Dan Dreiberg
steigt in manche Attraktion mit ein
"Wie wär's, wenn wir im nächsten Sommer mal wieder nach Rust fahren", sagte ich zu meiner Partnerin, als wir uns im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten durch den dichten Verkehr auf der A1 bei Köln schlängelten. Gerade eben hatten wir dem Phantasialand Winterzauber einen Besuch abgestattet - unser erster Themenpark-Trip seit Sommer 2013. Dabei hatten wir gemerkt, dass uns das gemeinsame Achterbahnfahren fahren noch immer wahnsinnig viel Spaß macht.
Zugegeben: Das Alter und die Gesundheit schränken den 'Abenteuerdrang' inzwischen ein wenig ein. Mit meinen 50 Jahren spüre mittlerweile jeden einzelnen Wirbel im Rücken, wenn ich durch einen Looping rausche. Auch wird mir beim Fahren leichter schwindlig als früher. Während ich mit 30 Jahren noch aus einer Bahn ausgestiegen bin, um mich sofort am Eingang für die nächste Fahrt anzustellen, so sage ich jetzt gerne: "Lass' uns mal eine halbe Stunde warten, bevor wir es noch einmal angehen." Aber dennoch: Unsere Freude am Coaster-Karma ist ungebrochen. Und so beschlossen wir an diesem Winterabend, dass wir im Sommer '18 den Europapark besuchen werden.
Als wir jedoch im Mai die Buchung vornehmen wollten, gab's eine böse Überraschung. Wir hatten uns vorgenommen, noch im Juni vor dem Beginn der Schulferien zu fahren. Doch zu unseren Wunschterminen war alles ausgebucht! Selbst über Expedia oder Booking.com war kein Zimmer in einem Themenhotel zu bekommen. Lange haben wir überlegt, wie wir den Trip dennoch machen könnten. Wir sind beide beruflich sehr eingespannt und es ist schwierig, unsere gemeinsamen Termine unter einen Hut zu bekommen. Ende Juni beschlossen wir dann, dass wir im September nach den Ferien fahren werden. Doch schon wieder wurden wir eiskalt erwischt. In unserem Wunsch-Hotel Bell Rock war schon nix mehr frei. Einzig im Colosseo gab's noch ein Zimmer für uns. Also habe ich das schnell gebucht.
Für zwei Personen / zwei Nächte im Standardzimmer inklusive Frühstück und Eintritt für den Park an einem Tag haben wir 482,- € bezahlt - als Vorauszahlung, die bei einer Stornierung nicht erstattet würde. Der Sommer verging, während meine Vorfreude stetig wuchs: Nach fünf Jahren erzwungener Abstinenz, würde ich also endlich einmal wieder einen (kleinen) Themenpark-Urlaub machen.
Am Montagmorgen des 10. September machten wir uns um 10 Uhr morgens auf den Weg Richtung Süden. Die Fahrt war etwas anstrengend, denn die Sauerlandlinie (A45) ist faktisch nur noch ein großes Provisorium. Auf den knapp 150 Kilometern zwischen dem Kreuz Dortmund / Witten (A44) und dem Gambacher Kreuz (A5) befinden sich sage und schreibe 14 Baustellen! Man fährt quasi von einer Baustelle in die nächste - mit kurzen Unterbrechungen von vielleicht 2 oder 5 Kilometern, wo man ausnahmsweise ein Stückchen 'normal' fahren darf. Das schlaucht ganz schön.
Dennoch kamen wir wie geplant gegen 14:30 Uhr in Rust an. Inzwischen waren die Temperaturen von herbstlichen 17 Grad (in Bochum) auf sommerliche 30 Grad geklettert - und unsere gute Laune kletterte ebenso. Kurz nach der Autobahnabfahrt in Rust, trifft einen fast der Schlag, denn man passiert ein gewaltiges Gebäude, das sich im Bau befindet. Ein neuer Flughafen mit entsprechendem Hangar? Mitnichten! Es handelt sich um den Ort, wo Rulantica errichtet wird - ein gigantischer Indoor-Wasserpark mit 17 (!) Wasserrutschen, inklusive Themenhotel im skandinavischem Stil. Selbst als Rohbau ist die Anlage äußerst beeindruckend. Man darf sehr gespannt auf das Ergebnis sein. Im Europapark gibt es übrigens in der Nähe der Mir Achterbahn einen eigenen Pavillon zum Bau von Rulantica, wo in einem rotierenden Theater - mit ähnlicher Technik wie im Carousel of Progress - die Werbetrommel gerührt wird.
