~ Fortsetzung vom 15.11. - Epcot ~
Wir beginnen unsere Reise um die Welt gegen den Uhrzeigersinn, und so biegen wir zuerst nach rechts ab, Richtung Kanada.
Noch nie sind wir in diesem Land gewesen und kennen es daher nur aus Erzählungen sowie von zahlreichen Bildern her. Mein Vater liebte einst das Skifahren in Whistler und in unserem Freundeskreis ist in den letzten beiden Jahren ein regelrechtes Kanada-Fieber ausgebrochen. Also sind wir gespannt, was uns hier erwarten wird.
Allein der wunderschöne Blumengarten („Victoria Gardens“, welcher von den Butchart Gardens British Columbias inspiriert wurde) zaubert einem an diesem strahlenden Sonn(en)tag ein Lächeln ins Gesicht. Gerührt von der bunten Blumenpracht zieht es uns jedoch direkt in eine dunkle Höhle, in welcher der 360°-Film „O Canada“ mit Martin Short in der Hauptrolle auf uns wartet.
Der Film ist zwischendurch ganz lustig gemacht und ziemlich unterhaltsam – es werden mitunter beeindruckende Bilder von Kanada gezeigt. Doch ein wenig wird unsere Aufmerksamkeit von einem etwas nervigen Kind beeinträchtigt, das circa alle 20 Sekunden so richtig künstlich und dämlich lacht
- vor allem bei Szene, die so gar nicht lustig sind
! Nicht, dass ich was gegen Kinder hätte, ganz im Gegenteil! Aber solch ein Exemplar würde wohl nicht nur uns nach einigen Minuten auf die Nerven gehen *g*.
Als wir die Höhle wieder verlassen, blendet uns das Sonnenlicht förmlich – doch das macht uns so gar nichts aus!
Kanada hat uns gut gefallen, doch der Zeitplan ist eng, also schlendern wir weiter um die World Showcase Lagoon und kommen sogleich im nächsten Land an – Großbritannien!
Hier waren wir schon im Urlaub (also, im „echten“ GB natürlich
) und lieben vor allem Südengland und London! England hat einen ganz speziellen Charme, und dieser spiegelt sich auch hier in den Gebäuden wider. Natürlich dürfen auch eine rote Telefonzelle, ein Rosengarten oder ein Pub nicht fehlen, auch Tee kann man hier käuflich erwerben und als wir uns die Häuser gerade näher ansehen, startet eine kleine Straßenshow vor unseren Augen: „King Arthur and the Holy Grail“. Das interaktive, mittelalterliche Spektakulum ist äußerst amüsant, also schauen wir für einige Minuten zu und machen die albernen Bewegungen der Schauspieler wie aufgefordert nach. Irgendwann reicht es dann aber doch, also lassen wir auch Großbritannien hinter uns.
Unterwegs entdecken wir noch Alice und Mary Poppins, die sich hier zusammen mit den Besuchern ablichten lassen. Very british
!
Doch unser Weg führt uns weiter in ein uns noch bekannteres Land – vive la France! Von der Brücke aus sehen wir schon den Eiffelturm, doch vorher lassen wir uns mal eben spontan und schnurstracks von einem Photopass-Fotografen ablichten.
Um 14 Uhr haben wir hier eine Reservierung im Restaurant „Chefs de France“, die ich bereits von zu Hause aus online getätigt habe (ein sehr praktischer, einfacher und empfehlenswerter Service!). Eigentlich wollten wir in den wenigen Minuten vorher noch den Rest des französischen Pavillons erkunden, doch als ich neben einer Litfasssäule plötzlich das Kätzchen Marie von den Aristocats erblicke, gibt es für mich kein Halten mehr – da muss einfach ein Foto her
! Diesen Character habe ich im DLP noch nie gesehen und bin umso glücklicher, als ich die weiße plüschige Katze nur 5 Minuten später in den Armen halte.
Nun ist die Zeit für unser Mittagessen auch bereits angebrochen, also gebe ich der Castmemberin an der Tür, die uns mit einem warmen „Bonjour!“ begrüßt (man fühlt sich ja fast wie im DLP
), über unsere Reservierung Bescheid. Sofort wird uns ein Zweiertisch in diesem recht edel ausschauenden Tischbedienungsrestaurant zugewiesen, an dem wir dankend Platz nehmen. Nur eine Minute später erscheint unser Kellner Johan, ein waschechter Franzose (wie auch all die anderen Mitarbeiter hier), der erstmal komplett Franszösisch mit uns redet – wahrscheinlich rührt dies daher, dass er Marcs T-Shirt aus dem DLP zuerst gemustert hat
! Als wir ihm zu erkennen geben, dass wir aus Deutschland kommen und nicht wirklich viel Französisch sprechen, lächelt er und erzählt uns, dass dies heute sein erster Arbeitstag hier im France Pavillon ist. Marc bestellt ein französisches Kronenbourg Bier, ich ein Wasser und dazu bekommen wir jeweils ein Baguettebrötchen mit Butter. Wir bestellen direkt unser Hauptgericht: Marc wählt das „Gratin de Macaroni“ und ich die „Lasagnes de legumes du soleil a l'huile d'olive au thym“ (kurz: Gemüselasagne). Hier gibt es wirklich eine schöne Anzahl vegetarischer Alternativen – sehr löblich, und nicht gerade selbstverständlich für ein Disneyrestaurant.
