und freie Bahn vom gegenüberliegenden Restaurant auf den Behandlungsstuhl. Gut, dass ich beim Zahnarzt und nicht beim Frauenarzt war. Die technischen Apparaturen waren jedoch modern. Ich befürchtete zuerst schon, das man hier noch mit Hammer und Meißel arbeiten würde.
Die Helferin wollte erst mal wissen worum es ging, machte eine Röntgenaufnahme und war sehr lieb. Dann kam ER. Dr. Todd Sharp. Ich habe noch nie zuvor solch einen sanften Arzt erlebt. Von der Stimme her und seinen ganzen Bewegungen. Er flüsterte fast schon, und schwebte förmlich in den Raum.
„Helloooooooooo. How can i help youuuuuu?” säuselte er mir mit leiser, hypnotischer Stimme entgegen. Boah, was hatte er vor? Seine Augenlider waren irgendwie festgetackert. Der Kerl brauchte fast nie einen Blinzler. Er war sanft, er war nett, er war wie der Weihnachtsmann. Soooo vorsichtig, soooooo freundlich und überhaupt. Ich fühlte mich in guten Händen.
Ok, ich erklärte ihm erst mal, dass ich zur Hause eine Wurzelbehandlung hatte, wo die Schmerzen waren, bla bla bla. Er verstand, machte, tat und drückte. Er schliff ein abgebrochenes Stück Zahn bei, das mir schmerzhaft aufs Zahnfleisch drückte und erklärte mir, dass der Zahn den Geist aufgab. Krone sollte zuhause draufgemacht werden. Schon klar.
Außerdem bekam ich Antibiotika für den Fall der Fälle. Dann schickte er mich mit Gottes Segen auf den Weg nach vorne, wo ich die Rechnung begleichen durfte. Leider übernahm die der liebe Gott dann nicht für mich. Ich war überrascht. Für Röntgen, eine ellenlange Untersuchung, Spritze mit Medikament nahm er nur 62 Dollar. Ich fand: das ist ein Schnäppchen.
Meine Medikamente holte ich mir bei Publix, dort ist das Antibiotika sogar kostenfrei. Allerdings waren die paar Pillen Vicoprofen gegen die Schmerzen über 20 Dollar teuer.
Gegen 11 Uhr waren wir zurück und los gings. So leicht lass ich mich nicht unterkriegen. Pillen rein und ab aufs Boot. Heute stand eine Bootstour auf dem Programm. Hat richtig Laune gemacht.
Opa ließ Maximilian auch mal ans Steuer und er machte eine gute Figur.
Das Wasser war flach und ruhig und wir schossen auf dem fast leeren Wasser dahin. Es ging nach Cabbage Key, wo wir Rast machten. Hier ein paar Eindrücke von der schönen Insel, auf die man nur mit dem Boot gelangt.
Mama und Papa stiegen nicht auf den Aussichtsturm und blieben faul unten sitzen:
Wir wurden von Enten und Turtles begrüßt.
Der Magen knurrte nach der langen Fahrt. Ein Snack musste her. Und zwar hier.
Das Restaurant ist berühmt dafür, das überall Dollarnoten an den Wänden hängen. Natürlich haben auch wir einen hinterlassen. Irgendwann fahren wir ihn wieder besuchen.
Hübsche Pflanzen und Blumen wachsen auch.
Auf der Rückfahrt dann das, worauf wir alle gehofft hatten. Wir sahen Delfine. Momentan ist gerade Paarungszeit und man hat damit eine große Chance die Tierchen auch mal länger zu Gesicht zu bekommen. Schwierig war es nur, das ganze mit der Kamera festzuhalten. So schnell konnte ich gar nicht abdrücken, wie die Delfine wieder abtauchten. Wir waren trotzdem begeistert und ein paar Fotos sind auch halbwegs was geworden.
Oma mit den Enkeln:
Am Abend wurde noch ein halbes Rind und kleine Lämmer auf den Grill geworfen. Zu mehr waren wir nicht mehr in der Lage. Wasser macht müde. Und Medikamente auch. Doch auch diese Nacht sollte kurz werden. Kürzer noch als gewohnt.