Am Parkplatz angekommen zeigte sich schnell, dass das Colosseo tatsächlich (fast) ausgebucht war. Wir mussten mehrmals durch die Tiefgarage kurven, bis wir schließlich den allerletzten freien Stellplatz bekamen. Beim Check-In fragte ich die freundliche Angestellte, ob ich mir Sorgen machen müsse, dass auch der Park überlaufen sei. Immerhin hätten wir ja absichtlich einen Termin außerhalb der Ferien gewählt. Die Dame beruhigte mich: Es seien zwar reichlich Hotelgäste da, aber der Andrang der Tagesgäste hielte sich aktuell in Grenzen. Diese Aussage bestätigte sich glücklicherweise, als wir später im Park waren.
Uns wurde noch eine um 20% ermäßigte Eintrittskarte für den Abreisetag angeboten, was ich jedoch dankend ablehnte, denn am Mittwoch wollten wir schon nach dem Frühstück nach Hause fahren. Für unseren Ankunftstag gab es zwei Angebote: Eine ermäßigte Halbtagskarte oder eine Abendkarte für 12,- €, die von 16:00 bis 19:00 Uhr gelten sollte. Weil es schon auf 15:00 Uhr zuging, kauften wir die Abendkarte. Danach bezogen wir unser schönes Zimmer im zweiten Stock, das einen wunderbaren Blick auf den Innenhof hatte. Anders als bei meinem letzten Colosseo Besuch in 2012 stellt ich fest, dass das Zimmer eine Klimaanlage hat. Ob das jetzt bei allen Zimmern Standard ist, oder ob wir ein Upgrade auf ein besseres Zimmer bekommen haben, konnte ich nicht verifizieren.
Punkt 16 Uhr betraten wir den Park. Zur Gestaltung und zum Layout des Parks schreibe ich jetzt mal nichts. Das Wesentliche habe ich ja schon in meinen Reisebericht von 2012 erwähnt. Auffällig war, dass der Park - anders als früher - nun ein paar Franchise-Attraktionen aufweist. So gibt es unter anderem für Kinder Jim Knopf: Reise durch's Lummerland, wo man mit der Lok Emma durch eine Themenlandschaft fährt. Außerdem wird eine Eis-Revue mit dem Bären Paddington angeboten.
Bei prächtigem Sommerwetter führte uns der Weg zunächst zum hölzernen Wodan Coaster, wo auch der meiste Andrang herrschte. Knapp mehr als 30 Minuten mußte man warten. An allen anderen Attraktionen waren es nur 15 bis 20 Minuten Wartezeit oder sogar deutlich weniger.
Nach dem erfrischenden Adrenalin-Schub bekamen wir Lust auf etwas Neues und stellten uns bei Arthur im Königreich der Minimoys an, was zu den jüngeren Attraktionen des Parks zählt. Die entsprechenden Arthur Filme kenne ich nicht, aber im Pre-Show Bereich wird den Besuchern alles Wesentliche erläutert: Man begibt sich auf eine Reise in das Kobold-Reich der Minimoys, wo man mit Prinzessin Selenia gegen den bösen Maltazard kämpft.
Wir fuhren dann noch einige weitere Attraktionen, darunter meine Lieblings-Achterbahn Blue Fire, bis wir unseren kurzen ersten Tag im Park mit dem Voletarium abschlossen - eine rundum überragende Attraktion, zu der ich später noch mehr schreiben werde.
Mit der Einschienenbahn ging's zurück zum Hotel, wo wir schnell in die Badeklamotten schlüpften, um vor dem Abendessen ein paar Runden im Pool zu schwimmen. Die Anlage, die sich im Erdgeschoss des 'Colosseums' befindet, ist thematisch sehr gelungen gestaltet. Allerdings ist der Indoor Bereich gegenüber dem Außen-Pool für mein Empfinden etwas klein geraten. Ob der Pool also auch bei kühlerer Witterung ausreichend Platz bietet, möchte ich etwas bezweifeln.