Solange wir auf das Essen warten, husche ich vorher noch mal schnell zur Toilette. Und frage mich die ganze Zeit, ob ich nicht vorne am Empfang noch einmal nachfragen soll, ob sie an meinen erwähnten „Feieranlass“ denken… Denn man konnte bei der Online-Reservierung angeben, was genau man feiert, und ich habe gelesen, dass daraufhin manchmal die Restaurant-Mitarbeiter an den Tisch kommen und für einen singen. Ich hatte „Engagement of Saskia & Marc“ angegeben – doch habe ich Marc davon nichts gesagt, hatte ich doch auf eine Überraschung gehofft. Nun, um es vorweg zu nehmen: Sie haben nicht dran gedacht und so musste die Überraschung leider ausfallen. Macht aber nichts, denn jetzt wird erst einmal gegessen.
Und dieses ist einfach nur gourmet und köstlich! Uns schmeckt das Essen im amerikanischen Frankreich wirklich ausgesprochen gut, und so stoßen wir mit Bier und Wasser noch einmal auf unsere Verlobung an
! Très bien!
Johan fragt uns im Anschluss noch, ob wir schon ein Dessert gewählt hätten – doch ein solches geht beim besten Willen nicht mehr hinein!! Also danken wir ihm und zahlen die Rechnung, bevor wir uns aus dem Restaurant herauskugeln und einen entspannenden Spaziergang ins nächste Land unternehmen. Wir können das Chefs de France auf jeden Fall guten Gewissens weiterempfehlen (auch, wenn wir nur 2 vegetarische Gerichte bewerten können), es hat uns sehr gut geschmeckt, die Atmosphäre war recht angenehm (allzu viel war auch nicht los) und der Kellner sehr nett. Au revoir, France, wir sehen uns im Oktober 2010 wieder
!
Nun begeben wir uns auf die Reise in ein fernes Land, dessen Schönheit wir ebenfalls nur von Fotos her kennen, das auf dem afrikanischen Kontinent liegt und auf dessen Pavillon ich mich ganz besonders doll freue – Marokko, wir kommen!
Wir werden nicht enttäuscht – das Themeing des marokkanischen Pavillons gefällt uns beiden sehr, sehr gut. Man fühlt sich wie in Agrabah, oder Marrakesch, oder wie auch immer man sich orientalische Städte so vorstellen mag. Wir sehen uns fast alle Gebäude von innen an, staunen über das Detailreichtum der Mosaike, der angebotenen Waren und der Gebäude. Da ich auch gerne Aladdin und Jasmin treffen möchte, frage ich kurz nach. Die beiden sollen draußen vor der Lagune anzutreffen sein. Also schnell noch ein paar Fotos gemacht, und dann ab dorthin!
Die Warteschlange für ein Treffen mit Aladdin und Jasmin hält sich wie gewohnt in Grenzen, etwa fünf Leute sind vor uns an der Reihe. Das Lustige heute ist: In der Warteschlange steht ein weiterer Photopass-Fotograf, der die Wartenden fragt, ob sie Fairy Wings haben möchten. Natürlich möchte ich! Das Resultat kann man wenige Tage später online ansehen
:
Und kurz darauf sind wir auch schon an der Reihe. Zunächst gehe ich alleine zu Aladdin und Jasmin. Aladdin ist ein ganz schnuckeliger, lieber Kerl, er unterhält sich richtig mit mir und ist einfach wundervoll, atemberaubend, betäubend… äh… bezaubernd
!
Ich winke schließlich auch Marc zu uns, denn sollte er sich auf eine Lieblingsprinzessin festlegen, dann wäre es Jasmin! Also kommt noch ein Bild zu viert dazu.
Wir lassen unseren Photopass scannen und verabschieden uns von dem freundlichen Prinzenpärchen. Marokko ist wunderbar – aber wir kommen ja an einem anderen Tag noch mal nach Epcot. Und dann wollen wir auch etwas Marokkanisches essen
!
Von Marokko aus ist es seltsamerweise nur ein Katzensprung nach Japan – it’s a small world after all
!
Hier ist alles so schön grün, so sanft und beruhigend! Die hochwachsenden Nadelbäume, die dunklen, edel wirkenden Gebäude, der hübsche Garten mit einem traumhaften Koikarpfenteich – alles passt hier so gut zusammen, und auch Japan steigt sogleich in unsere Favoriten-Liga auf. Wir sehen uns ein wenig im Shop um – dass hier Muscheln quasi lebendig aufgeschnitten werden, um eine Perle herauszuholen, finden wir nicht gerade nett, und widmen unsere Aufmerksamkeit daher anderen Dingen: Hier gibt es von Pikachu über Hello Kitty bis hin zu Super Mario so einiges an Comic- und Mangakultur zu erwerben, auch hübsche Fächer und japanische Dekoartikel warten auf.
Wieder draußen bringt eine Japanerin den sie umgebenden Kindern gerade die japanischen Zahlen von eins bis fünf bei. Ich kannte sie schon
! Ichi, ni, san, shi, go – das habe ich einst im Mathestudium gelernt *g*! Aber eine tolle Idee ist es allemal, die Kinder scheinen begeistert zu sein.
Die Reise geht weiter, und nun kommen wir in dem Land an, in dem wir eigentlich schon seit Längerem sind. In den USA. Doch was sich im Inneren des imposanten Gebäudes verbirgt, das wollen wir heute noch nicht auskundschaften. Wir lassen das American Adventure erstmal links liegen und reisen weiter nach Bella Italia.
Buongiorno! Im fröhlichen Italien spielt landestypische Musik, authentische Gebäude strahlen in der Nachmittagssonne und im „Hafen“ vor der Brücke treiben passenderweise ein paar Gondole. Bellissima! Doch auch hier verschieben wir eine genauere Betrachtung des Pavillons, schließlich grenzt hier Deutschland direkt an Italien – und auf die Umsetzung unserer Heimat sind wir beide schon wirklich mehr als gespannt.
Ciao, Italia! Veniamo ancora una volta!
Das Erste, was wir vom German Pavillon wahrnehmen, ist ein begehbarer Garten, durch den sich eine Modelleisenbahn schlängelt. Es sind sogar mehrere Bahnen, die da durch Täler, Wälder, über Brücken und an Flüssen vorbei fahren. Sehr hübsch! Oder, wie es auch auf den Schildern geschrieben steht: romantic
Genug von der Modelleisenbahn, wir sind gespannt auf die Gebäude. Wurde der German Pavillon doch schon im Vorfeld heiß diskutiert, die meisten Deutschen mögen ihn nicht, die Castmember seien unmotiviert usw. Sich ein eigenes Bild zu machen, ist im Leben immer sinnvoll – also auf nach good old Germany!
Die ersten Blicke auf die Außenfassaden der Gebäude lassen schon einen ziemlich bayerischen Eindruck entstehen, doch tatsächlich erkennt man hier auch die Rheinregion wieder.
„Sommerfest“ und „Biergarten“ sind hier die beiden Restaurants, es gibt einen Bierstand, einen Brunnen in der Mitte und Shops mit Namen wie „der Teddybär“ oder „das Kaufhaus“. Wir treten erstmal in den Teddybären und sind amüsiert von den Waren, die hier verkauft werden…
In einer Ecke nehme ich „Ogel“ wahr und erkundige mich nach Nicole (aka Chiyo). Sie müsse wohl im Weihnachtsshop sein – okay, gucken wir da mal nach.
Und tatsächlich: an der Kasse entdecken wir zwei Castmemberinnen, auf dem Nametag einer der beiden steht „Nicole, Stuttgart“ – Treffer
! Zögerlich spreche ich sie an und gebe mich als Nala aus dem MSE aus, und sogleich werden wir herzlich von Nicole begrüßt. Sie ist ja schon so ein richtiger „Star“ unter den Besuchern aus Deutschland
! Und wie das bei Stars so ist, muss natürlich erstmal ein richtiges Meet’n’Greet-Foto mit ihr in ihrer deutschen Tracht gemacht werden
!