Für den Abend hatten wir einen Tisch im Antica Roma Buffet Restaurant des Colosseo reserviert. Wir hatten Glück und bekamen sogar einen Platz auf der Terrasse. So saßen wir mitten im September draußen bei herrlich warmen Temperaturen, die man eigentlich eher im Hochsommer gewohnt ist. Das 'All You Can Eat' Buffet schlägt mit 32,- € zu Buche. Das ist nicht unbedingt ein Schnäppchenpreis. Allerdings habe ich die Qualität des Essens als sehr gut empfunden, was den Preis also durchaus rechtfertigt. Dazu gönnte ich mir mehrere Gläser des ausgezeichneten Pale Ale '1975', das (angeblich) exklusiv für den Europapark gebraut wird. Köstlich!
Am Ende haben wir für zwei Personen inklusive Trinkgeld 90,- € bezahlt.
Danach fielen wir pappsatt, zufrieden und hundemüde ins Bett.
Am nächsten Morgen hätte ich fast das Frühstück verpennt, wenn ich nicht noch gerade rechtzeitig geweckt worden wäre. Und so war es schon kurz nach halb zehn als wir uns auf den Weg nach unten machten. Das Buffet ist üppig und enthält neben dem 'Continental Breakfast' auch angelsächsische Zutaten wie Würstchen, gebratenen Speck und Rührei. Ich habe mir das gesamte Sortiment auf den Teller gepackt, um mich für den Tag zu stärken. Perfekt!
Eine knappe Stunde später gingen wir wieder in der Park. Das Wetter war genauso prächtig wie am Vortag. Der Besucherandrang war glücklicherweise noch ein Stück zurück gegangen. An der Wodan mußte man jetzt zwanzig Minuten warten. An den meisten anderen Attraktionen waren es nur zehn Minuten oder überhaupt keine Wartezeit. So schlenderten wir gemütlich herum und fuhren die 'Klassiker' ebenso wie die neuen Attraktionen.
Ein absolutes Highlight ist das Voletarium, das wir schon am Vortag ausprobiert hatten. Der Ride befindet sich in 'Deutschland' - knapp hinter dem Eingang für Tagesgäste.
Das Voletarium ist phänomenal und wir sind mehrmals gefahren. Ich möchte mich fast zu dem Fazit hinreißen lassen, dass hier die Kopie besser als das Original Soarin' ist.
Eine weitere neue Attraktion des Parks befindet sich im Themenbereich 'Frankreich'. Der Name Madame Freudenreichs Curiosités suggeriert ein wenig, dass es sich um eine erotische Burlesque-Show handelt, doch tatsächlich ist es ein Family Dark Ride mit Omnimover Technik. Wir fahren durch den Garten und das Haus der besagten Madame Freudenreich. Deren Hobby ist die Aufzucht und Pflege (friedlicher) Dinosaurier. Und so begegnen wir auch allerlei netten Dinos, während wir durch die Anlage zuckeln. Höhepunkt ist der Geburtstag eines T-Rex, der von Madame eine Torte serviert bekommt.
Für meinen Geschmack war das alles ein ganzes Stück zu naiv, zuckersüß und schnulzig. Auch die Audio-Animatronics haben nicht wirklich überzeigt. Sehr kleine Kinder werden gewiss großen Spaß haben, aber erwachsenen Besuchern kann ich den Ride nicht empfehlen.
Der wunderbare Tag im Park ging jeweils mit einer Fahrt im Wodan und in der Blue Fire zu Ende. In der Blue Fire habe ich mich bei Single Ride angestellt, kam faktisch ohne Wartezeit an die Reihe und durfte sogar in der ersten Reihe fahren. Was für ein grandioses Finale!
Im Hotel sprangen wir noch einmal schnell in den Pool und machten uns dann für's Abendessen fertig. Dieses Mal steuerten wir das Harborside Buffet im Bell Rock an. Wir hatten wieder Glück und eine sehr freundliche Angestellte organisierte für uns einen Platz draußen auf der Terrasse, wo wir bei herrlichen sommerlichen Temperaturen unser Abendessen einnahmen. Das Buffet kostet pro Person 33,50 €. Es gibt afrikanische Spezialitäten und einen Mongolengrill, wo man sich etwas zubereiten lassen kann. Als die Rechnung kam, haben wir inklusive Getränken und Trinkgeld 85,- € bezahlt.
Den Abschluss des Abends ließen wir in der Rooftop Bar des Colosseo ausklingen. Die dortige Whisky-Auswahl ist vorbildlich (!) und diese Chance konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Mit dem Geschmack feinster schottischer Spirituosen auf der Zunge lies sich der traurige Gedanke recht gut ertragen, dass unser Kurzurlaub schon wieder (fast) vorbei war.
Am Mittwochmorgen machten wir uns nach dem Frühstück auf den Heimweg. Allerdings hatten wir einen kleinen Abstecher eingeplant. Bei Baden Baden fuhren wir von der Autobahn ab und überquerten den Rhein nach Frankreich, wo sich direkt hinter der Grenze in Roppenheim eine Outlet Mall namens The Style Outlets France befindet. Die Mall ist nicht so groß wie ihre Pendants in den USA, aber es gibt dennoch eine überaus zufriedenstellende Auswahl an Geschäften. Mir fiel ferner auf, dass man bei einigen Preisen etwas aufpassen muss, ob man da tatsächlich ein Schnäppchen bekommt. Unterm Strich findet man allerdings viele gute Angebote.
Ich habe letztlich zwei Jeans (Mustang), zwei Hemden (Timberland) und ein Sweat-Shirt (North Face) in unseren Kofferraum packen können.
So fuhren wir gut gelaunt in Richtung Heimat. Gegen 17:00 Uhr waren wir zurück in Bochum. Insgesamt war es ein rundum grandioser Ausflug.
Cheers!
Dan
Als Epilog sei mir noch eine kleine politische Fußnote gestattet: Mein alter Polo hat auf der Fahrt trotz flotter Fahrweise nur durchschnittlich fünfeinhalb Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht. Es wäre eine fürchterliche Schande, wenn ich dieses äußerst sparsame Auto aufgrund der öffentlichen Anti-Diesel Hysterie bald verschrotten müßte.
Zugegeben: Das Alter und die Gesundheit schränken den 'Abenteuerdrang' inzwischen ein wenig ein. Mit meinen 50 Jahren spüre mittlerweile jeden einzelnen Wirbel im Rücken, wenn ich durch einen Looping rausche. Auch wird mir beim Fahren leichter schwindlig als früher. Während ich mit 30 Jahren noch aus einer Bahn ausgestiegen bin, um mich sofort am Eingang für die nächste Fahrt anzustellen, so sage ich jetzt gerne: "Lass' uns mal eine halbe Stunde warten, bevor wir es noch einmal angehen." Aber dennoch: Unsere Freude am Coaster-Karma ist ungebrochen. Und so beschlossen wir an diesem Winterabend, dass wir im Sommer '18 den Europapark besuchen werden.
Als wir jedoch im Mai die Buchung vornehmen wollten, gab's eine böse Überraschung. Wir hatten uns vorgenommen, noch im Juni vor dem Beginn der Schulferien zu fahren. Doch zu unseren Wunschterminen war alles ausgebucht! Selbst über Expedia oder Booking.com war kein Zimmer in einem Themenhotel zu bekommen. Lange haben wir überlegt, wie wir den Trip dennoch machen könnten. Wir sind beide beruflich sehr eingespannt und es ist schwierig, unsere gemeinsamen Termine unter einen Hut zu bekommen. Ende Juni beschlossen wir dann, dass wir im September nach den Ferien fahren werden. Doch schon wieder wurden wir eiskalt erwischt. In unserem Wunsch-Hotel Bell Rock war schon nix mehr frei. Einzig im Colosseo gab's noch ein Zimmer für uns. Also habe ich das schnell gebucht.
Für zwei Personen / zwei Nächte im Standardzimmer inklusive Frühstück und Eintritt für den Park an einem Tag haben wir 482,- € bezahlt - als Vorauszahlung, die bei einer Stornierung nicht erstattet würde. Der Sommer verging, während meine Vorfreude stetig wuchs: Nach fünf Jahren erzwungener Abstinenz, würde ich also endlich einmal wieder einen (kleinen) Themenpark-Urlaub machen.