Wir unterhalten uns eine Weile mit ihr und im Anschluss auch mit ihrer Kollegin Sabrina, als wir feststellen, dass wir alle vier Tickets für die Christmas Party im Magic Kingdom am Dienstag haben. Also verabreden wir uns für ein Treffen dort, 19 Uhr an der City Hall. Wir verabschieden uns erstmal und verlassen unsere deutsch-bayerisch-amerikanische Heimat. Obwohl der German Pavillon bei den meisten Deutschen gar nicht gut abschneidet, fand ich es dort irgendwie gemütlich, urig
! Gerade die Inneneinrichtung ist doch sehr stereotyp bayerisch, doch ich mag Bayern! Es dürfte auch sehr schwierig sein, allgemein-deutsche Bauwerke und Traditionen alle zu verwirklichen. Schließlich ist jedes Land, das in Epcot repräsentiert wird, sehr vielseitig und es dürfte unmöglich sein, allen Landsmännern gerecht zu werden.
Neben Deutschland gibt es noch einen kleinen Stand, der dem Kontinent Afrika recht nahe kommt. Hier kauft Marc sich einen Mickey-Ohren-Pin im Deutschlandflaggen-Style. Ui, zu viel German Pavillon tut ihm wohl nicht gut (nicht wahr, Nicole?
).
Vom nahen Deutschland geht es in den fernen Osten: China, das Land des Lächelns, leuchtet uns in der bald untergehenden Sonne in strahlendsten Rot- und Goldtönen entgegen.
Allerdings wird mit Blick auf die Uhr auch dieser Pavillon zunächst ausgespart, eine ausgiebigere Erkundung soll am zweiten Epcot-Tag folgen.
Also weiter in rauere Gewässer: nach Norwegen. Ein skandinavisches Fischerdörfchen mit tollen Holzhäusern, Wikingerfiguren und weihnachtliche Dekorationen erwarten uns. Und nachdem wir uns die hübschen Häuschen ein wenig angesehen haben, führt es uns ganz schnell zur norwegischen Attraktion im Innern (schließlich haben wir heute noch nicht sehr viele Attraktionen besucht – die World Showcase lebt von anderen Dingen
): Maelstrom ist eine schaurige Bootsfahrt ins Reich der Trolle. Bisher noch nicht erlebt haben wir eine Bootsfahrt, die auch rückwärts verläuft – und bei der man beinahe meint, man würde einen Wasserfall nach draußen hinunterrutschen. Eine nette Fahrt, die wir dank fehlender Warteschlange gerne ausprobieren.
Nach dem Ausstieg gibt es noch einen kurzen Film über Norwegen, den man jedoch nicht unbedingt ansehen muss. Wir kennen ihn jedoch noch nicht und bleiben daher als eine der wenigen in dem kleinen Kino sitzen. Die Story um die „Wikinger“ Norwegens ist ganz nett, aber so faszinierend wie die Bilder in Kanada sind diese hier nicht.
Wir schauen uns noch kurz im Puffins Roost Souvenirladen um und betrachten eine kleine Wikingerausstellung, da sind wir auch schon bereit für unser letztes Länderziel für heute…
…doch vorher genießen wir eine ganze Weile den wunderschönen Ausblick, der sich vor unseren Augen bietet: eine wunderbar stimmungsvolle World Showcase Lagoon bei Sonnenuntergang. Dazu die noch milden Temperaturen – sehr romantisch
!
Nun heißt es jedoch endlich „Viva Mexico“! Sofort sticht einem der anmutige Tempel entgegen, dessen Inneres wir jedoch ebenfalls auf den nächsten Besuch verschieben. Doch auch das Äußere hat es in sich und leuchtet prächtig mit der untergehenden Sonne um die Wette.
Im gegenüberliegenden Shop holt sich Marc erstmal standesgemäß einen Churro mit Zimt und Zucker. Ein süßer, landestypischer Snack für zwischendurch, nicht ganz so fluffig wie die Exemplare, die wir aus der Heimat kennen, aber doch ganz gut. Olé!
Eine neue „Tradition“, die sich Marc so bei den Erkundungstouren in der World Showcase ausgedacht hat, ist „das lustige Hütetesten all around the world“. Er scheint zumindest tierisch Spaß dran zu haben, landestypische Hüte aufzusetzen, und ich glaube, irgendwo hier hat es angefangen (oder eben mit der Krone im German Pavillon
. Und das wird von nun auch so weit wie möglich für die Nachwelt dokumentiert
Also, hier ist ein original mexikanischer Sombrero:
Arriba, arriba!
Es muss so circa halb sechs sein, denn die Sonne ist nun untergegangen – und der Park hat bis 21 Uhr geöffnet.
Bei heißen mexikanischen Rhythmen bekommen wir irgendwie Durst. Und wo geht man hin, wenn man Durst hat? Richtig! Auf zum Club Cool
!
~ hier muss ich den 1. Epcot-Tag leider noch ein weiteres Mal splitten, denn es kommen noch einige Bilder der Abendshow, die ich noch nicht rausgesucht habe Danke für eure Geduld ~