Am Montagmorgen des 10. September machten wir uns um 10 Uhr morgens auf den Weg Richtung Süden. Die Fahrt war etwas anstrengend, denn die Sauerlandlinie (A45) ist faktisch nur noch ein großes Provisorium. Auf den knapp 150 Kilometern zwischen dem Kreuz Dortmund / Witten (A44) und dem Gambacher Kreuz (A5) befinden sich sage und schreibe 14 Baustellen! Man fährt quasi von einer Baustelle in die nächste - mit kurzen Unterbrechungen von vielleicht 2 oder 5 Kilometern, wo man ausnahmsweise ein Stückchen 'normal' fahren darf. Das schlaucht ganz schön.
Dennoch kamen wir wie geplant gegen 14:30 Uhr in Rust an. Inzwischen waren die Temperaturen von herbstlichen 17 Grad (in Bochum) auf sommerliche 30 Grad geklettert - und unsere gute Laune kletterte ebenso. Kurz nach der Autobahnabfahrt in Rust, trifft einen fast der Schlag, denn man passiert ein gewaltiges Gebäude, das sich im Bau befindet. Ein neuer Flughafen mit entsprechendem Hangar? Mitnichten! Es handelt sich um den Ort, wo Rulantica errichtet wird - ein gigantischer Indoor-Wasserpark mit 17 (!) Wasserrutschen, inklusive Themenhotel im skandinavischem Stil. Selbst als Rohbau ist die Anlage äußerst beeindruckend. Man darf sehr gespannt auf das Ergebnis sein. Im Europapark gibt es übrigens in der Nähe der Mir Achterbahn einen eigenen Pavillon zum Bau von Rulantica, wo in einem rotierenden Theater - mit ähnlicher Technik wie im Carousel of Progress - die Werbetrommel gerührt wird.
Am Parkplatz angekommen zeigte sich schnell, dass das Colosseo tatsächlich (fast) ausgebucht war. Wir mussten mehrmals durch die Tiefgarage kurven, bis wir schließlich den allerletzten freien Stellplatz bekamen. Beim Check-In fragte ich die freundliche Angestellte, ob ich mir Sorgen machen müsse, dass auch der Park überlaufen sei. Immerhin hätten wir ja absichtlich einen Termin außerhalb der Ferien gewählt. Die Dame beruhigte mich: Es seien zwar reichlich Hotelgäste da, aber der Andrang der Tagesgäste hielte sich aktuell in Grenzen. Diese Aussage bestätigte sich glücklicherweise, als wir später im Park waren.
Uns wurde noch eine um 20% ermäßigte Eintrittskarte für den Abreisetag angeboten, was ich jedoch dankend ablehnte, denn am Mittwoch wollten wir schon nach dem Frühstück nach Hause fahren. Für unseren Ankunftstag gab es zwei Angebote: Eine ermäßigte Halbtagskarte oder eine Abendkarte für 12,- €, die von 16:00 bis 19:00 Uhr gelten sollte. Weil es schon auf 15:00 Uhr zuging, kauften wir die Abendkarte. Danach bezogen wir unser schönes Zimmer im zweiten Stock, das einen wunderbaren Blick auf den Innenhof hatte. Anders als bei meinem letzten Colosseo Besuch in 2012 stellt ich fest, dass das Zimmer eine Klimaanlage hat. Ob das jetzt bei allen Zimmern Standard ist, oder ob wir ein Upgrade auf ein besseres Zimmer bekommen haben, konnte ich nicht verifizieren.
Punkt 16 Uhr betraten wir den Park. Zur Gestaltung und zum Layout des Parks schreibe ich jetzt mal nichts. Das Wesentliche habe ich ja schon in meinen Reisebericht von 2012 erwähnt. Auffällig war, dass der Park - anders als früher - nun ein paar Franchise-Attraktionen aufweist. So gibt es unter anderem für Kinder Jim Knopf: Reise durch's Lummerland, wo man mit der Lok Emma durch eine Themenlandschaft fährt. Außerdem wird eine Eis-Revue mit dem Bären Paddington angeboten.
Bei prächtigem Sommerwetter führte uns der Weg zunächst zum hölzernen Wodan Coaster, wo auch der meiste Andrang herrschte. Knapp mehr als 30 Minuten mußte man warten. An allen anderen Attraktionen waren es nur 15 bis 20 Minuten Wartezeit oder sogar deutlich weniger.
Nach dem erfrischenden Adrenalin-Schub bekamen wir Lust auf etwas Neues und stellten uns bei Arthur im Königreich der Minimoys an, was zu den jüngeren Attraktionen des Parks zählt. Die entsprechenden Arthur Filme kenne ich nicht, aber im Pre-Show Bereich wird den Besuchern alles Wesentliche erläutert: Man begibt sich auf eine Reise in das Kobold-Reich der Minimoys, wo man mit Prinzessin Selenia gegen den bösen Maltazard kämpft.
Der Ride ist eine Indoor/Outdoor Attraktion, der Elemente eines Audio-Animatronic Dark Rides mit milden Achterbahn-Elementen verknüpft. Man sitzt jeweils zu viert in einer Gondel, die wie ein Sessellift unterhalb einer Schiene hängt. Insgesamt kann man sich das Konzept als eine softe Variante von Harry Potter and the Forbidden Journey vorstellen. Ich fand's recht unterhaltsam. Allerdings vertrage ich es schlecht, wenn eine Achterbahn rückwärts fährt oder wenn die Gondeln sich während der Fahrt drehen - und genau das passiert bei Arthur ständig. Auf eine zweite Fahrt haben wir deswegen verzichtet.
Wir fuhren dann noch einige weitere Attraktionen, darunter meine Lieblings-Achterbahn Blue Fire, bis wir unseren kurzen ersten Tag im Park mit dem Voletarium abschlossen - eine rundum überragende Attraktion, zu der ich später noch mehr schreiben werde.
Mit der Einschienenbahn ging's zurück zum Hotel, wo wir schnell in die Badeklamotten schlüpften, um vor dem Abendessen ein paar Runden im Pool zu schwimmen. Die Anlage, die sich im Erdgeschoss des 'Colosseums' befindet, ist thematisch sehr gelungen gestaltet. Allerdings ist der Indoor Bereich gegenüber dem Außen-Pool für mein Empfinden etwas klein geraten. Ob der Pool also auch bei kühlerer Witterung ausreichend Platz bietet, möchte ich etwas bezweifeln.
Für den Abend hatten wir einen Tisch im Antica Roma Buffet Restaurant des Colosseo reserviert. Wir hatten Glück und bekamen sogar einen Platz auf der Terrasse. So saßen wir mitten im September draußen bei herrlich warmen Temperaturen, die man eigentlich eher im Hochsommer gewohnt ist. Das 'All You Can Eat' Buffet schlägt mit 32,- € zu Buche. Das ist nicht unbedingt ein Schnäppchenpreis. Allerdings habe ich die Qualität des Essens als sehr gut empfunden, was den Preis also durchaus rechtfertigt. Dazu gönnte ich mir mehrere Gläser des ausgezeichneten Pale Ale '1975', das (angeblich) exklusiv für den Europapark gebraut wird. Köstlich!
Am Ende haben wir für zwei Personen inklusive Trinkgeld 90,- € bezahlt.
Danach fielen wir pappsatt, zufrieden und hundemüde ins Bett.
Am nächsten Morgen hätte ich fast das Frühstück verpennt, wenn ich nicht noch gerade rechtzeitig geweckt worden wäre. Und so war es schon kurz nach halb zehn als wir uns auf den Weg nach unten machten. Das Buffet ist üppig und enthält neben dem 'Continental Breakfast' auch angelsächsische Zutaten wie Würstchen, gebratenen Speck und Rührei. Ich habe mir das gesamte Sortiment auf den Teller gepackt, um mich für den Tag zu stärken. Perfekt!
Eine knappe Stunde später gingen wir wieder in der Park. Das Wetter war genauso prächtig wie am Vortag. Der Besucherandrang war glücklicherweise noch ein Stück zurück gegangen. An der Wodan mußte man jetzt zwanzig Minuten warten. An den meisten anderen Attraktionen waren es nur zehn Minuten oder überhaupt keine Wartezeit. So schlenderten wir gemütlich herum und fuhren die 'Klassiker' ebenso wie die neuen Attraktionen.
Ein absolutes Highlight ist das Voletarium, das wir schon am Vortag ausprobiert hatten. Der Ride befindet sich in 'Deutschland' - knapp hinter dem Eingang für Tagesgäste.
Vom Prinzip her handelt es sich um eine Kopie von Disney's Soarin' - also ein Flugsimulator, bei dem man in großen Sessellift-Gondel vor einer Leinwand 'schwebt'. Die Hintergrund-Story bekommt man im sehr schön gestalteten Pre-Show Bereich vermittelt. Demnach befindet man sich im Schloss der Geschwister Eulenstein, die schon Anfang des 19. Jahrhunderts mit einem steuerbaren Gleiter geflogen sind. Die Eulensteins zählen zu einer langen Dynastie von Entdeckern und Abenteurern. Im Wartebereich gibt es eine Halle mit Wandteppichen, auf denen die Verwandten der Eulensteins das Monster von Loch Ness entdecken oder Graf Dracula treffen.
Anschließend werden die Besucher in einem Treppenhaus auf jeweils unterschiedliche Etagen verteilt. Hier liegt einer der wesentlichen Unterschiede zu Soarin', wo faktisch alle Besucher im Erdgeschoss den Raum mit der Leinwand betreten und dann die Gondeln beim Start auf unterschiedliche Höhen / Etagen angehoben werden. Im Voletarium sitzt man hingegen in der Gondel vor einem geschlossenen Vorhang. Wenn sich dieser hebt, dann wird man nur noch nach vorne vor die Leinwand geschoben. Bei unserer ersten Fahrt hatten wir leider nur rechts unten in der Ecke vor der Leinwand gesessen. Bei den späteren Fahrten, hatten wir eine bessere Position oben in der Mitte.
Schon der Auftakt des 'Fluges' ist atemberaubend: Man nähert sich der Erde aus dem Weltraum, bricht durch die Wolkendecke (wobei man tatsächlich die feuchte Luft spürt!) und steuert auf das nächtliche Paris herab, wo man eine Runde um den Eifelturm dreht. Danach geht es weiter über bekannte europäische Schauplätze: Vom Schloss Neuschwanstein zu holländischen Tulpenfeldern bis zum Matterhorn, etc. Die Settings sind perfekt digital aneinandergeschnitten, was zu einigen Kuriositäten führt: So befindet sich ein norwegischer Gletscher faktisch direkt hinter dem Garten vom Schloss Schönbrunn. Zwischendurch sieht man übrigens, wie der Gleiter der Eulensteins durchs Bild fliegt.
Das Spektakel endet - genau wie bei Soarin' - mit einem Flug über den nächtlichen Europapark, wo ein Feuerwerk abgefackelt wird.
Schon der Auftakt des 'Fluges' ist atemberaubend: Man nähert sich der Erde aus dem Weltraum, bricht durch die Wolkendecke (wobei man tatsächlich die feuchte Luft spürt!) und steuert auf das nächtliche Paris herab, wo man eine Runde um den Eifelturm dreht. Danach geht es weiter über bekannte europäische Schauplätze: Vom Schloss Neuschwanstein zu holländischen Tulpenfeldern bis zum Matterhorn, etc. Die Settings sind perfekt digital aneinandergeschnitten, was zu einigen Kuriositäten führt: So befindet sich ein norwegischer Gletscher faktisch direkt hinter dem Garten vom Schloss Schönbrunn. Zwischendurch sieht man übrigens, wie der Gleiter der Eulensteins durchs Bild fliegt.
Das Spektakel endet - genau wie bei Soarin' - mit einem Flug über den nächtlichen Europapark, wo ein Feuerwerk abgefackelt wird.
Das Voletarium ist phänomenal und wir sind mehrmals gefahren. Ich möchte mich fast zu dem Fazit hinreißen lassen, dass hier die Kopie besser als das Original Soarin' ist.
Eine weitere neue Attraktion des Parks befindet sich im Themenbereich 'Frankreich'. Der Name Madame Freudenreichs Curiosités suggeriert ein wenig, dass es sich um eine erotische Burlesque-Show handelt, doch tatsächlich ist es ein Family Dark Ride mit Omnimover Technik. Wir fahren durch den Garten und das Haus der besagten Madame Freudenreich. Deren Hobby ist die Aufzucht und Pflege (friedlicher) Dinosaurier. Und so begegnen wir auch allerlei netten Dinos, während wir durch die Anlage zuckeln. Höhepunkt ist der Geburtstag eines T-Rex, der von Madame eine Torte serviert bekommt.
Für meinen Geschmack war das alles ein ganzes Stück zu naiv, zuckersüß und schnulzig. Auch die Audio-Animatronics haben nicht wirklich überzeigt. Sehr kleine Kinder werden gewiss großen Spaß haben, aber erwachsenen Besuchern kann ich den Ride nicht empfehlen.
Der wunderbare Tag im Park ging jeweils mit einer Fahrt im Wodan und in der Blue Fire zu Ende. In der Blue Fire habe ich mich bei Single Ride angestellt, kam faktisch ohne Wartezeit an die Reihe und durfte sogar in der ersten Reihe fahren. Was für ein grandioses Finale!
Im Hotel sprangen wir noch einmal schnell in den Pool und machten uns dann für's Abendessen fertig. Dieses Mal steuerten wir das Harborside Buffet im Bell Rock an. Wir hatten wieder Glück und eine sehr freundliche Angestellte organisierte für uns einen Platz draußen auf der Terrasse, wo wir bei herrlichen sommerlichen Temperaturen unser Abendessen einnahmen. Das Buffet kostet pro Person 33,50 €. Es gibt afrikanische Spezialitäten und einen Mongolengrill, wo man sich etwas zubereiten lassen kann. Als die Rechnung kam, haben wir inklusive Getränken und Trinkgeld 85,- € bezahlt.
Den Abschluss des Abends ließen wir in der Rooftop Bar des Colosseo ausklingen. Die dortige Whisky-Auswahl ist vorbildlich (!) und diese Chance konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Mit dem Geschmack feinster schottischer Spirituosen auf der Zunge lies sich der traurige Gedanke recht gut ertragen, dass unser Kurzurlaub schon wieder (fast) vorbei war.
Am Mittwochmorgen machten wir uns nach dem Frühstück auf den Heimweg. Allerdings hatten wir einen kleinen Abstecher eingeplant. Bei Baden Baden fuhren wir von der Autobahn ab und überquerten den Rhein nach Frankreich, wo sich direkt hinter der Grenze in Roppenheim eine Outlet Mall namens The Style Outlets France befindet. Die Mall ist nicht so groß wie ihre Pendants in den USA, aber es gibt dennoch eine überaus zufriedenstellende Auswahl an Geschäften. Mir fiel ferner auf, dass man bei einigen Preisen etwas aufpassen muss, ob man da tatsächlich ein Schnäppchen bekommt. Unterm Strich findet man allerdings viele gute Angebote.
Ich habe letztlich zwei Jeans (Mustang), zwei Hemden (Timberland) und ein Sweat-Shirt (North Face) in unseren Kofferraum packen können.
So fuhren wir gut gelaunt in Richtung Heimat. Gegen 17:00 Uhr waren wir zurück in Bochum. Insgesamt war es ein rundum grandioser Ausflug.
Cheers!
Dan
Als Epilog sei mir noch eine kleine politische Fußnote gestattet: Mein alter Polo hat auf der Fahrt trotz flotter Fahrweise nur durchschnittlich fünfeinhalb Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht. Es wäre eine fürchterliche Schande, wenn ich dieses äußerst sparsame Auto aufgrund der öffentlichen Anti-Diesel Hysterie bald verschrotten müßte.
Die Story drumherum ist wirklich cool.
Ich fahre ja auch gerne Blue Fire, aber Wodan sieht auch so hoch aus (und man bekommt es durch das langsame Hochfahren wahrscheinlich auch eher mit, wie hoch man da ist, oder?)... Mal schauen, ob ich mich trauen werde.
ich liebe den EP. Und obwohl das Phantasialand aufholt, bleibt er neben dem Disneyland mein Lieblingspark
